Mastodon: Gemeinnützigkeit in Deutschland aberkannt

Das soziale Netzwerk Mastodon ist in Deutschland 2016 mit einer gemeinnützigen GmbH gestartet, da man quelloffene Software entwickelt und einen kostenlosen Dienst betreibt. Über diesen Status muss man hierzulande weniger Steuern auf Spenden bezahlen. Mittlerweile hat ein deutsches Finanzamt der Organisation den Status aber wieder aberkannt.

In einem Blog-Post schreibt der Grüner Eugen Rochko: Man wüsste nicht, warum das der Fall sei, denn es hat sich am Dienst und am Geschäft nichts verändert. Das sei aber kein Beinbruch, da man seit 2021 ohnehin keine Spendenquittung mehr ausgestellt hat und die Patreon-Einnahmen nicht zur Kategorie Spenden gehören. Man möchte weiterhin in der EU aktiv sein.

In der Zwischenzeit hat man in der USA ebenfalls ein gemeinnütziges Unternehmen gegründet. Im Aufsichtsrat sitzt unter anderem der Mitbegründer von Twitter Biz Stone.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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32 Kommentare

  1. Den Grund wissen sie sehr wohl, wollen ihn nur offensichtlich nicht öffentlich kommunizieren. Ist nicht vorteilhaft für das eigene Ansehen, diesen so direkt zu veröffentlichen. Hauptsache der Staat ist mal wieder schuld und böse.

    • Du scheinst den wahren Grund ja auch irgendwie zu kennen, erleuchte uns doch bitte mal….

      • Björn Z. says:

        Stimme dir vollkommen zu. Habe jahrelang in der Buchhaltung einer gemeinnützigen Organisation gearbeitet. Das Thema Aberkennung der Gemeinnützigkeit ist ein diffiziles Thema. Eine gemeinnützige Orga kann durchaus in gewissen Rahmen gewinnorientiert arbeiten, aber wenn das FA den Eindruck gewinnt das dies der Hauptzweck des Unternehmens geworden ist wird die Gemeinnützigkeit aberkannt. Die Aussage das man zu viel Steuern bezahlt habe, finde ich sachlich sehr merkwürdig da man mit Gemeinnützigkeit gewissen Befreiungen im Bereich Umsatzsteuer unterliegt. Kann natürlich der Stein gewesen sein der den Prozess dann ins Rollen gebracht hat. Die Zahlungsströme über Patreon sind auch ein möglicher Grund. Soweit ich mich entsinne sind unsere Finanzämter davon nicht angetan. Den Grund dafür bekommt die Orga aber definitiv mitgeteilt, von daher ist das Statement das man es nicht wisse Bullshit. Die Beantragung der Gemeinnützigkeit in den USA anstatt einfach nur die Entscheidung des FA anzufechten ist ebenfalls zumindest seltsam.

    • Oh, da weiß jemand mehr? Dann mal Butter bei die Fische!

    • Siehe auch die immer wieder aufkommende Problematik bei Maker und Freifunk Vereinen. Wer nicht in den klassischen sozialen Bereichen unterwegs ist, darf sich immer wieder aufs neue mit den Finanzbehörden rum ärgern. Mittlerweile sind auch größere Sportvereine im Fokus, denen man früher einiges durchgehen lies.

  2. Deutschland ist so dermaßen rückständig, vor allem was Vereine und Gemeinnützigkeit betrifft …

    • Ist das so? Typisch deutsch wieder? Gibt es außerhalb Deutschlands überhaupt nennenswert Vereine?
      Sind „e. V.“ und Vereinsmeierei nicht Teil der DNA hierzulande?
      Wo gibt es denn sonst noch Vereine und was ist da besser?

      • In dem Artikel steht, dass Mastodon auch in den USA als gemeinnützige Organisation eingetragen ist. Ich gehe davon aus, dass dies für die Organisation von Vorteil ist, sonst würden sie das kaum machen, oder?

    • ahhh ja .. Du weißt also genaueres, oder was exakt veranlasst Dich zu dieser Anmerkung?

      • Im Artikel geht es um die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für Mastodon in Deutschland. Vermutlich hat das den Vorposter zu seiner Anmerkung veranlasst.

        Faustregel für Kommentarspalten: Im Grunde sind alle Fragen schlecht, die auch ChatGPT hinreichend beantworten kann. 😀

        • Faustregel Nr.1 für Kommentarspalten: Im Grunde sind alle Anmerkungen schlecht, die lediglich darauf abzielen, andere grund- und beleglos zu belehren!

