Microsoft Teams wird aus Office ausgekoppelt

Ihr habt wes vielleicht mitbekommen: Die EU-Kommission eröffnete im Juli eine offizielle Untersuchung gegen Microsoft. Es ging dabei um die Software Teams und das Anbieten als Bundle im Rahmen der Office-Suite. Slack hatte deswegen bereits 2020 eine Beschwerde eingereicht. Anschließend hatte sich schon angedeutet, dass Microsoft, Teams womöglich nicht mehr im Bundle verteilen würde bzw. Aufpreise dafür nehmen könnte. Nun hat Microsoft offiziell Stellung bezogen.

Die angekündigten Änderungen wirken sich auf Microsoft 365- und Office 365-Suites für Geschäftskunden im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz aus. Die von Microsoft vorgenommenen Änderungen sollen zwei Bedenken ausräumen, die für die Untersuchung der Kommission von zentraler Bedeutung sind: (1) Kunden sollten in der Lage sein, eine Business-Suite ohne Teams zu einem günstigeren Preis als bei einer Business-Suite mit Teams zu wählen ; und (2) dass Microsoft mehr tun sollte, um die Interoperabilität zwischen konkurrierenden Kommunikations- und Kollaborationslösungen und Microsoft 365- und Office 365-Suites zu erleichtern.

Was heißt das konkret? Man werde ab dem 1. Oktober 2023 Teams von dem Microsoft 365- und Office 365-Suiten im EWR und in der Schweiz entbündeln. Stattdessen werde man diese Angebote ohne Teams einfach zu einem günstigeren Preis verkaufen (2 € weniger pro Monat oder 24 € pro Jahr). Man werde dies für die Kernunternehmenskunden tun, die den Großteil des kommerziellen Geschäfts im EWR und in der Schweiz ausmachen.

Neue Unternehmenskunden können Teams weiterhin einzeln oder separat zu einem Listenpreis von 5 € pro Monat oder 60 € pro Jahr erwerben. Bestehende Unternehmenskunden, die bereits über eine Suite mit Teams verfügen, können wählen, ob sie bei ihrer aktuellen Produktivitätssuite bleiben oder zu einer Suite ohne Teams wechseln möchten.  Entscheider in diesem Bereich sei die Ankündigung von Microsoft als Lesestoff empfohlen.

Microsoft muss nun auf die Entscheidung der EU-Regulierungsbehörden warten, ob das Ausquartieren von Teams von den Office-Suiten auf den EU-Märkten ausreichend ist.

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9 Kommentare

  1. Fritz Mukula says:

    Cool. Dadurch das ursprüngliche Produkt direkt 3€ teurer gemacht. Vielen Dank.

  2. Heißt es, dass Office mit Teams 3€ teurer wird?

    Teams wird entkoppelt, Office wird dadurch 2€ günstiger, wen Teams aber braucht, zahlt 5€? Letztendlich 3€ mehr.

    • Das verstehe ich auch so.

    • Nein. Teams einzeln – ohne den Verbund mit Office kostet 5€. Das kann man aber heute schon buchen.

      • Ja, aber das Abo, das vorher Teams beinhaltete, beinhaltet nun kein Teams mehr und kostet dafür 2€ weniger. Da Teams einzeln nun aber 5€ kosten soll stellt sich die Frage, warum das Abo dann nur 2€ günstiger wird statt 5€.

    • Ich verstehe das so… man kann das Officepaket buchen für 2€ weniger und wenn man dann aber Teams nutzen möchte, muss ich 5€ je Lizenz zahlen. Also am Ende 3€ mehr als vorher…

      Ich bin begeistert… nicht…

  3. ich verstehe es so:
    suite mit teams: preis bleibt
    suite ohne teams: -2 Euro
    teams ohne suite: 5 Euro

    • Richtig.
      So ist es auch.
      Für Bestandskunden ändert sich nichts.
      Mann kann auf das günstigere Produkt wechseln wenn man will oder einfach gar nichts machen und wie bisher alle Produkte im Paket nutzen.

  4. Zunächst einmal ist es ein glasklarer Kartellfall. Bundling ist illegal, wenn man amtlich Monopolist in einem Bereich ist.

    Deshalb ist es auch kein Entgegenkommen Microsofts sondern das Abstellen einer bekanntermaßen illegalen Geschäftstätigkeit. Reicht das aus, natürlich nicht, denn der Rechtsverstoß wurde ja bereits begangen und damit drohen Kartellstrafen und Auflagen. Ich finde es immer wieder merkwürdig, wie Microsoft gegen Recht verstößt und dann arrogant gegenüber den Behörden kommuniziert. Microsoft hat gegen bekanntes Wirtschaftsrecht verstoßen und kann sich nicht darauf herausreden davon nichts zu wissen.

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