Bundeskartellamt: Apple ist ein Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung

Wir berichteten davon, dass Microsoft durch das Bundeskartellamt unter die Lupe genommen wird. Genau so ging es Google, Facebook und auch Apple. Nicht überraschend hat das Bundeskartellamt herausgefunden, dass auch Apple ein Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb ist.

Bedeutet, dass Apple auch gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen der erweiterten Missbrauchsaufsicht des § 19a GWB unterliegt. Das Bundeskartellamt kann in einem zweistufigen Verfahren Unternehmen, die eine überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb haben, wettbewerbsgefährdende Praktiken untersagen. Ziel ist es, die Spielregeln für marktbeherrschende Plattformen wie Apple, Google oder Amazon zu verschärfen und damit die Chancen für Innovation, Markt- und Datenzugang für Wettbewerber zu erhöhen.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „Apple verfügt über eine marktübergreifende wirtschaftliche Machtposition, die dem Unternehmen vom Wettbewerb nicht hinreichend kontrollierte Verhaltensspielräume eröffnet. Das Unternehmen ist – ausgehend von seinen mobilen Endgeräten wie dem iPhone – Betreiber eines umfassenden digitalen Ökosystems mit einer hohen Bedeutung für den Wettbewerb nicht nur in Deutschland, sondern auch europa- und weltweit. Apple nimmt mit seinen proprietären Produkten iOS und dem App Store Schlüsselpositionen für den Wettbewerb und für den Zugang zum Ökosystem und den Apple-Kunden ein. Auf der Grundlage dieser Entscheidung können wir gezielt wettbewerbsgefährdende Praktiken aufgreifen und effektiv unterbinden.“

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Welche schönes Wort: „den App-Entwicklenden“ 😉

    Auch schön: „Die Sprachsteuerungssoftware Siri ist nur ein Beispiel und verzeichnet aktuell starke Zuwachsraten.“

    Oder: „Nach Nutzerbefragungen verbringen Smartphone-Nutzende über 90 Prozent ihrer Bildschirmzeit in Apps“ – ja wo denn sonst?

    Auch gut: „App-Herausgeber erzielen nach den Ermittlungen im Schnitt über 60 Prozent ihrer in allen App Stores erzielten Umsätze über den Apple App Store, die verbleibenden 40 Prozent entfallen auf Googles Play Store.“

    Und das obwohl Android 70% Marktanteil hat? Hmmm?

    So so, was die nicht alles herausgefunden bzw. ermittelt haben 🙂

    Alles übrigens aus dem Fallbericht-PDF.

    • Wahrscheinlich hat dafür auch noch jemand jede Menge Geld bekommen…………. 🙂

    • Trebuchet says:

      „Auch gut: „App-Herausgeber erzielen nach den Ermittlungen im Schnitt über 60 Prozent ihrer in allen App Stores erzielten Umsätze über den Apple App Store, die verbleibenden 40 Prozent entfallen auf Googles Play Store.“

      Und das obwohl Android 70% Marktanteil hat? Hmmm?“

      Ja, bei Android gibt es häufiger kostenlose und/oder werbefinanzierte Alternativen. Außerdem sind Apple-User bereitwilliger für Apps Geld auszugeben. Das passt schon so denke ich.

      • Letzteres liegt aber nicht zuletzt daran, dass Apple deutlich intelligenter an die Sache herangegangen ist und sehr früh die iTunes-Karten angeboten hat. Bei Android hingegen musste man bis vor wenigen Jahren noch seine Kreditkarte angeben, um jegliche Käufe zu tätigen und das war garantiert auch außerhalb von Deutschland nicht SO super beliebt.

        Und bei Android kann man eben dank der angeblich für Entwickler ach so tollen Drittanbieter-Download-Möglichkeiten viele Apps einfach kostenlos laden, statt die kostenpflichtige Version im Store zu kaufen.

