Test: Amazon Fire TV Stick 2017 mit Alexa Sprachfernbedienung

Der Amazon Fire TV gehört gefühlt zu den Lieblings-Gadgets unserer Leser in Sachen Streaming. Ob Apps diverser Art, Netflix, Amazon Instant Video, verschiedene Mediatheken, Live-TV via Magine oder aber auch eigene Medien über Streaming-Lösungen wie Plex und Kodi: Der Amazon Fire TV ist eine grundsolide Lösung, einfach zu bedienen und etwas, was ich aus meinem Haushalt nicht mehr wegdenken möchte. Boxen zum Streaming beackere ich seit unzähligen Jahren, doch in der Gesamtheit hat mich nichts so persönlich überzeugt – und bei dieser Aussage fließt natürlich bewertend ein, wie ich sehe, wie meine Familie mit den Geräten umgeht.

Man muss sich da nichts vormachen: In Sachen Sound und Konnektivität ist auch ein Sonos sicherlich nicht die beste Lösung, wohl aber eine, die für viele Menschen gut funktioniert – ähnlich ist es mit dem Fire TV. Der hat mittlerweile nicht nur in den Vorgängermodellen mit Sprachfernbedienung Alexa-Funktionen bekommen, auch die alten Fire TV Sticks sind aktualisiert worden, haben die neue, modernere Oberfläche.

Ende Februar 2017 stellte Amazon dann die neue Generation des Fire TV Sticks auch für Deutschland vor. 39,99 Euro, das ist die Summe, die der neue Fire TV Stick kostet. Mit dem neuen Amazon Fire TV Stick mit Alexa Sprachfernbedienung kommt der laut Amazon leistungsfähigste Streaming-Stick nach Deutschland. Er ist um 30 Prozent schneller als sein Vorgänger und wird erstmals inklusive einer Alexa Sprachfernbedienung ausgeliefert.

Der Fire TV Stick verfügt als einziger Streaming-Stick auf dem Markt über eine Sprachfernbedienung. In den USA ging der neue Stick schon früher an den Start, wir in Deutschland mussten uns gedulden, denn hierzulande ist Alexa, also das System dahinter, noch nicht so ausgereift wie in den USA.

Zum Vergleich: Optisch gleich, bietet der neue Stick unter der Haube gegenüber dem älteren Stick Verbesserungen in Sachen Hardware. So bietet der neue Amazon Fire TV Stick beispielsweise eine MediaTek Quadcore-CPU mit 1,3 GHz, während im alten Modell der Broadcom Capri werkelt, ein Dualcore-Prozessor. Arbeitsspeicher und Speicher sind weiterhin identisch (8 GB / 1 GB).

Verbessert wurde auch das WLAN, der neue Amazon Fire TV Stick hat 2×2 MIMO 802.11a/b/g/n/ac, während die alte Version über 2×2 MIMO 802.11a/b/g/n verfügt. Bluetooth hat man ebenfalls hochgelevelt, hier steht statt der Version 3.0 nun Bluetooth 4.1 zur Verfügung. Der neue Stick unterstützt allerdings keine 4K-Auflösung, ist also auf 1080p festgenagelt.

Ich hatte die Möglichkeit, mir den neuen Fire TV Stick 2017 schon einmal anzuschauen. Im Lieferumfang befindet sich der Fire TV Stick, die Alexa Sprachfernbedienung, ein Netzteil inklusive microUSB-Kabel, eine Schnellstartanleitung und zwei Batterien des Typs AAA. Diese sind für die Alexa Sprachfernbedienung.

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Hat man die Batterien in die Alexa Sprachfernbedienung eingelegt, den Stick mit Netzteil und freiem HDMI-Anschluss am TV verbunden, dann kann es direkt schon losgehen. Es begrüßt der Stick mit ersten Informationen, am Ende schließt man die Einrichtung des Sticks mit der Eingabe von Nutzernamen und Passwort des Amazon-Kontos ab. Das unterscheidet sich in keiner Weise von den alten Geräten. Man hat die neue Oberfläche, die mit der Software-Version 5.4.2.1 auch schon andere Geräte bekommen haben. Ja selbst Alexa ist nicht mehr zwingend neu, ist diese doch ebenfalls mit dem Update auf alte Geräte bekommen.

Erst einmal die Überlegung für Bestandskunden. Lohnt sich ein Update? Kommt drauf an. Wenn man noch den Stick der ersten Version ohne Sprachfernbedienung hat, dann unter Umständen. Für 39,99 Euro bekommt man einen Stick, der trotz 1 GB RAM und dem der identischen Speichergröße wesentlich flotter unterwegs ist. Ich habe hier im Haushalt den Vergleich zwischen dem Stick der ersten Generation, dem Fire TV 2 und dem neuen Fire TV Stick.

