Google: Hohe Strafe und zu ändernde Play-Store-Praktiken

Nach mehreren Klagen von Bundesstaaten in den USA hat Google sich bereit erklärt, 700 Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Grund ist die Art und Weise, wie das Unternehmen seinen Store in den USA betreibt. Zur Kartellstrafe kommen noch weitere Zugeständnisse, die das Unternehmen machen muss. Sollte der Vergleich angenommen werden, muss Google u. a. auch sieben Jahre „Android weiterhin technisch in die Lage versetzen, die Installation von Drittanbieter-Apps auf Mobilgeräten über andere Mittel als Google Play zu ermöglichen“. Fünf Jahre lang wird Google es Entwicklern erlauben, neben Google Play ein alternatives In-App-Abrechnungssystem anzubieten (auch bekannt als „User Choice Billing“). Das US-Medium The Verge hat die Übersicht über alle Eckpunkte, die im Vergleich genannt wurden, hier eine Auswahl:

Google wird insgesamt 700.000.000 $ zahlen (entspricht in etwa 21 Tagen des Betriebsgewinns von Google allein aus dem App Store)

629.000.000 $ davon gehen an Verbraucher, die möglicherweise zu viel für Apps oder In-App-Käufe über Google Play nach Abzug von Steuern, Anwaltsgebühren usw. gezahlt haben

Für 5 Jahre wird Google Entwickler nicht dazu zwingen, ihren Kunden die besten Preise anzubieten, wenn sie sich für Google Play und Google Play Billing entscheiden

Für 4 Jahre wird Google Entwickler nicht dazu zwingen, Titel gleichzeitig mit anderen Stores auf Google Play mit gleichwertigen Funktionen zu veröffentlichen

Für 5 Jahre wird Google Unternehmen nicht dazu zwingen, Google Play exklusiv auf einem Telefon oder seinem Startbildschirm zu platzieren

Für 5 Jahre wird Google seine zwei Sideloading-„Warnbildschirme« in eine einzige Benutzerabfrage umwandeln, die den vereinbarten Text anzeigt: »Ihr Telefon ist derzeit nicht so konfiguriert, dass es Apps aus dieser Quelle installiert. Die Erteilung dieser Berechtigung kann Ihr Telefon und Ihre Daten gefährden.«

Für 5 Jahre wird Google Entwicklern, die an User Choice Billing teilnehmen, ihre Nutzer über bessere Preise anderswo informieren lassen und »Transaktionen über die bestehende webbasierte Abrechnungslösung des Entwicklers in einer eingebetteten Webansicht innerhalb seiner App abschließen«

Für 6 Jahre wird Google »Entwicklern weiterhin erlauben, Kontaktinformationen, die außerhalb der App oder in der App (mit Zustimmung des Nutzers) erhoben wurden, zur Kommunikation mit Nutzern außerhalb der App zu verwenden«

Für 6 Jahre wird Google Verbrauchs-Apps (z.B. Netflix, das keine Zahlung auf dem Gerät zulässt) erlauben, Nutzern über bessere Preise anderswo zu informieren, ohne auf eine externe Website zu verlinken – Beispiel: »Verfügbar auf unserer Website für 9,99 $«

Für 6 Jahre »darf Google Entwickler nicht daran hindern, Nutzern Gebühren oder sonstige Gebühren in Verbindung mit Google Play oder dem Abrechnungssystem von Google Play offenzulegen.«

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. Warum nur diese kurzen Zeitspannen? Google maxht danach wie bisher weiter? Solange bis die nächste Klage folgt?

    Das müsste dauerhaft sein!!!

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