        • Trebuchet says:

          „Bei Android hingegen musste man bis vor wenigen Jahren noch seine Kreditkarte angeben, um jegliche Käufe zu tätigen und das war garantiert auch außerhalb von Deutschland nicht SO super beliebt.“

          Sorry, aber das ist schlicht falsch. Selbst mit meinem damaligen Motorola Milestone mit Android 2.0 von 2009 konnte ich schon Apps kaufen. Und ich hab noch nie ne Kreditkarte besessen. Ging damals über die Mobilfunkrechnung. Bitte nicht einfach irgendeinen Unsinn raushauen.

    • Das passt schon so und ist bereits länger bekannt.

      Apple Nutzer sind in der Regel zahlungskräftiger und gewillter für Apps Geld auszugeben.

      Kann ich auch aus meinem persönlichen Umfeld bestätigen.
      Die Androiden Nutzer neigen dazu selbst bei Apps die sie täglich nutzen lieber ihre Lebenszeit zu verschwenden und sich mit Werbung terrorisieren zu lassen als auch nur unverschämte 99 Cent für eine App zu bezahlen…

      • „Die Androiden Nutzer neigen dazu selbst bei Apps die sie täglich nutzen lieber ihre Lebenszeit zu verschwenden und sich mit Werbung terrorisieren zu lassen als auch nur unverschämte 99 Cent für eine App zu bezahlen…“

        Verallgemeinerung.

        Die Leute, die einen auf WhatsApp mit Anrufen terrorisieren, weil sie sich weigern, Geld für Telefonie auszugeben, vielleicht.

        Wie zahlungskräftig muss man sein, um ein Apple-Gerät zu kaufen? Ich bin ca. im Mittel (nicht Median) der Gehaltsspanne in Deutschland zu finden, aber selbst ein „Einstiegsgerät“ bei Apple ist mir die Kohle einfach nicht wert, wenn ich mein Firmenhandy mit mit dem privaten vergleiche, dann verzichte ich lieber auf den Superiority Complex und kaufe ein Android, das meinen Ansprüchen entspricht und nicht so viel kostet, wie eine RTX 4090.

        Und dass Leute, die wenig verdienen sich nicht unbedingt ein Apple kaufen müsste eigentlich auch klar sein. Es gibt viele, die froh sind, dass sie sich einen Internetanschluss mit 5Mbit/s leisten können. Apple ist eine Luxusmarke, falls das hier vergessen wurde.

        Außerdem ist mir das Korsett, das Apple seinen Geräten aufbindet zu eng.
        Ein paar Features wünsche ich mir für Android (die bessere Automatisierung, zum Beispiel), aber die Möglichkeit Fahrzeuge zu codieren, auszulesen und Stellgliedtests durchzuführen ist auf dem iPhone bis heute undenkbar (wenn es überhaupt für Mac eine Software dafür gibt).

  2. „Nach Nutzerbefragungen verbringen Smartphone-Nutzende über 90 Prozent ihrer Bildschirmzeit in Apps“ – ja wo denn sonst?

    – zB auf dem konfigurierten Bildschirm kit Widgets für Wetter oder schlicht die Uhr. Ist keine Appnutzung im obigen Sinne.

    „App-Herausgeber erzielen nach den Ermittlungen im Schnitt über 60 Prozent ihrer in allen App Stores erzielten Umsätze über den Apple App Store, die verbleibenden 40 Prozent entfallen auf Googles Play Store.“

    Und das obwohl Android 70% Marktanteil hat? Hmmm?“

    Wo ist das Problem? Apple hat nur einen Shop, android ist verteilter und wird nun einmal auch lieber mit – nennen wir es malgeklauten – Apps aus anderen Quellen bestückt. Zudem: Sind das deutsche Zahlen oder weltweit? Da sieht das mit dem Marktanteil deutlich anders aus…

  3. Aha, und was macht man mit den eigentlichen Monopolisten Amazon, Google und Microsoft?

  4. @alex für was genau ist Amazon ein Monopolist?

    • Ehm, buchstäblich dem Internet zum Beispiel? Ich glaube um die 60% des www nutzen AWS – Amazon web Services.
      Damit macht Amazon einen Großteil des Geldes und deshalb können sie andere Märkte wie den Amazon Shop so pushen und sind dort auch ein halbes Monopol geworden.

