Weiterhin Mängel bei Kündigungsbuttons

Photo by Paul Hanaoka on Unsplash

Seit einem Jahr gilt die Regelung, dass Anbieter wie Netflix, Strom- oder Mobilfunkanbieter, die kostenpflichtige Langzeitverträge auf ihren Webseiten anbieten, einen Kündigungsknopf einrichten müssen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat nun erneut eine Untersuchung veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass eine erhebliche Anzahl von Anbietern dieser Verpflichtung nicht oder nur unzureichend nachkommt.

In der Untersuchung, bei der 2964 Webseiten mittels eines Python-Skripts unter die Lupe genommen wurden, konnte der vzbv nur bei 42 Prozent eine gesetzeskonforme Umsetzung des Kündigungsbuttons feststellen. Einige Anbieter versteckten den Kündigungsbutton am Ende der Seite oder hinter einem Kundenlogin, ein Verhalten, das bereits in der Vorgängeruntersuchung aufgefallen war.

Im Vergleich zu November 2022 ist die Anzahl der unzulässigen Implementierungen des Buttons um 14 % zurückgegangen.

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13 Kommentare

  1. „Wer hätte das erwarten können…“
    …..

  2. >>Im Vergleich zu November 2022 ist die Anzahl der unzulässigen Implementierungen des Buttons um 14 % zurückgegangen.

    Das kommt davon, wenn der Gesetzgeber ein Gesetz verabschiedet, das nicht von staatlichen Organisationen überwacht wird und es nicht mal eine Ordnungswidrigkeit ist, wenn kein Kündigungsbutton vorhanden ist.
    https://www.ihk.de/darmstadt/produktmarken/recht-und-fair-play/online-auftritt/kuendigungsbutton-5557048#:~:text=2022%20abgeschlossen%20wurden.-,Was%20droht%20bei%20Verst%C3%B6%C3%9Fen%20gegen%20die%20Umsetzung%3F,kann%20der%20Verbraucher%20seinen%20Vertrag%20jederzeit%20ohne%20Einhaltung%20einer%20K%C3%BCndigungsfrist%20k%C3%BCndigen.,-teilen

    • Dadurch hat der Verbraucher aber dann auch ein sofortiges Sonderkündigungsrecht, wenn es den Button nicht gibt.

      • … das er dann aufwändig durchsetzen muss. So wie ich es verstehe, gibt es den Button. Er ist aber nicht regelkonform umgesetzt. Im Streitfall werden sich die Unternehmen darauf berufen, dass es ja möglich gewesen wäre, den Button zu benutzen bzw. fristgemäß zu kündigen, wenn sich der Verbraucher bemüht hätte.

      • Ja. Das funktioniert super. Der Anbieter sagt dann einfach passt schon und lässt dich nicht gehen. Bringt mir nichts wenn ich dann klagen muss…

  3. Ja das problem ist mir bestens bekannt. Da wo ich arbeite ist der Kündigungsbutton auch ganz unten auf der Website und in der Kundenapp kann man die kündigen nur vormerken und muss dann zur bestätigung noch mal anrufen

    • E.Schuhmann says:

      Dann arbeitest du bei 1&1. Da ist es genauso. 🙂

      • Nein, wahrscheinlich bei O2, denn dort ist es so, bei 1&1 ist es in der App unter App Einstellungen & Infos zu finden, dort kannst du Kündigen und bekommst anschließend eine Bestätigungs Mail (die auch Rechtsverbindlich ist), aber je näher der Kündigungs Termin kommt, bekommst du natürlich auch noch ne Mail und SMS, ob du dir es nicht nochmals überlegen möchtest die Kündigung zurück zu ziehen, da sie ja noch so tolle Angebote für dich haben

    • Eine Kündigung kann ich nicht vormerken lassen. Das ist absoluter Quatsch! Eine Kündigung ist eine Kündigung und ist meine eindeutige Willenserklärung. Punkt! Wenn die Vormerker meinen das anders zu sehen, dann dürfen die gerne meinen Anwalt beschäftigen. Der freut sich schon auf das schnelle Geld.

