Google Fotos: So funktioniert das Teilen der Fotogalerie

Auf Googles Entwicklerkonferenz I/O 2017 hat man neue Möglichkeiten für Google Fotos vorgestellt. Diese wurden nun auch größtenteils scharf geschaltet. Ich habe mal einen schnellen Blick auf die Neuerungen von Google Fotos geworfen. Für alle, die sich wundern, warum Web-Ansicht und Apps für iOS und Android nun etwas anders aussehen, bzw. ein Mehr an Funktionen bieten.

Die neuen Möglichkeiten betreffen beispielsweise das Teilen von Inhalten. Teilt ihr ein Foto, so versucht Google Fotos zu erkennen, mit wem ihr es teilen wollt. Das können bei aktivierter Gesichtserkennung Personen auf dem Foto sein – oder aber auch Personen, mit denen ihr bereits häufig Fotos geteilt habt. Kontakte, die mit Gmail-Account hinterlegt sind, werden weiterhin dahingehend passend dargestellt, wenn sie Google Fotos nutzen. Aber natürlich lassen sich über Links und Mail-Adressen auch alle anderen Kontakte ansprechen.

Sowohl im Web als auch in der App tauchen neue Optionen in der seitlichen Menüleiste auf. Das Archiv gibt es schon länger, neu ist das Freigegeben der Fotogalerie. Da werden sicherlich bei den meisten die Haare zu Berge stehen – wer will schon seine komplette Fotogalerie freigeben? Muss man nicht, keine Sorge.

Erst einmal wichtig zu wissen: Das Gegenüber (und ihr könnt eure Library nur mit einer Person teilen!) muss über ein Google-Konto verfügen. Was kann man freigeben?

  • Nur ausgewählte Fotos hinzufügen: Du kannst die Fotos nach Gesichtern oder Datum filtern.
  • Nach Gesichtergruppen filtern: Du kannst eine oder mehrere Gesichtergruppen auswählen. Fotos, die einer ausgewählten Gesichtergruppe entsprechen, werden geteilt.
  • Nach Datum filtern: Alle Fotos mit einem Datum, das nach dem ausgewählten Zeitpunkt liegt, werden geteilt.

Doch auch hier gibt es unter Umständen Fallstricke: Die Gesichtergruppierung funktioniert noch nicht völlig perfekt. Beim Filtern nach Gesichtergruppen kann es unter Umständen vorkommen, dass Fotos geteilt werden, auf denen die ausgewählten Personen nicht zu sehen sind. Auch ein beliebter Fehler: In einigen Fällen ist das Datum eines Fotos nicht richtig. Wenn es zum Beispiel gescannt wurde oder die Kamera nicht richtig eingestellt war, kann ihm das falsche Datum zugeordnet werden. Beim Filtern nach Datum kann es so vorkommen, dass Fotos geteilt werden, die nicht in den ausgewählten Zeitraum fallen. Wollt ihr Teilen, so sieht das wie folgt aus:

Eigentlich selbsterklärend, oder? Alles Fotos heißt auch „alles“. Dann kann der gewählte Partner alles sehen. Alles was alt und alles was neu ist. Du kannst auch nur Bilder bestimmter Personen freigeben, dann werden alle Bilder einer Person freigegeben, die auf einem Bild erkannt wurde. Man kann nicht nur eine zu teilende Person aussuchen, sondern auch mehrere. Dies erfordert ein Freischalten der Funktion in Deutschland.

Das Teilen von Bildern nach Datum gilt AB einem Datum. Wer also ab dem 29.6.2017 teilt, wie in meinem Screenshot zu sehen, der teilt Inhalte AB diesem Datum. Nicht davor. Bedingungen lassen sich auch verknüpfen. So kann man ALLE Fotos ab einem Datum teilen – oder man wählt bestimmte Personen aus, die ab einem bestimmten Datum zu sehen sind. Was geteilt wird, wird vor der Einladung noch einmal angezeigt. Zum Zeitpunkt meines Beitrages hat Google Fotos allerdings einen Anzeigefehler. Wie man im oberen Screenshot sieht, teile ich Fotos AB einem bestimmten Datum, die Bestätigung zeigt aber ALLE BIS zu diesem Datum an.

