So traurig: Freemium fährt 95 Prozent der Umsätze in Deutschland ein

Seitens App Annie gibt es speziell zur gamescom einen neuen Bericht, der sich rund um das Mobile Gaming dreht. Was geht besonders gut in Deutschland, für welche Apps zahlen die Nutzer – und rockt der In-App-Kauf für die Hersteller immer noch? App Annie hat dafür die Statistiken ausgewertet, die aus 825.000 Apps stammen. Nach eigenen Aussagen setzen 90 Prozent der 100 größten App-Anbieter auf die Plattform.

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Folgende Aussagen konnte man treffen: Spiele machen Umsatz – satte 75 Prozent des Umsatzes auf dem deutschen Markt wird mit Spielen gemacht. Von diesem Umsatz gehen 95 Prozent (!)  zugunsten des Freemium-Geraffels. Heißt: Grundspiel ist kostenlos, Leben, Gold und anderer Kram kann In-App erworben werden.

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Google Play hat nach den Erhebungen einen Schritt nach vorne gemacht. Mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent liegt man im Spielebereich vor iOS – und auch die Downloadzahlen sollen bei den analysierten Spielen im Play Store höher sein, sie machen 75 Prozent aus.

In Q2 2015 erzielten die Mobile-Spiele deutscher Unternehmen etwa ein Drittel ihres Umsatzes in den USA, die damit der wichtigste Exportmarkt für in Deutschland entwickelte Mobile-Spiele waren. 75 Prozent der kombinierten iOS App Store & Google Play-Umsätze in Deutschland in Q2 2015 wurden mit Spielen erwirtschaftet. Dennoch: dieser Wert liegt unter dem weltweiten Durchschnitt.

Die Zahlen sprechen also eine deutliche Sprache. Freemium wird uns auch weiterhin begegnen, da hier die dicken Umsätze gefahren werden. Hierfür werfen wir also unser Geld heraus: Munition, Geld, Leben, Gold oder anderen Kram. Das klassische Spiel mit „Einmal zahlen, alles drin“ ist erst einmal auf dem Abstellgleis. Logo – die Menschen merken weniger, wenn sie ab und an einen Euro für In-App-Käufe ausgeben – wohl aber, wenn sie für ein echtes Spiel 10 Euro ausgeben müssten.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Warum bitte soll das traurig sein? Erstens, wie bereits gesagt, sagen diese Daten gar nichts über die reellen Marktanteile von Spielen aus. Zudem regelt der Markt die Nachfrage. Jahrelang wurde die Spieleentwickler besch…., als sie versuchten auf Ehrlichkeit und Fairness zu plädieren. Klar, jetzt ist es doch ok, Grundspiel umsonst, wer gerne schnell weiter kommt, kann zahlen, wer eben gerne hart spielt, schafft das ohne Boosts. Und bei Multispieler Apps regelt sich das von selbst, da so ein Game mit Übervorteilen durch zahlen nicht viele Anhänger haben wird……Bei Battlefield könnte man es als Realismus bezeichnen, dass die Soldaten mit dem meisten Geld im Rücken auch den Krieg gewinnen …….(Sarkasmus)……viele tun so, als wird man geradezu gezwungen, Extras zu kaufen…..eher aber ist es die Faulheit, sich eben ohne Extras durchs Spiel boxen zu müssen…….

  2. Dies soll ua einer der Gründe sein, warum Valve Angst hat, half life 3 zu veröffentlichen… Nachvollziehbar

  3. Ich kann diese Trendwende nachvollziehen. Mittlerweile bin ich auch nicht mehr gewillt den vollen Preis für ein neues Spiel hinzublättern. Da warte ich lieber 2-3 Monate bis der Preis gesenkt wird. Freemium Spiele kann man ja antesten und man kann ja dann schauen, ob es einem was wert ist.

  4. Man sollte nicht alles in einen Topf werfen. Erst mal eine Kauf App kann man auch wieder Zurückgeben bei Googel immerhin 2 Stunden testen und bekommt sein Geld wieder.

    Dann kann man ja auch eine Demo oder Free Version machen.Wo steht denn das man eben nur eine Kauf Version machen muss?

    Dazu schaut euch doch mal die Apps an 50, 100, 200 Euro würde doch keiner für ein Game ausgeben. Die Preise der In-App Käufe sind oft einfach Wucher. Ich vermute mal das meiste Geld geben auch eben Kinder aus.

    Der Punkt warum viele Freemiumablehnen ist, weil das Spiel eben so Designt wurde das man Geld ausgibt. Ich weiß einige Sagen dann zb. Dann kann man warten aber eben das ist doch der Erpressungsversuch.

    Ich gebe mal ein Beispiel: Real Racing 3.
    Am ende einer Kategorie um sie Abzuschließen. Wird man feststellen das man die letzten 2 Level nicht schafft. Wenn man nun sagen wir mal einen halben oder 1 Tag eine andere Kategorie spielt. Und wieder versucht schafft man es sofort. Das Spiel ist so gemacht das man eben wenn man es nicht schafft Autos aufrüstet und Geld rein pumpt. Man könnte genauso einen Button machen. 1 Euro und man hätte das Rennen gewonnen. Wobei es das sogar gibt!!. Bei den Wettbewerben gibt es ja die Möglichkeit das Rennen gegen die Gold Währung im Game gleich zu kaufen ohne zu Fahren.!!

    Wenn nun beim Spiele Entwickeln nicht unbedingt der Spielspaß im Vordergrund steht sondern wie man die Leute zum Geld ausgeben bringen kann. Bin ich davon echt kein Freund. Vor allem wenn man mit dieser Masche auch noch auf Kinder abzielt.

    Ich kaufe nur Games ich kaufe, aber keiner Verbrauchsgüter in Games. Da bin ich Eisern. Games die mir virtuelle Verbrauchsgüter verkaufen wollen. Werden ignoriert bzw gelöscht.

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