In Sachen Ladegeschwindigkeit sind das Welten von Stick 1 zu Stick 2. Allerdings ist es so, dass normales Streaming auf beiden Dingern ausreichend schnell rennt. Ist also nur eine Sache der Oberfläche und der Alexa-Fähigkeit. Wer nur selten seine Streamingmöglichkeiten nutzt, mit dem langsameren Reagieren des ersten Sticks leben kann, der muss nicht zwingend aktualisieren.

Eh nicht aktualisieren muss man, wenn man den stationären Fire TV der zweiten Generation sein Eigen nennt. Der hat einen Quad-Core-Prozessor unter der Haube, weiterhin sogar 2 GB RAM. Des Weiteren finde ich es unter Umständen vorteilhaft, die Box zu nutzen. Diese bietet nämlich 4K, einen microSD-Slot und vielleicht für einige ganz wichtig: Einen Ethernet-Anschluss. Dies kann nützlich sein, wenn man am TV-Regal einen Netzwerkanschluss hat – vielleicht, weil das WLAN-Signal dort zu schwach ist, um ordentlich eigene Medien zu streamen. Letzten Endes ist nichts neu in  Sachen Bedienung und Steuerung, wenn man das frische Update mit der neuen Oberfläche und Alexa drauf hat.

Amazon Fire TV Tipps und Tricks

Dennoch mal ein paar Wörter zur Nutzung, vielleicht ganz nützlich für die, die zwar meine alten Berichte zum Fire TV kennen, aber sonst nicht mit ihm in Berührung kamen.

Statt der normalen Fernbedienung kommt die Alexa Sprachfernbedienung zum Einsatz. Man kann natürlich weiterhin durch Menüs klicken und Eingaben mittels Bildschirmtastatur machen, man kann aber auch die Intelligenz hinter dem Amazon-System nutzen, Alexa. Alexa ist keine Sache in der Hardware, Amazon Alexa ist Amazons System in der Cloud.

Das versteckt sich im Echo, im Echo Dot und in Geräten von Herstellern, die auf Alexa setzen. Mittels Skills kann man Dienste verknüpfen. Beispielsweise Lampen von Philips Hue – oder man schaltet seine Alarmanlage über IFTTT und Develo scharf. Dafür braucht man dann nicht mehr einen Echo oder einen Echo Dot, man kann auch alles über den neuen Fire TV Stick nutzen.

Setzt natürlich voraus, dass das TV-Gerät angeschaltet ist. Für Lampensteuerung etc, so wie ich es nutze, taugt es also weniger – aber ich kann halt meine ganzen Funktionen und Skills nun auch über die Sprachfernbedienung nutzen. Nett.

Natürlich ist es möglich, Fragen zu stellen. Wie wird das Wetter? Wie heißt die Hauptstadt von Griechenland? All so etwas.

Das stellte ich schon in meiner Review zum Amazon Echo vor – und der Stick ist nicht anders, weil Alexa überall gleich ist. Und man muss ehrlich sagen: Viele Dinge sind ganz nett, manche aber auch nicht so. Ganz so smart wie erhofft, gibt sich Alexa in Deutschland immer noch nicht.

Ich kann die Mikrofontaste drücken und fragen, wie viele Einwohner Dortmund hat. Das weiß Alexa nicht. Auf der anderen Seite weiß sie aber, wie viele Einwohner München hat und wie viele Bremerhaven.

Letzten Endes ist Alexa auf dem Fire TV „nice to have“ – doch wer in Richtung Musik, Assistent und Smart Home-Steuerung unterwegs ist, der sollte sich einen Echo oder den Dot anschaffen. Das TV-Gerät ist ja nicht immer an. Stattdessen sollte man Alexa neben ihrer schwer zu bewertenden Intelligenz auf dem Fire TV Stick als konkreten Kompagnon sehen.

Man konnte früher schon ohne Alexa Sprachbefehle ausführen, allerdings fühlen diese sich jetzt anders an, sind erweitert worden. Man kann nicht nur Genres suchen, man kann explizit nach Inhalten über die Sprache suchen, man kann Apps starten und sogar per Sprachbefehl dafür sorgen, dass die nächste Folge gespielt wird – oder man eben eine Minute vor- oder zurückspult. Funktioniert aber nicht in Netflix – sondern derzeit nur in Amazon Video. Man muss hier eh aufpassen, wenn man beispielsweise mehrere Profile mit Netflix nutzt. Sage ich beispielsweise, dass ich Stranger Things schauen will, so kann ich via Sprache suchen, dann starten – genutzt wird dabei aber dann das zuletzt genutzte Profil – was vielleicht nicht das meine ist.

