Fitnessgeräte für Zuhause breiten sich in Deutschland aus

Laut dem Statistischen Bundesamt stand 2022 in jedem vierten Haushalt in Deutschland ein Fitnessgerät. 12,5 Millionen dieser Fitnessgeräte gab es konkret zum Jahresanfang 2022 in den privaten Haushalten in Deutschland. Die verteilten sich auf rund 10,4 Millionen Haushalte (27,2 %). Der Anteil sei in den vergangenen Jahren – auch im Zuge der Corona-Pandemie – leicht gestiegen: 2017 lag er beispielsweise bei „nur“ 25,3 %.

Der Trend geht dabei durchaus in die Richtung, Zweit- oder Drittgeräte bereitzuhalten. Wundert ja auch nicht: Da hat der eine vielleicht neben dem Laufband oder dem Ergometer auch noch ein Rudergerät erworben. In Haushalten, die in ihrem eigenen Eigentum wohnten, waren die Geräte mit einem Anteil von 36,8 % am häufigsten zu finden. Unterscheidet man wiederum nach Haushaltstypen, sind Paarhaushalte ohne Kind mit einem Anteil von 35,2 % am besten mit Fitnessgeräten ausgestattet. Bei Paarhaushalten mit Kindern lag der Anteil bei 28,5 %. Bei Alleinlebenden stand in 18,9 % der Haushalte mindestens ein Fitnessgerät.

Wichtig: Die Auswertung ist allerdings eher lückenhaft. Datengrundlage für die Ausstattung der Haushalte sind die Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) 2022. Ergebnisse für Haushalte, deren regelmäßiges monatliches Nettoeinkommen 18.000 Euro und mehr beträgt, bleiben in den LWR unberücksichtigt. In die LWR werden nach den gesetzlichen Vorgaben Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und Landwirtinnen sowie freiberuflich Tätige) ebenfalls nicht einbezogen. Da fehlt also durchaus ein erheblicher Teil.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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15 Kommentare

  1. Seien wir Mal ehrlich, die meisten Fitnessgeräte in privaten Haushalten dienen als solche nur im Januar. Während des Rests des Jahres sind das nur teure Wäscheständer.

    • @Alec: Das Klischee wird ja auch gerne für Besitzer der gerne verlachten Peloton-Geräte herangezogen. Komisch nur, dass laut deren Nutzungsstatistik 85 Prozent der Kunden mindestens fünf Trainings in jedem Monat des Jahres absolvieren.

      Nur weil man vor 20 Jahren mal die Geschichte gehört hat, dass Leute sich nach Neujahr als guten Vorsatz im Fitnessstudio anmelden und nach einem Monat nicht mehr hingehen, muss das 2022 nicht mehr stimmen.

      Ich gehe steil auf die 50 zu und habe trotzdem im Bekanntenkreis fast ausschließlich Leute, die regelmäßig Sport treiben. Unsere Gesellschaft hat sich da schon deutlich mehr in Richtung Bewegung und Fitness verändert.

      • Unsere Gesellschaft hat sich da sicherlich nicht verändert, denn der Anteil der Fettleibigen hat sich stetig gesteigert. Heute wird nur jedes Thema gehyped und sofort springen x Firmen und Startups auf den Zug auf und die Marketingmaschinerie legt wie blöd los und schon gewinnt man den Eindruck, dass es sich um eine Massenbewegung handelt.
        Ich bin 52 und in meinem Bekanntenkreis ist das Thema Sportstudio&Co. nur in Ausnahmen ein Thema und auch die Anzahl der Sportstudios um uns herum hat sich in den letzten 20 Jahren nicht geändert.

      • Komisch, dass ich aber genau *das* jedes Jahr auf’s neue im Fitnesstudio beobachten kann. Im Januar ist es übermäßig voll und spätestens nach Karneval ist die Auslastung wieder normal, weil die mit den „guten Vorsätzen“ zu größten Teil wieder das machen, was sie vorher auch gemacht haben. Das war 2013 so, das war 2018 so und das wird 2023 wieder genauso sein.

      • Bei Peloton zahlt man auch 40€ monatlich. In meinem Freundeskreis stehen Fitnessgeräte nur so rum.

        Ich bin ledier auch keine Ausnahme, manche Monate laufe ich durchschnittlich 15 km pro Tag auf dem Laufband, irgendwann bekomme ich eine Erkältung oder eine andere Ausrede, dann steht das Ding einen Monat ohne Benutzung.

    • Und selbst wenn es so wäre, dann spräche das zumindest im Vergleich zu einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio _für_ private Fitnessgeräte. Wenn man mal eine zeitlich Motivationsflaute hat, zahlt man immerhin keine Monatsbeiträge.

