Adblock Plus: Adblocker für iOS 9 veröffentlicht

artikel_adblockplusAd- oder Contentblocker, die Eyeo GmbH hat viel dazu beigetragen, dass die eigentlich recht nützlichen Browsererweiterungen mittlerweile einen schlechten Ruf haben, zumindest bei den Menschen, die sie nicht nutzen. Für Nutzer natürlich sehr geil, Adblocker installieren und nie wieder mit blinkender Werbung auf Webseiten konfrontiert werden. Es sei denn der Werber steht zufällig (nach Zahlung eines nicht näher bekannten Betrags an die Eyeo GmbH natürlich) auf der Whitelist, die bei Adblock Plus automatisch aktiviert ist. An diesem Geschäftsmodell bereichern sich die falschen Leute, die sich dann gerne als Retter der Internet-Werbebranche zeigen.

Ich habe es bereits in mehreren Artikeln zu Adblockern gesagt und ich wurde jedes Mal von Nutzern eines Adblockers missverstanden. Dennoch versuche ich es auch heute wieder. Ich spreche dabei nicht für Caschys Blog, sondern aus meiner ganz persönlichen Sicht. Nutzt ruhig einen Adblocker, wenn ihr meint, das Netz wäre anders unerträglich. Aber erwartet dann bitte nicht, dass Ihr auch noch als faire Nutzer betrachtet werdet, das seid ihr bei einer manipulierten Auslieferung einer Webseite nämlich nicht. Soll jeder machen, wie er es für richtig hält, ich greife da niemanden an. Es gibt ja auch Menschen, die nicht für Filme oder Musik bezahlen, die greife ich auch nicht an. Es muss jeder selbst wissen und solange man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, super.

abp_ios

Zurück zu AdBlock Plus, dem Quasi-Standard unter den Adblockern. Nachdem das Unternehmen bereits vor dem Start von iOS 9 einen Adblock Browser veröffentlicht hat, folgt nun der entsprechende Adblocker, der als Safari Extension verfügbar ist. Auch wenn es in der Pressemitteilung heißt, dass Adblock Plus der erste kostenlose Adblocker ist, stimmt dies natürlich nicht. F-Secure war hier einen Ticken schneller, aber auch das ist irgendwie bezeichnend für die Eyeo GmbH.

Adblock Plus steht ab sofort kostenlos für iOS zur Verfügung. Empfehlung? Gibt es von mir nicht. Ich bin sogar der Meinung, dass Ihr mit einem Adblocker wie dem von F-Secure, fairer unterwegs seid. Letzterer bietet keine Whitelist, Ihr behandelt also alle aufgesuchten Seiten gleich. Adblock Plus kommt mit Whitelist-Feature und natürlich auch mit der gegen Bezahlung durchgelassenen Werbung.

Adblock Plus verweist natürlich auf die Vorteile wie das Blockieren von Malware und eine bessere Privatsphäre. Ganz ehrlich, Malware über Safari unter iOS einfangen? Ich glaube die Jailbreak-Community würde sich freuen, wenn dies so einfach möglich wäre. Akkulaufzeit und gespartes Datenvolumen kann ich als Argument hingegen akzeptieren, auch wenn es bisher ja anscheinend auch ohne Contentblocker ging.

Weder kann, noch will ich Euch vorschreiben, welchen Adblocker Ihr nutzten sollt, falls Ihr denn einen benötigt. Aber ich kann Euch empfehlen, auf einen anderen als Adblock Plus zu setzen, die ebenfalls kostenlose Alternative heißt F-Secure Adblocker, kostenpflichtige Alternativen findet Ihr ebenfalls im App Store, wobei man hier schon wieder aufpassen muss, ob nicht auch die Eyeo GmbH ihre Finger im Spiel hat.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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28 Kommentare

  1. @KeinOstermaier
    Leute überdenkt hier mal euren Ton. Im normalen Leben würdet ihr euch doch auch (hoffentlich) nicht direkt wie der letzte Assi verhalten.

  2. Diskussion hin oder her…
    aber was macht Ihr denn eigentlich, wenn der Neu Tracking-Schutz in Firefox-[Final] erscheint? Dann fallen Euch auch die Anderen 50% weg – also Werbung gleich selber Hosten und den anderen „“scheiß““ abstellen!

  3. @Sascha: Natürlich toleriere ich Deine Meinung an sich – ich dächte, das auch zum Ausdruck gebracht zu haben in dem ich schrieb, dass ich das aushalte. Die Kommentare dienen aber unter anderem auch zum Feedback zu Artikeln. Im besten Fall ist was verwertbares für Dich dabei, sofern Du Dich auch selbst hinterfragst.

    Und ich sage es noch einmal: Der Blog hier hat eine enorme Reichweite. Und auch wenn Ihr keine Journalisten seid, so bin ich mir sicher, dass Ihr dennoch einen gewissen Anspruch an die Qualität hier habt. Und auch wenn es Deiner persönlichen Meinung entspricht, so überschreitest Du meiner Meinung in Deiner Funktion als Blogger eindeutig Grenzen, wenn Du Leser, welche legale Nutzer eines legalen Werkzeuges sind – über welche hier auch wiederholt berichtet wird (man antizipiert also ein gewisses Interesse zu dem Thema in der Leserschaft) – kriminalisierst, indem Du sie in Ihrem Handeln kriminellen File Sharern gleich setzt! Sowas kannst Du mir gerne bei einem Glas Bier an den Kopf hauen, aber nicht hier und so. IMHO

    Ich erwarte nicht, dass Du das hier und an dieser Stelle einsehen wirst und entsprechend relativierst. Aber nimm den Hinweis einfach mal für Dich mit.

