Flughafen München startet KI-gestützte Kratzer-Erkennung für Mietfahrzeuge

 

Scannen statt Streiten“ – so das Motto des ACE Auto Club Europa in Bezug auf den neuen KI-gestützten Autoscanner, den der Flughafen München in Form einer ersten Anlage in Betrieb genommen hat. Die Idee dahinter ist simpel: Alle Fahrzeuge der Autovermietungen an einem Flughafen fahren vor und nach der Anmietungen durch die Scanner-Anlage, um Schäden zu identifizieren. So soll ebenfalls sichergestellt sein, dass der Mieter eines Fahrzeugs nicht für Schäden haftbar gemacht wird, welche er nicht zu verantworten hat. Dasselbe wird dann auch am Ende bei Rückgabe des Fahrzeugs geprüft.

Für eine entsprechende Montage wurden zuletzt sowohl in Berlin als auch Stuttgart alle Vorbereitungen getroffen. Am Ende soll also nun eine KI die Erkennung übernehmen, welche bislang noch durch menschliche Mitarbeiter anhand der Aufnahmen von 360-Grad-Aufnahmen der Fahrzeuge vorgenommen werden musste. Wie der ACE am 3. Juli per Mail nachträglich mitteilte, wurde der Scanner am Flughafen BER mittlerweile in Betrieb genommen, Stuttgart folgt.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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15 Kommentare

  1. Aus anderen Bereichen kenne ich, dass bestimmte Lösungen bei Menschen präferiert sind, die keine Ahnung vom Thema und dem Kontext haben. Ai ist so ein Thema, wo sich diese Menschen wohl fühlen. Keine Ahnung – Knopfdruck – „Lösung“. Achtet mal drauf, von wem die euphorischsten Erkenntnisse kommen. Bei Ki/Ai habe ich das erste mal richtig Schiss, was da aus der Ecke kommen möge.

    • hier geht es im wesentlichen um Objekterkennung in Bildern. Dies benötigt eine recht hohe Anzahl an Trainingsbildern. Interessant wird es erst, wenn die KI dann noch Verschmutzungen von Beschädigungen sicher unterscheiden soll. Die Einführung des Systems könnte dann doch mehr Zeit beanspruchen als gedacht. Wenn es doch besser funktioniert, wäre ich echt überrascht. Das haben andere Firmen in vielen Bereichen, wo es um deutlich mehr Geld bei der Defektkennung geht, noch nicht hinbekommen.

    • Grade solche stupid-einfachen tätigkeiten sind wie geschaffen für KI, weil Menschen da dauernd bei versagen. Schon mal ein Auto gemietet? Man läuft mit dem Typen von der Vermietung um die halb zerstörte Karre, der murmelt was von „Keine Schäden“ und dann fängt man an und zeigt ihm einen nach dem anderen, bis er in das Formular einträgt „Diverese Schäden rundherum“, dann kann man entspannt nach Gehör fahren… „don’t be gentle, it’s a rental!“
      Mit der KI wird es das nicht mehr geben.

  2. Ganz tolle Sache. Funktioniert so gut wie Verträge am Telefon, die aufgezeichnet wurden. Wetten?
    Vertrag wurde falsch erstellt zu meinem Nachteil? Sorry, die Aufzeichnung ist wegen technischer Probleme nicht mehr auffindbar. Vodafone kann das sehr gut. Einzige Chance nach den 14 Tagen Widerrufsrecht ist dann wegen Datenschutz ein Fass aufmachen, weil sie rechtfertigen müssen wo die Aufnahme mit all den persönlichen Daten hin ist.

    Kratzer im Auto? Also die AI hat gesagt da waren keine bei Anmietung, die Aufnahme ist leider aufgrund eines technischen Fehlers verschwunden. Die AI hat aber sicher Recht. Gut, zwischen AI Scan und Einsteigen wird das Auto sicherlich auch noch bewegt, d.h. bei der Einfahrt oder Ausfahrt kann was passieren. Einzig und allein weiß man am Ende, dass eine AI irgendwas nicht nachvollziehbar zum Zeitpunkt des Scans ausgespuckt hat. Lol.

    • Wo ist dein Problem mit Vodafone? Du hast es dir doch selbst beantwortet. Wegen „technischer Probleme“ ist euer Vertrag nicht mehr vorhanden. Das heißt, ihr habt keinen Vertrag. Das heißt, du musst auch nichts zahlen. Lastschrift bei der Bank sperren und gut ist. Ist deren Pech.

