Balkonkraftwerk anmelden wird einfacher, 800 Watt bald möglich

Es galt für viele als reine Formsache, doch bevor in Deutschland Dinge abgenickt werden, dauert es seine Zeit. Immerhin wird es nun einfacher in Bezug auf Balkonkraftwerke und mehr, eine entsprechende Abstimmung im Bundestag zum Solarpaket (Erneuerbare-Energien-Gesetz) erfolgte.

Bereits zum  1. April 2024 wurde die Registrierung von Balkonkraftwerken im Marktstammdatenregister (MaStR) durch die Bundesnetzagentur vereinfacht. Auch die Nutzerführung im System wurde modernisiert. Seit Anfang des Monats müssen Betreiber nur noch wenige Angaben machen, so brauchen angehende Betreiber eines Balkonkraftwerks neben ihren persönlichen Daten nur noch fünf Angaben zu ihrem Balkonkraftwerk machen, im Gegensatz zu den vorherigen rund 20 Angaben.

Die separate Registrierung bei dem Netzbetreiber ist für Steckersolargeräte nicht mehr erforderlich. Das Solarpaket klassifiziert sie als separate Kategorie der Photovoltaiknutzung, wodurch sie nicht länger mit der Modulleistung anderer Photovoltaikanlagen am gleichen Netzanschluss aggregiert werden. Übergangsweise ist es Nutzern von Balkonkraftwerken sogar gestattet, ältere, rückläufige Stromzähler zu benutzen. Die Solarmodule von Balkonkraftwerken dürfen jetzt bis zu 800 Watt erzeugen, 200 Watt mehr als zuvor, wenn das Gesetz wirksam wird.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) erwartet, dass das Reformpaket in den nächsten Jahren durch neue Optionen der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ auch Mietern den Zugang zu kostengünstigem Solarstrom vereinfachen wird. Der Verband hat lange Zeit für ein Gesetz zur Beschleunigung der Solarenergie geworben und war aktiv an den Beratungen zu diesem Reformprojekt beteiligt.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

38 Kommentare

  1. Aha bald, schön das in jeder News immer und immer wieder zu lesen… wann ist bald?

  2. Gibt es ein konkretes Datum, ab wann genau das Gesetz in Kraft tritt?

    • War heute im Brat, muss noch ausgefertigt/unterzeichnet und im BGBl veröffentlicht werden. Ich würde also besser mal noch ein paar Tage warten.

      • Das mit den 800 Watt wird nicht durch das Gesetz gültig. Diesbezüglich muss noch auf eine VDE Norm gewartet werden, das sollte dieses Jahr passieren. Es könnte passieren dass man 800 Watt fähige Anlagen nicht rückwirkend aufbohren kann, daher lieber warten bis das durch ist.

        • Das ist Quatsch. Eine Norm ist kein Gesetz. Nur wenn das Gesetz die Norm vorsieht, wird das interessant.
          Und ich glaube, jeder der einen 800W WR hat, nutzt den schon immer ohne Beschränkung auf 600W,da wäre man ja auch blöd.

        • Das gilt nur wenn man in einem vorhandenen Stromkreis einspeisen möchte und/oder über Schuko. Für beides gibt es aber legale Alternativen.

    • Bald. Ganz ganz bald. In deutschen Maßstäben gegen 2030.

  3. Die 800W sind schön für die, die das neu machen.
    Ich bin leider auf 600W beschränkt. Trotz 1005W-Peakleistung der Module lohnt es nicht, einen neuen Wechselrichter zu kaufen. Der würde mir an guten Tagen mindestens 1kW mehr bringen, die ich auch im Haushalt nutzen könnte, aber dafür ist ein neuer WR zu teuer – rechnet sich leider nicht.

    Zum Thema Anmeldung: bei mir ging das vor 3 Jahren völlig reibungslos. Sowohl Marktstammdatenregister als auch Stadtwerke waren absolut kein Hexenwerk. Man hört aber auch Anderes und für Neueinsteiger ist das dann auch ganz gut.

    • 800W Wechselrichter gab es auch schon vor 3 Jahren. Wenn man sich an 1kW Modulleistung nur einen 600W Umrichter klemmt ist das System von vorn herein nicht optimal ausgelegt. Ich selber habe die Konstellation 1kW Module / 800W Umrichter seit 2 Jahren im Einsatz.