  4. Andreas H says:

    aboalarm bleibt da wohl wieder als sichere Alternative

  5. auch wenn ich zweifelsfrei den Sinn des Buttons sehe, geht das Gesetz in meinen Augen zu weit ist an der Realität vorbei. man darf den Knopf nicht Mal hinter den Login und Kundencenter packen, da das eine Hürde darstellt.
    Wie soll man denn, ohne Hürden, den Nutzer zweifelsfrei authentifizieren und davon abhalten, den Vertrag seines Nachbarn mutwillig zu kündigen oder einen bot von 2.8 Millionen Kündigungen abhalten?

  6. FatOldTeddy says:

    Habe gerade ein negatives Erlebnis gehabt. Habe über intan Service eine aus Hannover stammende Fachzeitschrift abonniert. Als erstes ist mir aufgefallen, dass sich die Kundennummer nicht mehr auf dem Adressaufkleber entnehmen lässt.
    Kündigung wurde dann telefonisch bestätigt, um dann nach ein paar Minuten wieder per E-Mail zurück zu nehmen. Bei erneuten telefonischer Kontakt wurde mir mitgeteilt, dass sich der Button doch auf der Internetseite befinde (is klar, bin blind). Zum Glück habe ich einen Screenshot gemacht. Beim Telefonat wurde mir auch mitgeteilt, dass das Gesetz ja nicht greife, da ich das Abo schon weit vorher abgeschlossen habe. Auf Hinweise darauf, dass das Gesetz doch greife, was ich durch Nachrichten der IHK und der Verbraucherzentrale nachgewiesen habe, lies man sich nicht ein. Ich habe dann die Kündigung noch einmal schriftlich per Einschreiben / Rückschein inklusive Screenshots und Links gesendet. Die Einzugsermächtigung habe ich widerrufen, was aber nicht beachtet wurde. Der Jahresbeitrag wurde dann ganz schnell abgebucht. Als Letztes habe ich dann noch eine Info bekommen, dass ich ja nicht bei intan Services einen Vertrag geschlossen habe, sondern über den Meteor Verlag. Auf der Internet seite befinde sich so ein Button. Wenn ich auf diese Seite gehe, finde ich ganz unten in hellgrauer, kleiner Schrift das Wort Kündigung.Wenn es nach mir ginge, sollte so ein Verein sofort dicht gemacht werden und die Kunden ihr Geld zurück bekommen. Da wundert sich wirklich noch jemand, dass solche Firmen einen so schlechten Ruf haben?

    • H. Silbernagel says:

      Da Sie unser Unternehmen benennen, wollen wir dazu gerne Stellung nehmen.

      Der Kündigungsbutton auf unserer Homepage entspricht allen Vorgaben:

      – Gut lesbar
      – Mit der Formulierung „Verträge hier kündigen“ oder einer vergleichbaren Formulierung beschriftet sein
      – ständig verfügbar
      – Unmittelbar und leicht zugänglich sein.

      Über die Vorgaben zum Button hinaus haben wir unser Kündigungsformular an weiteren Stellen auf unserer Homepage verknüpft:

      – In der oberen Menüleiste unter dem Punkt „Service“
      – Im Bereich „Häufige Fragen“ findet sich beim Punkt „Kündigung“ ebenfalls ein Link zum Kündigungsformular

      Überdies wurden Ihnen mit unserer Auftragsbestätigung alle Kontaktmöglichkeiten übermittelt.

      Eine Kündigung mittels einer kurzen E-Mail wäre ebenfalls vollkommen ausreichend gewesen. Seit Ihrer Bestellung findet sich in unserem Posteingang jedoch keine einzige Kontaktaufnahme.

      Bei uns werden die Kündigungs-Möglichkeiten und -Modalitäten nicht, wie von Ihnen suggeriert, versteckt. Alles wurde von uns mehrfach und transparent kommuniziert.

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