Vivaldi: neuer Browser des ehemaligen Opera CEOs

Schon wieder ein neuer Browser – könnte man denken. Doch hinter dem Projekt Vivaldi steckt der ehemalige CEO von Opera, sicherlich jemand, der sein Handwerk versteht. Vivaldi, erst einmal in einer Technical Preview für Linux, Windows und OS X zu haben, will vieles anders machen und besinnt sich auf Dinge, die man früher in Browsern so schätzte.

vivaldi

So soll Vivaldi irgendwann mal das Schweizer Taschenmesser für alle Belange werden. Inkludiert ist nicht nur eine Kontaktverwaltung, auch E-Mail soll eines Tages hinzukommen. Jetzt schon an Bord: eine Notizverwaltung. Das Interface ist schlank, der Browser schnell.

Man versucht sich hier an nichts eigenem, die Engine unter der schlanken Haube ist Blink, Googles WebKit-Fork. Neben einem E-Mail-Client soll noch mehr folgen, so soll man später Erweiterungen nutzen können, zudem soll sich alles über verschiedene Installationen hinweg synchronisieren lassen.

Der Browsermarkt ist hart umkämpft, Player wie Microsoft, Google, Mozilla, Opera oder Apple buhlen da um die Gunst der Kunden. Doch wir alle wissen ja, wie „schnell“ sich Dinge ändern. Netscape fraß dem Internet Explorer die Marktanteile weg, es folgte Firefox und irgendwann kam Chrome.

Doch die Zeiten sind nicht mehr so, wie sie früher einmal waren, die einst langsam agierenden Großfirmen sind schneller in ihrer Entwicklung geworden, haben ihre Hausaufgaben gemacht. Dennoch sollte man Vivaldi auf dem Schirm behalten, gerade Nutzer des alten Opera-Schlages dürften sich hier vielleicht bald wohl fühlen – und wenn die mobilen Vivaldi-Ausgaben erst einmal da sind und den Desktop mit dem Smartphone synchronisieren, dann wird es vielleicht noch einmal spannender.

Ihr könnt das Ganze ja gerne einmal ausprobieren und uns eure Meinung in den Kommentaren mitteilen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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38 Kommentare

  1. seit der Umstellung von Opera auf Webkit ist der doch kaum nutzbar, bzw. ist eben nicht weiter als ein Chrome-Klon. Dazu kam oder kommt das völlig konfuse roll-out, erst ohne Bookmarks und den liebgewonnen Opera-Features.

  2. Der „alte“ Opera war der Hit. Der neue reißt mich nicht vom Hocker. Den Vivaldi behalte ich auf jeden Fall im Auge. Trotz Google-Engine kommt Wehmut auf. Opera benutze (benutzte) ich Jahrelang.

  3. Früher hätte da Caschy noch eine selbstgebaute Portable Version nachgeschmissen, good old times 😀

  4. Ja, nicht schlecht, aber ich bin derart Opera abhängig, dass es mir schwer fällt auf einen neuen Browser umzusteigen. Die Mausgesten von Opera sind die Wucht und auch die Schnellwahl ist super. Das kann Vivaldi noch ausbauen. Auch erscheint mir der Neue langsamer. Ich werde ihn drauf behalten und manchmal probieren und Updates abwarten

  5. @alex Rechnerspecs? Wie installiert (stand alone? Normal einfach nur entpackt und gestartet?) Ich kann das weder unter LMDE noch unter W7x64 auf meinem kleinen Athlon mit gerade einmal 4GB RAM und on board Grafik bestätigen. Läuft hier sauber. Bei einem Bekannten läuft es sogar noch auf einem Pentium Dualcore mit 2GB und WinXP (japp, sowas gibt es noch – unglaublich aber wahr.)

