Netflix: Die Top 5 Serien der 2010er-Jahre

Ich habe hier im Blog in der Vergangenheit bereits des Öfteren Film- und Serien-Tipps gepostet. Mittlerweile gehen mir die Retro-Vorschläge etwas aus, also wage ich mich dieses mal an die 2010er-Jahre heran. Immerhin steht das Jahr 2020 ja auch schon vor der Tür. Daran merke ich, dass ich alt werde, denn mir kommt die Jahrtausendwende immer noch ganz nahe vor. Doch sei es drum, vielleicht sind ja bei Netflix einige aktuelle Serien bisher zu unrecht bei euch unter dem Radar durchgeflogen.

Wie immer sind meine Tipps natürlich subjektiv und wenn ihr Bock habt, dann postet doch gerne für mich und andere Leser euere eigenen Vorschläge für die besten 2010er-Jahre-Serien in die Kommentare. Zu bedenken gebe ich, dass ich viele meiner Lieblingsserien nicht in die Liste hieven konnte, weil Netflix sie schlichtweg nicht in seinem Repertoire hat. Ich musste mich also logischerweise auf das beschränken, was es tatsächlich beim Streaming-Anbieter zu sehen gibt.

Ohne viele, weitere Worte soll es dann auch losgehen. Ich hoffe für euch ist eventuell die in oder andere Serie mit dabei!

5. Die Avengers: Die mächtigsten Helden der Welt

Wer schon länger im Blog mitliest weiß, dass ich nicht nur hin und wieder Anime konsumiere, sondern auch amerikanischen Animationsserien nicht abgeneigt bin. Kombiniert man das mit Superhelden, dann lege ich zwar hohe Qualitätsansprüche an, werde aber doch immer wieder begeistert. Neben „Young Justice“, „The Spectacular Spider-Man“ und „Wolverine and the X-Men“ hat mir in den letzten Jahren auch „Die Avengers: Die mächtigsten Helden der Welt“ sehr gefallen. Die Quasi-Ablösung „Avengers  Assemble“ kann man dagegen getrost vergessen.

Wie die besten Zeichentrickserien, so bietet auch „Die Avengers: Die mächtigsten Helden der Welt“ ausreichend Handlung und Charaktermomente, um erwachsene Zuschauer bei der Stange zu halten und parallel den nötigen Humor und Coolness, um Kiddies und Teenager abzuholen. Dabei bemerkt man so manche Inspiration durch das Marvel Cinemativ Universe, die Serie geht aber grundsätzlich ihren eigenen Weg. Es gibt auch immer wieder Gastauftritte anderer Helden wie Spider-Man, Wolverine oder sogar der Fantastic Four. Wer Iron Man, Thor, Captain America und Co. liebt, ist bei dieser Serie jedenfalls bestens aufgehoben.

4. Sherlock

„Sherlock“ hat mich in den ersten beiden Staffeln geradezu vom Hocker gerissen: Das Duo aus Martin Freeman als Dr. Watson und Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes ist ein Glücksgriff, die Fälle sind smart, der Humor nie zu aufdringlich – in den Staffeln 1 und 2. Leider dachte man sich danach wohl „Fuck it, nun machen wir einfach, was uns in den Sinn kommt“, denn anders ist der plötzliche Qualitätsabfall kaum zu erklären. Staffel 3 und 4 kann man sich allein wegen der Hauptdarsteller noch ansehen, die Handlung der Episoden driftet aber mehr und mehr in die Bereiche der Parodie ab und der Spaß vergeht einem sehr.

Das ist schade, denn per se ist „Sherlock“ ein Musterbeispiel dafür, wie man eine klassische Figur aus der Literatur modernisieren kann. Vielleicht gefallen euch die späteren Staffeln der Serie ja auch besser als mir, also schaut auf jeden Fall mal in die BBC-Produktion rein, falls ihr sie bisher verpasst habt.

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3. Suits

Erst habe ich überlegt „Sherlock“ auf Position 3 zu hieven, denn die ersten beiden Staffeln der Serie schweben für mich doch sehr deutlich über „Suits“. Allerdings fiel die Qualität der Serie anschließend wie erwähnt derart rasant ab, während „Suits“ sehr konstant geblieben ist – also fiel die Entscheidung zugunsten des Anwalts-Dramas aus. „Suits“ macht eine Menge Spaß, auch wenn ich die zugegebenermaßen optisch extrem süße Meghan Markle als Rachel ziemlich schnell als anstrengend empfunden habe. Sie rutscht schon nach wenigen Episoden in die Klischeerolle der ewig quengeligen weiblichen Nebenrolle ab, die einem auf den Zeiger geht.

Glücklicherweise gleicht das der saucoole Gabriel Macht als gewiefter Star-Anwalt Harvey Specter locker wieder aus. Er sucht sich ein Protegé aus, das leider Probleme mit sich bringt: Mike Ross ist nämlich zwar hochbegabt, aber kein richtiger Anwalt. Jenes verheimlicht das clevere Duo so lange wie möglich, doch dass es da rasch zu einigen Problemen kommt, kann sich jeder denken. Über sieben bei Netflix verfügbare Staffeln macht die Serie konstant Laune und ist sich abseits des Dramas auch für ein wenig Humor nie zu schade.

