Ecovacs Deebot T30 Pro Omni im Test: Schnelle und gründliche Reinigung für knapp 1.000 Euro

Auf der diesjährigen CES in Las Vegas hatte das Unternehmen Ecovacs allerhand neue Gerätschaften vorgestellt, darunter auch die neue Deebot-T30-Gerätefamilie von Saug-Wisch-Robotern. Das Premium-Modell der Reihe, den Deebot T30 Pro Omni, habe ich mir in den vergangenen Tagen ein wenig genauer anschauen dürfen. Hierbei handelt es sich um einen Saug-Wisch-Robo mit Absaug- und Reinigungsstation. Jene Basis soll hier im Vergleich zu bisherigen Lösungen besonders „mini“ ausfallen.

Da muss ich aber schon gleich zu Beginn erst einmal hineingrätschen, denn: Mini ist daran nur der Name.

Mit 48 cm Höhe und knapp 50 cm Tiefe fällt das Gesamtkonstrukt nämlich dann doch gar nicht mehr so klein aus. Den Platz solltet ihr schon fest mit einplanen. Doch diese Abmessungen beinhalten dann natürlich auch eine Menge Technik, die euch das Reinigen daheim erleichtern soll. Funktionen wie die 3D-Karten oder den Sprachassistenten Yiko sehe ich als nette Dreingaben an, Kaufargumente sind sie jedoch meiner Meinung nach nicht.

Vorab mal die wichtigsten Specs zum Gerät:

  • Navigation: LDS
  • Reinigungsmodi: nur Saugen/nur Wischen/Saugen & Wischen/Wischen nach dem Saugen
  • Teppicherkennung: ja
  • maximale Saugkraft: 11.000 Pa
  • Staubbehälter im Roboter: 300 ml
  • Frischwasserbehälter: 4 l
  • Schmutzwasserbehälter: 3,5 l
  • Staubbehälter der Basis: 3,4 l
  • schwebende Hauptbürste: ja
  • Karte wird in App erstellt: ja
  • Firmwareupdate OTA möglich: ja
  • Sprachausgabe: ja (auch Deutsch)
  • Zeitplanung: ja
  • kontinuierliche Reinigung: ja
  • Kantenreinigung „TrueEdge Adaptive“: ja
  • Maße Roboter: Durchmesser 35,1 cm, Höhe: 10,4 cm
  • maximale Lautstärke bei Reinigung: 67 dB
  • Akku: 5. 200 mAh
  • maximale Laufzeit: 290 Minuten
  • maximale Zeit zum Aufladen: 3,1 Stunden
  • Heißwasser-Moppreinigung
  • Intelligent Deep Mopping (Intelligentes Tiefenwischen)
  • Heißlufttrocknung der Mopps
  • Fuß-Touchsteuerung
  • Yiko-Sprachassistent optional
  • kann auch mit smarten Assistenten von Google oder Amazon angesteuert werden
  • Preis: 999 Euro

Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Roboter auch noch die Absaugstation, bestehend aus Basis, Bodenplatte zum Einklicken, zwei Tanks für Frisch- und Schmutzwasser, dem großen Behälter für den Staubbeutel und ein Netzkabel für die Stromversorgung. Dem Roboter selbst liegt bis auf die Seitenbürste nichts weiter bei.

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  • 【Kleiner, aber stärker】 Die T30 PRO OMNI-Station ist platzsparend mit einer Größe von 409*490*480mm, sie reduziert das Volumen und...
  • 【Revolutioniere die Effizienz der Kantenreinigung】 Der DEEBOT T30 PRO OMNI Roboter-Staubsauger nutzt die TruEdge Adaptive Edge Mopping...

Zur vernünftigen Einrichtung lädt man sich dann die kostenlose Ecovacs-Home-App auf sein Smartphone und erstellt sich ein ebenfalls kostenloses Konto beim Hersteller. Das anschließende Anmelden des neuen Roboters erfolgt nach dem gleichen Konzept wie auch bei anderen Anbietern. Hier wird der QR-Code auf dem Sauger gescannt, das private WLAN eingebunden und im Idealfall ein erstes Systemupdate für den Sauger heruntergeladen und installiert.

Anschließend steht euch die wirklich umfangreiche App mit allerhand Anpassungen für die Reinigung mit dem T30 Pro Omni zur Verfügung. Auch hier wird der Anwender direkt mit an die Hand genommen und bekommt beispielsweise empfohlen, den Sauger zum ersten Kennenlernen seiner neuen Arbeitsumgebung loszuschicken.

Dank LiDAR-Technologie dauerte jener Vorgang hier bei den 28 qm Raumfläche im ersten Obergeschoss gerade einmal 2 Minuten. Anschließend signalisierte der Deebot, dass er bereit wäre, seiner ersten richtigen Reinigung nachzugehen. Dafür benötigte er dann knapp 40 Minuten, zeigte aber auch gleich, was er alles an nützlichen Features zur Verfügung hat.

