Wie Google den Smartphone-Markt entschleunigt: Zwei Autoren und zwei Sichtweisen

Ein Smartphone, viele Meinungen: Googles, beziehungsweise Motorolas „Moto X“. Einige sprechen vom Game Changer, einige von einem großen Flop. Es dürfte wohl kein Hahn nach dem Gerät gekräht haben, würde dieses Smartphone nicht von Google sein. Haben zwei Autoren dieses Blogs denn eine Meinung zum Gerät, beziehungsweise zur möglichen Strategie von Google? Auf jeden Fall!

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Sascha:

Die letzten sechs Jahre waren ein reiner Wettlauf zwischen den Herstellern, sowohl im Software-, als auch im Hardware-Bereich. Das iPhone von Apple mischte 2007 den Markt auf, Google schob Android hinterher und sorgte mit einer Armada von Herstellern im Rücken dafür, dass sich das mobile Betriebssystem auf einen Siegeszug begab.

Gleichzeitig begann ein Spec-Race zwischen den Herstellern. Dual-Core, 3D, Quad-Core, immer größere Displays, Octa-Core, 41-Megapixel-Kameras und ein Gerät nach dem anderen auf den Markt werfen. Samsung geht aus diesem Rennen als großer Gewinner hervor, die anderen Hersteller müssen sehen, wie sie über die Runden kommen.

Google sagt mit dem Moto X nun „Stop!“, also offensichtlich, weil eigentlich haben es die anderen Hersteller bereits getan. Samsung brachte im Galaxy S4 hauptsächlich Software-Features als Neuerung, HTC konzentriert sich auf das Sounderlebnis, Nokia möchte die beste Kamera bauen.

Und Google? Google möchte mit dem Moto X das beste Android-Smartphone bauen. Hier kommt es nicht auf technische Details an, also in einem gewissen Sinn schon, aber eben nicht im GHz-Schwanzvergleich. Es kommt auf den Nutzer an, er soll das für sich perfekte Gerät erhalten.

Was Google mit dem Moto X macht, ist ziemlich Apple-Style, auch wenn es vorerst nur auf die USA beschränkt ist. Assembled in USA, ein amerikanisches Produkt für den amerikanischen Patrioten, entwickelt von einer Traditionsfirma, die immer noch ein sehr hohes Ansehen genießt.

Gleichzeitig setzt Google ein Signal an die anderen Hersteller. Es ist wie damals mit dem Nexus 7. Alle Android-Tablet-Hersteller orientierten sich am iPad, relativ erfolglos. Dann kam Google und sagte, man muss sich über den Preis definieren und setzte die magische Preisgrenze von 200 Dollar für 7-Zoll-Tablets. Heute bewegen sich viele 7-Zöller in diesem Preisbereich.

Google setzt erneut ein Zeichen. Diesmal geht es nicht um den Preis, es geht um die Funktionen. Ein Smartphone für die Massen braucht keinen Quadcore-Prozessor, es braucht kein Display mit einer höheren Auflösung als der Computer-Monitor, auf den man täglich blickt. Es soll ein Personal-Assistent sein, es soll Antworten wissen, wenn ich Fragen habe, es soll nicht vor mir schlapp machen, wenn der Tag zu Ende geht.

Das Moto X wird vorerst nur mit Vertrag in den USA angeboten. Man muss nicht zwischen schwarz und weiß wählen, man kann sich das Gerät optisch so zusammenstellen, wie man es möchte. Unzählige Kombinationen sind möglich. Man kann seinen eigenen Stil einfließen lassen. Dafür zahlt man dann so viel wie für ein Flaggschiff-Gerät der anderen Hersteller.

Ein schlecht gewählter Preis, oder ist er doch gerechtfertigt? Ich bin der Meinung, Google hat genau den richtigen Preis gewählt. Ein Smartphone für die Massen, zum Premium-Preis, den man gewillt ist zu bezahlen. Der Kunde bekommt mehr als nur ein Smartphone mit mittelmäßigen Spezifikationen. Er bekommt ein scheinbar individualisiertes Produkt, das genau das macht, was der Kunde erwartet.