Amazon Alexa Infos

Eine Art Fazit? Ich mag den Amazon Echo und den Echo Dot, weil ich damit ein paar Sachen steuere. Eigentlich ein Luxus, aber als Gadget-Fan ein netter. Ob ich Alexa auf dem Fire TV Stick jetzt mehr benutzen werde? Eher nicht. Weiterhin gibt sich Alexa zwar smart, doch ist da noch einige Luft nach oben. Generell muss man für sich ausprobieren, was am besten funktioniert. „Zeige mir Filme mit Tom Hanks“ brachte beispielsweise dieses Ergebnis:

„Tom Hanks Filme“ funktioniere dann aber besser. Und wie man sieht: Nicht nur Amazon wurde durchsucht, sondern auch YouTube. Netflix ist dabei außen vor, was schade ist.

Letzten Endes ist der Stick in seiner Gesamtheit aber dennoch eine Empfehlung, vor allem für Prime-Kunden. Sie haben Zugriff auf das Angebot von Amazon, bekommen zudem kostenlos zahlreiche Musikstücke und Playlisten angeboten. Speichert man bei Amazon die Fotos, dann kann man auch diese betrachten.

Amazon Alexa: Das kannst du sie fragen

Man findet aber auch abseits von Amazon zahlreiche Apps wie Netflix und andere Mediatheken, des Weiteren kann man via Sideload seine eigenen Medien via Kodi oder andere Apps einfach abspielen – alternativ gibt es für Plex-Nutzer den Client. Aus meiner Warte ist der Amazon Fire TV (Stick) die am einfachsten zu nutzende Lösung, die jedermann bedienen kann.

Der Amazon Fire TV Stick bietet in meinen Augen sehr viel für das Geld. Er kostet unter 40 Euro und macht so auch dumme TV-Geräte smart. Wie oft ich die Smart TV-Funktionen meines TVs nutzte? Nie! Der Fire TV bietet das beste Komplettpaket für alle Anwender, die nicht frickeln wollen. Es gibt für mich (abseits der Geschwindigkeit des ersten Sticks) keine Gründe, euch den neuen Fire TV Stick zu empfehlen, wenn ihr einen Vorgänger habt, mit dem ihr zufrieden seid. Neueinsteigern mit Streaming-Ambitionen sei der Stick aber ans Herz gelegt. Ihr bekommt damit aus meiner Sicht die beste Allround-Lösung.

[asa]B01ETRIS3K[/asa]

Größe 85,9 mm x 30,0 mm x 12,6 mm
Gewicht 32 g
Prozessor MediaTek Quad-Core ARM 1,3 GHz
GPU Mali450 MP4
Speicherplatz 8 GB interner Speicherplatz für Apps und Spiele (tatsächlich formatierte Kapazität ist geringer)
Arbeitsspeicher 1 GB
WLAN-Verbindung Dualband mit zwei Antennen (MIMO); unterstützt WLAN-Netzwerk mit den Standards 802.11a/b/g/n/ac
Bluetooth Bluetooth 4.1
Sprechtaste Ja, mit Alexa-Sprachfernbedienung (im Lieferumfang enthalten) oder der kostenlosen Fire TV Fernbedienungs-App (als Download für Fire, Android und iOS erhältlich)
Gamecontroller-Unterstützung Ja, optimiert für Amazon Fire TV-Gamecontroller, die meisten Spiele sind kompatibel mit anderen Bluetooth-Controllern
Speichern in der Cloud Kostenloser Cloud-Speicher für alle Amazon-Inhalte
Anschlüsse HDMI-Anschluss, Micro-USB (nur für Strom)
Audio Dolby Audio 5.1 Surround Sound, 2ch Stereo, HDMI Audio Passthrough bis 7.1
Unterstützte Formate Video: H.264 1080p30H.265 1080p30,
Audio: AAC-LC, HE-AACv1 (AAC+), HE-AACv2 (eAAC+), AC3 (Dolby Digital), eAC3 (Dolby Digital Plus), FLAC, MIDI, MP3, PCM/Wave, Vorbis, AMR-NB, AMR-WB
Foto: JPEG, PNG, GIF, BMP
Unterstützte Ausgabeauflösung 720p und 1080p bis 60 fps

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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43 Kommentare

  1. @Michi …

    hier gibts die „gehackte“ Kodi Version .. http://forum.kodi.tv/showthread.php?tid=289735&page=32

  2. Kann man den alten fire tv stick nicht mehr Nutzen habe laufend diese nutzungsbedingungen wegen alexa und ich kann einfach nichts mehr anklicken habe mir vor 4 monaten erst gekauft

  3. Ich hab keine Steckdose mehr frei – läuft der Fire TV Stick 2 denn stabil, wenn er Strom nur über die USB Buchse vom Fernseher bekommt? Gibt es da mittlerweile mehr Erfahrungen? Danke!!

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