      • Die Überdimensionierung der DC-Seite kann unter vielen Umstanden sinnvoll sein.

        Zum Thema Anmeldung: Würde ich heute gar nicht mehr machen und auch gleich auf die Begrenzung 600 / 800 Watt pfeifen.

      • Doch, dass macht insofern Sinn, dass bei diffusem Licht mit den 3 Modulen mehr PV-Leistung erzeugt wird, als nur mit 2 Modulen. Im optimalen Fall bekomme ich in den Sommermonaten 6kW/Tag vom Dach – das würden 2 Module nicht hinbekommen – da würde ich mit max. 5 rechnen.

  4. Jede alternative Energieerzeugung, die nicht zu einer Verringerung fossiler Backupkapazitäten führt, ist am Ende ein ziemlich sinnloser Spaß auf Kosten der Allgemeinheit (die das über Netzentgelte und die steuerfinanzierte EEG-Umlage bezahlen muss).

    • Einer der Dirks says:

      Ein Backup liegt aber im Normalfall nur rum und wird nicht verbraucht. So ein Backup Gaskraftwerk bekommt man sehr schnell hochgefahren.. Aber was diskutiere ich mit einem Troll….

  5. Ein Parade Beispiel Deutscher Bürokratie und Lobby Arbeit der Energielieferanten.
    Die ganze Thematik ist mir seit schon fast 2 Jahren egal. Habe mittlerweile 2 Balkonkraftwerke am laufen eins das Tagsüber einen 3kW Akku speist um nachts den Strom einzuspeisen und das andere für den Tagebedarf wenn die Sonne scheint. Mittlerweile habe ich für über 600,- EUR Strom gespart, ja die beiden Balkonkraftwerke (je 600,-) haben Geld gekostet, besonders der Akku (1.800,-), das erste Balkonkraftwerk ist kostentechnisch wieder drin.
    Da der lokale Energiversorger es auch nicht schafft den Ferraris Zähler durch einen Smartmeter zu ersetzen, läuft der Ferraris Zähler bei Sonnenschein gerne mal Rückwärts, denn das Teil ist so alt, das sogar die Rücklaufsperre fehlt 😉

    • Erzähl mehr! Welcher Akku? Stump nachts auf Einspeisung und tagsüber auf Laden schalten?

      • Verwende Zendure SolarFlow, allerdings hatte das System Anfangs Probleme, mittlerweile funktioniert es dank Updates recht gut. Habe den Hub 1200 mit 3 x 960 Wh Akkus. Wenn mal ein Smartmeter kommt werde ich auf den Hub 2000 umsteigen, da kann ich alle 4 PV Module dranhängen und benötige nur einen Mikrowechselrichter, aktuell verwende ich 2.

      • Nutze Zendure Solarflow mit dem Hub 1200 und 3 x 960 Wh Akuus. Anfangs gab es Probleme, doch mittlerweile läuft das System dank Updates rund. Wenn der Smartmeter kommt werde ich auf den Hub 2000 umsteigen, da kann ich alle 4 PV-Module dran betreiben und benötigte dann nur noch einen anstatt 2 Mikrowechselrichter.

    • Welche Solarzelle läuft den nachts? Ich kenne einige Photovoltaik Besitzer aber Niemand hat nachts Ertrag. Willst du hier einen erzählen?

  6. Hans Günther says:

    800 Watt, pappalapapp!
    Habe jetzt 22 kWp am Start!

    • Karl Friedrich says:

      Du bist der Held. Das es hier nicht um ausgewachsene PV-Anlagen geht sondern um Balkonkraftwerke hast du aber schon verstanden, oder?

    • Habe auch noch ne größere Anlage mit 7,6 kWp, die läuft mit Volleinspeisung, da die schon seit 2011 im Einsatz ist. Daher habe ich noch die 2 Balkonkraftwerke um den Stromverbrauch zu senken, vor allem im letzten Jahr mit 40 ct/kWh. Mittlerweile Weile bin ich bei Octopus Energy und zahle nur noch 26,51 ct/kWh incl. MwSt 🙂 Oktopus Energy will mir auch einen Smartmeter einbauen, doch der lokale Energyversorger stellt sich quer! Hintergrund ist das laden des Tesla M3 in der Nacht, da gibt es aktuell 10,- EUR Bonus je Monat mit Smartmeter zahle ich nur noch 20ct/kWh incl. MwSt. Wenn die große Anlage 2031 mit 20 Jahren Laufzeit raus ist wird die Anlage auf Eigenverbrauch mit Akku umgestellt.