2. Black Mirror

Mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass ich „Black Mirror“ anno dazumal gar nicht mit in die Liste der besten Netflix Originals geschubst habe. Ich vermute mein Gedankengang war, dass die Serie nicht von Netflix aus der Taufe gehoben wurde, sondern dort nur weitergeführt wird. Mittlerweile fiebere ich jeder neuen Staffel entgegen, denn die jeweils für sich stehenden Episoden der Anthologie-Serie sind größtenteils klasse gemacht. Klar, neben Highlights wie „USS Callister“, „Striking Vipers“ oder „Die Waldo Kandidatur“ sind auch ein paar Filler wie „San Junipero“ (Ja, für mich persönlich eine lahme Folge.) mit dabei.

Insgesamt spielt „Black Mirror“ aber auf einem sehr hohen Niveau und ist zurecht eine der Netflix-Eigenproduktionen, die am meisten Aufmerksamkeit generiert. Wer also nach einer gesellschaftskritischen Serie mit zumeist angenehm realistischen Sci-Fi-Elementen sucht, der sollte unbedingt mal reinschauen… auch wenn die meisten der Leser das vermutlich ohnehin schon getan haben.

1. Young Justice

So ändern sich die Zeiten: Vor mehr als zwei Jahren listete sich „Young Justice“ noch unter den Serien, die ich bei Netflix Deutschland schmerzlich vermisse. Mittlerweile stehen die ersten beiden Staffeln der Animationsserie beim Streaming-Anbieter zur Verfügung. Lediglich Staffel 3 fehlt, welche aber auch noch recht frisch ist und in den USA exklusiv über DC Universe strammsteht.

„Young Justice“ erzählt die Geschichte der Superhelden-Sidekicks Robin, Kid Flash, Aqualad, Superboy, Miss Martian und Co., welche sich aus dem Schatten ihrer Mentoren lösen wollen. Was sich zunächst einmal nach einer lustigen Kiddie-Serie anhört, kommt erstaunlich erwachsen daher. So machen im Grunde alle zentralen Figuren komplexe Entwicklungen durch. Natürlich ist „Young Justice“ aber kein reines Drama, sondern bietet auch reichlich Action – die exzellent animiert und inszeniert ist. Zumal auch Batman, Superman, Wonder Woman und Co. regelmäßig mitmischen und mehr Relevanz für die Handlung haben, als man anfangs vielleicht vermuten würde.

So ist „Young Justice“ am Ende eine komplexere Serie als viele Live-Action Produktionen mit Superhelden. Ich behaupte die Drehbücher sind hier um drei Niveaustufen besser als bei Konsorten wie „Daredevil“, „Arrow“ oder „Agents of S.H.I.E.L.D.“. Schade, dass Staffel 3 aktuell bei Netflix noch fehlt. Ich hoffe, dass man da vielleicht mit Warner noch einen Deal aushandeln kann, da DC Universe mittlerweile auch die zweite Staffelhälfte von Runde 3 ins Programm genommen hat und nun die Türen eigentlich geöffnet sein sollten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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25 Kommentare

  1. Suits eben S7 beendet. Gewohnt großartig. Bin gespannt, wie es mit Suits ohne Meghan Markle weitergeht.

  2. Jörg Kalisch says:

    Du weißt schon, dass Du Sons of Anarchy vergessen hast?

    • Danke!
      Du triffst den Nagel auf den Kopf

    • Genau. SoA zu vergessen geht mal gar nicht.

      • André Westphal says:

        SoA fand ich bis Staffel 3 „gut“ aber danach drehte sich für mich alles nur noch im Kreis, so dass ich irgendwo in Staffel 5 abbrach – zählt leider nicht zu meinen Favoriten. War aber glaube ich auch bei Prime drin, nicht Netflix?

        • Falsch, die Serie ist komplett bei Netflix verfügar.
          Da habe ich mir die Serie auch von Anfang bis Ende angesehen. Stand heute (21.07.2019) ist die Serie auch immer noch vollständig ansehbar.

          • André Westphal says:

            Stimmt, ich habs nachträglich auch noch nachgeschaut :-). Bei Prime war sie definitiv auch mal drin, das hatte ich wohl im Kopf – ich hätte sie wie gesagt aber leider eh nicht in meine persönliche Liste geschmissen, da ich sie „nur“ gut fand bis Staffel 3 und dann später ausstieg, weil sich aus meiner Sicht einfach nur noch alles wiederholte.

            Beileibe keine schlechte Serie, aber im Bereich Drama finde ich viele andere Serien deutlich stärker.

    • Bob (der andere) says:

      @ Jörg Kalisch:
      Wollte ich eigentlich auch schreiben, aber du warst m Stunden früher dran.
      SoA ist allerdings von FXNetwork nicht von Netflix.
      Trotzdem: Sons of Anarchy, Breaking Bad und Game of Thrones (trotz durchwachsenem Staffelfinale) sind für mich die drei besten Fernsehserien aller Zeiten.
      Hoffe das spätestens mit Staffel 2 von “Mayans MC“ die Serie auch auf Deutsch u sehen ist (SoA Spin-Off).