Man kann das Moto X ein Stück weit mit dem iPhone vergleichen. Dies hinkt in Sachen Prozessorleistung und RAM ebenfalls den meisten Android-Flaggschiffen hinterher. Auch die oft diskutierte Display-Größe von 4 Zoll wir bei Android-Smartphones bereits im „Mini“-Segment überschritten. Dennoch kaufen es die Kunden.

Aber, und das ist ein großer Unterschied, während Apple versucht, dem Kunden ein Must-Have-Feature einzureden, heißt es beim Moto X vielmehr: „Wir wissen, was Du als Kunde brauchst, hier hast Du es.“ Als gutes Beispiel dient hier die Akkulaufzeit. Einen 2.200 mAh-Akku in einem aktuellen Gerät zu verbauen ist gewagt. Alle schreien nach mehr Akku und Motorola verbaut gerade einmal Standard. Aber, und auch hier kommen die mittelmäßigen Komponenten wieder ins Spiel, der Akku ist ausreichend, um das Smartphone laut Motorolas Aussage „über den Tag zu bringen“.

Das will der Kunde. Ihm ist es doch egal, welche Leistung der Akku hat, wenn das Smartphone den ganzen Tag nutzbar bleibt und man nicht ständig auf der Suche nach einer Steckdose sein muss. Dafür ist der Kunde bereit zu zahlen. Da nimmt er auch einen 720p-Screen in Kauf, weil er den Unterschied zu 1080p auf dieser Größe eh kaum wahrnehmen würde.

Das Moto X ist in vielen Belangen ein Premium-Smartphone, warum sollte es dann zu einem niedrigen Preis verramscht werden? Natürlich werden erst die Verkaufszahlen zeigen, ob die Strategie von Google / Motorola aufgehen wird. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das Moto X ein großer Erfolg werden könnte.

Zudem wird es spannend zu beobachten sein, wie die anderen Hersteller darauf reagieren. Rücken Specs künftig weiter in den Hintergrund und es wird eher an der Funktionalität geschraubt? Motorola zeigt, dass dieser irrsinnige Wettlauf um das flachste, schnellste, hochauflösendste und größte Smartphone nicht mitgespielt werden muss, um sich im Premium-Bereich zu positionieren.

Carsten:

Ich werde hier nicht alles ein zweites Mal wiedergeben wollen, was Sascha bereits oben richtigerweise erwähnt hat. Dass das Moto X kein High End-Smartphone werden würde, das war lange Zeit vorher bekannt. Dennoch lief, von Google nicht schlecht gesteuert, die Hype-Maschine an. Sprecht drüber, tragt die Message weiter. Hier kommt das US-Handy. Von uns – für euch. Eine Aussage, die bei vielen patriotischen US-Bürgern gut ankommen wird. 199 Dollar sind zuviel? Kommt auf die Sichtweise an, knapp 200 Dollar sind nicht wirklich so viel Geld, zumal in den USA eher zum Vertrag gegriffen wird, als zum Vollzahler-Smartphone, wie es hier in Deutschland öfter der Fall ist.

Motorola hat garantiert ein wertiges Smartphone auf den Markt gebracht, welches gut verbaut ist und über eine tolle Haptik verfügt. Das kann man bei Motorola nämlich. Die Customize-Schiene ist eine ganz wichtige. Menschen passen gerne Dinge an, nicht umsonst haben Shops Erfolge, die anpassbare Waren anbieten, sei es Müsli, Schokolade, Shirts oder eben das Handy.

Der enttäuschte Freak, der das Gerät als Müll tituliert, weil ohne Wechselakku und ohne Quad Core? Diese scheinbar lauten Stimmen sind ein laues Lüftchen im Gegensatz zu vielen Kunden aus der Masse. Das Motorola Moto X will das Volks-Phone für die Massen in den USA sein. Made in USA. Quad-Core, Okta-Core und Co. Nice to have – doch wer braucht es wirklich? Wichtig ist ein stimmiges Gerät, welches die angekündigten Features flott und sauber erledigt. Man schaue einmal auf die iOS-Plattform. Da gibt es kaum Benutzer, die sich Sorgen machen müssen, dass Spiel A oder B nicht läuft. Es läuft einfach auf den meisten iOS-Geräten. Ich kaufe ein Gerät und muss mir um nichts anderes mehr einen Kopf machen.