    • Wo ist der Rückschritt? Heute ist es doch „Kratzer im Auto, hat der Mitarbeiter bei der übergabe nicht im Formular festgehalten“ und du zahlst. Also so wie man bisher selbst auch das Auto checkt und mit der Mängelliste abgleicht bei anmietung macht man das auch, wenn die Gegenseite auf KI setzt. Wenn die App sagt „Auto ohne Mängel“ aber ich einen Schaden sehe, dann fahre ich nicht los sondern wende mich an den Support.

  3. TierParkToni says:

    Also, ein Bildvergleich „vorher/nachher“ bedarf jetzt schon einer KI.
    Dass das zuvor ein automatischer Bildabgleich einer Bilderdatenbank erledigt hat, fällt unter den Teppich..
    Und natürlich wird der Mietende damit „entlastet“, er braucht nicht mehr die für Ihn entlastenden Bilder selber erstellen…

    Ich habe früher beruflich öfters Mietfahrzeuge anleihen müssen, und ich bin bis heute sehr froh, dass ich >immer< mindestens 30-40 Fotos pro Fahrzeug erstellt habe. In mindestens 1 Dutzend Fällen waren MEINE Bilder der einzige Nachweis, dass Dellen/Kratzer schon vorher vorhanden waren und nicht in meiner Mietdauer passiert sind.
    Dass dort teilweise aber auch häufig Mitarbeiter versuchen, nach der Methode "Bazar" einem Schäden unter zu jubeln und darum zu feilschen, ist aber auch nichts neues – deswegen auch die eigenen Bilder. Übrigens waren einige der Schäden bereits bei der Übergabe dokumentiert, aber auch da wurde oftmals zu argumentieren "versucht", dass der Schaden jetzt noch schlimmer ist …

    Ob das durch die KI besser wird, wage ich jedoch zu bezweifeln, denn die KI-Systeme wollen auch erst einmal bezahlt werden, und durch geringere Versicherungsprämien spart man das in der Vermietung keinesfalls ein (oder es wäre Herrn Sixt bereits eingefallen, denn der ist der absolute "König der Kostenreduzierung im Kfz-Verleih").

    Interessanterweise ist die "KI" dort m.M.n nur der Versuch, (un- oder unterqualifizierte) Mitarbeiter auszusortieren und die Kosten zu drücken – und das wird, je nach Erfolg der Thematik, zukünftig in vielen Bereichen des Arbeitslebens geben.

    Als Beispiel : ein Mitarbeiter bei uns in der Firma kümmert sich um den Datenaustausch mit Stromnetzbetreibern. Auf deren Seite wird jetzt schon vieles "KI"-automatisiert, und er hofft, dass zumindest sein Job bei uns damit nicht eines Tages "KI"-klassifiziert wird – möglich wäre das jetzt schon, und es würde eine Menge Zeit + 1 Arbeitsplatz einsparen.
    Seine Qualifikation ist es jedoch, abstrakte Anomalien zu erkennen (gibt es häufiger, als man denkt), und die damit auftretenden Probleme kurzfristig zu klären/lösen, und daran scheitert die eingesetzte KI der anderen Seite kläglich…

    Bei meinem Job bin ich mir jedoch relativ sicher, dass den noch einige Zeit lang keine KI erledigen kann – ich arbeite nun wieder als Handwerker (PV-Elektro = besseres Geld und Kollegen als zuvor kommunal am Schreibtisch), und der Job ist nicht so leicht durch eine KI bzw. durch halbwegs moderne Robotik zu ersetzen ;-)…

  4. Gute Idee, sowas mit KI zu unterstützen. Im Gegensatz zur begutachtenden Person hat eine KI keine persönlichen Befindlichkeiten. So wird die Schadenermittlung auf jeden Fall objektiver. Ob und wie gut es am Ende funktioniert und welche Risiken sich auf dem Weg in und aus dem Scanner ergeben, muss sich im praktischen Einsatz zeigen. Man sollte KI und deren Nutzer nicht von vornherein verteufeln. Aber genau da scheint das Problem zu liegen, das uns vermutlich, auch von positiven wirtschaftlichen Entwicklungen, abhängt. German Angst…

