YouGov: Ein Drittel der Verbraucher setzt nicht auf Banking-Apps

Während wohl die meisten Blog-Leser mindestens auf Online-Banking setzen, dürfte sicherlich auch ein Großteil Banking-Apps auf dem Smartphone nutzen. Viele, micht eingeschlossen, interessiert sicher allgemein, was sich da im Fintech-Segment so tut. Häufig berichten wir im Blog über Bunq, N26, Revolut, Vivid und Co. Laut YouGov greift derzeit die Mehrheit der Verbraucher fürs Online-Banking inzwischen eher zur App. Dennoch gebe es in Deutschland knapp 35 Prozent der Verbraucher, die bislang noch keine App einer Bank heruntergeladen bzw. genutzt haben. YouGov hat daher die Nutzung von Banking-Apps etwas ausgiebiger analysiert. Man hat rund 2.000 Personen der deutschen Bevölkerung über 18 Jahren befragt.

Knapp jeder dritte Deutsche habe demnach noch nie zu einer Banking-App gegriffen. Sei es die der Filialbank, einer Online-Bank oder auch einer unabhängigen Multi-Banking-App. Männer laden Banking-Apps ein wenig häufiger herunter als Frauen. Die größeren Unterschiede tun sich aber nicht beim Geschlecht, sondern vielmehr beim Alter auf. So sind es am häufigsten Befragte zwischen 25 und 34 Jahren, die angeben, mindestens eine Banking-App zu nutzen. Tendenz mit zunehmendem Alter abnehmend und so sind es über 55 Jahren nur gut die Hälfte der Befragten, die eine Banking-App heruntergeladen haben.

Überraschend: Dennoch wurde von den befragten Personen am häufigsten (in 68 Prozent der Fällen) die App der Sparkasse geladen, dicht gefolgt von den Volksbanken Raiffeisenbanken (67 Prozent), der Commerzbank (66 Prozent) sowie DKB (65 Prozent) und der ING (63 Prozent). Am besten bewertet wurde hierbei die App der Commerzbank – der bescheinigen über 94 Prozent mindestens ein „gut“. Bei der ING sind es immerhin 89 Prozent.

Am häufigsten von den knapp 1.100 App-Nutzern wurde die Banking-App genutzt, um den Kontostand sowie die Umsätze einzusehen oder zum Tätigen von Inlandsüberweisungen. Das mobile Bezahlen mittels Apple Pay oder Google Pay nutzt nur jeder Dritte App-Nutzer. Nur die Suche nach Geldautomaten bzw. Filialen oder Auslandsüberweisungen wurden hier seltener genutzt.

Spannend sieht es bei den Wünschen für die Apps aus. Da bleibt für die meisten wohl kaum ein Wunsch offen. Mit 16 Prozent liegt hier dennoch der Wunsch nach einem Cashback-Angebot vorne. Da sind die klassischen Banken oftmals, wenn überhaupt, auf regionale Angebote beschränkt. Ein derartiges Angebot ist bei der Direktbank ING beispielsweise stärker vertreten. Verstärkt auf die Cashback-Tube drückt mittlerweile die Neobank Vivid, die hat ihr Cashback-Angebot erst kürzlich aufpoliert.

Warum verzichten viele auf Banking-Apps? Viele äußern Sicherheitsbedenken und möchten Bankdaten nicht auf dem Smartphone hinterlegen (36 Prozent). Es mangelt wohl bei einem guten Drittel aber auch am grundsätzlichen Interesse an Banking-Apps. Jeder Vierte der „Nicht- Downloader“ begründet seine Entscheidung damit, Bankgeschäfte lieber persönlich erledigen zu wollen (23 Prozent). Angst vor Diebstahl des Smartphones haben 18 Prozent.

Im Vergleich zu den App-Nutzern weisen Befragte ohne App ein geringeres Haushaltsnettoeinkommen auf. Wie eingangs beschrieben, sind mehr Befragte ohne App weiblich bzw. gehören zu den älteren Befragten. Eine Vielzahl der Personen ohne Apps sind zudem Kunden der Sparkasse. Wobei man hier ganz klar sagen muss, dass man derzeit mit neuer App, Co-Badge-Girocard und auch sonstigen Ambitionen nachgelegt hat und attraktiver wird.

