Roborock S8: Saugroboter mit Duo-Roller-Bürste im Test

Zur CES stellte Roborock die S8-Reihe vor. Gleich drei Staubsaugerroboter umfasst diese: S8 Pro Ultra, S8+ und S8 (der S8+ ohne Dock). Die Saugroboter unterscheiden sich vorrangig durch ihre jeweilige Dockingstation. Macht das Portfolio wieder etwas übersichtlicher.

Der Roborock S5 war einst mein erster Saugroboter. Dieser hielt 2017 bei mir Einzug, er dreht in der Familie noch immer zufriedenstellend seine Runden. Inzwischen sind einige Nachfolgemodelle mit mehr Funktionalität am Markt und mit dem S8 kam nun ein weiterer hinzu. Unter anderem hat Roborock in den vergangenen Jahren an der Hinderniserkennung gefeilt und auch die Wischfunktionalität aufpoliert.

Der S8 selbst verfügt über eine neue, doppelte Gummiwalzenbürste. Diese, so verspricht der Hersteller, soll noch effektiver gegen das Verheddern von Haaren schützen. Außerdem kann der Wischmopp um bis zu 5 Millimeter angehoben werden. So viel zu den Versprechen, ab zum Saubermachen (lassen).

Vorab aber ein kleiner Blick aufs Datenblatt. Mit 6.000 Pa setzt Roborock mit der Saugleistung der S8-Serie einen Benchmark für die eigene Produktpalette. Der verbaute Staubbehälter fasst 350 Milliliter. Navigiert wird mittels LiDAR. Zusätzlich kommt die Reactive-3D-Lösung, um Hindernisse zu vermeiden. In den vergangenen Jahren kam das nicht standardmäßig in der S-Reihe zum Einsatz, sondern nur bei den MaxV-Modellen. Roborock verbaut beim S8 einen Lichtsensor im IR-Bereich an der Front, um Hindernisse (z. B. Hundehaufen) bei Bedarf zu umfahren.

In Sachen Wischen kommt Roborocks Schallwischtechnologie VibraRise zum Einsatz. Bis zu 3.000 Mal pro Minute penetriert man da den Boden mit dem Wischmopp. Der Wassertank fasst 300 Milliliter. Um Teppiche zu reinigen oder zum Zurückkehren zur Station kann der Mopp automatisch bis zu 5 Millimeter angehoben werden.

Roborock S8 
Farben Schwarz & Weiß
Abmessungen – ohne Dock (L x W x H)  314 x 457 x 383 mm
Bürstenart Doppel-Gummibürsten
Automatische Anhebung der Bürste
Max. Saugkraft 6000 Pa
Staubbehälter 350 ml
Mopp-System VibraRise Wischsystem
Mopp-Frequenz (Vibration) bis zu 3000 Mal/min
Automatische Anhebung der Mopp bis zu 5 mm
Wassertank 300 ml
Akkuleistung 5200 mAh
Geräuschentwicklung (Balanced Modus) 67 dB
Navigation  LiDAR
Hindernisvermeidung Reactive 3D
Schwellenhöhe 2 cm
Filterklasse Staubbeutel E12
Frischwassertank
Dreckwassertank

Zum S8+ unterscheidet man sich lediglich über die Dockingstation. Das Dock des S8+ bringt eine Absaugstation für den Staubbehälter mit. Beim S8 Pro Ultra geht man dann noch eine Ecke weiter. Automatische Staubentleerung: check. Als Flaggschiff von Roborock kommt dieser on top mit einer automatischen Tankbefüllung zum Wischen. Nach dem Wischen wird der Mopp gewaschen sowie getrocknet.

Das Pro-Ultra-Modell ist ebenso in der Lage, neben dem Wischmopp auch die Bürste anzuheben. Zudem verbaut Roborock ein überarbeitetes VibraRise-2.0-Wischsystem. Auch hier setzt man auf Schrubben mit Hochgeschwindigkeit. Es kommt allerdings ein weiteres Vibrationsmodul zum Einsatz, welches die Reinigungszone, also den Bereich, der sich bewegt, erweitert. Zudem kann der Lappen in der Station automatisch gereinigt sowie getrocknet werden. Den Roborock S8 Pro Ultra hat Caschy bereits für euch unter die Lupe genommen.

Zurück zum Roborock S8, der nur Einstiegsmodell in die S8-Reihe bietet – ganz ohne Station und extra Firlefanz und mit wenigen Unterschieden beim Saugroboter selbst. Denn der Saugroboter selbst lässt wohl kaum Raum für Wünsche offen: angefangen beim Anheben des Wischmopps, über die Teppicherkennung per Ultraschall und eine (hervorragende) Hindernisvermeidung bis hin zur Navigation per Laser.