    • Oliver Müller says:

      KI ist immer biased, je nach Trainingsmaterial. Wie gut das alles funktioniert, kann man u.a. hier nachlesen:
      https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/chatbot-ersetzt-telefonberater-und-muss-abgeschaltet-werden-18934655.html

      Übrigens nicht der erste Chatbot, der abgeschaltet werden muss, viele erinnern sich sicher noch an Tay, den Chatbot von Microsoft, der nach kurzer Zeit des Betriebs deaktiviert werden musste:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Tay_(Bot)

      Seitdem sind mehr als sieben Jahre vergangen und wir haben offensichtlich nichts dazu gelernt.

      Skeptiker nach all den bisherigen Erfahrungen in die „German Angst“ Ecke zu stellen ist halt das einfachste, wenn man nicht diskutieren, sondern auf Biegen und Brechen eine Technologie durchdrücken will, die per Definition kaputt ist.

      • Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Der Vergleich einer Bildauswertung auf KI-Basis mit einem Chatbot ist nahezu unzulässig. Wie erfolgreich KI-basierte Bildauswertung sein kann, zeigen ja die schon vorhandenen Beispiele aus der Medizin. Hätte man einen Artikel aus einem Wissenschaftsmagazin, samt Pro und Contra verlinkt, dann wäre es evtl. ein ernstzunehmender Kommentar geworden. Mit dem letzten Absatz, und ganz besonders durch den Spruch. „per Definition kaputt“, zeugt von sehr viel Gutgläubigkeit für KI-Hater.

        Gegenüber dem Kunden dürfte das beschriebene System durchaus objektiver auftreten als der Mensch allein.

    • Es ist nicht die German Angst, weltweit wurde ja bereits von nicht-deutschen zu Vorsicht geraten und das von Experten in dem Gebiet und nicht von Stammtischlern wie wir es sind. Ich bin absolut für Fortschritt und Entwicklung, bei KI sehe ich jedoch eine Büchse der Pandora 🙂 Leute zu verteufeln, die KI verteufeln ist zu einfach. Gesunden Menschenverstand sollte man bei KI noch walten lassen können. Der Mensch neigt dazu neue Technologien, sofern sie ihm zur freien Verfügung stehen, in erster Linie zum eigenen Profit ohne Rücksicht auf Verluste zu nutzen, daher braucht es eine Regulierung.

      • >>Der Mensch neigt dazu neue Technologien, sofern sie ihm zur freien Verfügung stehen, in erster Linie zum eigenen Profit ohne Rücksicht auf Verluste zu nutzen, daher braucht es eine Regulierung.

        Demnach hätte man jede fortschrittliche Entwicklung regulieren oder gar verbieten müssen. Selbst die katholische Kirche hat es mit der Zeit erkannt, dass die Menschheit so nicht weiter kommt. Erinnern wir uns mal an den Universalgelehrten Galileo Galilei.

  5. Objekterkennung in Bildern konnte Picasa schon vor über zehn Jahren! Mal wieder ein alter Hut der mit „Zauberwort“ KI erneut wie die Sau durchs Dorf getrieben wird.

  6. Ob das immer zum Vorteil der Kunden sein wird? Ich habe schon einige Mietwagen mit Kratzern zurückgegeben. Auch wenn ich das Personal direkt drauf aufmerksam gemacht habe, haben die die durchgewunken. Hatte jeweils eine externe Versicherung für die Selbstbeteiligung, sodass es mich außer arbeit nichts gekostet hätte wenn die Schäden über die reguliert worden wären.

    • >>Ich habe schon einige Mietwagen mit Kratzern zurückgegeben. Auch wenn ich das Personal direkt drauf aufmerksam gemacht habe, haben die die durchgewunken.

      Genau da liegt das Problem. Der nächste Kunde, der bei der Fahrzeugübernahme nicht sympathisch erscheint, zahlt deinen Kratzer und vielleicht noch einige mehr, die er bei der Fahrzeugübernahme nicht gesehen hat. Wenn die Kratzer per KI-Scanner dokumentiert werden, dann spielen persönliche Befindlichkeiten eine kleinere Rolle. Eventuell muss sich der Mitarbeiter erklären, wenn er die dokumentierten Kratzer unterschlägt und sympathische Kunden bevorzugt.

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