Google I/O 2016 Keynote: Kleine Zusammenfassung meiner Highlights

google io artikelViele Medien verkaufen Science Fiction als Ding, welches schon bald bei uns ist. Mini-Akkus, die das Smartphone den ganzen Tag betreiben, Elektroautos, die nicht nach wenigen Kilometern keinen Saft mehr haben und und und. Viel Zukunftsmusik, viel übertrieben. Übertreibungen, die oftmals beim nicht so in der Materie steckenden Menschen Enttäuschungen auslösen., wenn eine Firma dann Dinge vorstellt. Was? Google hat dieses noch immer nicht gemacht? Microsoft hat jenes noch nicht gemacht? Und Apple verkauft immer noch iPhones mit riesigem Rahmen? Ihr kennt das.

Von daher gehe ich immer recht nüchtern an Dinge ran. Auch wenn die Denker der großen Firmen bereits das große Ganze sehen – dieses wird sich niemals sofort realisieren lassen. Es sind immer kleine Schritte und doch erreicht man nie das Ziel, denn die Entwicklung die wir gehen, ist unendlich. Von daher werde ich auch jetzt nicht in Schmähgesänge über Google verfallen, was sicherlich einige machen werden. Denn ich fand die Keynote gut.

Lasst uns mal zu Google Home gehen. Google hat Assistenten. Im Browser. Im Dienst. Im Smartphone. Man muss ehrlich sein, der Bereich Smart Home liegt da in diesem Sinne brach. Viele Insellösungen, teils wenig verzahnt oder für Normalnutzer aufwendig. Dass es auch anders gehen kann, zeigte Amazon mit Alexa. Komm, da waren viele von euch in Deutschland sicher auch heiß drauf. Jetzt nicht mehr. Ihr wollt nun sicherlich Google Home haben. Fragen stellen, im Kontext. Diese auch beantwortet bekommen mit der Kraft des neuen Google Assistenten, der in Home und Allo steckt.

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Per Sprache Dinge ausführen, Musik hören, Videos schauen – oder durch Schnittstellen Dinge im Smart Home ausführen, ohne das Smartphone aus der Tasche zu holen und sich durch 100 Apps zu hangeln? Gib her, nehm ich. Hört sich geil an, wird aber sicher Fallstricke bei der Spracherkennung und der Ausführung geben. „Ich habe nicht verstanden, was du gesagt hast. Meinst du Sex mit Möbelstücken?“ Freue ich mich wirklich drauf. Also auf die Entwicklung. Nicht auf Sex mit Möbelstücken.

Das Teil taugt auch als Lautsprecher, den ich per Sprache befeuern kann – auch Multiroom an andere Google Cast-fähige Speaker. Das hört sich alles klein und einfach an, aber dieses Produkt bewerte ich heute fast genau  so wichtig, wie es auch VR ist. Und diese beiden Dinger werden auch verschmelzen, denn VR braucht auf jeden Fall auch einen guten Assistenten, den ich per Sprache bedienen kann. Ob Amazon eher da war oder Apple so etwas auch bringt, interessiert keine Sau – das Ding muss für den Kunden funktionieren. So einfach ist das.

So, worüber halse ich jetzt ab? Genau, Hangouts. Echt, ich mag diesen Messenger einfach nicht. Die Standardbenachrichtigung unter Android macht mich schon wütend. Ich kenne so viele Techies. Keine Sau nutzt ernsthaft Hangouts. Ich weiss. Steinige mich ruhig. Du nutzt ihn. Deine Freunde auch. Ich habe es versucht und es ist für mich einer der schlechtesten Messenger im Vergleich zu anderen Lösungen. Echt, bevor ich den nehme, nutze ich Line oder WhatsApp im Web.

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Google kann schlecht Social. Und schlecht Messenger. Das will man nun ändern. Mit Allo und Duo. Apps für Android und iOS, die diesen Sommer auf den Markt kommen sollen. Was das am Ende ist und ob ich das nutze? Keine Ahnung, interessant fand ich es schon. Ich linse mal zu Apple und Facetime rüber. Irgendwie Stand Alone und auf den Apple-Geräten nutzbar. Meines Erachtens aber ne super Lösung, leider nur auf der Apple Plattform. Facebook oder Google. Da haben die Leute n Konto. Und wer Google nutzt, der kann auch Duo nutzen. Oder via Telefonnummer. Eine App für Videogespräche.

„Was, wieder eine separate App – das kann Hangouts doch auch! Oder Skype. Oder Facebook. Oder bald WhatsApp. Oder oder.“

Richtig. Deshalb muss man gucken, wie die Lösung passt. Ohne Hazzle im Web an jedem Rechner, Android und iOS nutzbar? Ohne Schnick Schnack, optimiert auf Video ohne Sperenzchen. Nehme ich. Ich nutze auch Facetime, nichts anderes für reine Videotelefonie. Halt nur mit iOS- oder OS X-Nutzern. Aber – für mich halt ne gute Lösung. Die Einfachheit. Opa und Oma nutzen es, um Enkel oder Enkelin zu sehen. Wenn Google das so gut und einfach umsetzen kann – Hut ab!

Nicht wundern hier im Blog, das sind Links für Vorregistrierungen zu den Apps.

