Razer Kiyo Pro: Webcam für Videokonferenzen und Streamer startet für 210 Euro

Die Gaming-Marke Razer hat mit der Razer Kiyo Pro eine neue Webcam parat, welche sowohl im Gaming-Sektor im Bereich „Streaming“ als auch bei Videokonferenzen im Produktiveinsatz punkten soll. Der Bedarf an hochwertigen Videokonferenzen ist pandemiebedingt im letzten Jahr logischerweise enorm gestiegen. Razer möchte hier insbesondere in den Bereichen Auflösung und Low-Light-Performance anknüpfen.

Bei der Kiyo Pro setzt Razer auf einen CMOS-Sensor mit einer Größe von 1/2.8″. Zum Einsatz kommt hierbei die Starvis-Technologie, welche Pixel von hinten beleuchtet, um eine höhere Bildqualität zu erreichen. Hierbei arbeitet man mit Bildern aus sichtbaren und Infrarot-nahen Lichtbereichen. Razer verspricht zudem, dass die Kiyo Pro diverse Beleuchtungssituationen handhaben kann.

In Sachen technischen Daten liefert man eine Full-HD-Auflösung (1080p) bei einer Bildwiederholrate von 60 FPS. Zudem steht ein HDR-Modus zur Verfügung, welcher allerdings nur mit 30 Bildern in der Sekunde arbeitet, im Gegenzug aber den Dynamikbereich erhöht und ein Über- oder Unterbelichten vermeidet. Die Kiyo Pro ist mit einem Weitwinkelobjektiv bestückt und bietet die Wahl aus 103, 90 sowie 80 Grad Sichtfeld. Verbaut ist zudem ein omnidirektionales 16-bit-Stereo-Mikrofon, was auch mit mehreren Videokonferenz-Teilnehmern fertig werden soll.

Neben dem angebrachten Klemmfuß lässt sich die Webcam auch über ein Stativgewinde anderweitig befestigen. Die Verbindung zum Endgerät erfolgt über eine USB-3.0-Kabelverbindung mit 5 GB/s. Zudem gibt es eine Objektiv-Abdeckung zum Schutz der Linse sowie der Privatsphäre bei Nichtnutzung. Streamer, die mit OBS oder Xsplit arbeiten, können sich ebenso freuen: Die Kiyo Pro ist mit der genannten Software kompatibel.

Preislicht ist die Webcam sicherlich nichts für jedermann. Mit 210 Euro dringt sie (trotz geringerer Auflösung) in Gefilde vor, welche unter anderem von Logitechs Brio-Kameras beherrscht werden. Zudem stellt sich bei derartigen Preisen – sofern genügend Platz da ist – die Frage, ob man nicht eine DSLR- oder DSLM-Kamera zur Webcam umfunktioniert. Mit geeignetem Objektiv ist man da in Sachen Brennweite und Lichtstärke sehr variabel unterwegs. Im Razer-eigenen Onlineshop steht die Webcam ab sofort zum Kauf bereit, autorisierte Händler sollen die Webcam noch im ersten Quartal führen.

Kamera-Spezifikationen

  • Anschlusstyp: USB 3.0
  • Foto-Auflösung: 2,1 Megapixel
  • Videoauflösung: 1080p bei 60/30/24FPS / 720p bei 60FPS / 480p bei 30FPS / 360p bei 30FPS
  • Video-Codierung: H.264 Codec
  • Standbildauflösung: 1920 x 1080
  • Individuelle Anpassung der Bildqualität: Ja
  • Diagonales Sichtfeld (FOV): 103°, 90°, 80°
  • Fokustyp: Automatisch
  • Befestigung: L-Gelenk und Stativ (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Kabellänge: 1,5 Meter geflochtenes Kabel

Mikrofon-Spezifikationen

  • Kanäle: Stereo
  • Audio-Codec: 16 bit, 48 KHz
  • Richtcharakteristik: Omni-direktional
  • Empfindlichkeit: -38dB

Systemanforderungen

  • PC mit freiem USB-Anschluss
  • Windows® 8 (oder höher)
  • Internetverbindung
  • 500 MB freier Festplattenspeicher
  • Kompatibel mit Open Broadcaster Software und Xsplit

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: felix@caschys.blog

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17 Kommentare

  1. War überfällig und ist eventuell schon zu spät. Im Zuge des Streamings auf Twitch haben sooooo viele nach guten Webcams gesucht und kaum was gefunden. Inzwischen haben die meisten aber einfach eine große Kamera mit dem PC verbunden und nutzen diese als Webcam. Besser als DSLM mit Objektiv gehts dann wohl per Webcam nicht.