Google muss ein Smartphone oder mal zumindest einen gemeinsamen Nenner finden. Ob Android oder iOS, dies ist vielen heute egal. Sie entscheiden sich aufgrund eines App- oder Zubehör-Ökosystems für einen Plattform. Kaufe ein iPhone und du weisst, dass du wirklich jeden Krempel als Zubehör bekommst. Android? Ein paar Kopfhörer und mehr oder wenig gute Docking-Stationen.

Google zieht in der Tat geschickt die Reissleine im Wahn des Wettrüstens, rückt wieder den Benutzer in den Vordergrund. Das mag sympathisch wirken, soll letzten Endes auch die eigene Marke stärken. Verkäufe über den Play Store? Da verdient Google mit – ob Samsung oder Motorola. Google hat es einstweilen geschickt verstanden, die Konkurrenz in Sicherheit zu wiegen. Hey – wir bieten nur ein Smartphone für die Massen an, mit normaler Ausstattung. Habt keine Angst – wir können friedlich nebeneinander existieren! So zumindest die ausgestrahlte Meinung. Keine Extrawürste, keine großartigen Special-Funktionen, obwohl dies natürlich ohne Probleme möglich wäre. Doch man will keine Unruhe in den Android-Markt bringen, der trotz seiner Marktmacht noch eine zarte Pflanze ist.

Was noch alles folgen wird, das steht natürlich in den Sternen und ist nicht absehbar. Nur wenige dürften Googles Pläne und Ängste kennen. Pläne wie Wachstum Jahr für Jahr dürften bekannt sein, aber dieses wird man weiterhin nur realisieren, wenn man die Partner auf Android-Ebene nicht verprellt. Man stelle sich vor, dass Samsung entscheidet, ein eigenes System zu realisieren. Samsung ist die einzige Firma, die solche Projekt stemmen kann, Samsung ist mittlerweile in meinen Augen die mächtigste Firma der Welt – man hat einfach überall die Hände drin. Kameras, Spülmaschinen, Kühlschränke, Tv-Geräte, Entertainment, selbst Kriegsschiffe. Der Galaxy-Brand bei Samsung ist mittlerweile so stark, dass die Massen einen eigenen Android-Fork mit Samsung-Store ohne Probleme annehmen würden, wenn es denn hart auf hart kommt.

Das Motorola Moto X – im Prinzip Googles erstes eigenes Smartphone. Ob Hit oder nicht – ich vermag es nicht zu beurteilen. Ich persönlich finde es gelungen, wobei der Preis natürlich immer noch eine Ansage ist. Verständlich dass Google erst einmal nur auf eigenem Terrain, den USA, das Risiko eingehen will. Dort, wo Motorola noch einen guten Namen hat. Und wenn alles den Bach runter geht, dann bleibt immer noch die Nexus-Schiene mit Partnern und ein ordentlicher Schwung Patente. An einen Game Changer, so wie er von einigen Experten gerne gesehen wird (die jedes neue Gerät als das beste titulieren), glaube ich allerdings nicht. Das Moto X mag ein Puzzleteil für Google sein. Die Zeit wird es zeigen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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46 Kommentare

  1. Ähm… will euren Bitchfight nur ungern unterwandern. Aber ist es nicht Jacke wie Hose ob Google, Apple oder Microsoft? Oder wie im Falle der Spielekonsolen auch Sony. Oder wenn man es weiter spannt, Facebook etc..?

  2. Lumia920-Nutzer says:

    ich sage ja das es keinen unterschied macht, nur stört mich die „einseitige“ berichtserstattung! mal wird drauf rumgehackt und mal wirds komplett außen vor gelassen! das war nur meine frage, nicht mehr oder weniger!

