Viprinet ist schockiert über das Vorgehen der Deutschen Telekom

Ui, das ist ja eine Pressemitteilung zur Drosselung der Telekom-Anschlüsse.  Ich zitiere einfach mal auszugsweise, liest sich so schön. Der deutsche Hersteller von Internetroutern Viprinet ruft Politik und Regulierungsbehörden dazu auf, gegen das mehrfache wettbewerbs- und verbraucherfeindliche Vorgehen der Deutschen Telekom einzuschreiten.

Deutsche Telekom

Viprinet sieht seinen Heimatmarkt Deutschland und den dortigen Breitbandausbau durch dieses Vorgehen massiv gefährdet: „Weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit versucht die Deutsche Telekom unter massivem Lobbyeinsatz seit einigen Monaten, im deutschen Breitbandmarkt die Uhr zurückzudrehen, um eine Monopolposition wie zu Zeiten der Bundespost wiederzuerlangen“, warnt Viprinet-Geschäftsführer Simon Kissel.

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Welche Zukunft Deutschland blüht, zeigt sich in der jüngsten Aktion der Deutschen Telekom. Diese hat angekündigt, zum 2. Mai 2013 de facto die Netzneutralität abzuschaffen. Künftig wird auf DSL-Anschlüssen der Telekom nur noch für wenige Stunden im Monat die volle Geschwindigkeit verfügbar sein, anschließend wird man auf lächerliche 384 Kbit/s gedrosselt (Anmerkung von mir: Blödsinn. Hat nichts mit Stunden, sondern mit Volumen zu tun). Ausnahmen dafür werden nur für Telekom-eigene Dienste wie TEntertain gemacht. Andere Content-Anbieter würden damit faktisch ausgesperrt – dies ist eine völlig unzulässige Wettbewerbsbehinderung zulasten der Verbraucher und des Marktes.

Die Begründung, dass die Drosselung eingeführt werde, damit die Backbones nicht überlastet werden, ist hanebüchen. In Deutschland gibt es gigantische Backbone-Überkapazitäten; Datenverkehr in diesem Rückgrat des Internets ist zu Spottpreisen zu realisieren.

Tjoa – was soll man davon halten? Ein Hersteller, der mit solchen Aussagen wieder in die Medien will? Wie auch immer: die Deutsche Telekom muss kritisch beobachtet werden in diesem Fall.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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50 Kommentare

  1. muss leider noch ein halbes jahr warten bis ich die t. verlassen darf…. aber so faellt mir der abschied nicht schwer…

  2. @Jürgen
    Kann es sein, dass ihr alle das Kleingedruckte in Euren Verträgen (auch Nicht-Telekom) nicht lest? Da sind allerlei (optionale) Beschränkungen drin.
    Außerdem wird ja nach Verbrauch des Datenvolumens nicht die Leitung gekappt. Es läuft nur langsamer. Und man kann ja zusätzliches Volumen dazukaufen. Somit wird niemand eingeschränkt – es ist „nur“ eine Preiserhöhung.
    Die Telekom will eben die prozentual wenigen Powersauger weghaben, dann haben sie mehr Bandbreite für den Durchschnittsnutzer (auch für T-Enterain) frei.
    Da das Ganze ja erst 2016 zum Tragen kommen soll, haben ja alle, die hier rumjammern, genügend Zeit zum Kündigen. (um dann zu merken, dass auch im Kleingedruckten ihres neuen Anbieters allerlei Klauseln versteckt sind).
    Mir geht vor allem dieses Kindergejammere auf dein Geist…..die Generation Internet: alles muss sofort, unbegrenzt und natürlich umsonst zur Verfügung stehen……

  3. @MikeH … wie du schon richtig erkannt hast, KANN man innerhalb von 10 Stunden das MONATS Volumen von 75GB verbrauchen – sprich ca. 20Min pro Tag deine Leitung VOLL nutzen! Ist das deiner Meinung so viel, dass man kein anderes Leben außer „Internet“ mehr haben kann? Hast du mal ausgerechnet, wie lange du den schnellsten Tarif VOLL nutzen kannst, bist du dann nur noch durch das Internet humpeln kannst – ca. 33 Minuten/MONAT – FLATRATE 😉 !!! Hat dieses dann noch was mit „Powersauger“ zu tun? Schließlich will nicht jeder 50€ für 100mbps Flatrate monatlich zahlen nur um wöchentlich seine Mails zu checken (überspitzt gesagt). Außerdem kann nicht jeder wechseln, weil die Telekom vor allem in ländlichen Gebieten immer noch ein Monopol hat.
    Mal von den ganzen Problem die Jürgen noch erwähnt hat abgesehen…
    Und JA, wir sind die Generation Internet! Wenn es dir nicht passt, dann hast du auch nichts hier im BLOG, in dieser Diskussion oder überhaupt im Internet was verloren – gehe lieber bei dem schönen Wetter draußen (gelbes helles Ding, du weißt schon) spazieren 😉

  4. @die.bahnfahrer:
    Beim Online-Gaming werden verhältnismäßig wenig Daten übertragen. Zwei bis drei Maxdome-Filme im Monat … ein anderer Mensch mit 40-Stunden-Woche schaut sich vielleicht an zwei Abenden in der Woche Filme in anständiger Auflösung an, statt zu spielen – und knackt damit die 75 Gigabyte locker. Schon als Einzelperson (manche Menschen haben Partner und/oder Kinder!), und ohne dass der andere Traffic eingerechnet ist.

  5. @Kai Sehr guter, schlüssiger Kommentar! Ob die Telekom daran auch schon mal gedacht hat?

  6. Unterschätzt den Gamer-Verbrauch mal nicht. Wenn ich sehe wie groß viele Updates mittlerweile sind, oder man öfter mal ’ne Demo ausprobiert sind 75Gb wirklich nicht viel

  7. Korrektur: ca. 4,5 Stunden/Monat VOLLER Genuss der 200MBIT/s-Leitung bei einem 400GB Volumen (doofe Bit/Byte-Verwechslung) 😀 …4,5 Stunden machen die ganze Sache aber auch nicht besser! Damit werden wir zurück ins Internet-Mittelalter zurück geschickt. Die Auflösungen von Bildschirmen, Videos und Grafiken werden immer größer (4K lässt grüßen). Wenn „gestern“ eine Webseite aus 100KB bestand, heute bei einem 1MB ist, wie groß wird sie in 3 Jahren sein? Alle die heute über ihren AKTUELLEN Verbrauch reden, habe wohl die Zeichen der Zeit, den Umbruch und den Trend nicht erkannt!

  8. Bekommst du eigentlich Geld für dein Pro Telekom Geblubber. Die Formulierung von Viprinet zeigt nur mal drastisch was die Telekom unter Flat versteht:“Wenn du ein paar Stunden das nutzt, obwohl du den ganzen Monat bezahlt hast, drehen wir dir den Hahn zu.“
    Hightech Standort Deutschland fällt unter die Wahrnehmbarkeitsgrenze in Sachen Internet.

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