Honor 8 Pro im Test: RAM ist nicht alles

Honor hat am Mittwoch in Berlin das neue Honor 8 Pro vorgestellt. Eigentlich müsste man „neu“ in Anführungsstriche setzen, denn es handelt sich schlichtweg um eine umgetaufte Version des in China bereits erhältlichen Honor V9. 549 Euro kostet das Smartphone mit dem SoC Kirin 960 und 6 GByte RAM hierzulande. Ich konnte bei der Vorstellung ein Testmuster ergattern und habe mir das Honor 8 Pro die letzten Tage quasi rund um die Uhr angeschaut. Dadurch kann ich nun mit euch meine Eindrücke teilen.

Das Honor 8 Pro ist in Deutschland ab dem 24. April in den Farben Blau, Gold und Schwarz zu haben. Dieses Mal vertreibt der chinesische Hersteller das Phone nicht nur über vMall, sondern das Gerät wird auch in exklusiver Partnerschaft mit dem Mobilfunkanbieter O2 in dessen Shops zu haben sein – mit und ohne Vertrag. Bevor wir ans Eingemachte gehen, sind hier zur Erinnerung aber für euch nochmals in der Übersicht die technischen Daten des Honor 8 Pro.

Technische Daten Honor 8 Pro
Display: 5,7 Zoll QuadHD Display (2.560 x 1440 Pixel) Gorilla Glass 3
Abmessungen und Gewicht: 157 x 77,5 x 6,97 mm; Gewicht: 184 Gramm
Speicher: 64 GB Speicher; erweiterbar via microSD
Prozessor: Kirin 960, Octa-Core viermal 2,4 GHz (Cortex A73) +
viermal 1,8 GHz (Cortex A53)
Arbeitsspeicher: 6 GByte LPDDR4 RAM
Kamera: 12 MP Dual Kamera (Rückseite) mit Weitwinkel
Videoaufnahme: 4K
Front-Kamera: 8 MP Frontkamera mit Weitwinkel
Akku: 4.000 mAh Akku (fest verbaut)
Betriebssystem: Android 7.0 Nougat / EMUI 5.1
Anschlüsse: USB Type-C 2.0 (3.1-kompatibel); 3,5 mm Kopfhörer, WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, NFC, GPS
Weiteres: Metallgehäuse, Fingerabdruckscanner, Hallsensor, Infrarotsensor, Näherungssensor, Kompass, Schwerkraftsensor, Gyroskop, Status-LED, Dual-SIM

Das Honor 8 Pro fällt in Deutschland besonders durch seinen üppigen RAM auf. In China sind Smartphones mit 6 GByte Arbeitsspeicher zwar mittlerweile verbreitet, hierzulande ist das aber immer noch ungewöhnlich. Entsprechend bewarb Honor seinen neuen Boliden auf der Vorstellung dann auch als Gaming-Gerät. Das unterstreicht auch eine neue Partnerschaft mit den E-Sportlern von SK Gaming. Dass die Wahrheit aber so einfach nicht ist, haben meine Benchmark-Tests ergeben. Denn als kleiner Spoiler: Jene haben gezeigt, dass mehr RAM aktuell nicht zwangsweise im Alltag mehr Leistung bedeutet.

Doch gehen wir der Reihe nach. Ich will euch erstmal Austattung und Verarbeitung des Honor 8 Pro ein wenig vorstellen, bevor ich dann zu den Benchmark-Ergebnissen aus GFXBench, Geekbench 5, AnTuTu und 3DMark komme. Im nächsten Schritt schaue ich mir Display und Kamera des Smartphones genauer an. Schließlich schildere ich euch meine Alltagserfahrungen der letzten Tage. Es folgen einige Anmerkungen zu den Besonderheiten des Honor 8 Pro, damit letzten Endes für euch ein Fazit gezogen werden kann.

