Deutsche Telekom: auch Bestandskunden können von der Drosselung betroffen sein

Die Deutsche Telekom ist fleißig beim Sammeln der Sympathiepunkte dabei. Fakten? Es wird gedrosselt, wenn ein bestimmtes Volumen erreicht ist. Voraussichtlich ab 2016. Für alle, die einen Vertrag ab 2. Mai 2013 abschließen. Altkunden sollen nicht betroffen sein. Wirklich nicht? Kollege Jens vom Pottblog hat immer recht gute Einblicke in das Leben und die Techniken der Telekom und hat einmal nachgefragt.

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Wer sich jetzt (also vor 2. Mai) entscheidet, bei der Deutschen Telekom einen Vertrag abzuschließen, der bekommt einen Vertrag basierend auf IP-Technologie, keinen Analog- oder ISDN-Anschluss. Wenn man in einem solchen Vertrag via DSL auch das Internet gebucht hat, dann hat man keine Drosselung in seinen AGB. Bisher nutzen laut Auskunft der Deutschen Telekom bereits eine Million der derzeit rund 12 Millionen Breitbandkunden die IP-Technologie. Die Telekom will nun aber alle anderen Kunden auch auf die IP-Technologie umstellen, siehe Heise oder auch Teltarif.

Dort heißt es unter anderem: „Die Telekom plant, alle Bestandskunden innerhalb der nächsten drei Jahre – also bis 2016 – auf IP-basierte Anschlüsse umzustellen.“ Nun der Plot: Der Wechsel der Basistechnologie setzt nach jetzigem Kenntnisstand einen neuen Vertrag voraus, der dann natürlich auch auf die neuen AGB aufsetzt. Und eben diese sehen seit Mai 2013 ja eine Drosselung voraus, wenn ein bestimmtes Volumen überschritten wird – oder man greift noch einmal in die Tasche, um Zusatz-Volumen zu kaufen.

 Eine Anfrage bei der Deutschen Telekom ergab diese Zeilen:

Das heißt im Endeffekt sind 11 Mio Breitbandkunden demnächst von der möglichen Drosselung betroffen, da die nicht IP-Kunden nach Telekom-Auskünften bis 2016 alle umgestellt werden. Diese bekommen nach meinen Informationen neue Verträge – die dann mit den neuen Regelungen ausgestattet wären. Oder irre ich mich da?

Als Antwort gab es folgende Aussage:

[…] von der Volumenbegrenzung ist bis 2016 faktisch niemand betroffen, weil wir sie bis dahin nicht technisch umsetzen werden. Und selbst wenn sie umgesetzt ist, werden die allermeisten Kunden davon nichts merken, weil die Inklusivvolumina ausreichen. Wenn das Volumen nicht reichen sollte, können die Kunden problemlos Highspeedvolumen nachbuchen – wie im Mobilfunk auch.

 Das liest sich für mich so, als ob da jemand ganz plump um den heißen Brei herumreden möchte. Jens teilt weiterhin mit:

In einer weiteren Anfrage hatte ich das ganze noch einmal explizit erfragt, aber auf die Frage, ob alle “nicht-IP-Nutzer” betroffen seien, auf die man eigentlich nur noch mit “Ja” oder “Nein” hätte antworten können, kam keine Antwort mehr…

Was man machen kann? Vielleicht noch heute oder morgen via Shop oder Hotline seinen Vertrag auf die neue Technologie umsetzen, sofern machbar. Andere, bessere Alternative, sofern man jetzt schon Bauchschmerzen hat, dass das Volumen nicht reicht: Anbieter wechseln. Befürchtung: andere werden nachziehen.

Chronologie der Ereignisse:

1. Gerüchte über die Drosselung erreichen das Netz

2. Deutsche Telekom äußert sich und relativiert

3. Deutsche Telekom gibt Drosselung bekannt

4. Mein Kommentar zur Telekom-Drosselung und Info zu Kabel Deutschland

5. Petition gegen die Drosselung wird ins Leben gerufen

6. Viprinet ist schockiert von den Plänen der Telekom

7. Telefon-Interview: Telekom verteidigt Drosselung

8. Telekom-Chef mit offenem Brief an Vizekanzler Rösler

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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45 Kommentare

  1. Nino Peperoni says:

    Ich habe bei 1&1 den 16.000er-Vertrag mit vier Telefonnummern, von denen ich eigentlich nur zwei nutze. Wieviele Telefonnummern bieten die anderen Provider an?

  2. Es muss in der Überschrift nicht „können“ sondern „werden“ heißen!

  3. Berni Zimmer says:

    nun,als Unitymedia Kunde bin ich nicht an der Telefonleitung gebunden! ich denke das ist der nfang vom Ende der T-com

    Das war in meinen Augen schon immer eins Saftladen gewesen und immer mit ihren billigen ausreden.

    Ich kann jeden nur arten die Telekom zu verlassen

  4. Berni Zimmer says:

    es werden nicht alle nach ziehen nur die Anbieter vielleicht die ihre Leitung über die t-com besitzen.

    Es werden nicht alle mitziehen große firmen machen schulden in Milliarden und geht es ihnen schlecht soll der Kunde bluten das kann nur die t-com sein .

    das viele denken es gibt es nur die Telekom das ist schon lange vorbei es gibt viel bessere Tarife und günstiger

    nun,als Unitymedia Kunde bin ich nicht an der Telefonleitung gebunden! ich denke das ist der nfang vom Ende der T-com ein glück Unitymedia hat ein top Services auch die Technik wenn was ist ruck zuck bei einen Zuhause ist ist ohne was zu zahlen.

  5. arno bokelmann says:

    Habe auf IP gewechselt wurde meine VDSL 50 auf 16 herab gesetzt mache jetzt über 3 Wochen mit Telekom rum Mitarbeiter Fehler Beschwert Reklamiert keine Chance muß nochmal 7 Tage warten zusammen 16 Tage und das bei 2 Media Re. jetzt kommt’s bei VDSL 50 aufbuchen ab 200 GB Drosselung auf. 2 Mebit für den Rest des Monats
    17.07.13 bin Bestandtskunde seit Jahren und 50000 Leitung seit fast 2 Jahren .
    Telekommitarbeiter Fehler gemacht Kunde muß es ausbaden , das ist ein Fall für S onderkundigung habe vorher gefragt deshalb neeiin das Betrifft Sie nicht tschüss Telekom
    ab.

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