Senic Muse Play: Die „Toniebox“ fürs Sonos-System kostet 200 Euro

Im vergangenen Jahr berichteten wir über die erwachsene „Tonie-Alternative“ fürs Sonos-System aus dem Hause Senic. In Form der sogenannten „Muse Blocks“ lassen sich Playlisten per NFC-Modul mit Cover-Artworks über ein Smartphone auf einem Sonos-System starten. Senic, ein deutsches Unternehmen, machte sich zuletzt durch seine Lichtschalter für das Hue-System in Kooperation mit Gira – auch für den Außenbereich – einen Namen. Bereits seit längerem arbeitete das Unternehmen an Steuerungsmöglichkeiten für Smart-Home-Produkte. Vor einigen Jahren brachte man da den (mittlerweile eingestellten) Nuimo auf den Markt. Es folgten ein Hub sowie Schalter – mit jenen ließ sich neben Hue-Lampen auch ein Sonos-System ansteuern. Sind jedoch ebenfalls wieder von der Bildfläche verschwunden. Im vergangenen Jahr gab man an, dass man an neuen Schaltern für Matter sowie auch HomeKit arbeite, hierzu ließ man aber seither nichts mehr verlauten.

Stattdessen kommt das Unternehmen nun mit einer limitierten Auflage von „Muse Play“ um die Ecke. Man ersetzt das Smartphone durch eigenständige Hardware, welche die NFC-Chips der Muse Blocks ausliest und über Bedienelemente zur Musiksteuerung verfügt. Nach wie vor handelt es sich nicht um Speichermedien, sondern lediglich über Verknüpfungen zum Streamingdienst. Die Muse Blocks lassen sich wie eine Plattensammlung aufhängen und durchstöbern.

Mit Muse Play will Senic einen Ansatz ohne Smartphone verfolgen. Klingt logisch, denn wer mit dem Smartphone hantiert, der kann direkt in Apps die Playlist wechseln oder andere Einstellungen vornehmen. Es genügt hier den Muse-Block auf Muse Play abzulegen, um Musik zu hören. Quasi eine Tonie-Box, aber nicht (nur) für Kinder. Auch bei der Materialwahl fährt man hier hochwertigere Geschütze auf. So ist die Grundplatte aus Mineralwerkstoff in Kombination mit eloxiertem Aluminium sowie doppelt gehärtetem Acrylglas. Die Hardware wird per USB-C mit Strom versorgt und kommuniziert via Bluetooth sowie Wi-Fi.

Muse Play funktioniert mit Sonos-S2-Lautsprechern. Die Konfiguration, wo die Musik abgespielt werden soll, erfolgt per App. Nach der Konfiguration kann das Smartphone in der Tasche bleiben. Die Auswahl der Playlist erfolgt eben über die physischen Muse-Blocks. Per haptischem Drehrad lässt sich aber auch Musik abspielen, anhalten sowie die Lautstärke regulieren. Zudem verfügt der Ständer über eine Touch-Fläche, um Songs zu überspringen oder auch die Gruppeneinteilung des Sonos-Systems zu verändern.

Die Hardware verfügt laut Produktseite über die offizielle „Works with Sonos“-Zertifizierung. Weitere Funktionen verspricht man per kostenlosem Software-Update. Wenn man sich die Palette an eingestellten Produkten anschaut, dann wäre ich da vorsichtig. Derzeit funktioniert das Ganze nur mit Spotify sowie Apple Music. Es sollen aber weitere Musikdienste für Sonos folgen.

Das Ganze hat einen stolzen Preis, 199,99 Euro werden fällig. Wahlweise für ein Modell in Schwarz oder Weiß. Derzeit aber erst einmal nur in limitierter Erstauflage von 1.000 Geräten zu haben. Bei Vorbestellung muss eine Anzahlung in Höhe von 10 Euro geleistet werden. Der Restbetrag wird bei Versand fällig. Im Paket sind 3 Muse Blocks enthalten, die sich mit Lieblingsmusik verknüpfen lassen. Eine Auslieferung soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 erfolgen.

Technische Daten „Muse Play“

Abmessungen: 180 mm x 180 mm x 50 mm

Gewicht: 500 g

Materialien: Polycarbonat, Mineralplatte, Aluminium, PMMA

Konnektivität: Bluetooth, Wi-Fi (2,4 GHz)

Reichweite: Muse Play muss sich innerhalb der Reichweite deines WLANs und/oder Routers befinden. Wenn du Probleme mit der Reichweite hast, kann es sein, dass andere Geräte dein Wi-Fi-Signal stören (z. B. zu viele Geräte, die mit demselben Kanal verbunden sind).

Farben: Schwarz & Weiß

Stromversorgung: Anschluss an das Stromnetz mit einem 5V-Usb-C-Netzteil (im Lieferumfang enthalten)

Sonos-Anforderungen: Sonos S2

App-Anforderungen: iPhone 7 oder neuer, jedes Android-Telefon mit NFC-Sensoren zum Speichern von Musik auf einem Muse Block

Im Paket enthalten: 3 Muse Blocks, 1 kostenloses Aufkleberset, 1 kostenloser Tischständer

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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18 Kommentare

  1. Man kann NFC-Aufkleber bei Amazon bestellen, mit dem Handy sie beschreiben, Kärtchen mit Playlist- und Alben-Namen und -Cover ausdrucken und rausschneiden, so seine Lieblingsmusik abspielen.

