Moto X Play Testbericht: Der Akku-König hat einen Namen

05Motorola erfindet sich in jedem Jahr neu. Noch zu Zeiten, als Motorola zu Google gehörte, wurde die Mobilsparte auf links gedreht, ehe Motorola im Januar 2014 von Lenovo übernommen wurde.. Das Portfolio der bestehenden Smartphone- und Tablet-Linien wurde eingestampft und ein neuer Kurs eingeschlagen. Man wollte sich bei Motorola offenbar von der Masse abheben. Und dies gelang Motorola sehr gut, als man das erste Moto X (unser Testbericht) vorstellte, das erste Smartphone mit dediziertem Sprachchip.

Dieser sorgt dafür, dass Ihr das Moto X rufen und nach Informationen fragen oder Nachrichten verschicken könnt. Ein Feature, das ich persönlich bis heute immer noch sehr liebe. Doch das Feature allein zeichnete Motorola damals nicht aus, denn da gab es noch den Moto Maker – ein Tool, mit dem man sein Smartphone nahezu komplett optisch ummodellieren konnte. Von der Holzrückseite über farbliche Akzente bei den Lautsprechern bis hin zur Gravur auf der Rückseite – die Auswahl war riesig.

Wie wir alle wissen, war das Moto X kein Kassenschlager, aber dennoch zog man vor Motorola und Google den Hut und hob vor allem den Moto Maker lobend in die Höhe. Leider ist Motorola bis heute der einzige Hersteller, der solch einen hohen Grad der Personalisierung seines Smartphones anbietet. Seit der Vorstellung des Moto G (3. Generation, unser Testbericht) ist der Moto Maker sogar für das erfolgreichste Smartphone aus dem Hause Motorola nutzbar.

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Auf dem Launch-Event Anfang August überraschte Motorola, da man wieder versuchte sich neu zu erfinden. Das Moto X, welches in die dritte Generation geht, sollte nicht mehr nur ein Gerät sein. Es wurden zwei Smartphones vorgestellt: Das Moto X Style, ein 5,7 Zoll High-End Smartphone mit Quad HD Display, viel Power unter der Haube und klarem Fokus auf das Design sowie das Moto X Play, der treue Alltagsbegleiter im mittleren bis oberen Specs-Bereich mit einer angekündigten Akkulaufzeit von bis zu 48 Stunden. Eines kann ich hier schonmal vorweg nehmen: Das Moto X Play liefert, was Motorola verspricht.

DAS STECKT IM MOTOROLA MOTO X PLAY:

  • Display: 5,5 Zoll IPS-LCD Full HD bei 1920 x 1080 Pixeln (403 ppi), Corning Gorilla Glass 3
  • Prozessor: Qualcomm MSM8939 Snapdragon 615, Octa-Core, 1,7 GHz Cortex-A53 (Quad-Core 1.7 GHz Cortex-A53 & Quad-Core 1.0 GHz Cortex-A53), 550 MHz Adreno 405 GPU
  • Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
  • Speicher: 16 GB, 32 GB (erweiterbar via MicroSD-Karte), abzgl. 5,11 GB Systemdaten
  • Kamera: Rückseite 21 Megapixel (bei 4:3 Aspect-Ratio, 16,1 Megapixel bei 16:9 Aspect-Ratio) mit Full HD (1080p)-Videoaufnahme bei 30fps und Dual-Tone LED-Blitz / Front 5 Megapixel
  • Betriebssystem: Android 5.1.1 Lollipop
  • Akku: 3.630 mAh (nicht austauschbar)
  • Abmessungen: 148 x 75 x 10,9 mm (dickste Stelle, dünnste: 8,9 mm), 169 Gramm
  • Verbindungstechnologien: 4G LTE, WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4 GHz & 5 GHz), Bluetooth 4.0 LE, A-GPS, NFC
  • Farben: Schwarz, Weiß (Anpassbar mit Moto Maker)
  • Sonstiges: Dedizierter Sprachchip zur Spracherkennung und erteilen von Hands-Free-Sprachkommandos

HAPTIK UND OPTIK

Das Moto X war noch nie das dünnste Smartphone der Welt und das will man auch seitens Motorola bis heute nicht sein. Das Moto X Play führt wie seine Geschwister die stilistisch gewölbte Rückseite fort, die dem Gerät ein nahezu perfektes, ergonomisches Gefühl in der Hand gibt. Zwar ist diese gewölbte Rückseite für Menschen, die gerne Nachrichten auf dem Gerät tippen, während es auf dem Tisch liegt, ein No-Go, doch für den normalen Gebrauch ist es einfach ein Handschmeichler.