  3. Ich nehm mal an, dass es an mich gerichtet war?

    Natürlich, wenn man für sich andere Schwerpunkte im Fokus hat… Aber wenn man in ’ner Runde sitzt und ein Thema anschneidet, fängt man meist immer nur mit bestimmten Standpunkten an. Ich mein, was erwartest Du? – Klar, ist vielleicht ein nennenswerter Aspekt. Aber vielleicht nicht für jeden. Und vielleicht geht es in diesem Artikel einfach nicht darum.

  4. Die Aussage „während Apple versucht, dem Kunden ein Must-Have-Feature einzureden, heißt es beim Moto X vielmehr: „Wir wissen, was Du als Kunde brauchst, hier hast Du es.“ finde ich, gelinde gesagt, etwas gewagt.
    „Wir wissen, was du als Kunde brauchst“ wird in jedem Interview mit Tim Cook heruntegebetet, ob man es hören will oder nicht. Letztendlich endet diese Aussage ja in einem Must-Have.
    Im Prinzip kann man die Aussage beide Herstellern an die Jacke heften. Ob es nun daher kommt, weil man wirklich den Kunden im Focus hat oder weil man technisch kein Vorreiter sein kann und will, sei dahingestellt.

  5. my 2 cents:
    1.) warum auf iOS alle Apps geschmeidig laufen, hat noch andere Gründe. Hat vor allem damit zu tun, dass die Architektur des OS Prozesse des OS vor denen im Hintergrund oder im Multitasking priorisiert.
    2.) massiver Erfolg in einem Markt mit großem Wettbewerb erfordert vor allem viel Marketing. Das kann man am Erfolg von Apple + Samsung gut ablesen. Ich weiß nicht, wie Motorola da in US aktuell unterwegs ist, aber das sollte man mit berücksichtigen.
    3.) Das MotoX ist ein Versuch, am Markt mit einer angpassten Strategie erfolgreich zu sein. Insofern stimme ich zu. Lustig ist, wie während der ganzen Leaks alle Blogger an der Strategie rumraten. Nun halt ne neue. Irgendwann wirds schon mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

  6. Wieso sind die Leute zu dumm zu verstehen das das feature ist, DAS DAS HANDY NICHT LAUSCHT! Ein Mikrofon auf AN zu stellen, wie Microsoft, und die Daten rauszupusten ist kinderkram und kann jedes handy, aber das dauerlauschen im Handy zu behalten und dort zu ERKENNEN
    , dabei wenigst Strom zu verbrauchen, das ist die Hohe Kunst des moto x.

  7. Samsung und mächtigster Konzern der Welt? Hui, da fallen mir aber noch eine ganze Stange mehr Konzerne ein, die sicherlich wichtiger und auch mächtiger sind als die Koreaner, die mehr oder weniger ein paar Konsumprodukte herstellen – schreibt einer, der selbst ein Galaxy in seinen Händen hält. Klaro sehe ich im Elektronik Bereich kaum jemanden anderen als Samsung an der Spitze, aber das Leben besteht aus mehr als Bits and Bytes.

  8. Sorry, aber ich verstehe das tolle an einem Google-Handy nicht?
    Auf meinen beiden Nexusgeräten sind von Haus aus 13 Bloatware-Apps installiert und man kann diese auch nicht entfernen. Mit CyanogenMod habe ich die Bloatware jetzt auf den Play Store reduziert und bin jetzt deutlich glücklicher. Stock-Android bietet meiner Meinung nach zu wenig Funktionen und Normalnutzer möchten genau diese haben.
    Samsung macht es richtig: wechelbarer Akku, erweiterbarer Speicher, Softwarefunktionen zum Angeben bei Freunden und einen ordentlichen Prozessor, mit dem Normalnutzer bei Apple-Nutzern protzen können.
    Normalnutzer schauen bei Geräten darauf, ob das Ding Full-HD hat, einen Octa-Core etc..
    Das Moto X interessiert sie nicht, denn es hat ja nur einen Dual-Core und keinerlei Software-Features, mit denen ich angeben kann.

