Verbraucherzentrale Sachsen: Deutsche Telekom kündigt Anschlüsse von IP-Telefonie-Unwilligen

Die Deutsche Telekom kämpfte in der nahen Vergangenheit verstärkt mit Problemen im Bereich der IP-Telefonie, sodass viele Kunden ihren Anschluss zeitweise nicht nutzen konnten. Doch die Deutsche Telekom baut ihr Engagement in diesem Bereich weiter aus und versucht nun, Kunden mit Altverträgen in die neue Technologie zu drängen.

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Die Verbraucherzentrale Sachsen berichtet aktuell davon, dass Kunden wohl Briefe der Deutschen Telekom zugehen, in denen sie zur Umstellung getrieben werden. So sagt der Brief nach Angaben der Verbraucherzentrale aus, dass die Angeschriebenen gebeten werden, sich für einen der neuen Tarife zu entscheiden.

Andernfalls müsse die Telekom in absehbarer Zeit den Anschluss kündigen. 

Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen erklärt im Beitrag, dass die neue Technik für den Anbieter einige Vorteile bringt, Kunden kaum um die neuen Anschlüsse herumkommen werden – aber zukünftig auch mit den Störungen leben müssen. Juristisch jedenfalls lässt sich nach Ansicht von Henschler zumindest gegen gelegentliche kürzere Störungen kaum etwas unternehmen.

Und, wie schaut es bei euch aus – schon Post von der Deutschen Telekom in dieser Angelegenheit bekommen?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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78 Kommentare

  1. Ach @Richard: Wo ist hier die Nötigung? Weil die Telekom dir ein Angebot macht, da sie dich sonst kündigt, weil sie den Anschluss wie du ihn aktuell besitzt nach Ablauf der Vertragslaufzeit nicht mehr zur Verfügung stellen will? Verträge lesen. Die müssen dir ja nicht einmal ein neues Angebot machen. Natürlich wollen sie das, weil sie keine Kunden verlieren möchten. Aber sie wollen halt die analogen Anschlüsse nicht anbieten.

  2. @Heiko: Ich hab ein Speedport 200 Modem und einen uralten Asus Router dahinter. Ich denke mal da wird eh ein Hardware upgrade nötig werden.

  3. @Dadri: Belohnungen für treue Kunden? Gibt es schon seit Ewigkeiten mehr. Sehe ich immer wieder beim Handyvertrag. Neukunden bekommen alle möglichen Rabatte etc. nachgeworfen und wenn ich jahrelanger Kunde nach etwas frage bekomme ich nichts, aber auch gar nichts…außer pseudo tolle Angebote per Telefon die auf falschen Daten basieren und mit denen ich angeblich billiger fahre, in Wahrheit aber teurer bin als vorher. Kundenbindung interessiert in Deutschland kaum noch jemand. Nach dem Motto „Geh doch, kommen 5 andere nach“.

  4. Problem wird vor allem sein, wenn die Telekom die Kunden zu VoIP zwingt, und es dann aber nicht läuft bzw. die Kunden eine Verschlechterung der Telefonqualität merken. Dann wirds zumindest in den Städten hagelweise Wechsel zu anderen Anbietern geben. Selbst wenn die auch nur VoIP anbieten.

  5. @AG: Ich hab an einem Test der Tcom teilgenommen: Egal was die taten, es reichte nicht. Liegt wohl am liegenden alten Alukabel mit Papierisolation und der Entfernung des Verteilers.
    Wohl gemerkt, ich hätte nix dagegen wenn ich im Gegenzug endlich mal schnelles Internet hätte, so 20 MB würde ich mir mindestens wünschen.

    • Das sind natürlich schon mal schlechte Vorrausetzungen für mehr Bandbreite, dennoch ist und bleibt das Nadelöhr der Upload (du wirst vermutlich um 200kbit/s +- haben). Bei Annex J bzw. MSAN werden zusätzlich die Frequenzen der wegfallenden Festnetztelefonie für mehr Upload genutzt. Bei deiner 3000er Ltg. sollten dann schon 500-1000 kbit/s bei rum kommen. Aber das ist halt von der Technik abhängig wo du mit verbunden bist.

