Amazon Fire Max 11 im Test: Das leistungsstärkste Tablet von Amazon

Amazon hat mit dem Fire Max 11 ein neues Tablet vorgestellt, das unter den hauseigenen Modellen die Spitze markiert. Ich konnte mir das Gerät, inklusive Stylus und Tastatur-Dock, für eine Weile im Test anschauen. Da ich regelmäßig ein Fire HD 10 Plus nutze, kann ich euch auch meinen persönlichen Vergleich mit jenem Gerät anbieten.

So legt das neue Modell mit einem leicht vergrößertem Display und auch etwas erhöhter Auflösung nach: 11 Zoll mit konkret 2.000 x 1.200 Pixeln. Obendrein integriert Amazon jetzt im Power-Button des Tablets einen Fingerabdruckscanner. Eine weitere Aufwertung gibt es bei den Kameras, denn Front- und Hauptkamera stehen mittlerweile bei 8 Megapixeln. Doch werft gerne selbst einen Blick in die Eckdaten.

Amazon Fire Max 11 – Technische Daten

  • Display: 11 Zoll, LCD, 2.000 x 1.200 Pixel
  • Betriebssystem: Fire OS 8, basierend auf Android 11
  • SoC: MediaTek MT8188J mit acht Kernen
  • GPU: ARM Mali G57 MC2
  • RAM: 4 GByte
  • Speicherplatz: 64 / 128 GByte (erweiterbar)
  • Hauptkamera: 8 Megapixel
  • Frontkamera: 8 Megapixel
  • Schnittstellen: Wi-Fi 6, Bluetooth 5.3, USB-C (2.0), microSD
  • Maße / Gewicht: 259,1 x 163,7 x 7,50 mm/ 490 g
  • Besonderheiten: Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos, Fingerabdruckscanner, Alexa hands-free
  • Preis: ab 269,99 Euro
Angebot
Amazon Fire Max 11-Tablet, unser bisher leistungsstärkstes Tablet, mit klarem...
  • GROSS, GLASKLAR, GRANDIOS – Mit dem klaren 11-Zoll-Bildschirm mit 2,4 Millionen Pixeln (Auflösung: 2000 x 1200) wirst du bei deinen...
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Das Amazon Fire Max 11 kostet mindestens 269,99 Euro. Dafür erhaltet ihr die Variante des Tablets mit 64 GByte Speicherplatz und „Spezialangeboten“ (= Werbung auf dem Lockscreen). Aufwärts geht es bis hin zu 314,99 Euro für das reine Tablet ohne Werbung und mit 128 GByte Speicherplatz. Wollt ihr direkt auch den Stylus und das Tastatur-Dock mitnehmen, kostet euch der ganze Spaß im Bundle in maximaler Ausführung 439,97 Euro.

Ausstattung und Verarbeitung des Amazon Fire Max 11

Das Aluminium-Gehäuse des Fire Max 11 wirkt im direkten Vergleich mit dem Fire HD 10 Plus haptisch wie optisch deutlich hochwertiger. Ebenfalls begrüße ich sehr, dass Amazon die Platzierung der Lautstärketasten und des Powerbuttons gedreht hat. Letzterer sitzt nun oben, die Lautstärketasten darunter. Das fühlt sich für mich persönlich passender an. Am Fire HD 10 Plus habe ich schon zigmal versehentlich das Display ausgeschaltet, obwohl ich bei einem Video nur die Lautstärke erhöhen wollte.

Oben das Fire HD 10 Plus, unten das Fire Max 11

Schade ist hingegen, dass der Port für 3,5-mm-Audio der Schere zum Opfer gefallen ist. Auch bin ich kein Fan davon, dass an der Rückseite jetzt im Gegensatz zu Vorgängermodellen die Kamera aus dem Gehäuse heraussticht. Dadurch kann das Tablet nie flach liegen bzw. ruht immer auf der Linse – Kratzer sind vorprogrammiert. Klar, dafür verfügt die Cam über einen besseren Sensor, aber mal ehrlich: Wer knipst mit einem Fire-Tablet Bilder? Meinetwegen könnte man die rückseitige Kamera gänzlich streichen und das gesparte Geld eher in eine noch höherwertige Frontkamera stecken. Da sehe ich eher Anwendungsgebiete für Videochats.

Im Übrigen sind auch der Stylus und die Tastatur gut verarbeitet. Am Touchpen, der USI-2.0-kompatibel ist und 4.096 Druckstufen unterstützt, gibt es nichts auszusetzen. Ihr könnt die Spitze vorne auch wechseln. Eine Ersatzspitze und eine kleine „Zange“ zum Entfernen liegen im Lieferumfang bei. Am Tastatur-Dock gefällt mir gut, dass es zweigeteilt ist. Wenn ihr wollt, könnt ihr also etwa auch nur die Rückseite ohne das Keyboard an sich zum Schutz verwenden – hält magnetisch.

