Streaming-OS: ARD und ZDF positionieren sich neu am Streaming-Markt

Das Thema „gemeinsame Streaming-Plattform“ geistert schon lange durch die Sender ARD und ZDF. Nun gibt es wieder neue Infos. Mit dem ARD-ZDF Streaming-Netzwerk hatte man die Basis für eine übergreifende Plattformstrategie geschaffen. Jetzt vertiefen ARD und ZDF ihre Zusammenarbeit signifikant mit der Entwicklung eines „Streaming-OS“, einem technisch und strategisch fortgeschrittenen „Betriebssystem“ für ihre gemeinsame Streaming-Plattform.

Dieses umfasst alle technischen Elemente, die für ein fortschrittliches und benutzerfreundliches Streaming-Erlebnis notwendig sind. Indem die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ihre Ressourcen zusammenlegen, stärken sie ihre Position im Wettbewerb gegenüber großen kommerziellen Playern im digitalen Sektor. Dafür starten sie eine große Open-Source-Initiative und gründen eine gemeinsame Tochterfirma für den Betrieb ihrer Streaming-Angebote.

In Zukunft werden die technischen Bausteine des Streaming-Betriebssystems gemeinsam entwickelt und genutzt. Dies betrifft den Player, das Empfehlungssystem und das Design. ARD und ZDF planen eine enge Zusammenarbeit, um die Personalisierung zu verbessern und Daten auszutauschen, um die User-Experience zu optimieren.

Teile des Streaming-Betriebssystems von ARD und ZDF werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um aktive Beteiligung zu fördern. Kultureinrichtungen und Plattformanbieter im In- und Ausland können von dem Know-how und der Technologie der öffentlich-rechtlichen Anbieter profitieren, heißt es aus den Sendern.

Die genaue Ausgestaltung der beiden Einrichtungen wird in den nächsten Monaten erarbeitet. Für eine gemeinsame Firma bedarf es zudem einer gesetzlichen Grundlage. Ziel ist eine Umsetzung im ersten Quartal 2025.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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36 Kommentare

  1. Es gibt doch schon ein „Streaming OS“ für alle ÖR Mediatheken…… Mediathekview. Ok das Interface ist nicht sehr fancy, man muss wissen was man sucht, dafür belohnt es einen mit den schnellsten Downloads im Internet (habe schon über 100Mbyte/sec am Vodafon Gbit Anschluss gesehen….).

    • Du sprichst von (einem!) Client. Hier gehts um die Serverseite. Das Zeug kommt ja nicht magisch aus der Steckdose….

    • Alexander F. says:

      Was fehlt sind vor allem Tools und Einsichten für Content-Ersteller. Wie bei Youtube braucht es Analyse-Fähigkeiten die zeigen wie gut welche Content performt, was die Leute interessiert und wo sie abschalten. Ohne solche Tools wird man als Content-Ersteller immer im Nachteil sein ggü. denen auf Youtube.

      • Hallo Alexander, vielleicht ganz gut wenn nicht auf einschaltquoten geschielt wird. Es geht hier ja auch um Nischensendungen wie anspruchsvolle Kultur, Klassik-Konzertmitschnitte, bis hin zu Lyrik-lesungen. Klar werden die nicht die Abrufzahlen eines Tatort bekommen – und sind dennoch wichtig und notwendig für ein echt vielfältiges Kulturangebot. Ich finde es gut wenn mal nicht der youtube-Algorithmus bestimmt was angeboten wird und was nicht. Früher im rein linearen TV ohne Rückkanal gab es auch keine Instant-messungen. Es gibt ja Leute die meinen das Programmangebot sei damals hochwertiger gewesen … tja … wenn ich da mal weiterdenke … liegst vielleicht daran daß es die von Dir gewünschten Instrumente noch nicht gab?

        • Naja der Algorithmus bestimmt nicht was gesehen wird, er sorgt dafür das du das schauen kannst was du sehen willst.
          Von daher ist der schon wichtig vor allem bei Nischen Sendungen damit man die überhaupt findet.

          „Beschreibungen, Titel und thumbnails“ sind ja nichts anderes als eine Hilfe für Nutzer um den richtigen content zu finden.

          Das kann ein Algorithmus besser für die Mehrheit

        • Alexander F. says:

          Das ist ehrlich gesagt Wunschdenken und Nostalgie. Analysetools die helfen zu identifizieren ob etwas gut ankommt sorgen am Ende auch immer für besseren Content. Es wird ja deswegen auch niemand gezwungen nur deswegen auf bestimmte Nischeninhalte zu verzichten, oder sich nur an View-Zahlen zu orientieren.

    • Christoph says:

      Es geht hier doch nicht nur um ein Interface, sondern dass die gesamte Plattform auf einer gemeinsamen technischen Basis basiert um somit auch Ressourcen zu sparen und nicht Sachen mehrfach entwickeln zu müssen.

