Daihatsu Motor: Manipulations-Skandal bei der Toyota-Marke

Daihatsu ist ein Tochterunternehmen von Toyota. In Japan muss das Unternehmen jetzt die Produktion stoppen, da ein immenser Skandal ans Licht gekommen ist. Bis mindestens Ende Januar 2024 stellt Daihatsu daher keine Fahrzeuge mehr her. Ursache: Daihatsu hat bei Sicherheitstest in den letzten 30 Jahren systematisch geschummelt.

Alle vier Fabriken in Japan stehen daher zunächst still. Rund 9.000 Mitarbeiter von Daihatsu, die direkt in der Produktion tätig sind, müssen daher vorerst zu Hause bleiben. Festgestellt wurden die Machenschaften bei Daihatsu offenbar schon in der letzten Woche bei der Kontrolle durch ein unabhängiges Komitee. So fand man Hinweise auf Manipulation der Ergebnisse von Sicherheitstest, die rund 64 Fahrzeugmodelle betreffen – auch einzelne Autos, die unter der Marke Toyota laufen bzw. gelaufen sind.

Derzeit berät sich Daihatsu jetzt mit den zuständigen Behörden, um zu ergründen, wie weiter verfahren werden soll. Dabei ist dies nicht der erste Skandal dieser Art, der den Mutterkonzern Toyota im Jahr 2023 betrifft. Im Mai 2023 etwa musste man eingesehen, dass falsche Daten zu Kollisionstests von zwei Hybrid-Fahrzeugen übermittelt worden waren. Die Tochter Daihatsu soll sogar in insgesamt 174 Fällen Testergebnisse verfälscht haben. Entweder es wurden Falschaussagen getätigt oder sogar direkt an den Fahrzeugen gebastelt, um sich durch Zertifizierungstests zu mogeln.

Die ältesten Fälle reichen offenbar bis auf das Jahr 1989 zurück, ab 2014 habe es aber einen deutlichen Anstieg der Manipulationen gegeben. Toyota ließ über Sprecher des Unternehmens mitteilen, dass man nach grundlegenden Reformen bei Daihatsu streben werde. Dazu soll eine Evaluation des Managements, der Prozesse und der grundlegenden Organisation zählen. Dies werde allerdings ein langwieriges Verfahren sein und sei nicht über Nacht abzuschließen.

Der Ruf von Daihatsu bzw. Toyota ist nun natürlich erst einmal angeschlagen. Der Aktienkurs des japanischen Autoherstellers brach entsprechend zeitweise um rund 4 % ein.

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14 Kommentare

  1. Da hat man wohl Kaizen nicht mehr so ernst genommen. Oder nie, wenn die ersten Fälle schon vor 30-40 Jahren waren?

  2. Manipulation scheint ja eine übliche Vorgehensweise innerhalb des Toyota-Konzerns zu sein.

    Erst vor einem Jahr wurde ja bekannt, dass die LKW-Tochter Hino fast zwei Jahrzehnte lang die Emissionswerte gefälscht.
    https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/gefaelschte-emissionswerte-toyota-tochter-hino-hat-70-000-lastwagen-manipuliert-a-8ac032a3-4890-4c32-a439-f1bbb7816a78

  3. Das hier ist alles viel Schlimmer, als das bisschen Abgas (Diesel) Schwindel!!
    Denn da ging es um Sicherheits-Tests also wie schnell das Fahrzeug abraucht,
    BZW welche Überlebenschancen Du beim Crash hast.
    Wenn da schon 30 Jahre geschummelt wurde, ist das schon ein besonderer Fall.
    Bin ich ja froh nie so ein Fahrzeug gehabt zu haben.

    • Mal ganz ehrlich, bei solchen Murmeln, wie Daihatsu sie überwiegend baut, sind die Chancen nach einem Unfall unverletzt auszusteigen ohnehin nahe Null (außer man kollidiert bei Schrittgeschwindigkeit mit einem Wattebausch). Test hin oder Test her.

  4. Nichts ist unmööögliiich …………

  5. Daihatsu gibts schon seit über 10 Jahren nicht mehr in Europa, watt solls

    • Jonas Wagner says:

      Ist dir ein Autofahrer in Schweden wichtiger, als einer in Indonesien?
      Falls ja. Wow.

      • Er schreibt doch Nix von Schweden sondern von Europa. Und wen ihm sein Nachbar oder Bekannte und Verwandte wichtiger sind als eine ihm unbekannte Person, die auf der anderen Seite der Welt wohnt ist das doch etwas völlig natürliches. Alles andere würde ich psychisch beunruhigend finden.
        Und bevor so ein Witzbold hier wieder
        mit AFD Anschuldigungen oder so Blödsinn komm, nur weil einem manche Menschen wichtiger sind als andere bedeutet das doch nicht, dass man „den anderen“ schlechtes wünscht. Man kann halt einfach nicht wegen jedem Schicksalschlag auf der Welt in Tränen ausbrechen, das wäre das persönliche Ende

  6. Interessant, vor einigen Wochen wurde Toyota von einem Hackerangriff heimgesucht und jetzt fliegen Manipulationen auf. Läuft grad nicht so in JP…

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