  6. @QuHno
    Auch bei mir läuft noch ein betagter AMD Athlon 64 X2 mit 2GB RAM! (-;
    Habe jede Installationsart versucht – Ergebnis ist immer wieder, dass ausschließlich Vivaldi meinen Rechner einfriert! /-: Nutze ich meinen Rechner ohne Vivaldi (stattdessen Opera, aktuell mit der 28.0.1747.0) gibt es keinen Freeze, läuft sauber wie eh und je.
    Scheint ja aber irgendwas mit meinem alten Rechner zu tun zu haben (nur was???), denn weder hier, noch auf vivaldi.net habe ich bis jetzt solche Probleme lesen können.
    Ich checke weiter mit der aktuellen und kommenden Versionen, hoffentlich findet sich noch ein Weg…

  7. >Der “alte” Opera war der Hit.<

    Die Marktanteile haben ja eine andere Sprache gesprochen. Opera war von den "bekannten" alternativen Browsern unter Windows (Firefox, Chrome, Opera) der älteste – aber auch schon immer der kleinste. Man hat es nie gepackt wirklich großartig Marktanteile zu bekommen.

    Wobei eins muss man anmerken. Durch die Umstellung von Opera auf einen "Chrome-Klon" hat man inzwischen (in Deutschland) noch einmal gut einen Prozent an Marktanteil verloren. War man mit unter 4% ja schon vorher winzig.

  8. datenschutz ole ole says:

    @quorn23

    kannst dir selber eine portable version draus basteln, einfach mit 7zip entpacken.

  9. Einfach während der Installation auf Advanced und dann Standalone gehen und den Pfad angeben, dann landet automatisch alles inklusive Benutzerprofil in einem einzigen Ordner.

    Die Entpacken und dann exe starten Methode legt nämlich weiterhin das Profil unter
    %localappdata%\Vivaldi\
    bzw.
    /home/USER/.config/vivaldi/
    an …

  10. Ich muss hier mal Qupzilla (http://www.qupzilla.com/?lang=de) in den Raum werfen. Wirkt ein wenig wie Opera 12.x, gut konfigurierbar, Mausgesten etc. 😀

  11. Qupzilla, Otter und wie die ganzen anderen „Klein“-Browser auch heißen (hab ca. 30 unterschiedliche getestet, als Opera ASA damals die 14er Katastrophe heraus gebracht hat) haben leider einen Nachteil:
    Sie basieren zum Teil auf Webkit Frame (was evtl. nicht unbedingt weiter entwickelt wird) und sind oftmals „one-man-shows“: Verliert der Entwickler die Lust oder hat er keine Zeit mehr, ist das Ding tot.

    Des weiteren fehlt solchen Teams meistens jemand, der den Browser auf Sicherheitslücken abklopft – und solche können durch die merkwürdigsten Änderungen entstehen, bei denen man auf den ersten Blick überhaupt nicht meint, dass sie sicherheitsrelevant sind. Auch dass einige dieser Browser Open Source sind, ändert nicht unbedingt etwas am Sicherheitsproblem, siehe z.B. das im Vergleich zu einem Browser „primitive“ Projekt OpenSSL – dort hat es trotz open-source auch Ewig und Drei Tage (err – Jahre) Sicherheitslücken gegeben, die erst gefixt wurden, nachdem das Kind mehrfach kräftig in den Brunnen gefallen war. Nur weil jeder in den Sourcecode hineinsehen kann, heißt das noch lange nicht, dass es auch jemand tut – und selbst wenn, dass er die notwendige „zerstörerische“ Mentalität mitbringt, Sicherheitslücken zu finden (und dabei integer bleibt und die nicht einfach für sich selbst ausnutzt). Normale Programmierer können das meistens nicht.

    Das ist einer der Vorteile von Firmen wie Vivaldi: Sie leisten sich echte „Vollzeit Paranoiker“, die nach und nach alles abklopfen bzw die Entwicklung direkt begleiten (einer der Vivaldi Mitarbeiter ist u.a. einer der Co-Autoren diverser TLS und Protokollspezifikationen/Normen). Ja, Lücken werden auch weiterhin drin sein, sind sie in nahezu jedem Browser (außer evtl Lynx :D), aber die Chance, dass etwas katastrophales drin ist, ist erst einmal gemildert.

    Das hindert mich natürlich nicht daran, Alternativen auszuprobieren – aber eben immer vorsichtig und nur selten wirklich im produktiven Einsatz.