So rotieren die beiden Mopp-Pads über den Fußboden und erwischen dabei in der Tat sehr viele, teils schon gut festgeklebte Verschmutzungen, die beim einfachen Drüberziehen eines normalen Mopp-Pads nicht entfernt worden wären. Auch stimmt es, wie der Hersteller verspricht, dass das Wischen ohne Schlieren und Wasserpfützen vonstattengeht. Nachdem der Roboter über den Boden gehuscht war, ließ sich noch eine minimal feuchte Spur ertasten, die dann aber auch schnell wieder verdunstet war.

Zu bemängeln hätte ich vielleicht noch, dass meiner Meinung nach ein bisschen zu wenig Wasser beim Wischen verwendet wird. So gibt es hier und da Stellen, an denen der Robo mit Sicherheit noch intensiver hätte reinigen können, wenn er mehr Wasser zum Schrubben gehabt hätte. Hier vermisse ich ein wenig das sogenannte „Active Moisture Mopping“, womit der Hersteller zu Beginn noch geworben hatte.

Aufgrund von fehlenden Zusätzen im Wischwasser sind Stellen wie Abrieb von Schuhsohlen oder aber auch Tupfer von Mascara-Bröseln (Ja, ich wüsste auch gern, wie sowas auf den Holzfußboden im Schlafzimmer kommt!) für den Wischvorgang des T30 Pro Omni dennoch der unbesiegte Endgegner. Hier half dann auch die Tiefenreinigungsfunktion nicht zufriedenstellend weiter.

Besonders gut gefällt mir hier beim Reinigungsvorgang, wie gut die spezielle Kantenreinigung „TrueEdge Adaptive“ funktioniert. Dabei fährt einer der beiden Mopp-Halter adaptiv weiter unter dem Sauger hervor und schafft es so, auch exakt an Rändern entlangzuwischen, wo andere Pads oder auch rotierende Mopps einen schmalen Rand ungereinigt lassen würden. Sobald es dann auf eine gerade Strecke mitten durch den Raum geht, wird der zweite Mopp wieder eingezogen.

Sobald ein Teppich erkannt wird, hebt der Roboter seine Wischgerätschaften um einige Millimeter an, senkt sie auf festem Boden dann wieder ab. Ebenso gut funktioniert das Überfahren von Kanten, die nicht höher als 2 cm sein dürfen. Hier im Haus sind es maximal Türschwellen, die etwas höher als 1 cm sind und problemlos passiert werden. Unser Kurzflor-Teppich im Wohnzimmer wiederum hat knapp 2,5 cm Dicke, da schafft es der Sauger nur mit Mühe und Not hoch.

Nach dem Wischen werden die Mopps in der Station sehr heiß durchgespült und hygienisch getrocknet, das gibt Pluspunkte. Als Katzenbesitzer möchte ich die ZeroTangle Brush hervorheben. Hier kombiniert der Hersteller eine V-förmige Walzenbürste mit zwei Kammzahnreihen, um das Verknoten von Haaren in den Bürsten zu verhindern. Das klappt erstaunlich gut und selbst die hin und wieder mal beim Bürsten verlorenen, langen Haare meiner Frau konnten bislang nicht dafür sorgen, dass die Rolle sich verheddert hätte. Kann auch Zufall sein, sah hier bei anderen Bürsten aber schon oft nach sehr kurzer Zeit anders aus. Darum behaupte ich mal, dass die Taktik des Herstellers aufzugehen scheint.

Kleiner Kniff für die Bedienung: Mit einem Fußdruck auf die Stoßstange der T30 kann der Benutzer einen Reinigungszyklus des ganzen Hauses starten. Zudem befinden sich auf der Oberseite des Saugers auch noch drei Bedienknöpfe für die wichtigsten Features. Am häufigsten nutzen wir hier dann aber doch die App zur Bedienung des Geräts. Jene App haben wir schon mehrfach in Tests vorgestellt.

Sie fällt angenehm übersichtlich aus, beinhaltet aber dennoch alles, was man von so einem hochpreisigen Produkt in Verbindung mit einer App auch erwartet. In der App selbst führt ihr außerdem Firmwareupdates durch, stellt die Saugleistung ein, legt Zeitpläne oder Etagen an und habt weitere Möglichkeiten, wie z. B. Sperrzonen zu definieren.

Mit bis zu 11.000 Pa Saugleistung sollte der Robo im Grunde alles an Schmutz wegsaugen können, was ihm in den Weg kommt und genau das tut er dann auch reibungslos. Die Navigation funktioniert hauptsächlich zuverlässig, hier und da sorgt das LiDAR-System aber dennoch dafür, dass einige Bereiche unnötig doppelt angesteuert werden. Auch fällt die Gesamthöhe des Saugers dank des Domes auf der Oberseite recht hoch aus, wodurch das Gerät sicher nicht mehr problemlos unter jedes Möbelstück passen wird.

Während der Reinigung arbeitet der Sauger sehr gut hörbar, meiner Meinung nach aber immer noch nicht übertrieben laut. Das ändert sich dann absolut, wenn er an der Selbstreinigungsstation andockt. Hier verrichtet das Gerät seine Arbeit mittlerweile im Wohnzimmer, da sind ein paar Sekunden „Triebwerkstart“ zu verkraften. In Räumen, in denen es dauerhaft ruhig sein soll, hat die Station dann aber eindeutig nichts verloren.

