Leicht wachsende Zahl an Beschwerden über Postdienstleister

Foto von Diana Light auf Unsplash

Im Juli verzeichnete die Bundesnetzagentur im Vergleich zum Vormonat einen Anstieg der Beschwerden über Postdienstleister auf rund 3.200, so ein Bericht der Tagesschau. Verbraucher äußern dabei häufig Unzufriedenheit über lange Wartezeiten oder fehlende Sendungen. Probleme wie verspätete Pakete, Briefe, die beim Nachbarn abgegeben werden, oder gänzlich verschwundene Sendungen sorgen weiterhin für Ärger in der Bevölkerung.

Die Bundesnetzagentur bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, dass im Juli etwa 200 Beschwerden mehr eingegangen sind als im Vormonat Juni und etwa 100 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres, also im Juli 2022. Die Möglichkeit zur Einreichung von Beschwerden gilt für die gesamte Post- und Paketbranche in Deutschland. Die meisten Beschwerden beziehen sich dabei auf den Marktführer Deutsche Post AG und sein Paketunternehmen DHL Paket GmbH. Jedoch gibt es auch Beschwerden gegenüber einigen Wettbewerbern des Bonner Konzerns.

Obwohl die Bundesnetzagentur derzeit weniger Beschwerden verzeichnet als während der Beschwerdewelle im Herbst 2022, bleibt das derzeitige Niveau vergleichsweise niedrig. Im Oktober des vergangenen Jahres gingen etwa 9.400 kritische Stimmen ein. Zu dieser Zeit hatten Personalengpässe zu Problemen bei der Zustellung von Briefen und Paketen geführt. Nach Einführung von Gegenmaßnahmen wurden die Probleme jedoch abgeschwächt.

Häufig bemängeln Verbraucher lange Wartezeiten oder das Ausbleiben von Sendungen. Ein Sprecher der Deutschen Post äußerte sich dazu: „Jede Beschwerde ist eine zu viel, und wir bedauern es, wenn Kunden mit unserer Leistung unzufrieden sind. Obwohl die Anzahl der Beschwerden im Vergleich zu den Milliarden von Sendungen, die wir jährlich transportieren, im Promillebereich liegt, setzen wir weiterhin alles daran, unsere Qualität zu verbessern.“

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7 Kommentare

  1. Bekomme teils über Wochen nichts zugestellt. Mir persönlich wäre es sowieso lieber, wenn man den physischen Zwang endlich abschaffen und optional eine digitale Lösung einführen würde. Würde nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch die Zusteller deutlich entlasten.

  2. Kann ich alles schwerlich nachvollziehen. Seit vielen Jahren kaufe ich online ein. Da ist noch nie was verloren gegangen. Weder bei DHL noch bei den Mitbewerbern. Briefpost bekomme ich kaum noch, weil ich bei Versicherung/Banken etc. alles online abwickele und die Dokumente in Portalen vorhanden sind. Daumen hoch für die Menschen bei den Postdienstleistern. Die sind immer eilig unterwegs.

  3. Die Beschwerden liegen im Promillebereich weil eher wenige Kunden wissen, dass man sich bei der BNA beschweren kann. Was DHL in meinem „Dorf“ leistet, ist mit Katastrophe eher wohlwollend umschrieben. Da werden dann Paketzustellungen angekündigt, sogar mit live tracking und dann immer wieder abgebrochen. Die Nachricht dass die Tour abgebrochen wurde erhält man aber erst am späten Nachmittag. Und weil einmal nicht reicht, passiert das direkt an drei Tagen hintereinander. So schlecht können die eAutos von DHL nicht sein. Oder Zusteller sind zu faul Treppen zu steigen und geben alle Pakete für das ganze Haus direkt beim Nachbarn im Erdgeschoss ab, weil angeblich niemand zu Hause ist. Der ist dann natürlich irgendwann sauer darüber als DHL Shop missbraucht zu werden. Und wehe man spricht die Zusteller selber darauf an, dann werden die noch frech. Wenn es irgendwie möglich ist, lasse ich nur noch an die Packstation schicken. Das macht dann zwar irgendwann die Zusteller überflüssig und arbeitslos, aber wenn die eh kein Bock auf den Job haben, ist es ja egal.
    Ich kenne aber auch Leute bei denen alles funktioniert. Die Qualität scheint Regional sehr unterschiedlich zu sein.

    • Die meisten Menschen haben noch nicht realisiert was der demografische Wandel heißt, der gerade anfängt einzuschlagen.

      Unsere gesamte Dienstleistungsgesellschaft war auf den Baby Boomern aufgebaut, von denen es immer zuviele gab, immer mehr als gebraucht wurden. Darum hat man für jeden Unsinn Mitarbeiter gefunden die man zum Niedriglohn abspeisen konnte.

      Zurück zur Post. Die Post basiert massiv auf Angestellten mit Verträgen aus besseren Zeiten, vor den x wohlklingenden Sparprogrammen der Manager und Consultants. Das sind die Boomer. Die gehen jetzt alle in Rente und Pension.
      Wenn du mal bei der Post gearbeitet hättest, wie ich neben dem Studium, wüsstest du, wie alles nur noch wegen denen funktioniert (hat).