Wer ein Moto X Play kauft, sollte sich zudem bewusst sein, dass es auch nicht das leichteste Smartphone der Welt ist. Mit 169 Gramm ist es auf der anderen Seite aber auch nicht das schwerste und verleiht dem Gerät eine gute Haptik. Das Moto X Play ist auch längst nicht mehr so kopflastig wie seine Vorgänger, sondern ist oben wie unten gut ausbalanciert, sodass versehentliches Überkippen nicht vorkommen sollte.

Wie auch schon beim Moto X der zweiten Generation (unser Testbericht) setzt Motorola beim Moto X Play auf eine gute Symbiose zwischen Metall und Plastik. Es beschert dem Gerät zwar sicherlich ein paar Gramm mehr, doch optisch wie haptisch ist es dadurch hochwertig. Am Moto X Play knarzt nichts, es biegt sich nichts, es ist einfach nur toll anzusehen und anzufassen. Lediglich minimale Abzüge in der B-Note gibt es für die nach wie vor leicht klappernden Tasten an der Seite für Power on/off und Lautstärke. Aber dies merkt man lediglich, wenn man mit dem Finger darüber fährt.

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Dem geschulten Auge fällt natürlich sofort auf, dass das Moto X Play mit 5,5 Zoll im Gegensatz zum Moto X der zweiten Generation, welches ein 5,2 Zoll großes Display hat, erneut in die Höhe gewachsen ist. Das erste Moto X aus dem Jahr 2013 ist für mich vom Handgefühl her nach wie vor eines der besten Smartphones, das je gebaut wurde. Das damalige 4,7 Zoll Display war verhältnismäßig groß, doch Motorola hat klasse Arbeit geleistet, das Display so dicht an die Gerätekanten zu bauen, wie es nur möglich war. Daher passte das Moto X 2013 perfekt in eine Hand und ließ sich auch mit einer bedienen.

Viele Menschen bezeichnen die immer weiter wachsenden Phablets als „Größenwahn“. Doch beim Moto X Play hat Motorola die gleiche perfekte Arbeit geleistet, wie beim erwähnten Moto X der ersten und auch der zweiten Generation. Das Display mag gewachsen sein über die Jahre, aber ich persönlich habe das Gefühl, dass das Moto X Play im Gegensatz zum zweiten Moto X sogar besser in der Hand liegt. Ich mit meinen durchschnittlich großen Händen habe kaum Probleme mit einer Hand den oberen Bildschirmrand zu erreichen und das Gerät zu bedienen. Dennoch sei gesagt, dass das Moto X Play trotzdem ein zweihändig zu bedienendes Smartphone ist. Das Erreichen der On-Screen-Buttons und das Tippen auf der Tastatur sind dann doch einhändig nicht mehr möglich.

Die Rückseite des Moto X Play ist leider nicht ganz so vielfältig anpassbar wie das des Moto X vorher oder des großen Bruders Moto X Style. Beim Moto X Play stehen leider keine Holzrückseiten im Moto Maker zur Verfügung und auch die beinahe schlangenartige Maserung im Plastik des Backcovers bleibt in allen Farbvariationen gleich. Die Maserung stört mich derweil absolut nicht, allerdings hätte ich mir hier lieber ein matteres, rutschfesteres Plastik gewünscht, da die Rückseite doch ziemlich glitschig werden kann und man Angst hat, das Gerät aus der Hand fallen zu lassen.

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Ein Novum für die Moto X-Reihe ist beim Moto X Play, dass die Rückseite abgenommen werden kann und ähnlich wie beim Moto G in der Theorie gegen andersfarbige Backcover ausgetauscht werden kann. Motorola nannte hier bislang jedoch keine Details, ob man ähnlich dem Moto G eigene Backshells zum Verkauf anbieten will. So kann man auch ohne den Moto Maker zumindest die Rückseite etwas aufpeppen, wenn sie zu langweilig wird oder zerkratzt ist.