  12. Ich hab den neuen Browser bereits ausprobiert und muss sagen: Mir gefällt er sehr gut. Beim Bloggen stört mich nur, aber das wird sicherlich noch behoben, dass bei dem Drücken einer Zahl das Tab gewechselt wird oder aber auch dass unter bestimmten Umständen der Zoom auf die Seite anders eingestellt wird. Aber ansonsten freu ich mich auf die Weiterentwicklung, denn ich habe die Mail-Funktion in Opera zum Beispiel sehr geschätzt und mich auch riesig über die anderen Funktionen gefreut. Ich hoffe, dass Vivaldi den Weg, den Opera aufgehört hat zu gehen konsequent weitergeht. Bis das in einer guten Funktion gegeben ist nutze ich noch Opera, danach wird umgestiegen 🙂

  13. Habe mir den auch mal runtergeladen und installiert. Ein bisschen ausprobiert. Ja, er funktioniert und sieht wirklich aus wie ein Klon des alten Opera.
    Aber ehrlich gesagt, finde ich den Browser mit all seinen Einstellungen auch ziemlich unübersichtlich. Hier was einstellen – da was drehen. Na und?
    Wofür brauche ich ein E-Mail-Programm im Browser? Das wirkt für mich alles wie ein Revival der späten 90er. Nostalgisch, aber nicht mehr zeitgemäß. Aus einer Zeit gefallen, in der man das meiste noch mit dem Browser und nicht im Browser machen wollte.

    Als eierlegende Wollmilchsau konnte schon der Original Presto-Opera nur einen ganz kleinen Kreis ansprechen. Es war ein Teil der Erfolgsgeschichte von Firefox, bzw. seinerzeit Phönix, dass er als „simpler“ Browser gestartet ist und für alle, die es wollten, erweiterbar war. Und Chrome hat diesen Weg fortgesetzt und war damit erfolgreich. Yandex und scheinbar der neue Spartan scheinen diesen Weg noch radikaler weitergehen zu wollen.

    Jedenfalls habe ich mich so sehr an die modernen Browser gewöhnt, dass ich nun nicht wirklich mehr den Rückgriff auf alte Konzepte möchte. Ob Opera in der gegenwärtigen Form eine Daseinsberechtigung hat, weil ich allerdings auch nicht. Jedenfalls gefällt er mir von der Optik besser als Chrome (und Vivaldi!). Ich nutze ihn auch immer wieder in gewisser Loyalität zur Firma und bin froh, dass mittlerweile die allermeisten Seiten von Opera richtig dargestellt werden. Ich vermute aber, dass Vivaldi die verbliebene Nutzerbasis von nostalgischen Opera-Usern wie mir kannibalisieren wird und am Ende beide zu Verlierern werden.

  14. Ufff wie nach Hause kommen. Ich war gestern wirklich happy 🙂

    Klar ist der Look gewöhnungsbedürftig, aber man muss ja als Newcomer für ein wenig Aufmerksamkeit sorgen (später gibts 100% auch einen normales Aussehen zur Auswahl), klar ist eine Preview/Beta eben kein fertiges Produkt. Einiges fehlt, anderes ist verbuggt.

    Trotzdem als ehemaliger Opera Fan, wenn auch kein Heavy User, fühle ich mich sehr wohl. Nett, dass auch eine Linux Version sofort bereitsteht, beim neuen Opera hats ja eine Ewigkeit gedauert. Noch paar Monate/neue Versionen und ich sage Firefox Lebewohl.

    Und ein paar Leutchen wollen halt einen eMail-Client im Browser haben, warum nicht? Gegen Chrome/Firefox/IE kommt man nicht an, man soll Nischen besetzen/halten und nicht sie nebst seiner Stammkundschaft aufgeben.

  15. Bin bzw war Operanutzer von Anbeginn an. Bin sehr froh über die „Auferstehung“ im Vivaldi. Gleich in der ersten Version sind Mausgesten an Bord. Toll. Warte auf den Mail Client. Das war wohl das Erste, was Opera über Bord geworfen hat, als es sich zu Tode weiterentwickelte. Nutze jetzt Firefox. Da kann man wenigstens noch ein bißchen schrauben. Vivaldi läuft im Test jetzt schon nebenher. Bin gespannt, wies weitergeht.

  16. Danke für den Tipp. Ich verwendete 15 Jahre Opera, bis diese neueste Version kam, welche alle die tollen Features nicht mehr bietet! Vivaldi lässt doch hoffen. Sieht schon mal recht vielversprechend aus.

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