      • AWS hat als Cloud Service Anbieter nur 32 % Marktanteil. Ist da der größte Anbieter, aber nicht marktbeherrschend.

  5. Merke: wer ein gutes und sicheres Ökosystem schafft z. B. mit Sandboxing, das diesen Namen auch verdient, ist ein Unternehmen mit marktbeherrschender Position. Mir graut davor wenn Apple gezwungen würde, Sideloads oder alternative Appstores zuzulassen. Klar, ich muß das auf meinen Geräten nicht installieren – aber andere tun das und öffnen damit unsichereren Apps in Ökosystem tür und Tor. Denn bislang erkennen sich die Geräte aufgrund der Zugangsbeschränkungen gegenseitig als potentiell vertrauenswürdiger an als z. B. gegenüber einem Android-Gerät. Sicherheit erfordert eine gewisse Abgeschlossenheit. Sei es beim mechanischen Türschloß – nur bestimmte Unternehmen dürfen Schlüssel herausgeben und nur an bestimmte Personen dürfen Vervielfältigungen nach Authentifizirung und Nachweis berechtigten Interesses – herausgegeben werden. So bekommt man Sicherheit um den Preis der Zugangsbegrenzung. Genau deshalb habe ich iOS-Geräte. Daher habe ich ein persönlich starkes Interesse am Fortbestand der „Gatekeeper-Funktion“ z. B. des App-Stores oder des iOS-Systems. Dafür zahle ich gern mehr und verzichte gern auf Konkurrenzprodukte. Dafür hat leider so eine Institution wie ein Kartellamt das rein markttechnisch und nicht sicherheitstechnisch denkt, keinen Sinn. vielleicht sollte man in bestimmten Bereichen – z. B. da wo es um Datensicherheit geht – die Kompetenzen des Bundeskartellamts begrenzen.

    • Datenschutz, nicht Datensicherheit. 🙂

    • „Mir graut davor wenn Apple gezwungen würde, Sideloads oder alternative Appstores zuzulassen. Klar, ich muß das auf meinen Geräten nicht installieren – aber andere tun das und öffnen damit unsichereren Apps in Ökosystem tür und Tor. Denn bislang erkennen sich die Geräte aufgrund der Zugangsbeschränkungen gegenseitig als potentiell vertrauenswürdiger an als z. B. gegenüber einem Android-Gerät.“

      bitte vorher mal schlau machen. Es gibt genügend Beispiele, die bestätigen, dass die Möglichkeit zum Sideloading nicht bedeutet, dass jegliche Sicherheit magisch hinfällig ist.

      Hier wird 1zu1 aus dem Lobbyistentext nachgeplappert und die selbe Argumentation aufgegriffen, die zum Bekämpfen des Rechts auf Reparatur verwendet wird.

      „Sei es beim mechanischen Türschloß – nur bestimmte Unternehmen dürfen Schlüssel herausgeben und nur an bestimmte Personen dürfen Vervielfältigungen nach Authentifizirung und Nachweis berechtigten Interesses – herausgegeben werden. So bekommt man Sicherheit um den Preis der Zugangsbegrenzung. Genau deshalb habe ich iOS-Geräte“

      Ich finde der Vergleich hinkt, als sei er auf eine Tellermine getreten.

      Wenn Apple es nicht schafft, ein System abzusichern, wenn die Option zum Sideloading deaktiviert ist, würde ich sagen „skill issue“.

      Welche Risiken der Nutzer eingeht, wenn er Sideloading aktiviert, das liegt in der Verantwortung des Nutzers selbst und die Argumentation „ich fühle mich in Anwesenheit dieser Option unwohl, daher darf es die nie für andere geben“ ist lachhaft.

      Um bei schlechten Vergleichen zu bleiben, kann man behaupten, dass, wenn sich ein Teil der Nutzer unwohl fühlt, dass ein Fahrzeug autonomes Fahren Stufe 3 unterstützt, dass es bei allen Fahrzeugen auf dem Markt gesperrt werden soll.

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