Andererseits freue ich mich, dass sich Motorola dazu entschieden hat, beim diesjährigen Line-up um Moto X Style und Moto X Play die kleine Logo-Mulde auf der Rückseite wieder kleiner zu gestalten. Diese Mulde ist eigentlich so ein kleines bisschen wie ein Insider. Wer ein Moto X besitzt oder je besessen hat, weiß, wie schnell man sich angewöhnt, immer wieder an der kleinen Einkerbung herumzuspielen. Beim Moto X der zweiten Generation war das Gefühl einfach nicht so schön. Dies sollte als Randnotiz meiner Meinung nach nicht unerwähnt bleiben.

Zudem hat sich Motorola beim Moto X Play gegen eine Rückkehr des Ringblitzes um die Kameralinse herum auf der Rückseite entschieden. Hier wählt Motorola nun wieder eine LED-Blitz unterhalb der Kamera. Diesmal setzt Motorola allerdings auf einen Dual Tone-LED Blitz, der bei Aufnahmen die Farben etwas ausgleichen soll.

DAS DISPLAY

Beim Display des Moto X Play sehen wir erneut eine Neuerung von Motorola. Bislang setze der Hersteller ausschließlich auf AMOLED-Displays. Dies hatte zweierlei Gründe, zum einen spart es Akkulaufzeit ein und zum anderen ist es ein wichtiger Teil einer der Kernfunktionen des Moto X Play – Moto Infos (ehemals Moto Display).

Dieses Feature ersetzt die klassische Smartphone-Benachrichtigung per LED und zeigt auf dem Display pulsierend ein jeweiliges App-Icon an. Hält man das Icon gedrückt und zieht es nach oben, erhält man eine Vorschau der Benachrichtigung und kann beim Loslassen direkt in die App springen.

Das AMOLED-Display sorgte jedoch auch für knackige Farben und echte Schwarzwerte, doch leider lag hier auch der wunde Punkt bei Motorola. Die Farben waren einfach stets dramatisch übersättigt, das Display hatte stets einen leichten Gelbstich und die Blickwinkel waren einfach nicht ausreichend gut, ohne dass Farbverwaschungen sichtbar wurden.

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Der Schritt hin zum IPS-LCD-Panel lag daher nahe und tut Motorola gut. Richtig gut. Das Full HD-Display ist mit 403 ppi wirklich sehr scharf und die Farben kommen, dank Motorolas Software-Optimierung, ebenso lebendig und knackig rüber, wie man sie sonst nur von High-End-Geräten kennt. Die größte Überraschung für mich war jedoch der Schwarzwert. Ich war mir teilweise nicht einmal sicher, ob ich es wirklich mit einem LCD zu tun hatte oder nicht doch mit einem AMOLED. Wirklich gute Arbeit und in meinen Augen sehr akkurat.

Hatte ich in den letzten Generationen Moto X und auch Moto G einige Punkte auszusetzen, bin ich hier beinahe wunschlos glücklich. Das Display ist eine scharfe Augenweide und kann locker mit der Konkurrenz mithalten. Die Blickwinkel sind hoch, die Farben knackig und satt, das Display scharf und die Schwarzwerte ebenfalls sehr echt. Einfach nur toll.

DER AKKU

Kommen wir zu einem der Sahnestücke des Moto X Play – dem Akku. Ich bin ja immer etwas skeptisch, wenn mir Hersteller ach so hohe Akkulaufzeiten versprechen. Klar, haben sie alle irgendwo recht und die Akkulaufzeiten sind wirklich gut, aber halt nicht das Akku-Wunder, das sich viele wünschen. Daher war ich umso gespannter auf die Laufzeit des Moto X Play. Schließlich ist das Moto X der ersten Generation bereits ein kleines Akkuwunder gewesen und das zweite Moto X stand dem in Nichts nach.

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Motorola hat beim Moto X Play einen monströsen 3.630 mAh Akku verbaut, der bei gemischter Nutzung laut Hersteller bis zu 48 Stunden halten soll. Grund genug dem Akku voller Vorfreude auf den Zahn zu fühlen. Wie immer habe ich den synthetischen Benchmark hinzugezogen in Form der App „PCMark“. Hierbei wurde die Helligkeit manuell auf 50% eingestellt, WLAN war die ganze Zeit über an und die Benachrichtigungen des Smartphones waren scharf gestellt.