Wenig überraschend: Die Nutzer ohne App sind auch sonst eher risikoavers (Kryptowährungen, Aktienhandel) und haben beim Online-Banking Sicherheitsbedenken. Zudem setzen Befragte ohne App vermehrt auf das Zahlungsmittel Bargeld. Nein, das Problem sind hier nicht die anhaltenden Probleme bei Kartenzahlungen. Zudem: Auch sonst hat man weniger Interesse an Medien und dem Internet.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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38 Kommentare

  1. Dirk der allerechte says:

    Das ist Deutschland 2022 , Mehr braucht man dazu nicht zu sagen eigentlich sind wir keine Industrienation mehr sondern eher ein Dritte Welt Land

    • Viele Medien sind am Aufbau einer Agrargesellschaft eifrig mit beteiligt. Komme aus Niedersachsen – mein Eindruck ist, daß die geplante Renaissance der Moore nur deswegen so populär ist, weil man Mutter Natur endlich wieder Opfer darbringen kann.

    • das ist so pauschal natürlich Quatsch. In Regionen mit sehr guter Infrastruktur im Bankensektor wie Dtl. ist halt weniger Bedarf an Apps und mobilen Lösungen. Demographische Strukturen spielen sicher auch eine Rolle, ebenso vieles mehr…

      Abgesehen davon: warum sind Banking-Apps so pauschal erstrebenswert? Die machen doch nicht alles automatisch besser?

    • Oh, eine steile These!
      Dahinter vermute ich einen Schulleistungsvergleichversager. Sorry, da ist mehr jeder App-Verweigerer sympathischer.

    • Aha, genau daran macht man das also fest.

  2. Das 1/3 kein Online Banking oder überhaupt ein Banking nutzt, ist mit der teilweisen rückständigen Hillbilly Bevölkerung vor allem in Bayern und Sachsen nicht verwunderlich.

    Da gibt’s bei 5G plötzlich Corona oder die Heizung macht Musik, Windrader verbreiten Infraschall über 20 km….

    Kreditkarten werden zur Überwachung der Bevölkerung genutzt, zur Profierstellung für die GEZ und der Umsatz wird direkt an Kanzler Scholz übermittelt, der dann über Massnahme gegen „Regimegegner der Montagsdemos“ entscheidet.

    • LOOOOOOL, Recht hast du. Aber ein paar alte Leute, die das einfach nicht (mehr) gebacken bekommen, gibt es auch noch.

    • Leider gibt es nicht gerade wenige Spinner in unserem Land. Aber sowas muss und wird eine gesunde Demokratie auch weiterhin aushalten.

      Die extremen politischen Randgruppen bekommen immer nur dort besonders hohen Zuspruch in denen die Menschen verzweifelt sind weil sie abgehängt wurden.

    • Oh, auch hier eine steile These.
      Vor allem geht weder die Studie noch der Text auf regionale Unterschiede ein.
      Ich vermute „Sally“ ist ein privilegiertes Kind aus dem hohen Norden, HH oder SH denn dort herrscht teilweise ein hohes Maß an Verblendung.
      Sorry liebe HH und SH aber bei solchen Kommentaren fehlt es mir an Zurückhaltung.

  3. Naja, die Banken zwingen ein mittlerweile Apps zu benutzen. SMS Tan für die normale Karte abgeschafft, nun nur noch via App authentifizierbar. Kreditkarte beim selben Unternehmen funktioniert noch über SMS Tan. App für die Kreditkarte wird angeboten, ist allerdings eine andere App. Die Banking App wäre dann noch eine dritte. Ich finde diesen App Unfug mittlerweile anstrengend. Für jedes erdenkliche gut des alltäglichen Lebens eine eigenständige App.

    • SMS Tan war für man of the middle Angriffe und umgeleitet SMS ziemlich anfällig und wurde zurecht abgeschafft. Hängt auch mit dem Wechsel der Telefonnummern wie Slips zusammen.

      Bedenklich stimmt mich viel mehr die Abschaffung des sichersten System, dem Chip Tan Verfahren.