Ausstattung und Verarbeitung

Honor ist ziemlich stolz darauf, dass das Honor 8 Pro mit seinen 6,97 mm dünner ist, als ein Apple iPhone 7 Plus, das auf 7,3 mm Dicke kommt. Dadurch muss man aber auch etwas aufpassen, wenn man das sehr schmale und glatte Gerät in der Hand hält. Durch die glatte Haptik der kühl-angenehmen Metalloberfläche, könnte einem das Gerät bei vor Begeisterung schwitzigen Händen durchaus aus dem Griff gleiten. Viel Grip hat man jedenfalls nicht, so dass ich persönlich jedem Käufer direkt zu einer griffigeren Schutzhülle raten würde. Ist dann zwar schade dadurch die Haptik des Metalls aufzugeben, aber sicherer im Alltag.

Edel sieht das Honor 8 Pro aber wirklich aus. Für den Test erhielt ich als Leihgabe die Variante in Blau – und das Smartphone sieht in dieser Farbe nicht nur top aus, es fühlt sich auch wertig an. Ursprünglich war Honor ja als „Billigmarke“ Huaweis bekannt. Doch das Honor 8 Pro spricht da eine ganz andere Sprache. Was allerdings die Vorderseite betrifft, gibt es im Design durchaus noch Verbesserungspotential: Die noble Ästhetik eines Samsung Galaxy S8 / S8+ verfehlt Honor durch die verhältnismäßig breiten Rahmen ober- und unterhalb des Bildschirms.

So erreicht man zwar eine Abdeckung der Front von 79 % mit dem Bildschirm, lege ich aber mein eigenes Huawei nova Plus daneben, ist der Rahmen oberhalb des Displays dort kleiner. Dennoch, das Design ist ansprechend und das Gehäuse wirklich sehr dünn.

Mir persönlich gefällt auch sehr, dass die Kameralinse an der Rückseite nicht heraussteht. Das ist nämlich bei meinem Huawei nova Plus der Fall, so dass das Smartphone im Grunde immer auf der Linse ruht, wenn ich es hinlege. Überhaupt sieht die Rückseite des Honor 8 Plus sehr elegant aus, dadurch, dass der runde Fingerabdruckscanner verhältnismäßig klein ist und auch die Dual-Kamera und der LED-Blitz am oberen, linken Gehäuserand wenig Platz einnehmen.

Eindeutige Mängel sind mir nicht aufgefallen – keine Spalten in denen sich Schmutz sammeln könnte, keine klapprigen Verschlusskappen oder flatterige Buttons. Sollte bei einem Smartphone für 549 Euro natürlich auch nicht sein. Das Honor 8 Pro sieht schick aus und fühlt sich auch gut in der Hand an.

Benchmarks

Muss sein: Ich habe das Honor 8 Pro durch diverse Benchmarks bugsiert. Nun sind synthetische Benchmarks natürlich so eine Sache: In der Vergangenheit gab es Kontroversen um Herstellermanipulationen, weil deren Smartphones spezielle Modi aktivierten, um einzig und allein in den Benchmarks die maximale Leistung herauszukitzeln. Erst im Februar wurden Meizu und OnePlus bei derartigen Taktiken ertappt. Dazu kommt, dass so ein Zahlenwert aus einem Benchmark-Test nett anzusehen ist, aber für euren oder meinen Nutzungsalltag auch komplett irrelevant sein kann. Im Klartext: Wer hauptsächlich mit seinem Phone im Web surft und Videos anschaut, der wird mit einem Qualcomm Snapdragon 835 kein wesentlich anderes Nutzungserlebnis haben, als mit einem Qualcomm Snapdragon 821 oder gar 810 – vermutlich nicht einmal 801.

Lange Rede, kurzer Sinn: Benchmark-Ergebnisse sind nur ein kleiner Fingerzeig. Man sieht, dass Smartphone X potentiell leistungsfähiger sein sollte als Smartphone Y. Viel richtet sich, gerade bei Spielen, aber auch nach Optimierungen der Entwickler. Nun denn, hier sind jedenfalls für euch die von mir ermittelten Ergebnisse – beginnen wir mit 3DMark und „Sling Shot Extreme“.