  3. Die „Striking Vipers“ Folge habe ich passenderweise am Freitag geguckt. Der könnte ich Mal gar nichts abgewinnen. Für mich eher eine der schwächeren Folgen.

  4. Da fehlt Game of Thrones, Chernobyl, Vikings, True Detective, Fargo, Stranger Things aber so ist das halt mit Netflix only und persönlichen Meinungen….

  5. Für meinen Geschmack fehlen da noch „The Americans“ und „El patron del mal“ oder, wer es amerikanischer mag: „Narcos“. „The Mechanism“ war auch sehr gut und „Haus des Geldes“ überraschte auch positiv. Schade einfach, dass Netflix keine HBO-Titel führt, aber HBO Max kommt ja bald.

  6. Schönen Sonntag Morgen
    Deine Liste ist I.M.O nicht die des klasischen TV / Film Freundes 🙂 2010 sind diese Meilensteine der Unterhaltung gestartet:

    1. Boarderwalk Empire
    2. Sherlock

    Black Mirror kam 2011 in England heraus. Im detschen Sprachraum erst 2012 😉

    Grüsse
    PeterG

    • André Westphal says:

      Boardwalk Empire fand ich auch klasse – ist aber nicht bei Netflix drin – kann also nicht in die Liste.

      Von „Sherlock“ fand ich wie gesagt die ersten beiden Staffeln top – danach ging es für mich aber steil bergab. Runde 3 war gerade noch ok, aber was Staffel 4 da rausgekloppt hat, puuuuh…Schade wie man eine anfangs grandiose Serie so konsequent runtergewirtschaftet hat :-(.

  7. Ergänzung:
    „Luther“ kam 2010 in England und 2011 auf die deutschen Bildschirme. Spannend bis düsterer Thriller.
    „Strike Back“ kam 2010 in England und 2011 auf den Bildschirm. Action und Adrenanlin aus England.

    Stargate Univers kam 2010 auf die deutschen Bildschirme. Die Serie – speziell die ungeliebte erste Staffel – habe ich dieses Jahr ein zweites Mal angeschaut. Und schätzen gelernt.

    Nachtrag zu Boarderwalk Empire: Die BluRay ist brilliant. Ich habe die Folgen mit eingeblendeten Kommentaren des Regisseurs ein zweites Mal gesehen und völlig neue Perspektiven gewonnen.

  8. Sherlock mochte ich sehr, der Rest der Liste ist so durchwachsen. Mir fehlt Van Helsing in der Liste, was ich im Gegensatz zu all den bescheuerten Zombie-Serien echt gut fand. Dann Final Space, ganz großes Kino, nur noch getoppt von Love, Death & Robots. Altered Carbon, ich warte sehnsüchtig auf die zweite Staffel. Enttäuschend war Dirk Gently von BBC America, da hätte man die, meiner Meinung nach unterschätzte, Serie von BBC Four von 2010 fortführen sollen (die lief leider nie bei Netflix). Happy war gut, sehr verdrehte Story. Elementary war für mich die beste Krimiserie, da die Storyschreiber anscheinend jemanden dabei hatten, der den allergröbsten naturwissenschaftlich/technischen Nonsens ausgesiebt hat. Disenchantment, sehr zäher Einstieg, wurde aber zum Ende massiv besser. Das sind jetzt schon mehr als fünf und mir fallen noch mehr ein… 🙂

  9. Wolfgang D. says:

    Mir fällt bei den meisten Serien nur noch der Spruch „getretener Quark wird breit, nicht stark“ ein. Sorry. Bei der Auflistung sind trotzdem sehenswerte Sachen dabei, danke.

    Dann weiss das Marketing leider überhaupt nicht, wann der beste Punkt zum Aufhören ist und macht bis zu bitteren Ende weiter. Oder lehnt gute Geschichten ab. Oder macht die Idee kaputt. Und dafür soll man auch noch bezahlen, wie Sky, wo man neuerdings auch noch mit Werbeunterbrechungen während der Sendung zugemüllt wird, zusätzlich zur Produktplazierung im Film.

  10. Wirklich niemand?
    Rick and Morty!

    Ansonsten finde ich diese Serien in den letzten 10 Jahren sehr empfehlenswert:
    Fargo
    Better Call Saul
    House of Cards (bis auf die letzte Staffel! )

  11. Muss man gesehen haben: Stranger Things, DARK, Haus des Geldes
    Sehenswert: Tote Mädchen lügen nicht, Riverdale, Élite, The Rain, How to sell drugs online fast, The end of the fucking world, Better call Saul

  12. Interessant. Ich habe die Mail heute Morgen auch erhalten, ging aber davon aus, dass lediglich sehr alte Geräte betroffen sind (mein einziges Sony-Gerät, auf dem ich Prime Video nutze, der Blu-Ray-Player BDP-S186, ist fast schon zehn Jahre alt) .

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