  9. könnten wir hier bitte zwischen mir und dem kameraden ohne dem „the“ im namen unterscheiden?
    @Hajuro ich finde eher, dass sich Google von Apple distanzieren will und nciht von Android. Und die GRafik „From Button Phone to iPhone clone“ ist unter aller Sau

  10. Sehr gute Idee mit den 2 Autoren! Ich denke dass beeinflusst eventuell auch die Kommentare positiv – weg vom bashing. Also ruhig mal öfter so machen.

  11. Guter Artikel von Sascha, auch wenn ich Deine Einschätzung nicht teile, hast Du dennoch Deine Sichtweise gut dargelegt.
    Was den Teil von Carsten angeht halte ich die bisher geäußerte Kritik für gerechtfertigt, dies ist mir beim lesen auch recht schnell aufgefallen, dass Du keine klare Aussage machst. Es machte sogar den Eindruck als würdest Du eine klare Aussage mit Absicht vermeiden wollen, das ist bei so einem Artikel eher kontraproduktiv.

    Zum Thema, ich denke Google hätte mit dem Moto X durchaus eine Chance, aber nicht zu dem Preis. Das kann nichts werden, die Masse kauft keinen Mittelklasse Androiden (völlig egal von wem und wie toll man diesen optisch anpassen kann) zum Preis eines High-End Smartphones und/oder iPhones.

    Was die Marke Motorola angeht denke ich aber, hat diese auch bei uns durchaus Potenzial. Nicht wenigen ist Motorola von früher noch sehr positiv in Erinnerung geblieben, zumindest mal was die Hardware ihrer Geräte angeht.

  12. In beiden Standpunkten finde ich persönlich viel Wahres.

    Bis auf eines: für mich ist die Akku-Laufzeit eines der wesentlichen Features. Und ein Smartphone, dass ich wirklich jeden Tag ans Stromnetz hängen muss (so habe ich zumindest Sascha verstanden) ist für mich einfach nicht akzeptabel.

    Ich verstehe ohnehin nicht, dass in der Richtung nicht viel mehr getan wird. Bei jeder neuen Generation neue Features, die ich zu einem großen Teil ohnehin nicht brauche oder kaum sinnvoll einsetzen kann, aber bei der Akku-Laufzeit tut sich nicht wirklich etwas (und wenn, dann verändert sie sich meistens zum Schlechteren).

    Wenn hier eine neue Gerätegeneration mal einen wirklichen Durchbruch bieten würde, dann wäre ich einer der ersten Kunden. Bunte Gehäuse oder 10% mehr Display-Auflösung oder angeblich besserer Sound (oder andere mehr oder weniger rein marketingmäßige Schein-Verbesserungen) sind für mich kein Argument, dass Gerät zu wechseln.

    Aber jeder setzt seine Prioritäten anders.

  13. American Baron says:

    Ich verstehe nicht wieso „Assembled in America“ als Patriotisch eingegangen wird als ein negatives Aspekt. Der Arbeitermarkt im eigenen Land unterstützen zu wollen ist negativ?? Ich kenne ganz viele Deutsche die auch Wert auf „Made in Germany“ liegen und das finde ich persönlich weiß Gott NICHT negativ! Mir wurde die Herstellungskosten interessieren, da lass uns ehrlich sein; diese „Made in Germany“ und „Assembled in America“ hat ganz andere Herstellungskosten als Geräte aus China….

  14. Zitat: Der enttäuschte Freak, der das Gerät als Müll tituliert, weil ohne Wechselakku und ohne Quad Core?
    ******************************
    Genau das wurde doch die ganze Zeit auch hier propagiert. Enttäuschung über die Leistung von neuen Geräten, bei Iphone-Vergleichen…viel bessere Auflösung dank Retina usw….
    Hört sich etwas scheinheilig an, das jetzt im Nachhinein auf irgendwelche Freaks beschränken zu wollen. Ihr seid Teil des Systems….

  15. @American Baron

    Ich persönlich finde auch grundsätzlich nichts negatives daran, wenn man den jeweiligen inländischen Arbeitsmarkt fördert.

