Wi-Fi-Bestellknöpfe: Laut Umfrage würde jeder Fünfte sie nutzen

amazon dash button deutschlandLaut einer neuen Umfrage der Bitkom würden jeder Fünfte der Befragten aus Deutschland einen Wi-Fi-Bestellknopf im Haushalt benutzen. Aus diesem Grund fordert der Branchenverband nun, dass der Rechtsrahmen in Deutschland „innovationsfreundlich“ gehalten werde. Darauf macht man sicherlich aufmerksam, da die Verbraucherzentrale NRW Amazon z. B. wegen der Dash-Buttons vor Gericht ziehen will. Wi-Fi-Bestellknöpfe, wie eben Amazon Dash, sollen nur über einen einzigen Druck z. B. Gebrauchsartikel wie Shampoo, Geschirrspülmittel oder auch Zahnpasta nachbestellen. Aktuell ist das aber nicht so ganz mit den in Deutschland geltenden, gesetzlichen Vorgaben für Online-Bestellungen vereinbar.

So fordert etwa die Verbraucherzentrale NRW einige Änderungen, damit vor der Bestellung die Kosten für die Besteller transparenter sind.  Die Bitkom weist aber darauf hin, dass laut ihrer Umfrage 21 % der Deutschen Interesse an derartigen Bestellbuttons hätten. Speziell für sperrige / schwere Waren des täglichen Bedarfs, wie Toilettenpapier oder Waschmittel, können sich viele Befragte eine Bestellung per Knopfdruck vorstellen. Ein Drittel der Befragten, 33 %, kauft Haushaltswaren und Co. ohnehin bereits online ein. Kein Wunder also, dass sich viele Befragte vorstellen könnten derlei Besorgungen über eine Bestellung per Wi-Fi-Button zu vereinfachen.

DE_Ariel_Dash Button_Washing Mashine

Die Bitkom sieht in den Knöpfchen vor allem einen Komfortgewinn für die Besteller und versucht die Einwände der Verbraucherzentralen zu entkräften: Online könnten sich Kunden im Falle der Amazon Dash immer noch einen transparenten Überblick über ihre Bestellungen und die damit verbundenen Kosten verschaffen. Schutzmechanismen gegen unabsichtliche Mehrfachbestellungen gäbe es bereits. So kritisiert die Bitkom den deutschen Rechtsrahmen als „zu starr“ bzw. als Behinderung von Innovationen „Ein Rechtsrahmen, der sich eher am Kaufladen aus dem frühen 20. Jahrhundert als an der digitalen Ökonomie orientiert, schließt Kunden von modernen Dienstleistungen auch dann aus, wenn sie ihnen prinzipiell offen gegenüberstehen“, bemängelt die Bitkom. Wie gesagt, sieht die Verbraucherzentrale NRW das z. B. aber völlig anders.

Kunden hätten dabei laut Bitkom nicht nur an smarten Bestellknöpfen Interesse, sondern z. B. auch an smarten Haushaltsgeräten – etwa einer Waschmaschine, welche Waschmittel automatisch nachbestellen könnte. 28 % der Befragten könnten sich vorstellen derlei Geräte zu nutzen. Das sei z. B. auch für Menschen mit Behinderungen eine Erleichterung des Alltags, welche berücksichtigt werden sollte. Für die Studie befragte Bitkom Research übrigens 1.008 deutsche Verbraucher ab einem Alter von 14 Jahren.

Nun ist natürlich wahrlich keine große Überraschung, dass ein Branchenverband sich für Wi-Fi-Bestellknöpfe stark macht und eine Lockerung der Gesetze fordert. Das Argument der so altruistisch vorgebrachten Convenience für die Kunden verbirgt natürlich nicht, dass die Anbieter sich so mehr Umsätze erhoffen. Trotzdem stimmt es auch, dass neue Techniken es in Deutschland oft besonders schwer haben. Man sollte nun beobachten, wie es mit Amazon Dash in Deutschland weitergeht und wie der Rechtsstreit mit der Verbraucherzentrale NRW sich noch entwickelt.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

44 Kommentare

  1. Ein freier Knopf wäre durchaus interessant, aktuell kann man ja nur aus einem geringen Sortiment von Produkten weniger Marken auswählen, wenn man da jetzt ein anderes Waschmittel, anderen Kaffee oder anderes Shampoo will, kann man es nicht nutzen. Bei flexibler Auswahl aus dem Amazon-Sortiment wäre das ggf. wirklich interessant.

  2. @bat
    Da gibts schon ein paar Tutorials im Netz zu. Einfach nach Amazon Dash Button Hack suchen. Ein paar davon sind wohl ganz praktisch, wieder andere weniger sinnvoll. 🙂
    Ich programmiere momentan noch nichts selbst. Werde auch auf die vorhandenen Hacks zurückgreifen. Bei dem Preis habe ich nur schon mal welche gekauft. Hatte gerade mal den Probemonat Prime genutzt. Man kann sie ja nur als Prime Mitglied kaufen.

  3. @icancompute

    Probemonat Prime habe ich schon verbraucht. Kann ich das mit anderen Daten wiederholen?

  4. @bat
    Wenn du mit anderen Daten einen anderen Account meinst, klar. Du kannst natürlich auch jemanden mit Prime fragen, wenn du eine solche Person kennst. Als Lieferadresse kannst du deine ja angeben (lassen).

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.