    • Das ist damit aber nicht gemeint. Mediathekview ist ja nur ein Programm, welches sich die Videodateien von den verschiedenen Mediatheken abgreift. Hier geht es doch um eine gemeinsame Plattform, auf die die Daten angeboten werden.

  2. Was heißt das Betriebssystem? Soll das zukünftig auf Fernsehen oder muss ich eine zusätzliche Set-Top-Box kaufen? Betriebssystem klingt irgendwie nach einer Lösung, die keine Verbreitung finden wird.

    • Es geht nicht um die Empfängerseite, sondern um die Betreiber. Die Plattform, auf der die Inhalte bereitgestellt werden, wird neu designt. An deinem Ende bleibt das eine App auf einem System deiner Wahl.

  3. Klingt eher nach “Wie verursachen wir den Zahlern Mehrkosten, um in Zukunft besser begründen zu können, warum wir die Gebühren erhöhen.“

  4. Martin Fischer says:

    „Plattformanbieter im In- und Ausland können von dem Know-how und der Technologie der öffentlich-rechtlichen Anbieter profitieren“

    Hmm….weltweit können IT-Profis vom Know-How des deutschen ÖRR profitieren? Das wäre schon sehr verwunderlich!

    • Weird766 says:

      Muss denn immer Alles schlecht sein, was Aus Deutschland kommt? Oder von den Öffentlich-rechtlichen?
      Wenn die BBC „Doctor Who“ produziert gilt das als toll. Ist aber auch öffentlich-rechtlich.
      Komischerweise ist eine der meistverkauften TV-Serien weltweit Derrick und danach Biene Maja.

      Und wenn du ab und zu mal KI-Kongresse besuchst, dann hält oft einer vom ZDF Vorträge über deren Empfehlungssysteme und die dahinter liegende ML-Systematik. Diese Vorträge sind dann aber in einer Riege mit Spotify und Nvidia. Scheint in der Szene anders gesehen zu werden als von dir.
      Hinzu kommt, dass die ML-Algorithmen des ZDF schon Open Source mit der MIT-Lizenz sind.
      Man kann sich das Ganze also auch mal von der anderen Seite anschauen

      • Ernsthaft? Einer vom ZDF? Hä?
        Das scheint nicht zu funktionieren, mir wird hier so ein Quark wie „Pumpen – Schwitzende Menschen“ angeboten. Denkt der Alg ich hab nen Fetisch oder was? Grob gesagt scheint die Vorhersage völlig wahllos zu sein.

  5. Die sollten lieber ihr Angebot deutlich zusammenkürzen und den Rundfunkbeitrag halbieren.

    • Nein und das dürfen sie auch gar nicht. Die Rundfunkanstalten setzen nur das um, was ihnen im Medienstaatsvertrag aufgetragen wird. Möchte man die Kosten reduzieren, muss man als Staat halt in erster Linie auch weniger beauftragen. Deswegen ist es auch so lächerlich, wenn am Ende Länder aus Populismus versuchen die Beitragserhöhung nicht zu tragen, aber davor mit bestellt haben.

      • Grainger says:

        Na ja, die Spitzengehälter etlicher Moderatoren, Intendanten, usw. stehen sicherlich nicht im Medienstaatsvertrag.
        Das ginge mit Sicherheit auch preiswerter.

        • Sicher, aber von wie viel reden wir hier in Relation? Das dürfte wohl nichtmal ein Promille der Gebühren ausmachen.

          • Grainger says:

            Es dreht sich dabei aber auch um die Außenwirkung.
            Man kann imho halt schlecht einerseits Gebührenerhöhungen fordern und gleichzeitig z.B. einem Herrn Lichter 1,7 Mio. €/Jahr für „Bares für Rares“ zahlen.
            Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

            Klar sind das Peanuts gemessen am Gesamtvolumen, aber solange man sich solchen „Luxus“ leisten kann sind Gebührenerhöhungen trotzdem ein NoGo.

          • Die Personalkosten liegen bei ca. 2,2Mrd €
            Alleine die Rentenausgaben des ÖRR betragen ca. 10% der GEZ.

            Du scheinst nicht zu wissen was „Promille“ bedeutet.

      • Ich kann mir nicht vorstellen das im Medienstaatsvertrag 15 Kochsendungen, 10 Verbrauchermagazine, 12 Quizsendungen oder gefühlt 40 Funk Kanäle gefordert werden. Von den Millionen für Sportrechte oder lächerliche Gehälter ganz zu schweigen.

        Am Ende wird das natürlich alles von Politkern in den Gremien abgesegnet. Ausgeben macht halt mehr Spaß als Geld einsparen.

        Totschlagargument sind dann immer gute Nachrichten gegen Fake News (und dagegen hat wohl niemand was). Das macht allerdings unter 10% der Kosten aus.