  6. Die Telekom hat ihr Wechsel Angebot immerhin schmackhaft gemacht: 120€ Wechselprämie, zusätzlich zu den ohnehin ca. 10€ wenig monatliche Grundgebühr. Anschluss funktioniert nach Umstellung weiter wie bisher, nichtmal der Splitter musste weg. Fb7390 bekommt weiter ihre 40mbit vdsl, alles gut 🙂

  7. Hintergrund dieser Aktion ist das der Support für die Hardware der DIV nahezu eingestellt ist und die Technik für die Telekom damit eine teure Altlast ist. Ziel ist es daher die meisten Kunden auf All-IP Anschlüsse umzustellen.
    Es wird (demnächst) Möglichkeiten geben die aktuellen MSAN mit POTS und ISDN Karten zu bestücken. Diese sind allerdings noch in der Entwicklung bzw. im Feldtest. Über diese Karten könnte dann auch Oma Gerlinde ihr altes W48 noch weiter betreiben. Hauptzielgruppe dieser karten sind aber eher Geschäftskunden.
    Eine andere Möglichkeit für Privatkunden wäre zum Beispiel der Speedport ISDN Adapter der es ermöglicht ISDN Telefone und Anlagen an einem IP Anschluss zu betreiben.

  8. @mike3k:

    Die FritzBoxen sind ziemlich im Preis gesunken. Schau Dich bei ebay um, da wird alle 2-3h eine versteigert. Und diese Geräte nutzen sich nicht ab, sind gebraucht also noch sehr lange haltbar. Würde es nicht ständig Fortentwicklungen geben wie VDSL, die neue Fritzbox-Modelle erforderlich machen, wäre AVM schon längst pleite, weil einfach unglaublich viele Fritzboxen im Land herumstehen, die noch sehr gut funktionieren. Teilweise wurden die ja für Apfel und Ei vom Provider überlassen.

    Ich habe noch 2012 eine 3270 für 75 Euro gebraucht gekauft. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich kürzlich dazu entschlossen, das Modell zu 7270 zu wechseln, um eine integrierte DECT-Lösung zu bekommen. Was soll ich sagen, für 59 Euro (inklusive Versand) gab es ein quasi neues Gerät bei ebay. Dieses ist dann auch Annex-J-tauglich und kann alles, was ich hier auch für die nächsten Jahre benötigen werde. 200 Euro braucht niemand ausgeben, außer er will unbedingt die neuste 7er-Fritzbox haben mit allem Pipapo.
    Die 3270 wäre wahrscheinlich sogar noch billiger, wenn man eben kein DECT braucht.

    Insgesamt hoffe ich natürlich, dass die Telekom hier auf dem Land (ohne Konkurrenz) den aktuellen ISDN-Anschluss noch möglichst lange beibehält. Aber falls VoIP erzwungen wird, bin ich nun wenigstens technisch gerüstet. Die Leitung gibt das auch her, 16MBit/s kommen ohne Schwankungen an. Und was Ausfälle angeht: ich weiß gar nicht was alle meckern. Hier fiel in den letzten zehn Jahren nur einmal was aus, und das war Telefon+Internet komplett. Wurde nach drei Tagen behoben. Und ich hab ne 0800er-Technikhotline, rund um die Uhr. Das wird sich bei den städtischen Wald-und-Wiesen-Anbietern nicht finden.

  9. Ich kann echt nicht nachvollziehen, warum die Leute so dem ISDN nachtrauern. Ich nutze seit über 5 Jahren keine ISDN mehr, sondern VoIP und da bin ich froh drüber, weil ich überall auf der Welt wo ich Internet habe, mit meiner eigenen Rufnummer telefonieren und angerufen werden kann. ( Kabelinternet mit 3 Rufnummer + 3 Rufnummern bei Sipgate inkl. Faxanschluss )
    Bei uns in der Firma ist die ISDN-Telefonanlage mit dem Umzug in eine neues Bürogebäude vor fast 2 Jahren verschrottet worden, 5000 Leute telefonieren nur noch über VoIP und das auch von zuhause im HomeOffice über ihre Büronummer. Von den ganzen anderen Vorteilen, die man einfach mal eben per Mausklick aktivieren kann, reden wird garnicht erst ( Telefon/Videokonferenzen, Chat, Desktopsharing, Parallelanruf auf mehere Endgeräte ).
    Die ganze ISDN-Technik ist Steinzeittechnik, die wird kaum weiterentwickelt, ist viel zu teuer und aufwendig im Betrieb und neue Dienste darauf zu implementieren ist nahezu unmöglich – daher fliegt das Zeug raus. Auch wenn ich selber jahrelang bei der Telekom in der Vermittlungstechnik gearbeitet habe, das Zeug kann weg, ich trauere dem nicht hinterher.
    Und nur mal so, in den Mobilfunknetzen sind die Vermittlungssystem mittlerweile gröstenteils auch bereits auf VoIP umgestellt – da waren früger auch ISDN-Vermittlungsstellen verbaut.