Zum Einrichtungsprocedere muss ich wohl nur wenige Worte verlieren. Das klappt (wie gewohnt) über die Roborock-App: Koppeln mit dem Wi-Fi-Netzwerk, und das war es auch schon. Hinzu sei gesagt, dass ein Roborock-Account Voraussetzung ist. Nach einer ersten Erkundungsfahrt durch die Wohnung ist dann auch alles startklar zum Reinigen. Die Roborock-App ist eine der besten ihrer Art, da sind wir uns im Team recht einig.

Die Möglichkeiten für verschiedene Einstellungen von Reinigungsplänen sowie -abläufen bis hin zur Verwaltung mehrerer Karten, dem Errichten von Sperrzonen, virtuellen Wänden oder Vorlieben beim Saugen und Wischen (mehrmaliges Reinigen eines Raumes oder Teppichs etc.) sind vielfältig.

Während man bei zahlreichen Saugrobotern vorab einen kleinen Kontrollgang durchführen muss, ob denn Schuhe, Stromkabel und dergleichen aus dem Weg geräumt sind, ist das beim S8 entspannter. So werden Hindernisse erkannt, in der Karte vermerkt und entsprechend zuverlässig vermieden. Einzig und allein bei flachen Gegenständen funktioniert das mangels Sensorik nicht. Ihr könnt die 3D-Hindernisvermeidung sogar so einstellen, dass der Roboter auf Haustiere verstärkt achtet.

In Sachen Haustiere dürfte euch auch die neue Duo-Roller-Bürste erfreuen. Die ist definitiv etwas für haarige Angelegenheiten. Haare verfangen sich nicht so stark. Ihre Stärken soll die neue Duo-Roller-Bürste auch bei Teppichböden ausspielen. Da hab ich hier keinen, wir sind mit Holzboden sowie Fließen bestückt. Gerne mit, nimmt man die höhere Saugleistung von 6.000 Pa. Es ist jedoch kaum möglich, da inzwischen Unterschiede auszumachen. In Puncto Lautstärke geht weiter alles in Ordnung.

Im Auge behalten sollte man bei voller Saugleistung die Akkulaufzeit. Knapp 100 Quadratmeter meistert der Roborock S8 auf der höchsten Stufe. Sollte man bei größeren Räumlichkeiten im Blick behalten und eventuell die Saugleistung nach unten fahren. Alternativ hat der Roboter den Trick auf Lager an der Station aufzuladen und seine Reinigung fortzusetzen. Mit einer neuen Auflade-Option ist wahlweise auch das Aufladen außerhalb von Stoßzeiten möglich – praktisch, wenn ihr da einen passenden Strom-Tarif habt.

Dass man die Bürste wie beim Pro-Ultra-Modell nicht hochfahren kann, vermisse ich für meinen Teil nicht. Im Regelfall erledigt der Roboter entweder nur Saugvorgänge oder kombinierte Saug- und Wischvorgänge für mich, was durch das automatische Anheben und die Teppicherkennung kein Problem in einem Abwasch darstellt. Vorsicht ist lediglich bei Langflor-Teppichen geboten.

Ich komme auch recht gut ohne Absaugstation aus. Heißt ja auch nicht, dass der interne Staubbehälter direkt nach einem Saugvorgang prall gefüllt wäre. Mit 350 Millilitern Fassungsvolumen kann der Roboter durchaus die eine oder andere Runde drehen, bevor der Staubbehälter entleert werden muss. Reicht mir dicke, denn gelegentlich drehe ich eine manuelle Runde mit dem Staub- oder Wischsauger, gerade was das Wischen angeht.

Beim S8 ist es so, dass der schmutzige Lappen von Raum zu Raum gezogen wird, zudem verzichtet Roborock weiterhin auf „Mopping Pads“. Die Ultraschall-Wischfunktion schafft – wie bereits beim Vorgänger – mit ihren 3.000 Bewegungen pro Minute dennoch leichte Verschmutzungen – da genügt der Anpressdruck beim Schrubben.

Wer Extra-Firlefanz mit dem Dock nicht benötigt, dem kann man den Roborock S8 ans Herz legen. Mit 699 Euro gehört das Modell der S-Serie gewiss zur Oberklasse, dafür gibt es auch einiges fürs Geld. Navigation, Hindernisvermeidung sowie Saugergebnis sind auf gewohnt hohem Niveau. Gekonnt manövriert der S8 von Raum zu Raum und umfährt Hindernisse. Die gummierte Hauptbürste ist definitiv ein Gewinn – das Reinigen geht einfacher von der Hand. Dürfte für haarige Angelegenheiten, beispielsweise Haustiere, eine gute Option sein. Wer etwas günstiger unterwegs sein will, der kann auch nach wie vor guten Gewissens zum Vorgänger greifen, der oftmals unter 500 Euro zu haben ist.