        • Bitte, erst informieren und dann schreiben. Fußball-Bundesliga ist z.B. im Medienstaatsvertrag extra erwähnt. Auch der Föderalismus ist nunmal so gesetzt, damit bedingt man zwangsweise auch vermeintliche Doppelungen im Programmangebot. Aber dann müsste man eben auch eine Strukturreform im Vertrag vorgeben.

          • verstrahlter says:

            Bitte nicht einfach immer nur ignorieren und dann schreiben …

            Es wurden genug Argumente genannt, die darlegen, daß einfach zu viel Geld unkontrolliert logisch nicht nachvollzieh- oder begründbar verbraten wird, weil es immer wieder zu leicht und ungeprüft verfügbar ist.
            Von den (noch gar nicht einbezogenen) bisher ans Licht gekommenen vetternwirtschaftlichen Veruntreuungen und Verschwendungen (Dunkelziffer unbekannt) hast Du bestimmt auch rein gar nichts mitbekommen, oder beachtest es einfach nicht weiter?

            Die müssten ihren Bedarf nicht in einer fiktiven Zahl fordern, sondern nachvollziehbar jede Ausgabe einwandfrei begründen, dann gäbe es nur halt keine Fanboyspekulation / kreativ berechnete Statistik; man sollte sie schliesslich mit einem Großunternehmen und nicht irgendeinem Hobbyverein vergleichen.

            Es wurden genug Punkte zur Änderung vorgeschlagen, aber für Dich ist ja Alles perfekt.
            Profitierst Du irgendwie in höherem Maße davon?
            Der Rest derDiskutanten macht jedenfalls nicht den Eindruck.

        • Bildungs und Unterhaltungsauftrag ist explizit gegeben – damit sind die Quiz- und Verbrauchermagazine gemeint,
          gefühlte Kanäle zählen nicht
          Kochsendungen kann man ebenfalls zur Bildung zählen und die Einschaltquoten stimmen, sonst gaebe es sie nicht.
          Sportrechte sind zu kaufen, das hat die Politik extra bestellt.

          Hast Du noch Vorschläge, die von den ORR auch umgesetzt werden können, ohne gegen deren Auftrag zu verstoßen?

          • Bedeutet nicht das man Fußball zu fast jedem Preis kaufen muss.

            Koch- und Quizsendungen sind auch okay. Aber warum so viele? Und das sind keine „gefühlten“ Kanäle. Allein im ARD laufen täglich 5-8 Kochsendungen.
            Warum braucht es von Wiso (Verbrauchersendungen) 4-5 Ableger (bei SWR, WDR, NRD etc).
            Da werden zum Teil die exakt gleichen Sachen geprüft (ohne das Material von Wiso zu verwenden. Ist der Milchreis in Bayern anders als in Hamburg?
            Funk hat aktuell 49 Kanäle!

            Es muss nur von allem deutlich weniger sein. Dann kann man Nachrichten und Unterhaltung auch abdecken. Kein Land der Welt leistet sich ein solches System.

  6. Dazu liest man ja gefühlt jeden zweiten Monat etwas: ZDF und ARD möchten zusammen eine Konkurrenz zu den anderen Streamern schaffen. In der Praxis sieht das aber so aus, dass die beiden Mediatheken zum unübersichtlichsten gehören, was vorstellbar ist. Wie soll das zusammen gehen?

    • Zum unübersichtlichsten was man sich vorstellen kann?
      Hast du schon andere Streamingdienste gesehen? Amazon Prime, Netflix und RTL+ sind auch nicht das gelbe vom Ei und da finde ich die Mediatheken übersichtlicher.

      • Meisterlein says:

        Sehe ich auch so. Die Mediatheken von ARD, ZDF oder auch Arte sind ziemlich gut gemacht. Wer diese maximal unübersichtlich findet, klickt sonst vielleicht nur Youtube-Empfehlungen an. Und ja, Amazon Prime nutze ich gerne, finde mich zurecht – aber wirklich übersichtlich sind die auch nicht.

  7. Mir gefällt die Initiative und ich hätte echt Interesse daran etwas beizutragen. Es wird bestimmt auch ein Plugin-System geben, über das man die Plattform erweitern kann. Hoffe nur, dass der Tech-Stack nicht zu altmodisch ausfällt – bloss kein Java. Unabhängig davon: Vielleicht wird OpenSource-Entwicklung ja auch irgendwann als Ehrenamt anerkannt, wäre echt nice.

    • Vor allem, wenn das ganze Open Source wird. Ich überlege grade, wie ich damit einen eigenen Videodienst hochziehen könnte. Wenn das Ding auch RTL+, Joyn nutzen dürfen, sollte ich das doch auch können.
      Ich hoffe nur man braucht für das Ding keine hundert Server-Cores

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