Auch „Sling Shot Extreme Unlimited“ habe ich nachgereicht. Hier wird offscreen gerendert und es wird ohne Vertical Sync, Auflösung und Scaling sowie andere Faktoren, die durch das Betriebssystem bedingt sein können, ein Ergebnis ermittelt.

Komm, wo wir schon dabei sind, nehmen wir auch PCMark mit Work 2.0 Performance mit.

Fängt doch schon einmal ganz gut an – nun zu GFXBench.

Ihr wollt auch wissen, wie es mit dem Honor 8 Pro in Geekbench 4 aussieht? Dann habe ich da etwas für euch.

Auch im Klassiker AnTuTu musste das Honor 8 Pro sich bei mir beweisen – weiter im Takt also.

In AnTuTu wird es übrigens besonders interessant, wenn man sich mal die Vergleichswerte anderer Smartphones ansieht. Weil Caschy mir oft etwas vom Huawei Mate 9 vorschwärmt, dachte ich mir: Na, dem wird das Honor 8 Pro schon zeigen, was ne Harke ist. Denkste, denn hier demonstriert das nahe verwandte Huawei Mate 9, dass viel RAM eben nicht alles ist.

Das Huawei Mate 9 nutzt, genau wie das Honor 8 Pro, den Kirin 960, mit identischen Taktraten. Auch die GPU ARM Mali-G71 MP8 ist identisch. Beide Geräte verwenden Android 7.0 bzw. EMUI 5.1. Da das Mate 9 nur 4 GByte RAM nutzt, während das Honor 8 Pro 6 GByte bietet, würde man eigentlich erwarten, dass das Honor 8 Pro auftrumpfen müsste. Dem ist aber nicht so, sondern das Mate 9 ist in fast allen Punkten überlegen. Ursache? Tja, nichts Genaues weiß man nicht. Zu vermuten ist, dass die Firmware des Huawei Mate 9 doch einen Tick besser abgestimmt ist.

Jedenfalls erahnt man schon ein wenig: Honor mag das 8 Pro als Gaming-Boliden bewerben, mit der Partnerschaft mit SK Gaming protzen… Doch viel hilft nicht immer viel. Klar, dass Honor 8 Pro ist absolut gamingtauglich und bietet mit dem für heutige Verhältnisse immensen RAM ausreichend Reserven. Aber wer z. B. das Huawei Mate 9, das P10 oder auch völlig andere Konkurrenzmodelle wie das Apple iPhone 7 Plus besitzt, kann sich auch zurücklehnen und muss selbst als Hardcore-Mobile-Gamer gewiss nicht umsteigen.

Display und Kamera

Der Bildschirm des Honor 8 Pro bietet eine Diagonale von 5,7 Zoll und löst nativ mit 2.560 x 1.440 Pixeln auf. Sonderfeatures wie HDR oder Dolby Vision hat das IPS-Display nicht zu bieten. Laut Honor liegt der Kontrast bei 1.500:1 und es werden 94,5 % des NTS-Farbraumes abgedeckt. Geschützt wird der Screen von Gorilla Glass 3. Doch was heißt das alles in der Praxis? Nun, der Bildschirm des Smartphones macht einen erstklassigen Eindruck. Lege ich mein Huawei nova Plus direkt daneben, erscheinen mir die Farben beim Honor 8 Pro noch einen Tick natürlicher. Außerdem gibt es zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten.

Die Helligkeit reicht auch bei Sonneneinstrahlung vollkommen aus und insgesamt holt ihr hier euch ein Smartphone mit einem Top-Bildschirm ins Haus. Da auch die Blickwinkel passen und sogar ein Blaulichtfilter fürs abendliche Lesen im Bett zuschaltbar ist, kann man hier wirklich nicht ernsthaft meckern. Deswegen blicken wir vom Display mal direkt zu den Kameras herüber.