Praxistest

Bleiben wir gleich beim Keyboard: Die Tastatur dockt unten an die offen liegenden Pins des Amazon Fire Max 11 an und benötigt sonst keine separate Stromversorgung, verfügt also auch über keinen eigenen Akku oder Ladeanschluss. Aber ganz ehrlich: Lange tippen kann ich an diesem Accessoire nicht. Der Anschlagsweg ist mir zu kurz und aufgrund der geringen Tastenabstände vertippt man sich leicht. Das Ergebnis erinnert mich an so manche Netbook-Tastatur aus düsteren Zeiten.

Dazu kommt, dass ich schlichtweg am Fire Max 11 wenig Bedarf für eine Tastatur sehe. Das Betriebssystem ist nicht auf die Bedienung via Keyboard ausgelegt und es gibt kaum ernsthafte Anwendungsmöglichkeiten. Klar, kann man so mal eben eine Notiz verfassen. Aber gibt es wirklich Anwender, die danach Sehnsucht verspüren? Das ist auch ein ernst gemeinte Frage an die Leserschaft. Den Aufpreis von 89,99 Euro finde ich jedenfalls „gewagt“. Zumal auch das kleine Touchpad jetzt nicht gerade in neue Welten der Benutzerfreundlichkeit vordringt.

Da sehe ich schon eher in dem Stylus einen Sinn, der mit einem Aufpreis von 34,99 Euro auch deutlich verträglicher ist. Da kann man sich selbst schnell mal eine handschriftliche Notiz oder Skizze in etwa OneNote erstellen, was gut funktioniert. Die Bedienung von Fire OS fand ich aber mit dem Touchpen eher suboptimal. Etwa reagierte das Swipen zur Seite störrischer als mit dem Finger. Wer aber mit dem Touchpen gerne etwas krakeln oder notieren will, dem kann man den Stylus Pen made for Amazon schon ans Herz legen.

Auch der Bildschirm des Fire Max 11 ist durchaus eine Ecke ausgewogener als der meines Fire HD 10 Plus. Das sieht man aber primär, wenn man beide Geräte direkt nebeneinander legt. Was hingegen sofort auffällt, ist die gesteigerte System-Performance. Am Fire HD 10 Plus fühlt sich am Ende doch nie alles so butterweich an, wie man das gerne hätte. Das neue Amazon Fire Max 11 steigert zwar nicht den RAM, die erhöhte Leistung des neueren MediaTek-SoCs bemerkt man aber schon beim Navigieren durch die Systemoberfläche.

Das Swipen läuft schneller ab, Apps und Untermenüs öffnen sich flotter, die Erfahrung wirkt einfach runder. Hier wird zwar niemand das Gefühl bekommen, er säße an einem Apple iPad, aber Amazon hat sich hier merklich gesteigert. Auch der Fingerabdruckscanner arbeitet im Übrigen zuverlässig, was man nicht von jedem seitlich angebrachten Sensor behaupten kann. Es bleibt aber wegen Fire OS so, dass ihr Amazon Prime abonniert haben solltet, um das Fire Max 11 ausschöpfen zu können. Ansonsten bleiben euch im Grunde große Teile des Systems verschlossen, in denen ihr sonst etwa eure Inhalte von Prime Video vorfinden würdet.

Amazon setzt zudem weiter auf seinen eigenen App-Store, welcher in der Quantität aber auch Qualität der zur Verfügung stehenden Apps weit hinter den Google Play Store zurückfällt. Letzteren könnt ihr aber immer noch per Sideload auf das Tablet hieven – Olli hatte das Procedere ja einmal hier im Blog erklärt. Die Installation ist durchaus ratsam, denn sonst bleiben euch Apps wie Slack, Google Meet, Todoist, Telegram und viele mehr verwehrt.

Fazit

Amazon bringt mit dem Fire Max 11 sein leistungsstärkstes und am besten verarbeitetes Tablet auf den Markt. Allerdings ist auch dieses Modell kein Produktivitäts-Gerät, weil Fire OS schlichtweg nicht auf die Arbeit mit Tastatur oder Touchpen ausgelegt ist. Wer da ansatzweise vorankommen will, muss den Play Store nachinstallieren, erlebt aber immer noch kein abgestimmtes Erlebnis.

Aus meiner Sicht bleibt es somit dabei, dass auch das neue Tablet von Amazon ein reines Konsumgerät verbleibt – allerdings mit erhöhter Leistung und schickerem Design. Sicherlich wird auch mancher Leser den sauber arbeitenden Fingerabdruckscanner schätzen. Die verbesserten Front- und Hauptkameras sind „nett“, aber aus meiner Sicht doch verzichtbar.