      • Ja das Abschalten von Chip Tan nervt mich auch und ich bin gerade dabei deswegen meine Bank zu wechseln.

        Ich glaube App+Tan in einem benutzen nur die mit wenig Vermögen auf dem Konto (wenig zu verlieren) oder die beim Thema Sicherheit lieber nicht so genau nachdenken.

        Nerven tut mich auch, dass einem ohne App viele sinnvolle Funktionen verwehrt bleiben. Wie Kontobewegungen als Push und Kontrolle über die Kreditkarte.

    • GooglePayFan says:

      Das stimmt, ein einheitlicher Standard für TAN Apps wäre mal eine Idee.
      Dann würde mir so ein Abfall wie von der apoBank erspart bleiben.

      Aber SMS TAN gehört wirklich abgeschafft. Viel zu unsicher!

    • Zum Glück!
      SMS TANs verbieten sich aus Sicherheitsgründen schon länger von selbst.

      • Leider stimmt es nicht ganz.

        Bei einigen Banken kann man bei Banken per SMS und Email eine neue App registieren oder sein Passwort zurück setzen. Finde den Fehler. Es dann letzlich also nicht sicherer als SMS TAN geworden.

    • SMS-Tan ist maximal unsicher. Ist wie eine E-Mail oder eine offene Postkarte. Kann im Grunde „jeder“ lesen und abfangen. Und dass man mehrere Apps zu Authentifizierung hat, dient der Sicherheit, falls jemand Zugriff auf dein Smartphone oder die App erhält.
      Es ist einfach ein Zielkonflikt: Sicherheit oder Gebrauchstauglichkeit. Und hiermit versucht man ein gutes Mittelmaß zu finden. Die sicherste Lösung wäre immer ein anderes Gerät, welches extra authentifiziert werden müsste, womit man dann seine Tan angibt. Aber das wäre für viele zu viel und keiner würde es nutzen.
      Mich freut es aber sehr, dass SMS-Tan langsam der Vergangenheit angehört!

      PS: Bei guten Banken kann man aber immer noch ein extra Gerät benutzen. Bspw. bei der Comdirect. Nennt sich dann „photoTAN Lesegerät“ und ist für eine einmalig Gebühr erhältlich.

    • Sehe ich genauso. Wenn die Banken mal alle Dienstleistungen in einer App übersichtlich bündeln würden, dann würde die Akzeptanz in der Bevölkerung auch steigen. Durch die Bündelung in einer App könnte man zudem die Sicherheit der App besser aufrecht erhalten, da man nur 1 App pflegen müsste und nicht zig Apps.
      Also ich verstehe die Strategie der Banken zurzeit einfach nicht. Statt durch Übersichtlichkeit und Sicherheit zu glänzen, versuchen sie durch Chaos zu glänzen und wundern sich das die Akzeptanz niedrig bleibt.

  4. Smartphones sind die unsichersten IT-Geräte.
    Wenn man mal von den Leuten absieht, die immer die neuesten Geräte haben: Updates gibt es da kaum, die Geräte werden aber viele Jahre lang genutzt. PCs erhalten über Windows (wenn nicht gerade die wenigen 7er) über Jahre Updates.

    2FA – in einem Gerät?
    Das widerspricht sich doch so was von offensichtlich.

    • 2FA bedeutet „Zwei Faktoren“. Faktoren werden dabei unterteilt nach Wissen, Biometrischen Eigenschaften und Besitz. Wenn ich jetzt an meinem einen Gerät einen Fingerabdruck UND ein Passwort brauche, entspricht das exakt der Definition von 2FA. Da widerspricht sich also überhaupt nichts.

      Bei Banking Apps sind die Faktoren idr. Biometrie ODER Wissen (Passwort) zum Entsperren der App UND Besitz (Besitz des Endgeräts mit der Banking App). Also auch da widerspricht nichts dem Grundsatz von 2FA.

      Das ändert natürlich nichts daran, dass Air-gapped Geräte wie z. B. Tan Generatoren prinzipiell sicherer sind. Aber damit ist es dann auch um einiges weniger komfortabel.