Selfies… Klar, kann man knipsen – selbst wenn man übermüdet ist, wie das Foto zeigt. Ich habe extra mal ein Bild mit eher ungünstigem Lichtverhältnis – Sonneneinstrahlung im Hintergrund – geknipst. Dennoch ist das Ergebnis vorzeigbar – meine Visage an sich mal ausgeklammert.

Wer Bock hat, haut noch den Modus Beauty dazu. Die Ergebnisse hat euch Caschy schon des Öfteren demonstriert. Auch in meinem Fall kam dabei eine interessante Mixtur aus Wachsfigur und CGI-Charakter heraus.

Hier seht ihr einmal einige Beispielbilder, die ich an einem sonnigen Nachmittag geknipst habe. Bei dem Foto, in dem dieser bunte Bommel herunterhängt, erkennt man auch den Effekt „Große Bende“ – das Objekt im Vordergrund wird vom absichtlich unscharf gehaltenen Hintergrund stärker abgehoben. Wundert euch nicht, dass ihr einmal ein Smartphone im Sand erspäht – das ist ein Outdoor-Modell, das ich mit dem Honor 8 Pro mal ablichten wollte. Da sieht man auch, dass die Kamera des Honor 8 Pro bei der Darstellung feiner Details wirklich sauber arbeitet.

Auf den drei, zusammengefügten Screenshots erhaltet ihr eine Übersicht über die möglichen Kameraeinstellungen – ganz rechts für Video. Ihr habt also durchaus viele Optionen, wenn ihr euch die Zeit nehmen mögt. Die Kamera kann dabei auch Videos in 4K aufzeichnen. Mittlerweile haben es Smartphone-Kameras weit gebracht und für die meisten Anwender reichen sie für Schnappschüsse allemal aus. Da macht die Kamera des Honor 8 Pro, auch ohne das Leica-Branding der Huawei Mate 9 und P10, keine Ausnahme.

Das Honor 8 Pro im Alltag

Ich konnte das Honor 8 Pro nun seit Mittwoch nutzen – das ist keine lange Zeit, es reicht aber aus, um meine bisherigen Eindrücke mit euch zu teilen. Wie ich bereits erwähnte: Mein eigenes Smartphone ist ein Huawei nova Plus, das sozusagen für den Test hier dann mein direkter Vergleich ist. Passt im Grunde auch ganz gut – Wechsel von einem Mittelklasse zu einem Oberklassemodell des gleichen Herstellers nahe verwandter Unternehmen.

Was treibe ich denn hauptsächlich am Smartphone? Ich bin meistens ein ziemlicher 0815-User: Die meiste Zeit verbringe ich damit über WhatsApp und Facebook Nachrichten zu schreiben, auf YouTube das ein oder andere Video zu begaffen, die Wikipedia- und IMDb-Apps zu aktivieren, im Web zu surfen und mein Phone für Spotify oder die Musikwiedergabe von einer microSD-Karte zu nutzen. Via Bluetooth mit meinen Lautsprechern verbunden und so lasse ich mich dann beschallen.

Das sind nun alles Disziplinen, in denen so ein Honor 8 Pro hoffnungslos unterfordert ist. Na ja, aber jetzt kommt der Clou: Gilt eigentlich auch für mein Huawei nova Plus. Denn so ist das mit mir und den meisten Usern: Das Gros der Leistung des kleinen Rechenknechts liegt oftmals brach. Trotzdem würde ich kein Einstiegs-Smartphone nutzen wollen, weil mir flüssige Menüführung und kurze Ladezeiten sehr wichtig sind. Es muss sich alles einigermaßen „rund“ anfühlen. Und genau das ist beim Honor 8 Pro selbstverständlich der Fall.

