Sky Deutschland könnte noch vor Jahresende an United Internet gehen

Neu sind die Gerüchte nicht: Es heißt, Comcast wolle die unliebsame Tochter Sky Deutschland verkaufen. Hauptgrund ist, dass man hierzulande nicht wie in Großbritannien Synergieeffekte nutzen kann, die sich dort daraus ergeben, dass Comcast eben auch Telekommunikationsdienste offeriert. Stattdessen drückte Sky Deutschland zuletzt auf die europäischen Bilanzen. Laut einem aktuellen Bericht von DWDL.de könnte der Pay-TV-Anbieter noch vor Jahresende an United Internet (1&1) gehen.

Letztere hätten eben genau die Chance, die Comcast selbst fehlt: Sie könnten Pakete schnüren und so Synergieeffekte nutzen, von denen die hauseigenen Angebote insgesamt profitieren. Zwischenzeitlich waren neben 1&1 in der Gerüchteküche auch schon andere Unternehmen wie ProSiebenSat.1 Media SE im Rennen, die verneinten aber das Interesse. Im Übrigen soll sich durch dieses Kuddelmuddel wohl auch die Ungewissheit zu einer Veröffentlichung des TVs Sky Glass in Deutschland ergeben haben. Da steht der Launch wohl mittlerweile auf der Kippe.

Sky Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer stärker unter Druck geraten, denn das Pay-TV-Geschäft läuft nicht mehr so, wie es mal war. Mittlerweile bauen nämlich Streaming-Anbieter wie Amazon Prime Video, Disney+ und Netflix reichlich Druck auf. Das gilt selbst für Sportrechte. Beispielsweise hat Sky Deutschland keine Aktien mehr in der UEFA Champions League, die auch in der kommenden Rechteperiode bei DAZN und Amazon Prime Video laufen soll.

Details zum Deal zwischen Comcast und United Internet gibt es noch genauso wenig wie eine offizielle Bestätigung. DWDL.de beruft sich da auf vertrauenswürdige Quellen. Offen ist damit auch, ob die Marke Sky in Deutschland überhaupt weiter existieren wird. Denn dann müsste United Internet wohl an Comcast Lizenzgebühren zahlen. Denkbar ist also auch, dass da ein Re-Branding ansteht. Der Kundenstamm statt der Marke könnte im Vordergrund einer Übernahme stehen.

Vielleicht stehen uns da ja schon bald noch handfestere Neuigkeiten ins Haus. Wir bleiben hier im Blog natürlich für euch am Thema dran.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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25 Kommentare

  1. sky müsste nur mal auf die empfangsgängelung verzichten: android tv, browser playback (linux!) etc. dazu noch akzeptable normalpreise, zu denen man bereit ist, kunde zu bleiben und nicht jedes jahr mit hotline-ali neu verhandeln muss… und wenn man dann noch die quuersubventionierung der bullshitliga durch film- und serienpakete abschafft, sollte sky auch ein wettbewerbsfähiges paket anbieten können.

    • Die Quersubventionierung macht die Buli günstiger und nicht teurer. In keinem Land ist Pay-Tv Sport so günstig wie bei uns, weil hier keiner bereit ist mehr zu bezahlen. Und sparen könnte Sky durch die Abschaffung von Receivern und somit von den Verbreitungswegen Kabel/Sat, das kostet die enorm viel. Allerdings würde man erstmal einige Kunden mit IPTV-only verlieren, da Sky viele sehr alte Kunden hat, die damit überfordert wären bzw. weil die kein brauchbares Internet haben. Der neue Eigentümer wird 100%ig die derzeitige Technologie weiter nutzen dürfen, also Sky Q/Go Apps usw., weil das auch mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist das neu aufzubauen.

      • SKyQ ist doch der letzte Mist – ich muss meinen SkyQ-Receiver jeden Tag fast stromlos machen, weil der – teilweise sogar mitten beim TV-schauen – die WLAN-Verbindung verliert, die SkyQ-App ist totaler Mist, weil man nicht mal alle TV-Programm damit schauen kann, sondern freundlich drauf hingewiesen wird, das dies nur per Receiver geht.

        Also was soll ich mit dem Mist ? Meiner ist bereits verpackt und geht an Sky zurück, den ganzen Mist hab ich gekündigt, weil es das Geld nicht wert ist oder anders gesagt, ich nicht bereit bin, für die Leistung Geld zu zahlen.