      Für die Billiglöhne die die Einsteiger dort seit einigen Jahre bekommen findet man nur wer sonst nichts anderes gefunden hat oder die wenigen Überzeugungstäter, die Postbote als Traumberuf ergriffen haben und dabei jetzt verschlissen werden und das sicher auch nicht bis zur Rente durchhalten werden, rein körperlich.

      So oder so geht dort, wie überall sonst auch, das Humankapital verloren. Deutschland war es 50 Jahre lang gewöhnt immer mehr Arbeitnehmer zu haben als Jobs, in Zukunft wird es genau umgekehrt sein und wir befinden uns gerade am Anfang. Die Post findet leichter Kunden als sie Mitarbeiter findet und das wird immer schlimmer werden.

      Das zeigt, dass die Gesellschaft das noch nicht begriffen hat:

      „Das macht dann zwar irgendwann die Zusteller überflüssig und arbeitslos, aber wenn die eh kein Bock auf den Job haben, ist es ja egal.“

      Nein, die werden ganz sicher nicht arbeitslos, die finden spielend einen neuen Job. Vermutlich besser bezahlt und weniger Anstrengung. Und genau das ist ja das Problem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in 5 Jahren noch flächendeckend Zustellung zur Haustür gibt, das ist personell bald nicht mehr zu leisten.

      • Auch aber nicht nur. Ich bin froh das die Generation „Arbeit egal wie“ endlich ausstirbt. Das hat mit zur heutigen Situation geführt.
        Die Gewinne müssen ja auch immer mehr steigen, was zu immer mehr Einsparungen führt. Dann konzentriert sich DHL immer mehr ins Ausland wo Rekordgewinne eingefahren werden, aber davon hier eben nichts zurück kommt.

        • Fast alle Staaten der Welt, außerhalb Afrikas, sind auf einem vergleichbaren demografischen Pfad. Eine weitere bizzare Besonderheiten der deutschen Diskussion über Demografie, neben der Verdrängung die meiste Zeit, ist ja, die Annahme, dass das eine deutsche Besonderheit sei.
          Ist es überhaupt nicht. Die meisten Staaten unterscheiden sich hier auch nur geringfügig.

          Die Weltwirtschaft ist darauf natürlich nicht eingerichtet, die Verdrängung ist ebenfalls keine deutsche Spezialität.

          Aber der deutsche Günther oder die deutsche Karin, mit höchsten Ansprüchen, weil man es halt immer gewohnt war, dass alles funktioniert, an ihre Gegenstücke Günther und Karin auf der anderen Seite des Tresens usw., sind überhaupt nicht bereit von ihrer Anspruchshaltung herunter zu kommen. Es ist wichtig zu realisieren, dass die ganze Expansion der Dienstleistungsgesellschaft in ihrer Breite und Qualität nur möglich war, weil Arbeitskraft im Überfluss vorhanden war. Technologie hat geholfen, war aber nie der entscheidende Faktor. Genauso wie sie jetzt alleine nicht verhindern kann, dass nach und nach überall gewohnte Strukturen kollabieren. Schau dich mal aufmerksam im Alltag um. In welcher Altersgruppe sind die meisten Kassierer im Supermarkt, abgesehen von den Schülern und Studenten die da nebenbei als Aushilfe arbeiten.

          Welches Alter haben die meisten Ärzte und Arzthelfer in den Praxen vor Ort, egal ob Hausarzt oder Fachärzte?

          Welches Alter haben die meisten Lehrer?

          Usw.

          Wer jetzt schon meckert, es würde ja angeblich nichts mehr funktionieren, weil er oder sie komplett verwöhnt ist von den Verhältnissen der letzten Jahrzehnte, der muss einfach realisieren, dass war vergangen ist. Over. Kommt auch nie wieder. Wird nur überall schwieriger werden.

          Upside: wer nicht komplett auf den Kopf gefallen ist wird jetzt immer einen Arbeitsplatz finden können, wer flexibel ist auch in Berufen mit besseren Arbeitsbedingungen und besserer Bezahlung. Der Gewohnheitseffekt ist das was derzeit noch am meisten verhindert, dass die ganzen Niedriglohner sich auf was besseres umschulen. Aber mit der Zeit werden auch das immer mehr machen.

  4. Wobei ich hier mit DHL und Hermes die wenigsten Probleme habe. Aber wenn ich bei der Bestellung schon DPD only sehe, breche ich den Bestellvorgang ab und bestelle woanders. Was ich mit diesem Drecksverein schon erlebt habe, passt auf keine Kuhhaut. Das geht von pers. Beleidigungen bis hin zu einer Fast-Schlägerei. Und beschweren beim Dienstleister selber oder der BNA bringt ausser zur Info rein gar nichts. Wird eher alles noch schlimmer. Deshalb Augen auf bei der Berufswahl.

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