Der eingeladene Partner sieht dann eine Einladung und kann meine geteilten Fotos über die Seitenleiste aufrufen. Das Gegenüber sieht, von wem Fotos kamen – und ihr seht dort, mit wem ihr teilt und vor allem: was.

Hat man seine Library wie auch immer geteilt, dann kann man im Web oder der App festlegen, wie mit den Fotos vorgegangen wird. Standardmäßig werden fremde Fotos zwar angezeigt, aber nicht automatisch bei euch gespeichert. In den Google-Fotos-Einstellungen von Web und App kann man aber festlegen, dass die Bilder automatisch bei euch gespeichert werden.

Warum? Ganz einfach: Speichert ihr nicht und jemand beendet die Freigabe, dann habt ihr keinen Zugriff mehr. Speichert ihr die Fotos, dann habt ihr auch nach Beenden der Freigabe die Fotos. Wichtig zu wissen: Speichert ihr die Fotos des Gegenübers nicht, dann tauchen sie auch nicht in eurer Übersicht auf, nur über die Freigabe in der Seitenleiste könnt ihr die Fotos sehen. In diesen Einstellungen lassen sich auch nachträglich die Berechtigungen ändern – oder eine Freigabe komplett beenden.

Eigentlich eine ganz nützliche Sache. Schade finde ich, dass man seine Library nur mit einer Person teilen kann. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Alternativ muss man da halt weiter über geteilte Alben gehen. Hier kann man mehrere Leute einladen, die auch am Album mitarbeiten können.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. aos_goes_outside says:

    Feature ist super. Und erleichtert einiges. Jetzt noch auf mehrere Optionen erweitern (Familie,Freundin, bestimmte Freunde etc.) und es ist für mich perfekt.

    P.S.: ich verstehe den „Anzeigefehler“ im Bezug zu Galerieansicht nicht als Fehler. Da man ja rückwirkend die Fotos anschaut („von heute bis…) Ist die Anzeige für „geteilt [rückwäts] bis Tag X“ richtig 😉

  2. @aos_goes_outside: Ok, KANN man aber auch falsch verstehen – hab das n paar Leuten vorgelegt, die sahen es so wie ich 😀

  3. Ich habe das Datum so verstanden:

    OK, man teilt das mit seinem Lebenspartner, mit wem sonst würde man auch sein gesamtes Album teilen wollen.

    Und manche Leute führen eine komische Beziehung. Da soll der Partner nicht sehen, was man vor seinem Kriegetag alles mit dem Ex-Partner gemacht hat. Warum auch immer.

    Also trägt man da bei Bedarf seinen „Kriegetag“ ein, und der Partner erfährt nie von dieser Las-Vegas-Wackelpudding-Pool-Ziegen-Geschichte.

  4. An sich nette Funktion, allerdings stört mich, dass Google zuviel mit Design und Funktionen experimentiert. Gerade im Familienverbund mit weniger technikaffinen Personen lebt man m.E. in Apples hübschem Garten entspannter… Nicht jeder nutzt viele Funktionen seiner Hard-und Software regelmäßig. Da stellt ein „Wiederfinden“ von Funktionen schon ein beträchtliches Ausschlusskriterium bei der Akzeptanz von Podukten dar.

  5. Klingt spannend! – würde mich freuen, wenn Apple dieses Feature in seine iCloud Foto Bibliotheken integriert.

  6. Apple experimentiert nicht, Apple legt einfach fest.

    Das ist der Grund dafür, dass ich mich, obwohl Apple-Nutzer, da eben gerade nicht wohlfühlen. Die entfernen oder ändern einfach dauernd Sachen, die ich nutze und haben will. Egal, ob meine Mutter nun damit zurecht kommt oder nicht.

    Ich finde das generell gruselig heutzutage. Man kann einfach nichts mehr selbst festlegen. Zu Zeiten von KDE3 habe ich mir noch mehrere Abende Zeit genommen, um mir die Oberfläche genau so hinzustricken, wie ICH das will, und nicht irgend ein kalifornischer Kunststudent. Selbst unter Linux hat heutzutage der „It just works“-Unfug Einzug gehalten.