Daraufhin durchläuft der Benchmark verschiedene Alltags-Nutzungsszenarien wie das Betrachten von Bildern und Videos, das Surfen um Web, usw. Dies spielt der Benchmark-Test so lange durch, bis der vorher vollgeladene Akku auf 20% runtergefahren ist. Hier ergab sich der Wert von 7 Stunden und 51 Minuten. Setzt man den Mathematiker-Hut auf und rechnet die restlichen 20% drauf, kommt das Moto X Play auf eine Akkulaufzeit von sagenhaften 9 Stunden und 25 Minuten. Da höre ich innerlich ein „WOW“ durch die Menge raunen. Damit ist das Moto X Play vorläufig in unseren Testergebnissen mit Abstand der absolute King.

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Hier ist jedoch folgendes zu bedenken: Dies sind Testszenarien. Meine Nutzung ist IMMER anders als Eure. Die Akkulaufzeit hängt immer von der persönlichen Nutzung und den installierten Apps ab. Daher ist dieser Akkutest lediglich als Richtwert anzusehen und nicht als absolute Angabe – zudem hat jeder Hersteller unterschiedliche Helligkeitswerte bei 50 Prozent.

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DIE PERFORMANCE

Während man das Moto X Play für so ziemlich alles mit Lobeshymnen besingen möchte, kommt schließlich doch der Moment, an dem man auf die Euphorie-Bremse treten muss. Das Moto X Play ist zwar nicht die lahmste Ente auf dem Gehweg, doch es ist auch kein Ferrari. Der Snapdragon 615 „Octa-Core“ ist leider nicht das schnellste Pferd im Stall und kommt eher der sparsamen Akkulaufzeit entgegen, als der puren Power. Octa-Core habe ich dabei bewusst in Anführungszeichen gesetzt, da es kein echter Achtkern-Prozessor ist. Im Inneren pocht ein 1,7 GHz Cortex-A53 Quad-Core Prozessor sowie ein weiterer Quad-Core 1,0 GHz Cortex-A53.

Dem stehen noch 2 GB RAM zur Seite, sodass es eigentlich trotz des vermeintlich schwachen Snapdragon 615 rund laufen sollte. Doch dies tut es nicht immer. Es sind zwar keine groben Schnitzer in der Nutzung des Moto X Play zu merken, doch hier und da merkt man schon häufige, dezente Ruckler. Damit muss man zunächst leben und hoffen, dass die Software im Zuge des bevorstehenden Releases von Android Marshmallow einige Optimierungen widerfährt.

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Doch ich wollte es auch hier genau wissen und habe den AnTuTu-Benchmark hinzugezogen, der mir einen Vergleichswert zu anderen Geräten schaffen sollte. Zwar wurde das Moto X Play mit 25.102 Punkten im Benchmark nicht gänzlich aus der Skala geschossen, doch es fügte sich leider in die unteren Plätze ein – noch hinter dem Google Nexus 5 und dem ersten HTC One. Schade, das Gerät hätte mehr verdient. Dennoch ist es weit davon entfernt ein Bedienungsdesaster darzustellen. Die Bedienung hatte eigentlich durchgehend Spaß gemacht. Wenn man mit gelegentlichen Rucklern leben kann.

DIE KAMERA

Eines der wohl größten Kritikpunkte an allen Moto X-Smartphones war stets die schwache Kamera. Diese war im Grunde stets als „wenigstens habe ich eine am Smartphone“ zu verbuchen und weit davon entfernt mit großen Playern am Markt in einem Atemzug genannt zu werden. Oh, wie sich die Zeiten doch ändern können.

Das Moto X Play hat, genauso wie das Moto X Style, nämlich eine neue 21 Megapixel starke Rückkamera spendiert bekommen, die von Motorola als „eine der besten am Markt“ vollmundig angepriesen wurde. Nun, an eine Qualität eines iPhone oder eines Samsung Galaxy Note/S6 kommt die Kamera des Moto X Play noch nicht ganz heran, doch sie ist der Konkurrenz wirklich auf den Fersen.