Die Unterschiede zwischen Android 6.0 und Android 7.0 bzw. EMUI 4.1 und EMUI 5.1 nimmt man dabei weniger in butterweicherer Darstellung oder dem generellen Design der Oberfläche wahr, sondern in vielen Kleinigkeiten. Das will ich euch hier nicht nochmals runterbeten, da Caschy ja bereits die erwähnten Huawei Mate 9, P10 und zuletzt P10 Lite mit dem OS vorgestellt hat. Da müsste ich mich zwangsweise nun wiederholen, empfehle ich euch also das Stöbern in Caschys Beiträgen zu EMUI 5.1.

Da ich selbst nun seit Jahren mit EMUI hantiere – vor dem Huawei nova Plus besaß ich ein Honor 6+, habe ich mich an die Oberfläche gewöhnt und vermisste auch den App-Drawner nie. Jener ist am Honor 8 Pro wieder zuschaltbar. Nett auch das Feature App-Twin, dann könnt ihr mit zwei verschiedenen Konten dieselbe App nutzen – primär für Messenger und soziale Netzwerke nützlich.

Auf dem Screenshot erblickt ihr dann noch die Schnelleinstellungen – da ist im Grunde alles dabei, was man braucht – und mehr. Bleibt mir nur zu ergänzen, dass ich am Honor 8 Pro zum Entsperren den Fingerabdruckscanner verwende. Klappt super, kenne ich in der Qualität aber genau so von meinem Huawei nova Plus – ist vielleicht am Honor noch einen Tick schneller, aber nichts Dramatisches.

Akkulaufzeiten? Huch, an dieser Stelle kommt dann zuletzt auch noch ein Querschläger aus dem PCMark: Im Work 2.0 Akku-Test erreicht das Honor 8 Pro eine Laufzeit von sieben Stunden und 14 Minuten. Dabei hatte ich sowohl Wi-Fi als auch Bluetooth angeschaltet gelassen und die Helligkeit bei 50 % festgesetzt.

Bei diesem Test ballert PCMark zahlreiche Anwendungsszenarien nacheinander durch, bis der zu Anfang voll geladene Akku bei 20 % angelangt ist. Rechnet man nun auch noch mit den letzten 20 % herum, sollte eine Gesamtlaufzeit von etwas mehr als 9 Stunden herauskommen – wenn ihr das Honor 8 Pro pausenlos nutzt. Seht das natürlich nur als Richtwert, denn in der Praxis werden die Laufzeiten extrem davon abhängen, wie oft ihr das Phone aus der Tasche kramt bzw. was genau ihr damit treibt. Zockt ihr fleißig 3D-Games geht der Akku eben schneller in die Knie, als wenn ihr nur im Web stöbert.

Ich kam ansonsten mit dem Akku ca. anderthalb Tage mit meiner eher ausgiebigen Nutzung hin – das Phone streamt bei mir eben viel Musik im Hintergrund. Andernfalls können auch zwei Tage drin sein, was Honor ja auch selbst für das 8 Pro angibt.

Sonstige Anmerkungen

Viel zu ergänzen bleibt mir nicht, bis auf wenige Kleinigkeiten. So wird das Honor 8 Pro beim Zocken ziemlich heiß und konnte bei mir in der nordischen Kälte der letzten Tage hier in Kiel als praktischer Handwärmer dienen. Bedenklich ist das ganze nicht, sei aber erwähnt. Es fällt eben nur auf, dass das Metallgehäuse die Wärme gut weitergibt.

Was leider an dieser Stelle als Kritikpunkt nachgereicht werden muss: Honor ballert das 8 Pro mit reichlich Bloatware voll. Über Sinn und Zweck der vorinstallierten Games „Asphalt Nitro“, „Dragon Mania“, „Kingdoms“, „Little Big City 2“ sowie „Spider-Man: Ultimate Power“ kann man sich streiten. Für die einen sind das Top-Dreingaben, für die anderen die ersten Kandidaten für den virtuellen Papierkorb. Facebook, Instagram und Twitter… Ok, nutzt das Gros der User, geht wohl auch klar. Opera kann man auch durchgehen lassen. Dann kommen aber auch noch Booking.com, Trip Advisor und Jaunt VR hinzu. Mir persönlich ist das als Gesamtbild zu viel vorinstalliertes Zeugs.