  2. Matthias Krause says:

    Ich hab auch ewig nach guten Webcams gesucht bin letztendlich bei einer App gelandet die easy ein Smartphone in eine Webcam verwandelt. Gibt da ein paar, bin aber bei Droidcam X kleben geblieben. Testet das Mal, hat mich echt überzeugt. Gibt doch bestimmt auch was fürs iOS..

  3. Also ich weiß ja nicht welche Videokonferenzen allgemein so geführt werden, aber ich führe mehrmals wöchentlich Videokonferenzen sowohl mit Kollegen als auch mit Kunden. Dafür reicht ohne Probleme eine 40€ China Webcam von Amazon oder ähnliches aus. Selbst die Laptop Webcam ist ausreichend, weil es in den meisten calls eher um den Inhalt, als um Gesichter der anderen geht.

    Streaming ist natürlich noch Mal eine andere Welt…

  4. Ich hab für meine Schäfchen guenstige GoPro-a-likes besorgt – super Bild sehr annehmbarer Ton. Kosten: 22€ pro GPal, 8 € kleines Tischstativ. Läuft!

    • Welches Produkt hast Du denn konkret im Einsatz? Die Action-Cams die ich bisher in der Hand hatte waren alle irgend wie ungeil. Teilweise recht verrauscht, viele hatten ihre liebe Not mit dem Weißabgleich oder waren nicht in der Lage die Helligkeit ausreichend einzustellen.

      Zuletzt hatte ich eine „Campack Action Cam 4k“ (40€ bei Amazon). Die ist grundsätzlich in der Lage, einigermaßen gute Streams zu produzieren, das konnte ich via OBS erkennen. Sobald aber z.B. ein Browser direkt auf die Cam zugreift und die Auflösung umstellt wird das Bild spontan so dunkel dass man mich nur noch in Umrissen erkennt. Ein Verhalten das ich vor einiger Zeit auch mit einer Cam von Apeman (eine a79) hatte, wobei die Apeman sich zusätzlich aufgrund des unterirdisch verrauschten Bilds disqualifiziert hat.

      Die Idee einer Action Cam hatte ich auch schon, bin aber bisher qualitativ noch nicht glücklich geworden.

      Ich muss ehrlich sagen: Ob 50€ oder 100€ spielt eigentlich keine Rolle. Die aktuellen 210€ für die Razor werden sicher irgend wann auf 150€ fallen und wenn das dann ohne irgend welche Zicken einfach funktioniert ist das Ding meines.

  5. Ich wickle Momentan sehr vieles auch Audiovisuell ab. Mir reicht die im iMac Pro verbaute 1080p FaceTime HD Kamera völlig aus.

  6. Sebastian Mares says:

    „Zum Einsatz kommt hierbei die Starvis-Technologie, welche Pixel von hinten beleuchtet“ – belichtet, nicht beleuchtet. Siehe auch https://de.m.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckw%C3%A4rtige_Belichtung

  7. Nachdem es der Artikel ja explizit anspricht: Wenn 250€ mein Budget ist, welche DSLR oder DSLM inkl. Objektiv ist denn das Brot-und-Butter-Modell für Videocalls?

    Wichtig: 250€ ist die Obergrenze, ofenfertig. Anstecken und gut. Wenn ich leider 300€ für einen Body ausgeben muss und nochmal 50€ für ein Objektiv und nochmal für 50€ einen HDMI-Grabber ist das offensichtlich zu teuer.

    • Gute Frage.
      Ich habe mich auch auf die Suche gemacht und wenig gefunden. Ich werde jetzt meine „alte“ Canon EOS 550d mit einem günstigen HDMI-Grabber (<20€ auf amazon) und Dauer Stromversorgung (~20€) testen. Es gibt entsprechende Software für die Kamera (Magic Lantern), mit der man ein sauberes Bild über HDMI bekommt (ohne Betterieanzeige etc.).
      Plug-and-Play ist das aber erst nach dem Startaufwand (hoffentlich) und bei kompletter Neuanschaffung könnte auch das preislich knapp werden.