  7. Uff…bin auch langjähriger Apple Nutzer.
    Was in letzter Zeit auch mit dieser schrecklichen „Fotos-App“ gemacht wurde ist ein Graus.
    Also schlimmer kann man es nicht machen…

    Schaue mir die Google Kiste mal an, scheint vielversprechend

  8. Ich finde ehrlich gesagt, Google Photos und Apple Photos gehört in die gleiche Mülltonne.

    Die Idee hinter beiden ist die gleiche: Der Fotograf (ehr: Knipser) soll bloß´ nix machen müssen. Man nehme einen Haufen Maschinenlogik, befülle sie mit Parametern wie Uhrzeit und GPS-Ortung, und fertig ist das automatische „Album“. Der Knipser darf noch seine Sternchenbewertung dran machen. Fertig. Bloß nix sortieren. Bloß nichts aufräumen. Alles reinrotzen, Apparat macht schön.

    Recht auch für Partyknipser.

    Nun bin ich definitv meilenweit entfernt davon, auch nur Hobby-Fotograf zu sein. Aber die normale Fotosession läuft aus meiner Sicht so ab:
    Ich fahre mit der Familie ins Mühlen-Museum.

    – Vor dem Museum steht ein lustiges Plakat, dass im Krematorium „Tag der offenen Tür“ sei: Knips. Das Bild kommt in den Ordner „Schnappschüsse“ und auf Facebook“.

    – Im Museum wird fotogafiert: Mühlräder, Mühlsteine, Mehlsack. Kommt in den Ordner „2017_06_29__Muehlenmuseum_Ausflug“

    – Im Museum hängt ein Plakat, in zwei Wochen sei auf dem Gelände ein Oldtiomer-Treckertreffen. „DA könnten wir auch hin“, ich knipse das Plakat. Wenn ich zuhause die Fotos durchgucke, sehe ich das Bild, mache einen Kalendereintrag und lösche das Bild. Kommt in gar keinen Ordner.

    – Auf dem Freigelände des Museums sehen wir Heißluftballons vorbeifahren, einer landet auf dem Feld, ich mache 30 Fotos. Eigener Ordner „2017_06_29__Ballons“

    – Draussen hat einer eine Schramme in unser Auto gefahren. Ich knipse den Schaden für die Versicherung. Bilder kommen überhaupt nicht in die Sammlung.

    Viel Spaß, dass bei Google in Alben zu bekommen. Ich mache zwar sowieso schon keinen automatischen Upload, sondern ziehe mir die Rechner erst auf den Rechner, lösche den Mist, sortiere es in meine lokale Ordnerstruktur für „Digikam“ — und dann manscht der Google Uploader alles wieder zusammen.

    Abgesehen davon kann man die Erkennung auch knicken. „Osterfeuer“ ist „Sonnenuntergang“, Wandertour auf den Brocken ist „Wernigerode“, und alle Kinder unter 10 heissen „Melanie“.

  9. Verstehe ich das richtig, dass man das nur für eine Person freigeben kann? Ich hab das jetzt mal gemacht, aber finde keine Funktion, eine weitere Freigabe zu konfigurieren.

  10. @maximilian: Beschrieb ich ja so

  11. Ich hoffe man kann bald auch mehr zusammenfügen. In den Brand Seiten ists übrigens auch angezeigt obwohl man da eig. mind. mit der Account Library verbinden müsste um die Seite produktiv nutzen zu können

  12. Auf dem einen Bild sieht man Saschas ganze Mail Adresse

  13. Bei mir verhält sich das seltsam: meine Frau und ich teilen unserer Bilder. Ich sehe die Bilder meiner Frau im Browser ohne dass ich was machen muss. Sie tauchen einfach in meinen Bildern mit auf. Anders hingegen in der App: da muss ich über die Seitenleiste in die Bilder der anderen Galerie wechseln. In der Standard-Ansicht sehe ich nur meine Bilder. Anders hingegen auf dem Smartphone meiner Frau: da werden meine Bilder unter ihren direkt mit angezeigt. Die Einstellungen sind identisch! Irgend jemand eine Idee???

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