    Aber „Assembled in …“ ist etwas ganz anderes als „Made in …“

    Schon für die Kennzeichnung „Made in …“ ist üblicherweise nur ein inländischer Wertschöpfungsanteil von 45% erforderlich (möglicherweise wird das in Zukunft auf 55% erhöht), für das deutlich weniger anspruchsvolle „Assembled in …“ kann man als Verbraucher also durchaus auch einen deutlich niedrigeren inländischen Wertschöpfungsanteil voraussetzen. Theoretisch kann dieser vermutlich auch nahe bei Null liegen.

    Im Extremfall werden alle Komponenten für das „Moto X“ fast fertig montiert aus einem anderen Herstellerland bezogen (mutmaßlich China) und in Amerika werden dann noch die beiden Gehäusehälften zusammengesteckt und die Geräte dann in die Verkaufsverpackung gesteckt. Dabei werden nicht all zu viele Arbeitsplätze entstehen.

    „Assembled in USA“ ist also nichts anderes als eine Marketing-Mogelpackung für den (patriotischen) amerikanischen Kunden und keinesfalls mit „Made in USA“ gleich zu setzen.

  16. Ich finds immer süß wie die Leute meinen das S4 hat einen Octa-Core, den hat es nicht. Das hat einen doppelten Quard-Core, wobei niemals mehr als 4 CPUs aktiv sind, somit hat das ding keinen Octa-Core. Ein Octa-Core ist eine CPU mit 8 Kernen die ! gleichzeitig ! aktiv sind… das ist ja fast genauso schlimm wie die Made in Germany Lüge 🙂

  17. American Baron says:

    @Grainger: Geb ich Dir recht. Mir ist schon klar das „Assembled In“ ganz anders ist als „Made in“ und „Assembled in“ geringere Herstellungskosten als „Made in“ hat und Moto setzt genau daran. Ich gebe Dir Recht das Moto genau die Zielgruppe (Leute die Wert auf Made in America Wert liegen“ quasi „austricksen“ wollen. Nur diese Zielgruppe sehe ich nicht unbedingt als Patriotisch, denn sie werden wirklich denken das sie die US Arbeitsmarkt unterstützt. Das hat wenig mit Patriotismus zu tun…

    • Zu der Thematik des Herstellungslandes sollte man sich zwei Dinge mal grundsätzlich bewusst machen.
      Zum einen ist es annähernd unmöglich wirklich alle (!) Teile in Deutschland oder den USA fertigen zu lassen, welche für die Herstellung eines Smartphone notwendig sind. Und dann wäre ein solches Gerät dermaßen teuer, dass es sich selbst besser-verdienende kaum leisten könnten, und erst recht nicht der „normale Kunde“.

      Die Rohstoffe komplett aus Deutschland oder den USA zu beziehen ist sowieso unmöglich, da sie dort schlicht nicht alle vorkommen.

  18. @elknipso

    Und genau deswegen ist für die Kennzeichnung „Made in …“ ja auch nur ein inländischer Schöpfungsgrad von 45% erforderlich. Das heißt im Umkehrschluss ja nichts anderes, als das 55% (also der überwiegende Teil) des Produktes woanders gefertigt sein dürfen.

    Ein inländischer Schöpfungsgrad von annähernd 100% wäre tatsächlich unrealistisch, wird aber auch nicht gefordert.

    Aber „Assembled in …“ oder „Designed …“ (oder was sich die Marketingleute alles sonst noch so einfallen lassen werden) ist tatsächlich eine nahezu wertfreie Angabe, die ausschließlich dem Fang unbedarfter, unkritischer oder uninformierter Kunden dient.

    Den Begriff „Dummenfang“ vermeide ich hier bewusst, obwohl er mir auf der Zunge (oder besser auf der Tastatur) lag. 😀

  19. Ein klug gemachtes Produkt. Nicht made in Fernost (oder gut versteckt), für den hohen Preis bekommt man Qualität und Design, statt die dicksten Werte auf dem Datenblatt. So wurden schon Unternehmen wie Nokia groß, ich wünsche Google/Motorola viel Glück dabei, den Markt endlich wieder zu entschleunigen und den Prozessor-/RAM-Wahn zu tilgen.

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