Deutsche Telekom: Intern auf Distanz zu Huawei


Huawei hat weiterhin mit dem US-Handelsembargo zu kämpfen, das die Zukunft von Huawei etwas ungewiss lässt. Zwar unternimmt der chinesische Konzern gerade diverse Maßnahmen, erstellt zum Beispiel ein eigenes Betriebssystem, um unabhängig von Android zu sein, aber die Sanktionen sind an allen Ecken und Enden zu spüren.

Neulich fragten wir bei den Netzbetreibern nach, wie sie mit Huawei umgehen. Sehr zurückhaltende Antworten, man müssen generell erst einmal beobachten, man schließt Huawei aber nicht aus. Zumindest nicht nach außen hin. Denn wie aus einem internen Memo vorgeht, das dem Handelsblatt vorliegt, sollen Mitarbeiter beim Kauf von Diensttelefonen auf Huawei verzichten.

„Im Sinne des Investitionsschutzes sollte auf einen alternativen Anbieter ausgewichen werden,“ ist da zu lesen. Allerdings erklärt ein Sprecher auf Anfrage, dass es kein generelles Kaufverbot gebe.

Gegenüber den Kunden fährt die Deutsche Telekom Huawei auch ein wenig zurück. Oder nach hinten. Die Geräte werden nämlich nicht mehr so prominent angeboten. Generell sollen sich die Netzbetreiber zurückhaltender zeigen, da sie in der Regel große Stückzahlen abnehmen und nun in Sorge sind, dass sie diese nicht mehr loswerden, sollte der Streit anhalten und Huawei keine Updates mehr liefern können.

Mittlerweile geht aber auch Huawei in die Offensive, strebt ein Schnellverfahren gegen die US-Sanktionen an. Es bleibt also weiterhin sehr spannend, wie sich der Handelskrieg zwischen China und den USA weltweit auswirken wird.

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11 Kommentare

  1. zum Kotzen

  2. Das ist ein heuchlerisches Armutszeugnis der heutigen Wirtschafts-Gesellschaft.
    Die interessieren sich doch sonst kaum für irgendwelche Regeln bzw. suchen und nutzen Schlupflöcher und schicken Lobbyisten los, drohen mit Stellenabbau und was nicht noch alles, um ihre Profite zu maximieren.
    Es gibt immer noch keine Beweise von den Anklägern, die deren Anschuldigungen belegen und damit den ganzen Zirkus rechtfertigen würden. Wo ist da plötzlich die Geldgier geblieben?

  3. Verstehe gar nicht das es meist um Mobil geht wenn von Huawei gesprochen wird. Wenn ich bei mir in die Fritz!Box unter DSL-Imnformationen gucke, steht dort „DSL-Vermittlungsstelle: Huawei Broadcom“. Habe einen MagentaZuhause L Vertrag. Huawei ist als Netzausrüster ganz vorn dabei.

    • auf Huawei-Technik basieren ganze Netze, teils beinahe ausschließlich.
      Telefonica z.B. setzt deren Technik im großen Maßstab ein.
      Nur sind solche Ebenen für die Öffentlichkeit nicht sichtbar, ein Smartophon schon eher. Wieviel % der Bevölkerung können mit den Begriffen „SBC“, „HLR“ oder „ACD“ etwas anfangen? Huawei baut auch sowas.

  4. Ich finde es doch viel kritischer, was da von den USA ausgehen „könnte“. Stellen wir uns vor, dass bspw. Deutschland mit USA in einen Handelskrieg gerät, sind also kein SD-Karten, kein Bluetooth und vieles mehr nicht mehr möglich. Wir haben uns massiv von den USA abhängig gemacht, da müssten wir doch mal langsam aufwachen?

    • Uns würden simple Importzölle auf Produkte in der Automobilindustrie, und möglicherweise noch im Maschinenbau, wesentlich stärker treffen. Waffen bauen die Amis selbst und sonst haben wir nichts von großen Werten im Export, was es zu sanktionieren gäbe.

      Insgesamt hast du natürlich recht. Wir sind definitiv zu abhängig von den USA. Rein räumlich sollten wir uns meiner Meinung nach politisch wesentlich intensiver an Russland an nähren. Allerdings in Form einer nicht nur auf dem Papier einigen Europäischen Union. Aber wir spalten uns da ja lieber selbst, statt diese Union mal zu etwas aufzubauen, was es wert wäre, so genannt zu werden.

  5. Ist schon interessant wie der Magenta Riese sich windet.
    Bis letzte Woche wurde ich bombardiert mit Werbung für das P 30.
    Ab neusten geht es mit dem Rumgeeierphone XS oder 10 weiter. Ich denke mal die werden Druck von den Amis bekommen haben, da die in den Staaten stark vertreten sind.
    Die Administration von Donald „Adolf“ hat bestimmt ihre Hände im Spiel.

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