    • Ich könnte mir vorstellen, dass Felix das einfach etwas unglücklich ausgedrückt hat. Denn 210 Euro als Release-Preis würde ich jetzt nicht als „preisliche Gefilde“, also als hoch bezeichnen. Vor allem nicht, wenn man sich anschaut, was Vlogger für ihr Equipment aktuell hinlegen. Die Aussage von Felix macht somit für mich nur Sinn, wenn man sie als Empfehlung für Leute betrachtet, die vorhandenes Equipment auch für Videokonferenzen nutzen könnten. Entsprechend oft kam hier im Blog ja schon die Meldung, dass Kamerahersteller X oder Y seine Kameras nun nachträglich auch für den Einsatz als Webcam freigeschalten hat.

      • Die „preislichen Gefilde“ sind weder hoch noch tief sondern einfach die Region in der die Brio läuft.

        Die Aussage des Artikels ist aber ja: „Und wenn man schon über 200€ über eine Webcam nachdenkt kann für den Preis auch gleich zu einer DSLR greifen“.

        Deshalb ja meine Frage. Ich kenne mich in der Materie nicht aus, aber „nimm doch eine alte DSLR, die kriegt das locker hin und ist auch nicht eurer“ liest man ja häufiger. Ich weiß nur nicht welche. Irgend ein Modell aus 2015 wir es doch für aktuell grob 250€ geben das man in dem Fall bedenkenlos kaufen kann.

        • Felix Frank says:

          Genau! Die Aussage war lediglich, dass man da in Preisregionen wildern möchte, welche seitens der Brio ziemlich „besetzt“ sind. Und sich – natürlich insbesondere, sofern schon vorhanden – aber im Gebrauchtsegment auch gar nicht soooo viel drüber – eine DSLR/DSLM anbieten könnte.

          • Felix, auch wenn Du das gemeint hast, in Deinem Artikel wird es anders formuliert. Die Aussage „Zudem stellt sich bei derartigen Preisen“ legt nahe, dass die Preise so hoch sind, dass man gleich zu einer DSLR/DSM greifen könne. Mit den Ausführungen zur Brennweite legst Du zudem nahe, dass man für das gleiche Geld (oder meinetwegen unwesentlich mehr) ein Mehr an Funktionalität gegenüber der Kiyo erhält.

            Aber das ist ja auch okay.

            Aber nun zu Stephans Frage: ich würde die Sache anders herum angehen. Viele Hersteller bieten Software an, die für bestimmte Modelle die Verwendung als Webcam erlauben. Bei Canon ist das beispielsweise die Software „Canon EOS Webcam Utility“. Dazu gibt es eine Liste der unterstützten Kameras:

            https://www.canon.de/cameras/eos-webcam-utility/#selectyourmodel

            Und aus dieser Liste suchst Du Dir einfach einen alten Klopper aus, z.B. die 1100D, fertig ist die Laube.

            Bei anderen Herstellern ist das ähnlich, hier z.B. Panasonic: https://www.panasonic.com/global/consumer/lumix/lumix_webcam_software.html

            Wenn ein Kameramodell nicht unterstützt wird, kommt noch so etwas in Frage: https://www.elgato.com/de/gaming/cam-link-4k

  8. Weird Hero says:

    Letzten April ging meine Logitech-Cam kaputt und ich habe sie durch die Razer Kiyo ersetzt. Also quasi das Vorgänger-Modell, der besprochenen Webcam.
    Die Standard-Kiyo ist schon sehr gut. Insbeondere im Zusammenhang mit der Steuerungssoftware unter Windows.
    Das Bild der Kamera ist um Welten besser als das der alten Logitech. Auch das Mikrofon liefert eine sehr gute Sprachqualität ab.
    Zumeist nutze ich die Kiyo aber über mein NotebookÜber die Kamera meines MacBook Pro brauchen wir nicht zu reden. Die ist okay für unterwegs oder im Sommer auf der Terrasse.

    Meine Kiyo habe ich für 104 Euro gekauft. Mich würde mal interessieren, was den doppelten Preis rechtfertigt.

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