        • Schonmal einen austausch des SkyQ Receiver in betracht gezogen?
          Bzw. Kabel statt Wlan? Vielleicht ist ihr Wlan nur schlecht.

          Ich kann über die Q Box nicht klagen. Selbst ohne SmartTV sind alle Streaminganbieter erreichbar.

  2. Kann ja nur besser werden, aus technischer Sicht ist Sky absolut unterirdisch!

  3. Passt perfekt, dann hat United Internet noch ein weiteres Sub-Unternehmen, von denen die meisten nicht wissen, warum es sie noch gibt… GMX, Web.de, 1&1 und dann Sky… was für eine Ansammlung.

  4. Na da haben sich ja 2 Unternehmen gefunden. Was kann da schon schief gehen. Ich sehs schon kommen, abonniere Sky für 24 Monate und zahle in ersten 10 Monate keine GG und zahle dann 79,95€ Mtl.

    • Das ist aber gefühlt nicht soviel anders, als Sky das über Jahre hinweg auch gehandhabt hat. IIRC gab es tatsächlich Zweijahresverträge, bei denen nur das erste rabattiert war.

  5. Ich frage mich, wo United Internet noch Gewinnpotential bei Sky sieht. Die Zuschauer laufen weg, das Programmangebot wird immer schlechter, Gewinnbringende aber auch teurer Lizenzen wie Fußball sind bei der Konkurrenz und letztendlich ist der Markt für PayTV am Ende, weil Streamingdienste mehr bieten und das auch günstiger. Pro7/SAT1 weiß, warum die kein Interesse haben.

  6. Matthias Siegmund says:

    Sky hat gerade in Deutschland ein mächtiges Rechtepaket – Bundesliga, zwar ging mittlerweile der Freitag und Sonntag an DAZN – aber der Samstag liegt noch komplett bei Sky

    • Premier League und Formel 1 nicht zu vergessen.

      • Formel 1 ist in Deutschland auch auf absteigenden Ast, die Zuschauerzahlen bei den frei übertragenden Rennen bei RTL waren so schlecht wie nie.
        Kein Rennen mehr in Deutschland, nur noch ein deutscher Fahrer in einem drittklassigem Team, das lockt doch keinen mehr hinterm Ofen hervor.

    • unglaublich mächtig… ich hoffe dein Kommentar war ironisch gemeint 😉

    • Ein Rechtepaket, das eigentlich noch nie rentabel war und mittlerweile komplett überteuert ist, bei sinkenden Quoten und nachlassenden Interesse bei den jüngeren Zielgruppen.

  7. Gott oder Bundeskartellamts bewahre uns davor.

    • Was sollte das Kartellamt dagegen haben? Weniger Einwände als bei United Internet sehe ich bei keinem anderen Unternehmen.

  8. Wenn sich dadurch die pro Bayern und Rasenballsport Berichterstattung in pro Dortmund verändert, dann bin ich schon zufrieden. 😀
    Zur Info 1&1 hat Anteile beim BVB und einen Posten im Aufsichtsrat.

  9. 1&1 Kunden Segment welches auf Billig ausgelegt ist, passt überhaupt nicht mit der HBO Lizenz von Sky für EU welche besonders hochwertige und Niveauvolle Medien bereitstellt. Ich finde, das passt nicht zusammen.

    • Die HBO Lizenz wird dann wahrscheinlich auch relativ schnell weg sein. Bei der Formel 1 und bei HBO waren das meines Wissens Rechtepakete, die für alle drei Sky-Märkte gemeinsam abgeschlossen wurden.

  10. Sollte United Internet nicht eher verstärkt in das eigene 5G-Netz investieren, um die ersteigerten Frequenzen zu nutzen oder sind diese Pläne inzwischen vom Eis?

  11. Premiere, was ist bloß aus Dir geworden

  12. Sky, ehemals Premiere, ist doch die Streaming Plattform der Boomer: Fernseher anmachen und es gibt Sender, wo man durchzappen kann.
    Das ist überhaupt nicht böse gemeint, jedoch ein wichtiger Faktor bei einem Sky Kauf: Man kauft sich einen Kundenstamm, der im Vergleich zu Netflix, Prime Video und Apple TV Kunden relativ technikunaffin ist.
    Aber der bereit ist ggf. längere vertragliche Laufzeiten zu akzeptieren.

