Rote Zahlen und Netflix im Rücken: Vivendi soll Interesse an Watchever-Verkauf haben

Watchever kennen die meisten von Euch wahrscheinlich. Der Seit 1,5 Jahren in Deutschland aktive Videostreaming-Dienst könnte schon bald vor großen Veränderungen stehen. Vivendi soll Interesse daran haben, das rote Zahlen schreibende Projekt, abzustoßen. Das berichtet die französische Zeitschrift Les Echos. Grund hierfür sollen sowohl die schlechten Zahlen, als auch der angekündigte Netflix-Start in Deutschland sein. Im ersten Quartal 2014 hat Watchever 21 Millionen Euro Verlust gemacht.

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Nicht vergessen sollte man auch, dass mit Netflix eigentlich nur ein weiterer Konkurrent droht. Bereits jetzt gibt es mit Angeboten von Maxdome und Amazon direkte Konkurrenz und auch die Ausleihe oder der Kauf von Einzelfilmen wird mit iTunes und Google Play Movies für den Kunden immer einfacher. Der Einzelabruf ist vielleicht keine direkte Konkurrenz zu einem Dienst mit einem Flatrate-Angebot, allerdings sind die Flatrate-Angebote generell nicht allzu aktuell oder verfügen über eine eingeschränkte Auswahl.

Auch 2013 sah für Watchever finanziell nicht gerade gut aus. Vivendi berichtet hier einen Verlust von 66 Millionen Euro, bei gerade einmal 12 Millionen Euro Umsatz. Die Aussichten hier in absehbarer Zeit profitabel zu werden, sind natürlich sehr gering. Man kann nur hoffen, dass der Dienst trotzdem bestehen bleibt, alleine schon, um noch einen Anbieter auf dem hart umkämpften Markt zu haben.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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27 Kommentare

  1. @elknipso: wohl wahr, taugt eher was nach dem Motto „wenn sonst nix läuft“. Filme bei Watchever sind nicht gerade aktuell und von Serien nicht immer alle Staffeln. Hab mir in letzter Zeit aus Nostalgiegründen die erste Staffel von „Büro Büro“ angesehen. Tja, nach Staffel 1 war Feierabend. Toll. Okay, ab und an hat auch mal das Bild gestockt – war aber noch erträglich.

    Vorteil bei Maxdome wäre, dass ich auch aktuelle(re) Filme leihen kann. Aber um das über den Chromecast machen zu können, muss ich parallel ein Abo buchen, da sonst die Android App nicht funktioniert. Tja, wer nicht will, der hat schon. Und zu den Preisen kann ich auch über Google Movies Filme streamen, da funktioniert es über Chromecast.

    Habe manchmal so das Gefühl, dass das alles entweder stiefmütterlich behandelt wird von den Anbietern oder sie denken der geneigte „Geiz-ist-Geil“-Deutsche akzeptiert alles sobald es für wenig Geld viel Masse gibt.

    Für einen guten Streaming-Dienst in HD-Qualität würde ich auch ein paar Euro mehr als die 8,- ausgeben oder eben einen HD-VOD-Dienst, jedoch für mich immer unter der Voraussetzung, dass es mit Chromecast läuft da mein TV kein Smart-Kram hat und ich mir keine Amazon-Box hinstellen will, das mich dann an jeder Ecke belästigt was bei denen zu kaufen. Dann noch am ehesten Android TV.

    Generell sind die Preise für Streaming-Ausleihe etwas zu teuer, auch wenn man sich die Fahrerei spart. Was man manchmal für einen HD-Film auf den virtuellen Tisch legen muss ist einfach dreist. Manche sind gar nur als Kauf möglich, muss man nicht verstehen.

    Deutschland ist was Film-/TV-Streaming angeht Entwicklungsland, obwohl die Nachfrage nach gutem und aktuellem Content zu bezahlbaren Preisen scheinbar hoch ist. Vermutlich sehen die Anbieter uns Deutsche auch eher als Melkkuh 🙂

  2. Also ich habe Watchever, Amazon Prime und Maxdome im Test gegeneinander laufen und kann im Großen und Ganzen über keine Probleme berichten (Abspielen direkt auf dem iPad oder via AppleTV oder Chromecast).

    Zum eigentlichen Thema: Sollte Watchever tatsächlich verkaufen, würde ich an Stelle von P7S1 zuschlagen und das Angebot mit Maxdome zusammen führen. Sollte Interesse daran bestehen, gegen den Streaming-Anbieter anzustinken :-).

    Und noch mal zurück zu unterschiedlichen Anbietern. Fernsehen wird teurer werden. Wenn sich über kurz oder lang 2-3 VoD-Anbieter im Markt etablieren, wird es um Differenzierung über Content gehen. D.h. wenn ich House of Cards und Game of Thrones sehen will, muss ich im schlimmsten Fall zwei Abos abschließen.

  3. Watschender müsste also um jetzt kostendeckend zu arbeiten die Preise auf 15€ im Monat angeben…..

  4. Hansecowboy says:

    Das Preis-Leistungsverhältnis von Watchever ist sehr gut, finde ich. Die Apple TV App läuft bei mir hervorragend und geschmeidig, ganz im Gegensatz zu dem räudigen Maxdome, wo ich schon mal für HD bezahlt habe und SD gucken musste, weil es so ruckelte. Maxdome ist inhaltlich dazu doch nichts anderes als die Pro7/Sat1 Mediathek. Serien gibts da nur jene, die schon auf den Sendern liefen/laufen. Lizenzen sind doch das eigentliche Problem. Auch Netflix wird hierzulande nicht die Top-Serien frühzeitig ausstrahlen können, das US-Angebot würde ich mir nicht erwarten. Ich wette, das wird Watchever und Amazon sehr ähneln. Die Top-Sachen kriegt man hierzulande nicht im Abo, sondern nur per Einzelabruf für den Standard-Preis wenn überhaupt. Die Kataloge der drei Abo-Dienste sind fast identisch. Maxdome hat fast 1:1 die selben Serien, wirft in sein Paket halt noch jene dazu, für die sie die TV-Rechte haben (Homeland z.B.) und dann den ganzen eigenen Schrott wie „Doctor’s Diary“ & Co dazu. Das kann Watchever nicht. Auch im Maxdome-Abo und Amazon-Abo gibt es die Top-Filme nicht. Sondern eben parallel zum Blu-Ray-Start oder ein wenig später als Einzelabruf für 4,99,- Niemand wird billiger sein, die Preise sind von den Rechteinhabern vorgegeben. Darüber hinaus haben für vieles halt einzelne Sender/Anbieter (z.B. Sky: HBO) exklusive Rechte.
    Und leider promoted Watchever gute Inhalte nicht optimal: So konnte Watchever mit der deutschen Erstausstrahlung von Justified Staffel 3 und 4 – kurz hintereinader voll bei mir punkten. Clone Wars gibts komplett. Für Späteinsteiger Walking Dead Staffel 1 – 3. Hell on Wheels… Fringe z.B. hab ich irgendwie den Einstieg verpasst damals und jetzt 5 Staffeln nachgeguckt. Ebenso das (IMHO völlig overhypte) Breaking Bad.

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