  10. Die Telekom ist der einzige Anbieter die ein Kupferdoppelader Netz bereit stellt. Alle anderen Anbieter brauchen die letzte Meile um an das Netz angeschlossen zu werden. Wenn die Telekom dieses Netz nun aufgibt, kann man nicht mehr auf was vergleichweises wechseln.

  11. @Reiner: Bei einem VDSL Anschluss kann man mit einer 7270 nix anfangen, es muss also mdst eine 7390 oder 7490 her. Und gebraucht kaufe ich sowas nicht. Da ich schon ein bissel Ahnung von den Kästchen habe, habe ich da keine Lust auf irgendeinen Murks, den mir da der Vorbesitzer ggf. in die Firmware geflasht hat.

  12. Mir hat die Telekom den Anschluss gekündigt, ohne mich vorher über den Wechsel zu informieren und mir ein Angebot zu machen. Das ist eine Frechheit! Ich dachte, ich guck nicht richtig! Ich glaube nicht, dass das rechtens ist. Mit der Telekom bin ich jetzt durch. Ich lasse mir keinen neuen Tarif oder neue Anlage aufzwingen, zudem wenn diese auch noch störanfällig ist, mich noch mehr verstrahlt als das ohnehin vorhandene WLAN es tut und auch noch das Telefon damit verbindet, so dass ich bei Stromausfall nicht mehr telefonieren kann. Das ist unverantwortlich, wenn mal ein Notfall da ist.
    Die Telekom wollte mir so einen IP-Anschluss schon bei meinem Umzug vor wenigen Jahren andrehen. Ich hatte den Standard-Anschluss ausgewählt (war dafür sogar im Telekomladen) und vor Ort versuchte mich der Telekom-Angestellte noch zu Voice-over-IP zu überreden. ich lehnte ab, doch als ich die Auftragsbestätigung bekam, stand da Voice-over-IP drin. Da hatte der Telekom-Angestellte ganz klammheimlich den Tarif/Anschluss geändert und dachte, ich merke es nicht. Daraufhin habe ich gefordert, den Anschluss zu bekommen, den ich auch bestellt hatte. Doch weil die Anmeldung erst gekündigt werden musste und ich mich neu anmelden musste, bekam ich meinen Telefonanschluss erst später und war wochenlang ohne Telefon. So ist die Telekom! Als ich meinen Büroanschluss vor einem Jahr kündigte, hat die Telekom mich ein halbes Jahr lang nicht aus dem Vertrag gelassen, weil sie gesetzlich gesehen die Erlaubnis hat, lange Kündigungszeiten zu nutzen. Ein halbes Jahr lang musste ich für null Leistung bezahlen.
    Mit der Telekom bin ich jetzt endgültig durch. Ich hoffe sehr, dass viele Kunden die Kündigung nutzen und sich nicht mehr dort anmelden, damit dieser Konzern endlich merkt, wie unmenschlich, wenig kundenfreundlich und profitorientiert er sich verhält.

  13. https://docs.google.com/document/d/1xNw_st9t0tDuxm1PO-HbY7ZQm8eb3i4bLSTXAWkh5L4/edit?usp=sharing

    Ein Schreiben, welches sich an die Telekom richtet und die IP Anschlüsse hart kritisiert. Aus dem Netz, darf frei verwendet und abgeändert werden

  14. Ich betrachte das Vorgehen der Deutschen Telekom als strafbare Nötigung. Ein VoIP-Anschluss stellt eine signifikante Verschlechterung des Vertragsgegenstandes dar. Als Ausweichmöglichkeit steht dem Kunden das empfindliche Übel des Anbieter-Wechsels als Option zur Verfügung.