Dann ist da noch die Verpackung des Honor 8 Pro, welche ihr wie Google Cardboard nutzen könnt. Ja, nun ist jetzt nicht die hochwertigste Lösung aber ein netter Kniff des Herstellers. Telefonieren kann man mit dem Honor 8 Pro ebenfalls, selbst wenn man sich heute ab und zu fragt, wer das mit seinem Smartphone überhaupt noch macht. Mein Gesprächspartner verstand mich klar und deutlich – ich ihn ebenfalls.

Fazit

Das Honor 8 Pro ist ein schönes High-End-Gerät, dem allerdings der Zunder eines LG G6 oder Samsung Galaxy S8 fehlt. Aber das spiegelt sich freilich auch im Preis wider, der mit 549 Euro mehrere Hundert Euro unter den erwähnten Konkurrenzmodellen liegt. Im Grunde sind die eigentlichen, direkten Konkurrenten des Honor 8 Pro dann auch die Smartphones von Mütterchen Huawei: wie die Huawei P10 und Huawei Mate 9, welche den gleichen SoC nutzen – den Kirin 960. Wie die Benchmarks zeigen, ist das Huawei Mate 9, zumindest in den synthetischen Tests, sogar eine Nummer fixer unterwegs. Dafür kostet es im Handel aktuell mit ca. 600 Euro auch 50 Euro mehr als das Honor 8 Pro. Das P10 liegt preislich in etwa mit dem 8 Pro gleichauf, bietet aber einen deutlich kleineren Bildschirm und wie das Mate 9 „nur“ 4 GByte RAM. Dafür verfügen die beiden Huaweis im Gegensatz zum Honor 8 Pro über eine Leica-Kamera.

Insgesamt ist das Preis- / Leistungsverhältnis beim Honor 8 Pro sehr gut und das Smartphone ist super verarbeitet, kommt mit einem tollen Display, einer sehr guten Kamera und vielen Leistungsreserven. Ob man das alles braucht und unbedingt 2017 mit 6 GByte RAM unterwegs sein muss, sollte jeder für sich entscheiden. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass für mein Gefühl zu glatte Metallgehäuse. Da gefällt mir die etwas rauere Oberfläche meines Huawei nova Plus besser. Beim Honor 8 Pro hatte ich doch einige Male Angst, es könnte mir im Betrieb aus der Hand rutschen. Eine Schutzhülle mit mehr Grip ist Pflicht.

Dem Honor 8 Pro fehlen allerdings Innovationen wie HDR und Dolby Vision beim LG G6, die moderne Ästhetik eines Samsung Galaxy S8 oder auch nur der Apple-ähnliche Charme des P10. Das Honor 8 Pro ist damit am Ende ein schickes, durchdachtes, aber auch beinhart konventionelles Smartphone. Ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist, entscheidet der Geschmack. Im Grunde bietet das Honor 8 Pro alles, was man aktuell an einem Smartphone braucht – mit Reservern für die Zukunft. Der Preis für das Gebotene stimmt, so dass das Gerät bestimmt seine Fans finden wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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27 Kommentare

  1. Übrigens zu der Aussage mit dem gaming PC magst du Recht haben, lächerlich das für gaming zu verbauen, aber bei so einem Handy weiß man ja nicht ob es ein gamer kauft oder Einer, der RAM braucht. Wofür auf immer ;).
    Würde mir das nächste Mal auch lieber wünschen, dass dann ein 4GB Gerät daneben gelegt wird und geschaut wird ob nach zB 10 Apps welche neu starten oder noch im RAM sind. Das ist zwar auch nicht soooo Aussagekräftig, siehe op3 launch, aber meiner Meinung nach besser als die Geschwindigkeit vom RAM als Vergleich her zu Ziehen.
    Sorry für die Schreibweise aber Handytastaturen nerven