  5. Ich nutze mein Smartphone auch fürs mobile Bezahlen (Google Pay) und für Aktiengeschäfte, wo es aufs Timing ankommt.

    Beim klassischen Banking setze ich aber lieber auf den PC, weil das einfach sicherer ist. Das Smartphone ist da nur mein 2. Faktor. Wer sich sowohl die TANs aufs Smartphone schicken lässt, als auch sein Banking-Passwort auf den selben Gerät eingibt, hat das Prinzip der 2-Faktor-Authentifizierung nicht verstanden.

    • Auch hier noch Mal: Du hast das Prinzip der zwei Faktor Authentifizierung wohl nicht verstanden. 2FA hat absolut NICHTS mit zwei Geräten zu tun. Es heißt nicht umsonst zwei FAKTOR und nicht zwei GERÄT Authentifizierung. Das Ziel von MFA ist es Angriffe zu erschweren. Selbst wenn jemand jetzt irgendwie an dein online Banking Passwort gekommen ist, kann er damit nichts anfangen solange er nicht auch dein Smartphone mit der TAN App hat. Selbst wenn dein Smartphone geklaut wird, muss die TAN App erst Mal mit deinem ZWEITEN FAKTOR (Passwort oder Biometrie) entsperrt werden.

      Mehrere Geräte machen MFA ggfs. noch sicherer aber sind keine Voraussetzung. Vielleicht sollte man hier Mal einen Blogpost über MFA verfassen. Scheint ja Recht viel Halbwissen im Spiel zu sein.

      • Man kann sich über Definitionen streiten, führt hier aber nicht zum Ziel

        Fakt ist, das bis vor kurzem Tan und Banking auf dem Gleichen Gerät als fahrlässig angesehen wurde. Wie Pin und EC-Karte zusammen.

        Ich habe keine Lust einen Zugang auf mein Hauptkonto und Aktien permanent mitzuführen. Auch Trojaner gibt es immer mal wieder, da hilft dann auch keine Gerätebindung mehr. Man in die Middle ist nur eine Möglichkeit.

        Bei mich bei den Apps extrem nervt ist die fehlende Trennung. Mir wird die Möglichkeit genommen mich optimal zu schützen und das wird mir als Vorteil verkauft.

        • Peter Brülls says:

          Aber PIN auf der EC notiert und TAN auf dem Gerät speichern sind beides völlig unterschiedliche Fälle, da da die Kontrolle des 2. Faktors eben aus der Kontrolle des ersten Faktors gestellt waren.

          Das ist bei den modernen Sachen eben nicht der Fall. Soll doch jemand beim Smartphone klauen. An der Biometrie kommt er NICHT vorbei, egal was in Red Notice gezeigt wird.

          SMS-TAN ist ein Sonderfall, weil die eben NICHT schwierig auszuhebeln ist.

  6. Ich nutze gerne Banking-Apps der jeweiligen Anbieter, wobei man schon sagen muss, dass Banking-App und Tan-App auf dem gleichen Gerät nicht so ideal ist, was die Sicherheit betrifft.
    Nichtsdestotrotz erledige ich meine Bankgeschäfte am Liebsten über einen Desktop mit Tastatur. Auch, weil der Bilderschirm größer ist und damit auch das Interface übersichtlicher. Und Tastatur ist aber besser zum tippern.
    Die Apps nutze ich hauptsächlich zur Kontrolle, dem aktuellen Stand etc. Oder eben im „Notfall“, wenn ich nicht an MEINEN Desktop komme oder bin, weil Urlaub oder so.
    Ausnahme bilden schriftliche Rechnungen, wo es mittlerweile zum Glück QR-Codes mit allen notwendigen Daten gibt, womit man auch mittels App schnell eine Rechnung begleichen kann (bsp.: Rundfunkbetrag).

  7. Ich nutze zwar die Banking App der DKB, aber nur, weil die hier keine Filialen haben. Grundsätzlich fand ich Überweisungen und Kontoauszüge in der Filiale holen jedoch deutlich einfacher.

    Karte rein, Überweisung drücken, Daten eingeben-fertig. Noch einfacher war es ganz früher, Zettel ausfüllen, unterschreiben, einwerfen.

    Bei den Apps bzw Webseiten muss man auch einloggen, Tan hier, Pin da, zig mal klicken, nochmal Tan, wieder klicken und so weiter.