Beim Wischen zeigt sich der S8 solide. Durch das Anheben des Lappens geht das auch in einem Durchgang. Wer Wert auf das Wischen legt, ist durch die zusätzlichen Möglichkeiten beim Pro-Ultra-Modell aber besser aufgehoben, wenn man das entsprechende Geld in die Hand nimmt. Da liegt die Messlatte sowohl preislich als auch funktional nochmal höher – insbesondere durch das Dock. Reicht euch eine Absaugstation, dann gibt es da natürlich noch den S8 Plus. Dreame ist da im Paket mit Absaugstation günstiger unterwegs, da kann man sich auch mal umschauen:

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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18 Kommentare

  1. Hallo ein interessantes Gerät. Helfen die neuen Bürsten auch bei den langen Haaren einer Frau die sich beim S5 schön um die Bürste und Achse wickelt?
    Kann .an eigentlich den S5 auch mit der Roborock App betreiben? Die Xiaomi Home App ist ein wenig umständlich wenn man nur den S5 hat.

    • Nein, der S5 geht leider nicht in der Roborock App. Finde ich auch schade, da ich nix anderes von Xiaomi habe und der S5 noch brav seine Dienste verrichtet.

    • Der S5 lässt sich nur über die Home App betreiben, erst der S5 Max geht auch über die Roborock App.

    • Die Bürsten sind der Grund, wieso ich damals zu einem iRobot griff. Da hat Roborock – mal wieder – sehr gut kopiert.
      Das Saubermachen ist um ein vielfaches leichter, weil man die Haare viel leicht abbekommt und sie nicht aus den feinen borsten der alten Bürste fiddeln muss.

  2. Endlich ist Roborock da angekommen, wo mein immer noch funktionierender Roomba vor 8 Jahren schon war: zwei Gummibürsten!
    Mein Roborock ist zwar wegen Navigation viel besser als Roomba, allerdings hasse ich es, jedesmal Haare rauszuschneiden.

    • Genauso schätze ich das auch ein. Mein nächster wird evtl ein Roborock. Wenn die Roombas mal kaputt gehen 😉

      • Dito, ich warte schon auf den neusten Roborock, S9?, der soll ja jetzt bald erscheinen. Ich meine ich hatte bis jetzt nur Roombas inkl. der Version ohne Navigation und nun den i7 mit Station, seit dem er veröffentlicht wurde. Aber mal ehrlich Roomba entwickelt sich null weiter. Schaut man sich mal den neuesten an mit dem Lappen der runterfährt … , könnte man meinen die Ruhen sich auf Amazons dickem Portemonnaie aus 😀

  3. Einen Laserscanner um die Räume zu erkennen, das lasse ich mir ja noch gerne gefallen.
    Hab 2 Stk von den S5 MAX. Bin auch sehr zufrieden.
    Aber die in den neuen Serien eingebaute Spycam sind ja meiner Meinung nach bedenklich.
    Ich möchte nicht das mein komplettes Haus mit Fotos in der Mi Cloud landet.
    Daher kann ich nur hoffen das man diese CAM zukleben kann, ohne das es die Saug und Bewegungsfunktionen einschränkt.

    • Natürlich wird es die Bewegungsfunktionen einschränken. Ob du’s glaubst oder nicht, die Kamera wird nicht nur zu Spionagezwecken verbaut sein.

      • Christopher says:

        Ist da denn wirklich die Kamera drin verbaut?
        Dieser Blog und ein anderer sind die einzigen die das Schreiben. Alle anderen sagen es gibt keine.
        Und bei Roborock wird auch nur von „Infrarot Bilderfassungstechnologie“ geredet

  4. Ist 5GHz an Bord?

  5. Wie kann ein Wischmopp den Boden „penetrieren“?

  6. Was gibt es denn ausser dem Roborock noch mit mindestens:

    – Gummibürsten (Lange Haare!)

    Und wenn ich zusätzlich noch in den Ring werfe:
    – evtl Station
    – evtl wischen

    Welcher dreame käme da in Frage?

  7. Hallo, kann man den S8 bei Bedarf später mit der Absaugstation aufrüsten (also im Prinzip zum S8+) oder sogar die Station vom S8 Pro Ultra nachkaufen (man weiß ja nie, wie bequem man wird)?

    • Zum S8 Ultra sicher nicht, da sich der S8 und der S8 pro Ultra auch hardwaretechnisch unterscheiden. Ob ein Upgrade zu einem S8+ möglich ist weiß ich nicht.

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