  3. Im Text steht ‚Grüner‘ und ich denke, dass es ‚Gründer‘ sein soll.

  4. Er gibt die Antwort ja selbst, oder? Einnahmen, welche keine Spenden sind. Somit ein „wirtschaftlicher“ Betrieb und somit keine Gemeinnützigkeit. Wenn Spenden überwiegen wäre es klarer.

    • Das hat mit Gemeinnützigkeit nichts zu tun. In Deutschland gibt es zwei ausschlaggebende Punkte, wann man gemeinnützig ist.
      1. die Tätigkeit ist im Tätigkeitenkatalog, der Anhang zum entsprechenden Gesetz ist, aufgelistet.
      2. es wird ein gewisser Gewinn nicht überschritten.

      • Das ist irgendwie Quatsch mit Soße,

        Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb ist durchaus möglich. Es kommt darauf an, wofür die Gewinne des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs benutzt werden. Kommen diese den in der Gemeinnützigkeitserklärung der Satzung beschriebenen Zwecken zu Gute, ist alles in Ordnung.

    • Eine gGmbH darf ganz normal Einnahmen abseits von Spenden haben. Der Sinn einer gGmbH ist es sogar, sich wirtschaftlich zu betätigen! Diese wirtschaftliche Betätigung muss nur eben einen gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zweck haben.

      • Ganz so einfach ist es nicht. Denn der Gewinn muss eigentlich dem Satzungszweck zugeführt werden. Und das möglichst schnell, Rücklagen sind schwierig, Gehälter müssen angemessen sein usf. Spenden sagen aber in der Tat nix aus darüber, ob die Körperschaft gemeinnützig ist.

  5. Ich kann hier als Steuerberater auch keine Gemeinnützigkeit erkennen. Die Regelungen sind in der Praxis sehr streng.

    • Mastodon ist (in der Software-Lieferkette dem Standard, ActivityPub, nachgelagert) neben Bluesky praktisch die einzige Alternative zu den amerikanischen Megakonzernen, wenn es um die Bereitstellung von Social-Media-Diensten geht.

      Also doch, klar. Die Organisation nützt der Allgemeinheit enorm, auch wenn die das noch nicht verstehen.

      • Ich nutze keines dieser Dienste aktiv. Bei Instagram oder YT kann ich schreiben was immer ich will.

        Keine Ahnung wie ein deutsches/europäisches Social Media Angebot der Allgemeinheit nützt. Zumindest nicht im Sinne des Gesetzes.

        • > Ich nutze keines dieser Dienste aktiv.
          […]
          > Keine Ahnung

          Genau, du sagst es ja bereits selbst, du hast keine Ahnung davon.

          Selbstverständlich nutzt ein auf freier Software aufbauendes Soziales Netzwerk der Allgemeinheit.

          • Wie gesagt, nicht im Sinne des Gesetzes. Du hast hier kein Ahnung.

            • Nagut, das ist ja halb so wild. … also Gesetze ließen sich ja ändern.

              Zwar für Mastodon jetzt nicht mehr so wichtig, denn die haben ja scheinbar fix ein neues Zuhause gefunden. Aber langfristig wär es natürlich schon schön, wenn die deutsche Gemeinnützigkeit gemeinnützige Organisationen mit abdeckt.

        • > Bei Instagram oder YT kann ich schreiben was immer ich will.

          Manches eben nur einmal. 😀

        • Mastodon ist alleine schon wegen Datenschutz besser als jedes chinesische und amerikanische Unternehmen, die regelmäßig die EU Datenschutzgesetze brechen.

        • Nur, dass diese Dienste im Gegensatz zu Bluesky und Mastodon nicht für das geschriebene Wort gedacht sind – YT für Videos und Instagram für Bilder/Videos.
          Ganz ehrlich, liest jemand die BS-Kommentare bei YT?

          • Sowohl auf Instagram als auch auf YT erlebe ich immer wieder angeregte und interessante Diskussionen. Hängt halt vom jeweiligen Kanal ab. Also nicht anders als bei X und Co.

      • Und was genau ist nun daran die „Gemeinnützigkeit“? Nur weil es keinem Konzern gehört reicht nicht…

  6. Die gibts immer noch? Ein Wunder dass der Laden sich noch am Leben halten kann

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