  2. André Westphal says:

    @ Namerp

    Meine Überschrift ist ja nicht nur auf Benchmarks bezogen und oberlehrerhaft angefangen hast du, nicht ich :-). Also wenn, müssen wir uns da schon beide an die eigene Nase fassen. Im Alltag bringen dir die 6 GB RAM halt aktuell gegenüber 4 GB meiner Ansicht nach nichts – das kann sich in Zukunft auch mal ändern. Aber ich muss vom Jetzt-Status ausgehen. Wichtig sind für den normalen Nutzer ja eh weniger die Benchmark-Tests, sondern ob derjenige im Alltag oder bei Spielen was davon merkt – und das ist aktuell halt nicht so.

    An PCs gibt es dass eben auch: Ob du da 16 oder 32 GB nutzt macht bei den aktuellen Games auch im Grunde keinen Unterschied – mehr bringt es da schnelleren RAM zu verbauen, als die Masse zu erhöhen.

    Zu den Benchmarks: Klar gibt es da auch noch die ganzen einzelnen Tests und auch Multitasking-Ergebisse – die habe ich nicht alle reinkopiert, weil es faktisch so ist, dass sich die meist keiner anschaut und die Aussagekraft eben auch ein wenig strittig ist. Kann aber in dem Punkt verstehen, dass du das bemängelst. In dem Sinne kann ich das beim nächsten Mal auch noch spezifisch mit reinhauen :-).

    Trotzdem ist es natürlich so, dass mehr RAM nun auch nicht „schadet“ – auch wenn man eben das Geld vielleicht besser in anderen Aspekten der Hardware ausgeben könnte. Mit der Zukunftssicherheit könnte man argumentieren, doch bis dahin gibt es dann eh wieder schnellere SoCs, etc., dass man wohl eh komplett umrüsten würde im Falle eines Phones.

  3. André Westphal says:

    Ach so: @ namerp Falls du gern einmal wegen des RAMs das Ergebnis aus einem speziellen Bench / Test haben willst: Noch habe ich das Honor 8 Pro da und kann gerne den Test deiner Wahl jetzt auch noch durchführen. Also nur als Angebot, wenn dich was bestimmtes interessiert. Mache ich gerne :-).

  4. Danke, dein Test ist soweit o.k. Es kann jeder selber entscheiden worauf er seine wichtigen Kriterien legt.
    Das das Gerät nun mal minimal schlechter wie das Mate 9 ist, kann man verschmerzen.
    Für mich ist das 2K display z.B. wichtiger. der Akku ist für mich ebenso ein Kaufargument.
    Und da Samsung mich mit dem Note 7 verarscht hat und ich zur Zeit ein s7 edge mit rosa Streifen auf dem Bildschirm besitze, teste ich jetzt mal persönlich das High End Gerät von Honor. Zumal das Gerät nur 550 Euro incl. einer 128 GB SD Karte gekostet hat. Also ist es 300 Euro preiswerter wie ein S8 !!! Denke mal HDR oder Dolby Vision ist nicht das was ich auf einem Smartphone brauche. Dafür habe ich nen 4K Beamer in der Stube…
    Ach ja und eine Hülle brauchst du wohl an jedem Smartphone , vor allem an diesen Super empfindlichen Samsung Geräten. Muss also auch nicht so betont werden, als sei das was negatives !

  5. André Westphal says:

    @Uwe

    Am abgelichteten Nomu S20 bräuchtest keine Hülle oder am Samsung XCover 4 :-D. Aber generell gebe ich dir Recht, meistens ist es schon sinnvoll eine zu benutzen. Beim Honor 8 Pro empfand ich die Rückseite aber eben als besonders glatt – was haptisch sehr cool ist, aber man hat eben wenig Grip.

  6. Timo Sieber says:

    Würdest du es dem Huawei P10 plus vorziehen?

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