  7. Mein BKW läuft auch schon seit Beginn mit 800W. Dieser Regulierungswahn hier ist einfach zu viel für mich. Vllt mache ich mir aber mal die Mühe es anzumelden, wenn das Ding durch ist.

    • mach das nicht. Es geht ums Prinzip. Es gibt keinen vernünftigen Grund. Ich habe so ungefähr 50 Balkonkraftwerke im Bekanntenkreis begleitet. Teilweise nur Hardwarebeschaffung über Sammelbestelltung, teilweise Beratung, bei einigen Integration ins Smarthome und bei einigen sogar mit auf dem Dach installiert. Genau einer hat seine Anlage versucht anzumelden. Und jetzt rate mal wer gleich bei der Anmeldung diverse Gutachten und Errichterbescheinigungen einreichen sollte und natürlich einen Zweirichtungszähler installieren. Der hätte von seinem Energieversorger aber auch sofort 6 Cent pro kWh erhalten.

    • Ich habe es erst angemeldet, als alle Unklarheiten beseitigt waren. War kein Problem. Ja mein Versorger hat nen Zweirichtungszähler gefordert und installiert. Früher haben sie sich den Tausch bezahlen lassen, aber seit letztem Jahr gibt’s da schon ein Urteil, dass sie das nicht dürfen.

  8. Noch einfacher ist es übrigens sein Balkonkraftwerk nicht anzumelden. Den Aufwand sollte man lieber in eine ordentliche Befestigung investieren. Versichert ist das Balkonkraftwerk auch ohne Anmeldung sagen meine Versicherungen. Diebstahl, Feuer, Hagel, Windbewegung und Überspannung ist kostenlos in meiner Gebäudeversicherung mitversichert weil die Anlage angedübelt ist. Ansonsten wäre sie Hausrat. Auch da wäre sie bei mir kostenlos mitversichert.

  9. SunExpress says:

    Mal ehrlich, ob das BKW 600, 800 oder 1500 Watt liefert interessiert doch kein Schw…
    Mein (ursprünglich) 600W BKW habe ich 2022 installiert und beim Netzbetreiber angemeldet, ausser ner Eingangsbestätigung ist seitdem nichts weiter gekommen, hätteich mir auch sparen können. Der gute alte Ferraris Zähler dreht fleißig seine Runden wie auf der Kirmes, ab und zu geht die Fahrt auch mal rückwärts.
    Hab 2x 400Wp (durch die bauliche Gegebenheit nahezu optimal ausgerichtete) Module an nem „entdrosselten“ Growatt MIC-600 WR, der jetzt quasi ein MIC-1000 WR ist. Liefert bei guten Bedingungen 775W ins Netz.
    Mit ein bisschen googeln und einem Hauch technischem Verständnis kriegt man die „Entdrosselung“ selber hin, ist im Prinzip ne simple (aber versteckte) Konfigurationssache.

  10. Ich frage much wie sich diese Dinger lohnen sollen? Ich habe mich gerade gestern erst mit jemandem unterhalten, der eine 10 kWp Anlage mit Südausrichtung hat, der hat im Winter gerade mal 1 kWh Ertrag am Tag gehabt, aber Maximal, hat er mir erzählt. Die Anlage läuft jetzt ein Jahr und er bereut bereist den Kauf. Wie sollen solche kleinen Balkon Dinger sinnvoll sein?

    • Ein 600W BKW macht bei Südausrichtung, ca. 650 – 850kWh pro Jahr, je nach Jahressonnenstunden. Hat man einen „guten“ alten Ferraris Zähler ohne Rücklaufsperre brauchst du genau diese ca. 650 – 850kWh pro Jahr nicht bei deinem Stromanbieter kaufen. Hat man einen neueren Smartmeter Zähler mit Rücklaufsperre bleibt von den ca. 650 – 850kWh pro Jahr je nach Srromnutzungsverhalten evtl. etwas weniger, was man nicht beim Stromanbieter kaufen muss.
      Rechne selbst.