Wer bereits ein Amazon Fire HD 10 Plus besitzt, hat aus meiner Sicht keine triftigen Gründe zu wechseln. Wollt ihr aber das bisher leistungsstärkste Amazon-Tablet erstehen und seid tief im Prime-Kosmos verwurzelt, dann behaltet das Fire Max 11 im Auge.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Pfff Android 11, MTK SoC dazu noch Werbung und dann solche Preise? Ohne mich

    • Otakufrank says:

      Und dann nichtmal Google Play Store, nur über Umwege zu installieren. Nee, nicht für den Preis .

      • Ja, das mit dem Play Store ist ein Bummer. Ich hab mir ein kleines billiges Fire-Tablet letztes Jahr gekauft, für HomeAssistant. Aber die HA-App gab es nicht mal im Amazon App Store. Müsste dann auch über Umwege den Play Store installieren. Würde ich nicht nochmal kaufen.

    • Na für 169 am Primeday minus 54 EUR (20% auf Originalpreis) minus 10 EUR Trade-In für ein uraltes Fire 7“ kann man es sich mitnehmen…macht dann 115 EUR

  2. Wie ist Bildschirmhelligkeit? Ich hatte neulich das Fire 8 pro hier und habe es nach zwei Stunden wieder zurückgeschickt, weil es viel zu dunkel war.

    • peterkraussen says:

      Mal ernsthaft, wer kauft sich sowas? Ich bin tief in Prime verwurzelt, aber über ein Kids fire tablet geht es hier nicht hinaus. Auf jedem anderen Gerät kann ich genauso gut Amazon-Dinge erledigen/schauen/spielen und das bei weniger Preis, mehr RAM und Play Store…
      Amazon sollte sich irgendwann einfach vom „Fire“ Prinzip verabschieden.

  3. Was wäre eine preislich vergleichbare (vor allem mit eventuellen Primeday Rabatten) Alternative?

    • Moin Tscherno,

      Guck dir doch das Lenovo P11 Plus an. Hatte gerade bei e-Bay geschaut geht bei 248 € los mit 128 GB besserem SoC. Aber Updates würde ich da auch nicht groß erwarten.

    • Hab das Xiaomi Pad 5 und wüsste nicht, warum dieses Amazontablett als Alternative in Frage kommen sollte.

  4. Bartenwetzer says:

    Aufmerksam gelesen: Nicht empfehlenswert.
    Weil ja u.a. auch noch die Kosten von Prime hinzukommen.

  5. Das Ding hat ein großes und gutes Display, ist nicht teuer (wenn im Angebot) und wird deswegen bei vielen Leuten als Schaltzentrale für das Smarthome fungieren.

  6. Für 269 Euro kann ich jedem ein Samsung Tab s6 Lite empfehlen (2022 Edition) direkt bei Saturn oder Mediamarkt. Kommt mit dem S-Pen aber auch mit vernünftiger Software. Wer weitere 200 Euro übrig hat, kann sich auch gleich ein iPad zulegen. Amazon Geräte sollte wirklich niemand kaufen, die Fire TVs bilden hier natürlich die Ausnahme. Bei Amazon ist die Software einfach Müll…

  7. Ich habe ein Fire HD 10-Tablet, solange auf den Geräten kein aktuelles und vollständiges Android gibt, bleibt das mein erstes und einziges Amazon-Tablett.

  8. Danke für den Test. Habe ein Fire HD 10. Muss dazu sagen das ich das nicht selbst gekauft habe. War ein Geschenk der Firma zur 5 Jährigen Betriebszugehörigkeit. Bin damit ganz zufrieden aber erst nachdem ich den Google Playstore draufgemacht habe. So ist es ein guter Alltagsbegleiter geworden. Nutze es auch viel zu Streamen. Das einzige was nervt sind die langen Ladezeiten des Akku. Sehe jetzt keinen Grund zum wechseln. Werde mir wenn es die Kasse erlaubt eh noch ein Ipad kaufen.

  9. Ja das mit der Werbung, ich hab auch noch ein 10er, damals mit Werbung gekauft, mit dem Gedanken, das bisschen Werbung kann man verkraften. Puh da ist schon verdammt viel Werbung. Dann ist das Ding wirklich sowas von langsam das es schon nervt. Zwischenzeitlich hab ich mir ein 9Zoll Lenovo zugelegt und bin zufrieden.

  10. hell.mood says:

    Das Gerät erinnert doch sehr stark an das Lenovo IdeaPad Duet 3 Chromebook; gleiche Größe, Auflösung, ähnliche Tastatur, USI 2.0. (Vergleicht das gerne selbst mal). Selbiges kriegt man, wenn man geduldig ist, und auf eine Aktion wartet, mitsamt Tastatur günstiger, und man wäre mit Chrome OS sicher produktiver unterwegs als mit dem komischen Fire OS, welches rein auf den Konsum von Amazon-Inhalten ausgelegt ist. (Natürlich würde man für ernsthaft produktive Arbeit dann aber doch eher Windows, MacOS oder Linux-Varianten wählen).

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