„Firewall Ultra“ für die Sony PlayStation VR2 angespielt

Die Sony PlayStation VR2 ist in diesem Jahr im Februar 2023 auf den Markt gekommen. Doch nach Erscheinen wurde es schnell ruhig um die Plattform. Ließ das Spieleangebot schon zum Launch eher zu wünschen übrig, so hat sich daran in den letzten Monaten kaum etwas geändert. Es sind zwar allerlei Indie-Games erschienen, doch echte System-Seller sucht man vergeblich. Mit „Firewall Ultra“ ist mittlerweile aber ein neuer Titel verfügbar, der um eure Aufmerksamkeit buhlt.

„Firewall Ultra“ ist der Nachfolger von „Firewall: Zero Hour“, welches 2018 für die erste PlayStation VR auf den Markt gekommen ist. Direkte Vergleiche kann ich persönlich da jedoch nicht ziehen, da ich die erste Generation nie besessen habe. Erneut wurde das Game von First Contact Entertainment entwickelt. Für rund 39,99 Euro wechselt der Titel im PlayStation Store den Besitzer. Die Deluxe Edition mit zusätzlichen Inhalten kostet sogar 59,99 Euro.

Für diese Preise kann man dann meiner Ansicht nach schon einiges erwarten. Wenn man nach den Entwicklern geht, gehört ein Singleplayer-Modus allerdings nicht dazu. Denn ihr könnt „Firewall Ultra“ also lediglich im Multiplayer-Modus zocken. Dafür benötigt ihr freilich PlayStation Plus im Abonnement, das ja just teurer geworden ist.

 

Im Zentrum steht dabei ein PvP-Modus (Contracts), in dem zwei Teams mit jeweils vier Spielern gegeneinander antreten. Die beiden Teams müssen jeweils im Wechsel verteidigen bzw. angreifen. Die Verteidiger beschützen Informationen in einem Notebook, während die Angreifer genau jene Daten entwenden sollen. Da gefallene Spieler nicht vor Rundenende wiederbelebt werden, kann auch der Sieg davon getragen werden, indem man alle Gegner umholzt.

Alternativ gibt es als Neuerung gegenüber dem Erstling in „Firewall Ultra“ auch einen PvE-Modus namens „ExFil“, bei dem ihr gemeinsam im Angriffsmodus Bots den Garaus macht und nicht nur ein, sondern jetzt drei Notebooks knacken müsst. Anschließend müsst ihr zudem zur rettenden Extraktionszone. Um die Daten zu stehlen und die Bots in Schach zu halten, ist einiges an Teamwork notwendig. Wie viel Spaß und Erfolg ihr hier also habt, hängt stark von euren Mitspielern ab.

Zum Launch gibt es acht Karten, die größtenteils aber Remakes der bekannten Karten aus „Firewall: Zero Hour“, mit aufgehübschter Technik und ein paar optischen Anpassungen sind. Das hat natürlich gute und schlechte Seiten. Einerseits dürfte dies den Veteranen den Einstieg erleichtern und im direkten Vergleich den technischen Sprung gegenüber dem Erstling um so deutlicher machen. Andererseits ist es etwas mager, dass zum ausgerufenen Verkaufspreis so viele Inhalte leicht abgewandelt wiederverwendet werden.

Dabei muss ich sagen, dass ich selbst ohnehin kein großer Multiplayer-FPS-Fan bin, aber durchaus meine Runden mit Titeln wie „Counterstrike: Source“ gedreht habe. In „Firewall Ultra“ hatte ich aber nur relativ bedingt Spaß. So gefällt mir die Steuerung einfach nicht: Etwa interagiert ihr mit derselben Taste (L1) mit Objekten wie Türen oder gefallenen Teamkameraden, um sie wiederzubeleben, mit der ihr auch eure Waffen zum Zielen anhebt. Ihr könnt zwar auch per L2 in einen Zielmodus wechseln, der aber sofort das Tempo herausnimmt und ebenfalls etwas frickeliger als notwendig ausfällt.

Auch einige Bugs gibt es in „Firewall Ultra“, die manchmal zu Clipping oder seltsamen Posen gefallener Spieler führen, die zumindest meistens eher zum Lachen als zum Ärgern animieren. Letzteres passiert eher durch das verschachtelte Menüsystem, um überhaupt ein Match zu starten, bei dem ihr erst einmal in eine Lobby (Safehouse) gehen und Teilnehmer einladen müsst. Das wäre an PC mit Maus und Tastatur in Ordnung, fühlt sich aber in der Virtual Reality doppelt umständlich an.

Kritisch sehe ich auch die Live-Service-Elemente, bei denen ihr Unmengen an In-Game-Währung erspielen müsst, um etwas zu Neues freizuschalten – oder den echten Geldbeutel für die Premium-Währung namens „Shadow Coins“ zückt. Das hätte man sich aus meiner Sicht komplett sparen können, wenn man ohnehin schon deftige Preise für so ein Spiel mit relativ wenigen Modi und Karten ausruft.

Im Ergebnis ist „Firewall Ultra“ ein VR-Multiplayer-Shooter, der in Sachen Grafik, die Unreal Engine 5 dient als Basis, durchaus einiges hermacht, aber beim Gameplay aus meiner Sicht nichts bietet, was „normale“ Shooter nicht zigfach besser hinbekommen. Vor allem die Live-Service-Elemente stoßen mir hier auch zu sauer auf, als dass ich eine Empfehlung aussprechen wollen würde.

Wer aber richtiger VR-Fan ist und nach einem Spiel mit Schauwerten sucht, kann sich „Firewall Ultra“ einmal ansehen – was doppelt gilt, wenn der Erstling positiv aufgenommen wurde. Am besten funktioniert „Firewall Ultra“, wenn ihr gleich noch einige willige Mitspieler im Bekanntenkreis vorweisen könnt. Die Entwickler sind auch eifrig am Patchen, das kann man ihnen ebenfalls zugutehalten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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