Die Kamera zeichnet sich durch die hohe Auflösung in meinen Augen insbesondere dadurch aus, dass man immer noch ein relativ hohen Grad an Details aus den Bildern herausholen kann, sobald man dichter heranzoomt. Die Darstellung von Farben und Details ist beim Moto X Play sehr lebhaft und nicht mehr so „dumpf“, wie es bei den Vorgängern der Fall war. Im Gegenteil, die Bilder kommen am Ende sehr realitätsnah heraus und sind qualitativ wirklich sehr gut.

Einziges Problem ist, dass man tatsächlich eine sehr ruhige Hand benötigt, um ein klares Bild machen zu können. Ein optischer- oder Software-Bildstabilisator hätte dem Moto X Play sehr gut geholfen, denn vermeintlich scharfe Bilder weisen häufig beim leichtesten heranzoomen Ghosting und Verwackelungen auf.

Auch muss der Autofokus häufig viel arbeiten, insbesondere bei Nahaufnahmen von Objekten. Hier habe ich gelegentlich auch beobachten müssen, dass die Software meinte, dass das Bild scharf gestellt sei, es aber sichtlich nicht war. Hier wird sicherlich ein Software-Update nachhelfen können.

Leichte Probleme bekommt die Kamera dann leider auch noch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Die Kamera tendiert im normalen Aufnahmemodus ab und zu zur Überbelichtung. Hier konnte aber der in der Software eingebaut Nachtmodus gut helfen, der ein überraschend ruhiges und klares Bild aufnahm.

Alles in allem hat Motorola den Hebel an der richtigen Stelle angesetzt und das Versprechen gehalten, eine der besseren Kameras am Markt ins Moto X Play zu verbauen. Es macht endlich Spaß mit einem Motorola-Smartphone Fotos zu machen.

Aufgrund der Nachfrage habe ich die Testbilder in der Originalgröße in einen Dropbox-Ordner hochgeladen.

DIE SOFTWARE

Auch im Moto X Play darf sich der Nutzer über ein nahezu pures Android-Feeling freuen. Heißt: Keine Hersteller-Skins, die das System verlangsamen und Firmware-Updates aufgrund von Anpassungen herauszögern. Simpel und pur ist hier die Devise. Auch Bloatware ist nicht auf dem Moto X Play zu finden. Motorola stellt lediglich mit Moto Migrate eine App parat, die den Umzug von einem anderen Smartphone erleichtern soll.

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Die zweite vorinstallierte App ist Moto, ein Hub für sämtliche Software-Funktionen, die das Moto X einzigartig machen. Hierüber kann man beispielsweise Moto Infos einstellen und welche Apps auf dem abgedunkelten Bildschirm angezeigt werden sollen. Auch Moto Voice hat hier sein Zuhause. Die Sprachsoftware kann mit frei wählbaren Auslösesätzen herbeigerufen werden, um neue WhatsApp- oder SMS-Nachrichten versenden zu können oder Informationen von Google abzurufen.

Ansonsten ist das Moto X Play ab Werk so clean, wie man es sich nur wünschen kann. Die Software-Tweaks sind für mich stets eine Bereicherung gewesen und ich nutze sie immer wieder gerne auf meinem eigenen Moto X der ersten Generation.

DER MOTO MAKER

Der Moto Maker verdient einfach eine eigene Erwähnung, da man Motorola nicht oft genug für ihn loben kann. Motorola macht nämlich dank des Moto Makers Schluss mit dem Einheitsbrei von schwarzen und weißen Smartphones und macht „echte Personalisierung“ tatsächlich real. Über den Moto Maker kann man nicht nur die Rückseite farblich beispielsweise in Rot oder Grün gestalten, sondern auch die Akzentfarben für den Kamerabalken auf der Rückseite sowie den Lautsprechern vorne verändern. Ihr wollt also ein Iron Man Moto X Play? Kein Thema mit dem Moto Maker.

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Wer will, kann sich sogar eine persönlich Gravur ohne Aufpreis auf die Rückseite des Moto X Play einarbeiten lassen. Hier musste man zuletzt vorsichtig sein, da sich die Rückseite ja beim Moto X der ersten und zweiten Generation nicht austauschen ließ. Die Gravur hatte dann natürlich Auswirkungen auf den Wiederverkauf des Smartphones. Glücklicherweise kann man die Rückseite, wie erwähnt, beim Moto X Play austauschen.