Der Ecovacs Deebot T30 Pro Omni ist auf jeden Fall eine gelungene Weiterentwicklung der letzten Modelle. Die Reinigung – sowohl beim Wischen als auch beim Saugen – wird in den meisten Fällen sehr zuverlässig und gründlich durchgeführt. Hier und da fehlte es im Test aber doch ein wenig an der nötigen Portion zusätzlichem Wasser.

Der Kantenreinigung gebührt ein Fleißbienchen, diese möchte ich ab sofort am besten an jedem Saug-Wisch-Roboter vorfinden. Konkurrenz bekommt der T30 Pro Omni aktuell zum selben Preis aus dem eigenen Hause, und zwar vom Deebot X2 Omni. Jener kommt ohne Laserdome aus, bietet aber zudem auch einige der Features des T30 Pro Omni. Mit knapp 8.000 Pa Saugkraft kommt er zwar nicht an das aktuelle Modell heran, saugt laut Andrés Test aber dennoch äußerst zuverlässig.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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11 Kommentare

  1. Frage: funktioniert der Staubsauger/Wischer auch gut, wenn man ihn nicht registrieren lässt?

    • Reinhold Krailinger says:

      Funktioniert ein Auto auch gut, wenn man den Motor nicht einschaltet?

      • Reinhold, was für eine saudumme Antwort auf eine berechtigte Frage…
        Im Prinzip würde mich das von Jürgen gefragte auch interessieren, auch wenn ich grundsätzlich nichts dagegen hätte das Teil bzw. mich bein Hersteller zu registrieren.

        • Reinhold Krailinger Fanclub says:

          André, was für eine saudumme Antwort auf eine angemessene Bemerkung…

        • Danke André,
          Wie schon häufiger gesehen, kommt es vor, dass der ein oder andere Hersteller tatsächlich die Baureihe einstellt oder aber unternehmerischen Aktivitäten einstellt. Dann hat man nur noch ein elektronisches Teil ohne Funktion in der Ecke stehen, weil die online – Verbindung, die notwendig ist für die Funktion, nicht mehr funktioniert.

  2. Was ich bei Wischrobotern immer nicht nachvollziehen kann, wie spült der das Wischpad oder hier die Scheiben aus? Wenn ich mit dem Bodenwischer per Hand wische, wird der Wischbezug alle paar Quadratmeter im Wischeimer ausgespült und dann ausgewrungen. So ein Roboter hat doch nur auf den ersten 3 Metern ein sauberes Wischpad, danach ist das zugeschmoddert und schmiert nur noch den Dreck in der Wohnung breit.

    • M. Sojcevic says:

      Daher kann man einstellen, wie oft der Roboter zurück zur Station fahren soll, um die Mops zu reinigen, also entweder nach einer bestimmten Zeit oder Fläche.

  3. Leider ist der Service bei ecovacs schrecklich. Bei anderen Herstellern gibt weniger Stress auch nach der Garantie/gewährleistung. Auch wenn man selbst reparieren möchte.

    Mittlerweile ist der Preis und Leistung auch weniger gegeben.

  4. 1.000 €, aber hinter den Türen muss man dann selbst saugen. Ich halte mir meinen Zigma Spark 980 für die Reinigung zwischendurch. Damit kommt er klar und der Preis von 230 € war vor 3 Jahren dazu passend. Aber für eine gründliche wöchentliche Bodenreinigung werde ich dann händisch tätig.

    • Sehe ich auch so.

      Bei uns sind noch Mi Robots der 1. und 2. Generation unterwegs. Die haben zusammen keine 400 Euro gekostet.

      Mit ca. 45 Grad geöffneten Türen habe ich aber ganz gute Erfahrungen gemacht, die macht er nur sehr selten selbst zu und der nicht gereinigte Bereich ist überschaubar.

      Trotzdem sorgt ein regelmäßiger Robotereinsatz auch dafür, dass sich in den Ecken weniger Wollmäuse sammeln und die Grundreinigung kann zeit- uns flächenmäßig reduziert werden.

      Wäre spannend, ob das durch die Wischfunktion noch weniger werden würde.

  5. Ich würde mir keinen Ecovacs mehr kaufen. Er saugt und wischt zwar relativ gut, aber die Navigation ist unter aller Kanone. Wenn man ihm die Aufgabe gibt, einen Raum zu saugen, fährt er zunächst den Rand ab und macht danach innerhalb dieser abgefahrenen Grenzen den Raum. Das Problem ist aber, wenn er bei dieser Runde mal den Kontakt zur Wand verliert fährt er in einem riesigen Bogen wieder hin zur Wand. Wenn er bei dieser Bogenfahrt ein Hindernis trifft kann es schon mal passieren dass er dadurch völlig falsche Raumgrenzen erfasst und dann quasi halbe Räume nicht saugt. Und der fehler trifft bei 2/3 aller Fahren auf.

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