    Weshalb ist VoIP signifikant schlechter?

    – ISDN / Analog funktioniert unabhängig von lokalen Stromversorgung. Notrufe können abgesetzt werden, auch wenn der Strom im Haus ausgefallen ist. Mit VoIP ist das *nicht* möglich, das es sich um IP-Datenverkehr handelt, der über den eigenen Router (= Strom bedarf) ausgeleitet wird.

    – Mit VoIP wird Telefonie zu Datenverkehr und unterliegt damit anderen Rahmenbedingungen. Datenverkehr kann leichter protokolliert und gespeichert werden – und das technisch bedingt auch „zufällig“ und von Unberechtigten.

    – VoIP-Daten lassen sich leicht auch über Drittstaaten leiten. Unbemerkt vom Nutzer und Provider. Ferner können die Daten beliebig vervielfältigt werden. Die technischen Hürden sind hier – trotz fehlender Verschlüsselung analoger Telefonie – wesentlich geringer.

    – VoIP bedingt i.d.R. sog. „Quality of Service“-Einstellungen im Router. Das bedeutet, das Telefonie aus Qualitäts- und Prioritätsgründen Vorrang vor anderen Datenarten (z.B. Download, Surfen) gewährt wird. Die Daten werde i.d.R. von der verfügbaren Bandbreite des eigenen Anschlusses weggenommen – die Nettodatenrate des eigenen Anschlusses sinkt damit i.d.R. bei gleichzeitiger Telefonie-Nutzung.

    – Protokollbedingt kann es zu Aussetzern und dynamischen Qualitätseinbußen kommen. Immer dann, wenn beteiligte Infrastruktur die geforderten Daten nicht schnell genug liefern kann. Zu Stoßzeiten kann und muss man damit rechnen – vor allem bei drastischer Zunahme von VoIP-Anschlüssen.

    – VoIP-Anschlüsse setzen i.d.R. neue Hardware voraus, die der Kunde bezahlen soll – obwohl er überwiegend Nachteile aus der neuen Technik erhält. Privatanwender müssen in vielen Fällen einen neuen Router erwerben und konfigurieren. Kleine Unternehmen, die eine ISDN-TK-Anlage einsetzen, müssen i.d.R. ihre komplette Anlage austauschen.

    Die Deutsche Telekom will ihre Kunden zwingen, diese Nachteile hinzunehmen oder sie loswerden. Für mich ist das zumindest eine versuchte Nötigung. Insbesondere der derzeit nicht kompensierbare Verlust der Notruf-Möglichkeit im Falle lokaler Stromausfälle (Katastrophenfall, Sturmschaden, Feuer etc.) ist ein signifikanter Nachteil, der auch durch Mobiltelefone, die eine funktionierende Funkzelle in Reichweite sowie einen vollen Akku erfordern, nicht aufzufangen.

    Dazu kommen Kosten auf die Kunden zu, denen kein adäquater Mehrwert – ja sogar tiefgreifende Nachteile – gegenüberstehen.

    Von einer Verbraucherzentrale erwarte ich, das sie sich mit Händen und Füßen – gerichtliche Aktivitäten eingeschlossen – dagegen stemmt und versucht, das abzuwenden.

    Ich als Noch-Kunde der Deutschen Telekom wäre sogar bereit, „Schutzgeld“ für den Bestand meines ISDN-Anschlusses zu zahlen. Soll er von mir aus, 10 oder 20 EUR mehr pro Monat kosten. Aber selbst diese Möglichkeit wird mir nicht angeboten.

  15. So ein Quatsch!! Das ist genauso wenig eine Nötigung wie es Zensur wäre, wenn Caschy hier Kommentare (von Trolls) löschen würde. Und auch wenn du es nicht glauben magst, die meisten Verträge sind von beiden Seiten (einseitig) kündbar. Schonmal von einer Kfz-Haftpflicht-Kündigung gehört?? Da wird gekündigt, weil der Versicherungsnehmer zu hohe Kosten verursacht. Mit ein wenig Fantasie gilt das auch für nicht mehr gewartete, teuer im Unterhalt befindliche Technik aus dem letzten Jahrtausend!

    Informiere dich doch bitte vorher über Vertragsrecht und Strafrecht …

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