    Verglichen mit früher ein deutlicher Rückschritt in allen Belangen bis hin zu Sicherheit und Umweltschutz.

    Das die Alten das wissen und oft keine Lust dazu haben, ist verständlich. Die Jungen wissen ja oft nicht, wie komfortabel das Leben mal gewesen ist.

    • Manchen fehlt halt etwas, wenn sie nicht zum Geldautomaten gehen brauchen, wenn sie keine Kontoauszüge am Automaten holen, die sie dann Hause abheften können und keine Überweisungsttäger zum Ausfüllen haben. Oder wenn sie nicht zum Bankschalter gehen. 😉
      Ich habe irgendwann mal vor 20 Jahren mit dem Online Banking angefangen.
      Zuerst am Computer und mit TAN Listen, dann irgendwann per App. Kontoauszüge gibt es auch nur noch digital.
      Für etwas anderes habe ich auch gar keine Lust mehr. Überweisungsträger ausfüllen oder am Überweisungsautomaten? Nee, nicht wirklich.
      Ich habe letztens eine Mail von meiner Bank bekommen „Ungewöhnliche Kontoaktivitäten“.
      Was war passiert? Ich habe nach über einem dreiviertel Jahr tatsächlich Bargeld am Automaten geholt.
      Und was das Thema „Sicherheit“ angeht. Es ist noch nie auch nur ein Cent verloren gegangen.

    • Peter Brülls says:

      Ich kenne noch Zeiten, wo ich Überweisungsträger auf Vorrat in der Schublade hatte, einen Kugelschreiber suchen musste um ihn auszufallen – Füllfederhalter ging ja nicht, wegen Durchdruck – und dann zu einer Filiale ging um ihn einzuwerfen. Einmal im Monat muss man ja eh hin, um seine Konptoauszüge zu holen.

      Heute kriegt meine Frau die Rechnung vom Zahnarzt, ich scanne den QR Code darin in der Banking App und das Geld wird überwiesen. Den Kontostand stehe ich als Widget auf dem Smartphone, Lastschriften werden mir mit Vorlauf angezeigt.

      Ich finde das schon komfortabler als früher, aber vielleicht bin ich ja mit 56 Jahren einfach zu jung.

    • @Lars: Ich sehe nicht, dass es komfortabler ist, erst eine Filiale aufsuchen zu müssen, um so etwas wie eine Überweisung vorzunehmen, ganz im Gegenteil.

    • Der Post ist hoffentlich Ironie. Es ist also ernsthaft umweltfreundlicher gewesen erst Mal zur Bank zu tuckern, einen Zettel aus Papier für eine Überweisung auszufüllen und x Seiten Kontoauszüge auszudrucken anstatt sie einfach als PDF abzuspeichern? Briefe schreiben ist wahrscheinlich auch umweltfreundlicher als E-Mails / Chat (wenn man von der selben Menge an Nachrichten ausgeht).

      Die Logik erschließt sich mir leider nicht.

  8. Richard Wagner says:

    Nein, ich benutze keine App und zahle möglichst mit Bargeld. Bereits zwei Banken haben mich wegen der angedrohten Zwangsumstellung auf App als Kunden verloren. Ich frage mich immer wieder, was deren Marketingleute eigentlich sonst so beruflich machen.

    Und machen wir uns nichts vor, es geht den EU-Bürokraten um die Abschaffung des Bargeldes und der Transparenz über die Frage, wofür ich mein Geld ausgebe. Oder es eben unterbunden wird das ich etwas kaufen kann. So kann ich mit PayPal (gemäß AGB) keine Tabakwaren bezahlen. Das ist bekanntlich beliebig erweiterbar, womit wir schon auf einem guten Weg zum chinesischen Albtraum sind.

    • Peter Brülls says:

      Ach du gute Güte. Dann nimm even kein Paypal. Und wenn „die Bürokraten“ wollen dass kein Tabak mehr verkauft wird, dann wird das per Gesetz verboten. Braucht dann halt eine Mehrheit im Parlament.