    Und das ist einfach ein sehr schweres Umfeld. Sky Deutschland hängt technisch 2-3 Jahre hinter Sky UK/IT her, die schon neue Produkte, Services und vor allem Software auf ihren Geräten haben. Damit gewinnt man weder technikaffiner werdende Boomer noch Gen-Z Kunden. Gleichzeitig sind die Rechte immer mal wieder da oder weg für gewisse Inhalte: Bundesliga, Formel 1, …

    Sky Deutschland müsste nun jetzt selbstständig sowohl klassische TV-Sender, als auch Streaming Plattformen auf Top-Niveau managen. Der Kostenfaktor ist dafür aber einfach zu hoch. Selbst Joyn und RTL+ schalten ihre 24/7 Sender im Kabelnetz ab und lassen die Kunden ihre Streaming-Inhalte wirklich nur noch streamen.

    Daher ist Sky für United Internet eigentlich nicht interessant und der Kauf ggf. nur eine Nettigkeit auf Managerebene. Denn die Rechte für Buli & Co. kann sich United Internet auf ab 2026 selbst sichern

  13. Netz_Werk_Er says:

    Im ersten Schritt (der schon lange überfällig ist) sollte sky D die Streamingplattform WOW für ALLE Geräte uneingeschränkt (d. h. alle möglichen Inhalte auf allen Geräten) mit 4K u. (mindestens) 5.1 Ton verfügbar machen.
    Dann die sky go UND die sky Q App einstampfen.
    Abo nur noch wählbar zwischen 2 Paketen, Entertainment/Serien/Filme und/oder Sport.
    Jedem Abo drei mögliche, parallel nutzbare slots geben, entweder dreimal streaming per App oder zweimal streaming per App plus einmal Sat/Kabel (evtl. als Hybridvariante wie aktuell Q Receiver) oder zweimal Sat/Kabel und einmal streaming per App.
    Dann, in ein paar Jahren, wenn auch der letzte Sat/Kabel Fetischist überzeugt ist, komplett auf streaming per App umstellen. In Deutschland braucht man ja oft irgendwelche Übergangsphasen.
    Dazu evtl. weiterhin irgendwelche vergünstigten Bundles, wie aktuell mit Netflix, DAZN, Discovery+ und Paramount+.
    Ob das dann sky, WOW, 1und1 TV oder irgendwas mit plus heißt ist mir relativ egal.

    • In einem ersten Schritt müsste man WOW einfach wieder abschaffen. Spätestens mit der Einführung der Empfangsart Internet hat das doch kaum mehr eine Berechtigung. Preislich schon einmal gar nicht. Das Sportpaket kostet 30 Euro. Sky komplett(!) bekommt man aktuell für 30 Euro. Inkl. Netflix-Basis-Abo und eben auch Cinema.
      Wieso dann noch WOW abonnieren, wo ich für 30 Euro weniger bekomme.

      Der Ansatz eines anderen Users ist schon der Richtige: Weg mit Kabel. Weg mit Sat. Das kostet nur Geld. In vielerlei Hinsicht. Die Gebühren fürs einspeisen. Die Pflege der Hardware… Selbst die Telekom verabschiedet sich inzwischen von Multicast und geht auf reines Streaming. Das ist günstiger und wenn man sich dann noch mehr den anderen Anbietern öffnet, muss man im Zweifel nicht einmal mehr eigene Hardware pflegen, sondern nur noch die Software. Für viele Geräte gibt es ja schon die Sky Q App…
      Der Plus an der eigenen IPTV Box ist bisher nur, dass man auch die Privaten empfängt und z.B. bei einem DAZN-Abo über Sky die zwei linearen DAZN-Kanäle. Die gibt es in der Sky Q App z.B. auf dem ATV nicht…

      Würde ich tatsächlich auch ohne Übergangsphase machen – bzw. nur in der Zeit, wo man selbst vertraglich gebunden ist.

      Der IPTV-Tarif ist ja quasi schon so: Standard 1 Stream, Multistream inkl. Sky Go kostet 10 Euro. Kann man sicher auch günstiger anbieten oder den Standard was anpassen (3 Streams sind eigentlich okay, wer mehr braucht, zahlt halt drauf)

      Es gäbe so viele Möglichkeiten. Aber in Deutschland stagniert Sky. Was aber sicher auch daran liegt, dass das Geschäft mit Pay-TV-Inhalten in Deutschland einfach schwieriger ist. Der Markt wird schwieriger, weil viele große Studios inzwischen ihr eigenes Bier brauen

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