girocard: Bundesweit bezahlen bei Esso und Lidl, Rossmann zieht nach

Interessante Nachrichten aus dem Bereich der kontaktlosen Zahlung. Nein, Apple Pay ist noch nicht offiziell in Deutschland gestartet, aber das kontaktlose Bezahlen mit der girocard wird weiter ausgebaut, wie die Deutsche Kreditwirtschaft heute in einer Pressemitteilung bekannt gab. Nach einem wohl erfolgreich gelaufenen  Pilotprojekt im Raum Kassel und der schrittweisen Ausstattung zahlreicher Bankkunden mit einer girocard, die das kontaktlose Bezahlen auf Basis des weltweiten Standards Near Field Communication (NFC) erlaubt, stellt jetzt auch der Handel seine Infrastruktur um.

Erst einmal hatte man in der Pilotregion  Kassel mit dem Händler Edeka getestet. Nun soll im ersten Quartal 2017 Esso nachziehen.

Ein dicker Fisch dürfte auch das ins Boot holen des Lebensmitteleinzelhändlers Lidl sein. Dieser soll das kontaktlose Bezahlen mit der girocard bundesweit in einen 3.200 Filialen einführen. Im Frühjahr soll es soweit sein.

Zitate

Rainer Bogner, Leiter des Esso Tankstellengeschäfts in Deutschland: „Beim kontaktlosen Bezahlvorgang muss die girocard nicht aus der Hand gegeben werden. Es freut mich, dass wir von Esso unseren Kunden diese bequeme Art des Bezahlens ermöglichen können und damit bundesweit führend sind. Daher wollen wir nun auch keine Zeit verlieren und starten den neuen Service bereits Ende des ersten Quartals 2017 in unseren Esso Stationen.“

Marcel von Haber, in der Geschäftsleitung von Lidl Deutschland zuständig für die Verwaltung: „Wir möchten unseren Kunden einen bequemen und schnellen Einkauf ermöglichen. Daher bieten wir ihnen demnächst das kontaktlose Bezahlen per girocard als weitere Bezahlmöglichkeit an.“

Laut Deutsche Kreditwirtschaft gibt es bereits 14 Millionen Kunden der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die bereits im Besitz einer NFC-fähigen girocard sind. Zum Jahresende werden zusätzlich weitere rund 20 Millionen Kunden der Banken und Sparkassen die neue girocard erhalten, heißt es weiter. Für 2017 ist mit weiteren wichtigen Händlern zu rechnen, die das berührungslose Bezahlen an ihren Kassen ermöglichen werden.

Einstecken der Karten entfällt bei dieser Zahlungsmöglichkeit. Je nach Terminalart zeigt ein optisches oder akustisches Signal an, dass die Transaktion autorisiert wurde. Bei Beträgen bis 25 Euro, die keine PIN-Eingabe erfordern, dauert der Vorgang weniger als eine Sekunde. Die Abrechnung der kontaktlosen Transaktion erfolgt für die Kunden wie gewohnt über ihr eigenes Girokonto.

Auch die Drogeriekette Rossmann teilte auf Nachfrage via Twitter mit, dass das Bezahlen mittels girocard möglich sein soll. Einen genauen Zeitrahmen wollte man sich dann aber nicht entlocken lassen. Seit Ende 2016 testet auch Vodafone mit einer digitalen girocard.

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49 Kommentare

  1. @Nils
    Danke! Das war jetzt erfrischend. Ich lese hier auch schon seit gestern die Kommentare mit und musste des öfteren lächeln über das, was hier völlig durcheinander gewürfelt wird. Daran merkt man, dass offenbar noch viel Aufklärungsbedarf in Sachen kontaktloses Bezahlen herrscht.

  2. Diese Diskussion ist einfach wieder typisch deutsch. Alles schlecht reden und nur die eventuellen Gefahren sehen. Wie gesagt… Kreditkarten waren schon immer recht unsicher, da man ja einfach die aufgedruckten Zahlen, von der Vorderseite und Rückseite ablesen muss um damit zb im Internet einzukaufen… trotzdem zahlt jeder in den USA damit. Wenn ein Schaden entsteht, haftet die Bank.
    Eine NFC Karte muss viel aufwendiger ausgelesen werden und das ist gar nicht so einfach möglich. Das Lesegerät muss direkt an die Karte gehalten werden, was schon mal sehr auffällig ist, dann funktioniert das oft nicht, weil die anderen Karten im Portmonee das Signal stören… und zudem haben viele Portmonees einen NFC Schutz eingebaut. Zudem kann nur ein geringer Schaden angerichtet werden, da die Karte ab bestimmten Summen die PIN verlangt… 100€ sind hier wohl der maximale Schaden. Bei EC- und Kreditkarten sind sehr sehr viel höhere Schäden möglich.

  3. @Joachim Wie lässt Du einen 100 € bei der EZB sperren, wenn man Dir Dein Portemonnaie stiehlt oder Du es verlierst? Geht nicht? Für mich ist es ein Klick und die Karte rückt keinen Cent mehr ‚raus.

  4. Wiedermal so eine typisch deutsche Neu-Erfindung einer Sache, die schon seit Jahren super funktioniert …. außer natürlich in Deutschland.

  5. Ja, ja, alles ganz super. Ok, bei Europol hat sich der Betrug mit kontaktlosen Karten in die Cybercrime-Trends verirrt, aber die haben sicher auch keine Ahnung:

    https://www.europol.europa.eu/newsroom/news/relentless-growth-of-cybercrime

    Erstaunlich, wie unkritisch manche Leute dem System gegenüberstehen, weil sie damit nur bei jeder vierten Zahlung die PIN eingeben müssen.

  6. @Ulf Ich konnte da nichts finden, dass einen erfolgreichen Betrug mit NFC-Karten belegt.

    EMV (chip and PIN), geo-blocking and other industry measures continue to erode card-present fraud within the EU, but logical and malware attacks directly against ATMs continue to evolve and proliferate. Organised crime groups are starting to manipulate or compromise payments involving contactless (NFC) cards.

  7. @ulf
    nur weil etwas nicht perfekt ist, müssen die alternativen nicht besser sein. diebstahl von bargeld bedeutet totalverlust, diebstahl von ec-karte und ausspähen von pin kann einen schaden von vielen 1000€ anrichten. der diebstahl einer kreditkarte kann noch leichter einen hohen schaden anrichten.
    und der verlust einer kontaktloses karte…. höchstens 75-100€ schaden, die man noch nicht einmal selber zahlen muss.

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