    • Wenn eine 10kWp-Anlage maximal 1 kWh pro Tag produziert läuft da was gewaltig schief. So eine Anlage sollte im Normalfall so grob 10000 kWh pro Jahr machen.
      Kannst du ja selbst mal ausrechnen lassen:
      https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/de/

      • Wenn Schnee drauf liegt, ist das schon realistisch ;-). Bei meinen 7 kWP gabs im Winter auch mal Tage <1KWh, aber sehr, sehr wenige. Meistens so zwischen 2 und 15 kWh . Teilweise sogar 30 kWh Ende Januar.

    • Wenn die Module nicht das ganze Monat vom Schnee bedeckt sind weil Flachdach ist die Aussage mit den 1 kWh pro Tag einfach nur falsch, ich habe mit 7kWp Anlage mit Südausrichtung im schlechtesten Monat was der Dezember war 140 kWh produziert, schau ich auf die 2 Jahre zuvor waren es sogar über 200 kWh, also das fast 5-7 kWh und nicht 1… im Sommer auch locker 1000kWh pro Monat, also jede Anlage rechnet sich, die kleinen Balkon vermutlich bereits nach 2-3 Jahren

    • Meine 7,6 kWp Anlage Südausrichtung machte letztes Jahr im Dezember 120 kW und im Juni 1.223 kW, im Jahr 2023 waren es insgesamt 8.214 kWh im Rekordjahr 2022 waren es sogar 9.385 kWh, das schlechteste Jahr war 2013 mit 7.661 kWh. Die Anlage incl. neuer Dacheindeckung hatte sich nach 8 Jahren amortisiert. Aktuell gibt es nur noch wenige ct als Einspeisevergütung. Es ist halt ein Rechenexample, zum empfehlen sind die Rechner HTW Berlin https://solar.htw-berlin.de/rechner/

    • Was ist lohnen für dich? Ein BKW hat meist eine Amortisationszeit von unter 5 Jahren. Es lohnt sich also sehr schnell!

    • Jeder seriöse Installateur erstellt dir bei einer solchen Anlage eine monatliche Ertragsprognose inklusive Eigennutzung, Batterienutzung und ROI. Dabei wird natürlich das Panel mit Einstrahlwinkeln, Dachneigung, Verschattung und Nutzungsverhalten mit einberechnet. Ohne diese Parameter kann man gar nicht vorab berechnen wieviel Ertrag die Anlage in jedem Monat des Jahres bringt und ob ein Speicher Sinnvoll ist und wie groß dieser sein müsste. 1kWh sind devinitiv auch im Winter zu wenig und könnten diverse Gründe haben. Z.B. Beschattung durch Nachbarhäuser oder Bäume. Bei einer vernünftigen Anlagenkalkulation fällt das immer vorab auf.

  11. Harry Schmidt says:

    Betreibe auch seit letztes Jahr Juni 2023 eine kleine Anlage mit 840 Watt (2 Module, Südausrichtung, Guerilla, ohne Anmeldung). Seither protokolliere ich zum Spaß auch die Einspeisung bzw. das Rückwärtsdrehen meines Ferraris-Zählers:
    Stromersparnis bis heute (10 Monate) über 470 kWh ;D
    Da die Preise für Module derzeit sehr günstig sind werde ich 2 weitere Module für Ost-West zukaufen.
    Meine Gesamtkosten lagen bis dato bei ca. 600€ inklusive Hoymiles HMS 1600, 4 Tier Wechselrichter und Aufständerung. Bis Ende nächsten Jahres dürfte sich dann meine Gesamtinvestition amortisiert haben. Sobald bei uns ein digitaler Stromzähler eingebaut wird, muss ich mir halt Gedanken über ein smartes Speichersystem machen. Bis dahin lautet meine Devise aber: Let it Roll (backwards).

    • @caschy: Das bedeutet, dass man bei einer bestehenden PV-Anlage keine Erweiterung der Anlage beantragen muss, wenn man zusätzlich ein Balkonkraftwerk betreiben möchte?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.