  4. Sascha Ostermaier says:

    @Ron: „Und auch wenn es Deiner persönlichen Meinung entspricht, so überschreitest Du meiner Meinung in Deiner Funktion als Blogger eindeutig Grenzen, wenn Du Leser, welche legale Nutzer eines legalen Werkzeuges sind – über welche hier auch wiederholt berichtet wird (man antizipiert also ein gewisses Interesse zu dem Thema in der Leserschaft) – kriminalisierst, indem Du sie in Ihrem Handeln kriminellen File Sharern gleich setzt!“

    Ob Du es glaubst oder nicht, gerade bei solchen kontroversen Themen überlege ich sehr genau, was ich schreibe und was nicht. Ich greife damit übrigens nicht nur Leser an, auch Caschy ist Contentblocker-Nutzer. Nur weil etwas legal ist, muss man es ja nicht gutheißen. Ich kriminalisiere auch keine Nutzer, nur weil ich sie mit Filesharern in einen Topf werfe. Zumal ich dies erst in den Kommentaren äußerte, nicht im Artikel (dort steht nur, dass es eben auch Leute gibt, die nicht für Musik etc. bezahlen). Grenzen überschreite ich dann, wenn meine Schreibe illegal wird, ist sie aber (noch) nicht. Ich sehe es eher als Pflicht eines Bloggers über solche Angebote zu informieren (machen viele werbefinanzierte Blogs nicht, weil Schuss ins eigene Bein und so). Deshalb muss ich allerdings noch lange nicht meine Meinung dazu verstecken. Im Gegenteil, man kann es gar nicht oft genug wiederholen, wie unfair Nutzer von Adblockern sind, egal ob sie eine Whitelist nutzen oder nicht. Das ist nunmal meine Meinung, die logischerweise von Nutzern solcher Tools nicht geteilt wird. Zumal es auf dem Desktop aus Sicherheitsgründen noch einmal eine ganz andere Nummer ist als unter iOS. Wer hier mit Sicherheit durch Adblocker argumentiert (so wie es auch die Eyeo GmbH macht), hat irgendwas falsch verstanden. Die ausgelieferte Werbung, die ein iOS-System aktuell knackt, soll mir mal einer zeigen. Nachvollziehbare Argumente wie das Einsparen von Traffic und schnellere Ladezeiten verstehe ich da noch, aber auch hier greift wieder das „du nimmst ein Angebot anders an als es vom Anbieter vorgesehen ist.“ Macht kein Mensch außerhalb des Internets, aber im Netz ist es ok? Nein. Wem eine Seite wie sie angeboten wird nciht passt, soll woanders lesen, aber sich das Angebot nicht zu Lasten des Anbieters erträglich machen. So schwer ist das nicht.

  5. Ich verstehe es nicht. Wenn mich eine Webseite mit ihrer Werbung nervt, dann besuche ich sie halt nicht. Wo ist das Problem? Bin seit Jahren ohne Adblocker unterwegs. Ich höre schon das Geschrei der Adblock-Nutzer, wenn wirklich mehr Webseiten Paywalls einführen oder diese User einfach mal gesperrt werden

  6. @Sascha @Cashy: Ich habe (leider) beruflich mit Werbeintegration zu tun. Das Ausmaß an Skripten und Trackingtools von Drittanbietern hat selbst mich überrascht: Es ist tatsächlich so, dass ein Ad Anbieter selbst nicht 100%ig weiß und somit nicht steuern kann, was alles durchgelassen wird. Zwischen dem Vermarkter, dessen Skript man auf der Seite einbaut, und der Firma, die Anzeigen schaltet gibt es eine ganze Reihe an Firmen, die mitverdienen. Und vermutlich jedes von denen packt ihr eigenes Tracking System dazu.

    Beispiel 1: Wir hatten mal eine unerwünschte Werbung, welche nicht einfach vom Ad Anbieter erstens lokalisiert und zweitens abgeschaltet werden konnte, weil diese im Paket mit anderen mitkam.

    Beispiel 2: Wenn man sich mal den HTML Quellcode anschaut bekommt man eine Vorstellung davon, wieviele Firmen beteiligt sind. Da ist es schon fast Standard dass ein Banner aus drei vier ineinander verschachtelten iFrames besteht.

    Da es in Deutschland eine überschaubare Menge an Vermarktern gibt, ist das Tracking ein ernstzunehmendes Problem. Vom Datenballast will ich gar nicht sprechen.

    Adblock-Nutzer mit Filesharer gleichzusetzen finde ich daher etwas kurz gedacht, denn Filesharer haben eine Alternative: Die Ware zu kaufen.

    Ich weiß, dass eine Paywall keine Alternative ist (Reichweite geht verloren, nervig). Daher mein Vorschlag, um den Umgang hier untereinander etwas zu verbessern: Gebt Ad-blockenden Usern doch einfach die Möglichkeit monatlich für euren Blog zu zahlen, mit dem Beitrag, der euch durch die geblockte Werbung flöten geht. Ich bin mir sicher, das würden einige sehr fair finden und direkt nutzen, mich eingeschlossen. Eine Win-Win Situation quasi: Ihr bekommt euer Gehalt und die Adblock-Nutzer werden nicht mehr stigmatisiert.

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