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So, dann lasst uns kurz zu Allo kommen, ebenfalls ein Messenger, der mich in der Preview ein wenig an Facebook M erinnerte. Bisschen Bot-Feeling. Ein Messenger mit oben erwähnter und neuer Google AI, die auf Fragen verbessert im Kontext antwortet. Man kann mit Allo alleine kommunizieren und Fragen im Kontext stellen. „Was läuft in der Nähe im Kino?“ „Ist da was für Kinder bei?“… und so was eben. Man kann die Google-Dienste auch in einem Chat mit einer oder mehreren Personen nutzen.

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Eine Schnittstelle für Dritt-Anbieter soll es geben. Nach Restaurants in der Nähe fragen, Bewertungen anzeigen lassen – Tisch buchen. Peng. Dazu Smart Replies. Wie oft ich das brauche? Wohl seltenst, Dienste-Integration in eine Kommunikation wird aber immer wichtiger, das weiss man auch bei Google. Sicherheit? Google spricht von Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chats, auf Wunsch im Inkognito-Modus oder mit Selbstzerstörungsmodus. Ich freue mich echt auf die beiden Messenger. Was das nun genau wird, wissen wir alle nicht. Ich hoffe nur Gutes. Google sollte es besser können als bisher.

Virtual Reality gab es auch noch. Kein Stand Alone-Ding. Referenz-Design für Brillen. Dazu der passende Controller. Unter dem Namen Daydream soll das Set Virtual Reality-Interessierte abholen.  Hierfür müssen von Smartphone-Herstellern bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, HTC, Samsung und Co sind schon im Boot. Wichtig für Google: hier will man direkt ein Ökosystem aufbauen. Hat bei Android ja gut geklappt. Deshalb auch hier: Play Store für VR mit allen Google-Apps.

Android Wear? Ich kenne mehr, die es nicht SO spannend finden als Leute, die beinharte Fans sind. Doch die Vorschau auf Android Wear 2.0 hat mir wieder etwas mehr Lust bereitet. Eigenständige Apps, die auch laufen, wenn das Smartphone aus ist oder nicht in der Nähe. Spotify und Co beim Joggen Stand Alone. Da geht was – im wahrsten Sinne des Wortes. Dazu können Apps mehr Informationen auf dem Watchface anzeigen. Dazu gibt es noch verbesserte Smart Replies und sogar eine neue Tastatur mit Handschriftenerkennung. Puh, wie das Getippe auf dem kleinen Screen abnerven wird…(?).

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Nicht direkt in der Keynote angesprochen, aber unter meinen persönlichen Highlight: Bald startet die Google Play Family Library. Wie bei Google Musik können dann eingetragene Familienmitglieder auf den App-Bestand der Familien zugreifen. Einmal von Papa ne App für 1,99 Euro gekauft, kann die ganze Familie drauf zugreifen. Endlich. Und dann war dann ja auch noch die Geschichte, dass Entwickler ihre Android-Apps auf Chrome OS anpassen können. Das ist nicht neu, aber nicht minder spannend.

Letzten Endes ist es so, dass Google mal wieder n bisschen nachlegen muss. Mit Messengern hat man es schon oft versucht und ist gescheitert. Kann eigentlich nur besser werden. Auch Home ist ein Ding, auf das ich mich freue. Aber auch das wird nicht gleich sofort der Bringer. Das dauert seine Zeit. Erinnert ihr euch noch an die Ankündigungen von vor ein bis zwei Jahren? Viel gesagt – in einigen Dingen wenig passiert. Gerade die AI von Google in den Produkten war das eigentliche Highlight. Denn Technik ist doch so richtig brauchbar, wenn sie uns umgibt, ohne dass wir es merken. Das könnte Googles AI schaffen.

Und ihr? Eure Highlights? Lasst mir eure Meinung da! Und falls ihr alle Artikel noch einmal gesplittet wollt – bitte sehr:

Google Play Family Library: Einmal die App kaufen und die ganze Familie kann sie nutzen

Google bringt Android-Apps auf Chrome OS

Android Instant Apps sollen Inhalte blitzschnell laden – auch wenn die App nicht installiert ist

Android Wear 2.0: Standalone-Apps, Watchface-Komplikationen, Fitness und neue Eingabemethoden

Google Daydream: Neue Plattform für Virtual Reality

Google I/O: Android N mit mehr Power, mehr Sicherheit, mehr Produktivität

Android TV und Google Cast: neue Hardware und neue Funktionen kommen

#NameAndroidN: Google möchte Eure Namensvorschläge für die nächste Android-Version

Google I/O 2016: Messenger Allo setzt auf AI, Duo auf Videotelefonie

Google Home vorgestellt: Der persönliche Sprachassistent fürs Eigenheim

Google: Kontoanmeldung am Rechner ohne Passwort via Smartphone

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Google kann Social eigentlich sehr gut, weil sie genau diese Vermassung von Individuen vermeiden, auf die schon Moss & Roy in „The IT Crowd“ allergisch reagiert hatten: „Oh, she discovered Friendface“. Viele onlineNutzer sind leider noch nicht (wieder) so weit, daß sie auf dergleichen Wert legten…

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