Leider enden die Personalisierungsoptionen beim Moto X Play hier schon, denn die edlen Holz- oder Lederrückseiten sind leider dem großen Bruder Moto X Style vorenthalten. Doch die Anpassungsmöglichkeiten beim Moto X Play sind bis dahin ausreichend und bringen ein wenig Farbe ins Spiel. Der große Vorteil beim Moto Maker ist, dass die farbliche Anpassung beim Moto X Play inklusive Gravur keinen Aufpreis kostet. Lediglich die Verdoppelung des Gerätespeichers kostet schlappe 50 Euro mehr.

DAS FAZIT

Motorola hat in mir einen bekennenden Fan gefunden. Seit dem Moto X der ersten Generation bin ich wirklich begeistert von den Funktionen, den Anpassungsmöglichkeiten durch den Moto Maker und natürlich vom fast puren Android-Feeling. Motorola hat nun seinen Weg gefunden und ist die ärgsten Kontrapunkte für die Reihe Moto X aggressiv angegangen.

Der Akku war vorher schon sehr gut und ist nun absolut gigantisch. Die Kamera war vorher allenfalls mittelmäßig und ist nun nicht nur nutzbar, sondern macht tatsächlich Spaß. Die einzigen Punktabzüge beim Moto X Play muss man in puncto Performance vornehmen. Das Moto X Play ist halt kein Powerhouse, dafür ein perfekter Begleiter durch den ganzen Tag oder vielleicht sogar zwei.

Wer mit der Leistung nicht zufrieden ist, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und sich das Moto X Style ansehen, welches auch etwas mehr Personalisierungsoptionen für das Gerät selbst im Moto Maker anbietet. Für alle, die das Budget etwas geringer ansetzen sollten hier auf jeden Fall zwei Augen auf das Moto X Play setzen.

Das Moto X Play ist im Moto Maker für ab 379 Euro zu haben, was in meinen Augen jeden einzelnen Cent der Investition wert ist. Will man seinen Gerätespeicher ab Werk von 16 GB auf 32 GB verdoppeln, ist man mit 429 Euro dabei, also gerade mal 50 Euro Aufpreis.

Motorola spricht in seiner neuen Kampagne zum Moto X Play von einer perfekten Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Smartphone. Der richtige Partner sei nun da. Für mich trifft das auf jeden Fall zu.

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Nerdlicht in einer dieser hippen Startup-Städte vor Anker. Macht was mit Medien... Auch bei den üblichen Kandidaten des sozialen Interwebs auffindbar: Google+, Twitter, Xing, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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54 Kommentare

  1. @Pascal Wuttke:
    Hast du das X Play noch?

    Ich hab’s mit 16 GB, mittlerweile Marshmallow, und wär interessiert, paar Apps auf eine schnelle SD zu installieren – Google Übersetzer mit 25 Offline Wörterbüchern (2-3 GB), HERE + Maps mit Offline Karten.

    Gegen die in Marshmallow eröffnete Möglichkeit, eine SD als Internen Speicher zu konfigurieren () sprechen die zu Saschas heutigem Beitrag, Samsung Galaxy S7 und S7 edge: microSD-Karten als internen Speicher einbinden möglich http://is.gd/XAJMjA, diskuttierten Bedenken.

    Ein Weg über Link2SD würde dagegen Root voraussetzen, was gegenwärtig wohl (?) daran scheitert, dass Marshmallow keine ADB binaries mehr vorhält. So lese ich das zB vom Entwickler vom Fire Installer im Play Store: „Currently working on a Fix for Android 6.0 Devices. Google removed the needed adb-binaries from Android 6 Devices.“ Im Web finde ich zu dieser Problematik noch wenig, am ehesten auf Entwickler Seiten. Caschy stieg auf einen Hinweis von mir auf die Marshmallow/ADB Problematik nicht ein bzw antwortete nur kurz „ADB ist immer noch da“. Aus meiner Sicht dachte er vermutlich an die Entwickleroptionen mit dem ADB Punkt. DIE sind in der Tat noch da – aber nach den Äußerungen im Web und Fehlermeldungen, die ich erhalte, scheint im Dateigefüge bei Marshmallow ADB ENTFERNT zu sein.

    Dieser Punkt ist für mich auch deswegen ein Problem,weil ichs Moto X Play rooten und zum Dual Sim umbauen will, was gehen soll.

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