YouTube-MP3.org: Google stellt Ultimatum und droht mit rechtlichen Konsequenzen

Google gibt uns einige Möglichkeiten, wie wir die Inhalte von YouTube nutzen können. Natürlich betrachten wir die Clips direkt an Ort und Stelle, können aber den Content auch in unsere Seiten einbinden – oder auch die API nutzen. Als Entwickler kann man diese Schnittstelle nutzen, um auf zahlreiche Features des Dienstes zuzugreifen. Davon wird natürlich auch rege Gebrauch gemacht, aber nicht immer so ganz im Sinne Googles.

Zum Beispiel ist Google nicht ganz glücklich mit Diensten, die einzelne Elemente aus dem YouTube-Video extrahieren – in diesem Beispiel die Audiospur – und als MP3-Download zur Verfügung stellen. YouTube-MP3.org tut exakt dies und mit 1.3 Millionen Zugriffen täglich auch sehr erfolgreich.

Google hat diesem Treiben bislang zugesehen, wird nun aber dagegen vorgehen, wie das Beispiel YouTube-Mp3.org zeigt. Dort ist nämlich von den Google-Anwälten Post ins Haus geschneit. Sieben Tage gibt man dem Macher der Seite Zeit, um seinen Service vom Netz zu nehmen. Der wiederum ist sich natürlich keinem Vergehen bewusst, wie man seinem Statement entnehmen kann:

We would estimate that there are roughly 200 million people across the world that make use of services like ours and Google doesn’t just ignore all those people they are about to criminalize them. With the way they are interpreting and created their TOS everyone of those 200 million users is threatened to be sued by Google.

Egal, wie sich der Kamerad entscheiden wird – die Verbindung zu den Servern hat Google eh schon gekappt. Das Unternehmen ist natürlich auch den Firmen gegenüber verpflichtet, mit dessen Inhalten man auf YouTube sein Geld verdient – zum Beispiel eben den großen Major-Labels. Von daher kann ich schon nachvollziehen, dass man hier nun versucht, alle möglichen Hebel in Bewegung zu setzen. Andererseits jedoch könnt ihr euch mal den Spaß machen und nach den Such-Terms „YouTube“ und „MP3“ googeln und ihr werdet sehen, dass das Angebot von YouTube-MP3.org nur eines von unzähligen ist. Diese Attacke erinnert also zumindest auf den ersten Blick an Don Quijotes Kampf gegen Windmühlen.

Wie Torrentfreak berichtet, sind bereits aber vergleichbare Schreiben auch an die Macher von einigen anderen Angeboten dieser Art losgeschickt worden – Google will hier scheinbar wirklich den ganzen, nahezu unendlich großen YouTube-Download-Sumpf trockenlegen.

Quelle: Torrentfreak.com 

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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26 Kommentare

  1. Wieso geht Google da nicht nen Schritt weiter und schmeißt sie aus ihrer Suche? Ich mein, das wär doch der erste Schritt was ich machen würde. Was man nicht finden kann, nutzen nur Leute die das Wissen.
    Und wenn die Zahlen nicht runtergehen bei den Anbietern, dann kann man ja die Anwaltsschreiben hinterher schicken..

    Aber wie schon oben geschrieben, solange das am Rechner ankommt, kommt man immer an die Tonspur.
    Ist bei HTML-Seiten auch nicht anders. Konnte damals auch jeder wie wild kopieren. Erst PHP hat das ganze geändert.

  2. Es gibt doch mittlerweile zig solcher Dienste in unterschiedlichen Herren Länder. Wie wollen die das denn unterbinden?

  3. @Sebastian Da gibt es dann wieder Leute die meinen, dass das irgendwie die Neutralität verletzen würde. Allerdings kann man das kritisch betrachten, da ja die freie Meinungsäußerung gilt. Vermutlich versucht man so einfach einen Shitstorm abzuwenden

  4. Christoph B. says:

    @JanB

    Erstmal danke für den Tipp mit dem WEBM Container 🙂

    …das ist aber nicht das erste mal dass du dich hier über Tonqualität und transcodieren aufregst.

    Lass doch die Leute ihre Musik so hören wie sie wollen. Du magst zwar Recht haben, aber ich beispielsweise höre den Unterschied kaum, nutze YouTube-Musik auch nur bei Raritäten die ich sonst nirgends finde.

    Es gibt auch genug Leute die mit Billigkopfhörern rumlaufen.

  5. Markus Scheurer says:

    @Tchooe Ja, YouTube hat schon seit Jahren so gute Tonspuren. Genau wie bei den Musik-Kanälen auf myvideo.de gibt es auch in YouTube zahlreiche Channels von den Labels oder eben den Künstlern selbst. Da sind die Videos meist in HD-Qualität verfügbar. Da ist dann auch die Musik-Qualität von einer MP3-Musik-Datei mit 128 oder 192 kbit/s nicht zu unterscheiden. Und mit entsprechenden Tools wie z. B. dem RealPlayer kann man Videos schon seit Jahren abspeichern und dann sogar gleich in eine MP3 umwandeln. Und für die Pausen vor / nach / in dem Stück gibt’s ja genügend Programme wie z. B. den Nero Wave Editor oder zahlreiche kostenlose Tools.
    Einziger Unterscheid bei YouTube (z. B. im Vergleich zu myvideo): Viele der Künstler- / Label-Channels sind in Deutschland nicht verfügbar wegen der GEMA-Problematik. Aber auch dies kann man mit entsprechenden Tools umgehen. Zulässig oder nicht, aber technisch machbar.
    Und das ist eben – auch durchaus gerechtfertigt – der Musik-Industrie sowie YouTube als Werbe-Einnahmen- und Kooperation-Gebühren-gestütztes Portal ein Dorn im Auge.
    Den Portalen, die das ganze als Service im Internet anbieten, kann man da auf technischer Seite beikommen. Wie’s mit Programmen wie RealPlayer oder Aufnahme-Dienste, die quasi nur die Ton-Wiedergabe aufnehmen, aussieht, ist nochmals ein anderes Thema.

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