    • @Alec: Kann ich in meinem Umfeld nicht bestätigen.
      Ich staune auch immer wieder, wie viele Leute gleichzeitig auf Zwift unterwegs sind. 20.000 zur gleichen Zeit sind keine Seltenheit. Und das ist nur eine etwas nischige Plattform für ambitionierte Rennradfahrer.
      Bereits genanntes Peloton dürfte deutlich breiter aufgestellt sein. Und die Masse wird vermutlich zu Hause auf einem Offline-Gerät unterwegs sein.

  2. „ Ergebnisse für Haushalte, deren regelmäßiges monatliches Nettoeinkommen 18.000 Euro und mehr beträgt, bleiben in den LWR unberücksichtigt.“

    Monatlich…

    • Ja, das hat Andre wohl überlesen. Sonst ergibt der Satz, dass ein „erheblicher Teil“ in der Statistik nicht erfasst wird, wenig Sinn. Freiberufler und Selbstãndige machen ja nur knapp 5 Prozent der Bevölkerung aus.

  3. André Westphal says:

    Ne, überlesen habe ich das nicht, aber dennoch fällt da eben dann doch meiner Ansicht nach ein erheblicher Teil der Menschen raus, wenn man Selbstständige nicht einrechnet – und die „reichen“ Menschen dazu kommen. Das kann eben die Ergebnisse doch verzerren.

    • Wie gesagt: Etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland sind selbständig oder Freiberufler, also rund 5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mehr als 18.000 Euro Monatsgehalt? Da reden wir wohl eher von einem halben Prozent der Bevölkerung. Damit sind gut 95 Prozent der Erwerbstätigen erfasst. Da ist die Aussage, dass ein „erheblicher“ Teil in der Statistik fehlt, eben sachlich falsch.

      • André Westphal says:

        Nein, weil auch der fehlende Teil einen durchaus signifikanten Einfluss haben kann. Wobei diese Angabe „5 %“ schon falsch ist, die hier ungeprüft in den Raum geworfen wurde:

        Etwa nennt das ifM für 2020 den Anteil der Selbstständigen bei 8,6 % in Deutschland – 10,7 % der Männer und 6,1 % der Frauen. Damit sind wir also schonmal näher an 10 als an 5 %. Ist dann irgendwie schon „fragwürdig“ zu sagen, wenn man fast ein der Erwerbstätigen nicht einrechnet, wäre das doch zu vernachlässigen.

        Die Anzahl der Selbstständigen lag im Übrigen auch schonmal höher (bei eben ca. 10 %) und schwankt immer etwas. Also: Ja, das ist ein durchaus erheblicher Teil, der hier nicht einfließt.

        Aber nach dem Motto müsste dir die Inflation z. B. auch wurscht sein: Etwa 10 % Teuerung, sind ja auch unerheblich ;-). Sage ich nur mal, um eben zu verdeutlichen, was solche Einschränkungen bedeuten. 10 % können für das Gesamtergebnis und den Durchschnitt einen signifikanten Unterschied bedeuten.

        • Sorry, aber da machst du jetzt einen Denkfehler. Jede Umfrage oder Marktforschung rechnet die Werte einer ausgewählten Personengruppe auf die Gesamtbevölkerung hoch. Repräsentativ ist das trotzdem, weil man eben davon ausgehen kann, dass das, was sich in einer Kontrollgruppe an Prozentverteilungen wiederfindet, auch für die Gesamtbevölkerung gilt.

          Wenn jetzt, wie hier, sogar 90 bis 95 Prozent der Bevölkerung herangezogen werden, ist die Repräsentativität sogar noch größer. Was bringt dich zu der Annahme, dass bei den nicht erfassten 10 Prozent alles völlig anders ist? Wenn du da von „signifikanten Unterschieden“ sprichst, wäre grundsätzlich jede Statistik wertlos, die nicht 100 Prozent einer Gruppe abdeckt.

  4. Statt sperrigen Fitnessgerätrn mit monotonen Übungen habe ich jetzt Apple Fitness+.
    Da gibt es viele verschiedene Video-Trainings von Tanzen bis Yoga die abwechslungsreich sind und mir viel mehr Spass machen.

    • Komisch. Ich nutze Apple Fitness+ unter anderem auch genau dafür: fürs Training mit „sperrigen Fitnessgeräten“. Der Fokus liegt nämlich unter anderem auf Laufband, Spinning Bike und Rudergerät.

      Nur angemerkt, weil sich dein Kommentar so liest, als würde Apple Fitness+ überhaupt nichts mit Fitnessgeräten zu tun haben.

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