  9. Ich kann den Grund dahingehend verstehen, wenn man das Handy ausschließlich oder überwiegend als „Freizeit“ Gerät nutzen möchte und ansonsten generell eher wenig mit Banking, Firmen usw. zutun haben wollen.
    Auch ist meine Erfahrung, das Frauen eher weniger sich mit sowas beschäftigen wollen (vor allem so die Ältere Generation a la das soll mein Mann mal machen).

    Es gibt aber nichts sicheres, als Online Banking. Und für Leute die ohnehin eher digital unterwegs sind (und zb im
    Self-Service alles mögliche selbst machen möchten) führt kein Weg zum Online-Banking vorbei. Per App kann man dahingehend leider auch weit weniger selbst machen als im Web-Banking. So oder so, das sollte den Weg hin zur Digitalisierung kein Abbruch tun.

  10. Ich empfinde es etwas seltsam, wieviele Menschen bereit sind, sich digital vollständig zu entblössen.

    Die Geschichte beweist, dass jeder Staat alle technischen Möglichkeiten nutzen wird, den Bürger zu durchleuchten, sind die Möglichkeiten erst einmal gegeben.

    Die Argumente sind ja immer die gleichen, siehe die jetzt angestrebte Chatüberwachung der EU.

    Schöne neue Welt.

    • >>Die Geschichte beweist, dass jeder Staat alle technischen Möglichkeiten nutzen wird, den Bürger zu durchleuchten, sind die Möglichkeiten erst einmal gegeben.

      Was hat das mit den Banking-Apps zu tun? Kontenabfrage und -überprüfung kann der „böse“ Staat auch ohne App. Da hilft nur Bargeld unters Kopfkissen und nur dort einkaufen wo es kein elektronisches Kassensystem gibt. Arbeitslohn auf Tages- oder Stundenbasis auf die Kralle und dem Chef erklären das man sich um Steuern. Sozialversicherung usw. selbst kümmert. Alles andere „entblößt“…

  11. Online Banking ist ja eine der ältesten Anwendungen des Internet, noch bevor es das World Wide Web gegeben hat. Als Early-Adopter bin ich immer am Anfang mit dabei – so war ich auch einer der ersten Nutzer von N26. Aber gerade weil ich mich mit der Materie auskenne habe ich immer häufiger Sicherheits- bzw. Datenschutzbedenken. Ich teste die Technologien erstmal in einer Testumgebung, z.B. habe ich das N26 Konto nur mit etwas Spielgeld genutzt. Wie der Vortrag von Vincent Haupert auf dem CCC gezeigt hat, ist diese Vorsicht berechtigt. Für meine aktiven Konten von Deutsche Bank, Commerzbank, ING und DKB nutze ich nur Online Banking mit ChipTAN.
    Es ist mindestens bedenklich als zweiten Faktor eine App auf dem Smartphone zu Nutzen, auch beim Online Banking – bei den ganzen Hintertüren und Trojanern, muss man das Smartphone einfach als korrumpiert ansehen.
    Aber ganz ehrlich, für Alles zwei Apps zu installieren mit Teilweise abenteuerlichen Registrierungsprozessen nervt auf Dauer einfach auch. Am Ende sollte man sich auch nicht von einem Gerät dermaßen abhängig machen, es kann immer im upassenden Momenten den Dienst versagen, in den Gulli fallen oder der Akku leer sein.
    Es war wirklich praktischer für StadtRad, Hertz Car Pool, PackStation usw. eine Token bzw. eine Karte zu haben – die konnte man dann auch einem Familienmitglied oder Freund leihen, um etwas zu mieten bzw. abzuholen. Aber das ist ein anderes Thema…

    • Zwei Apps auf einem Gerät sind nicht wirklich besser. Richtig gut ist nur ein zweites Gerät für die Bestätigung per TAN benutzen zu können.

      Ich finde QR TAN mit einem Generator extrem komfortabel und nicht schlimmer als meine Wohnungstür auf und zu zu schließen.

      Ich verstehe nicht warum Banken kein Login wie FIDO2 anbieten. Zusammen mit einem Passwort/Pin dürfte das extrem sicher und dabei komfortable sein und würde Phishing komplett verhindern. Ein FIDO2 Hardwaretoken könnte für alle deine Konten benutzt werden

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