    Ich wollte das immer schon machen, allerdings konnte mein Kind per Sprachsteuerung Hörspiele und Musik abspielen lassen und irgendwann hat das Kind schreiben und lesen gelernt und kann nun ihre Lieblingshörbücher über iPad auf Sonos steuern.

  2. Ich finde die Idee super. Ich glaube, da es ein Nischenprodukt ist, sind 200€ viel aber gerechtfertigt.
    Natürlich kann ich auch vom Smartphone aus meine Playlist anschmeißen.
    Ich lege aber auch immer noch gerne eine CD in meinen CD-Player und packe bewusst dass Smartphone weit weg.
    Das wäre jetzt quasi mein Mixtape auf NFC-Basis.
    Würde sich das Feature durchsetzen könnte man auch in der Moderne ein mixtape für seine liebsten machen. Ich finde die Idee toll, darf sich gerne durchsetzen 😉

    • Ich stehe hier irgendwie auf dem Schlauch.

      Erst gab es Tonbänder und Schallplatten, dann Kassetten, Minidisc und Co. Später kam dann noch die CD hinzu und exotische Formate wie Super Audio. Nun ist der ganze Krempel endlich Geschichte, alles ist digitalisiert und man kann quasi fast die gesamte Musik der modernen Gesellschaft ständig und überall abrufen. Und was ist das nun? Hat man festgestellt, dass der Mensch doch gerne etwas in der Hand hat? Oder was kann der Grund für so ein Produkt sein, das eigentlich auch nichts anderes macht als eine geteilte (z.B.) Spotify-Playlist?

      Ich verstehe den Markt für so etwas nicht. Im Grunde könnte man eine Playlist machen, einen QR-Code daraus generieren und denn mit welcher Technik auch immer auf welche Oberfläche auch immer bringen. Scannen, aufrufen, abspielen. Das macht doch im Prinzip dasselbe und ist individuell gestaltbar.

      • Genau. Man hat gerne etwas in der Hand. Und es ist für mich zumindest sinniger und einfacher, einen Schalter zu drücken, als Siri zu fragen und es ist noch einfacher, eine Art Kassette aufzulegen, als aus 25 Playlists die eine auszuwählen. Und schöner und stilvoller ist es auch.

        Nische, wie er schon sagt. Daher teuer. Aber haptik ist ein Gefühl, was ich zunehmend vermische in der TOuch-Welt.

      • Für Menschen, die nicht gerade technisch bewandert sind und mal eben so einen QR-Code mit Ihrer Lieblingsmusik generieren können, ist das doch eine schöne Angelegenheit.

        Meine Freundin kommt mit dem Streamen über die App etc. nicht so ganz klar, kann dafür besser kochen :D. Aber wenn ich Ihr so einen Muse Block fertig machen würde mit Ihrer Lieblingsplaylist, könnte Sie den zuhause einsetzen und ohne Probleme Ihre Musik hören.

  3. Spannendes Konzept. Mit einem vernünftigen DA Wandler und Anschlussmöglichkeit für die HiFi Anlage wäre es noch spannender. Nur Bluetooth als Ausgang ist etwas mager. Ich habe einige Schallplatten. Dabei höre ich dann „ganz bewusst“ Musik. Gehe ins Regal, wähle die Musik aus und setze mich gemütlich hin und höre dann mal richtig hin. Wäre mit den Scheibchen ein ähnliches Gefühl

    • Aber warum? Das Gerät sagt doch nur dem Sonos-System, welche Playlist von Spotify gestreamt werden soll. Wenn es über „alte Boxen“ laufen soll, dann ist der Sonos-Amp hier die richtige Wahl

    • Aus dem Gerät kommt kein Ton. Weder Digital noch Analog. Es handelt sich jediglich um eine Fancy Fernbedienung.

  4. Grumpy Niffler says:

    Klar, keine Lösung für Jedermann/-frau, aber für unter 50 Euro kann zumindest jeder Home Assistant Nutzer sich das nahezu funktionsgleich selbst bauen.

    • Dann bitte mal für Home Assistant und unter 50€ nen link zur Erklärung mit Posten 😉
      Bin noch auf der Suche nach einem Ersatz der Toniebox zum abspielen für meinen behinderten Sohn damit er die Musik auf Sonos abspielen kann.
      Mit den toniefiguren kommt er ganz gut klar

  5. „limitierten Auflage“ und was ist danach?

  6. HellyBromelli says:

    Idee gut, 200€ allerdings eine überzogene Preisvorstellung.
    Die Gefahr ist einfach, dass so wie andere Produkte der Firma auch das Gerät nicht lange erhältlich sein wird und dann der Support eingestellt wird. Vermutlich gibts dann such keine NFC Plättchen mehr und man hat teuren Elektroschrott rumstehen.

  7. Wer hätte damals bei der Tonie Box gedacht, dass sie sich durchsetzt? Aber die kann wenigstens was abspielen und man kann Tonies kaufen (gut für die Reichen Großeltern) und leihen (gut für die Eltern und Kinder). Das geht hier alles nicht, zwei wichtige Grundpfeiler, die fehlen für einen Erfolg.

  8. Yay! Noch mehr Plastikmüll. Muss man wirklich so mit Ressourcen umgehen?

  9. Jonas Wagner says:

    5 weitere Muse Blocks kosten 30€.

    • Fast geschenkt gegenüber einem Kreativtonie. Aber da muss man zugeben, dass immerhin Cloud Speicher dazu gehört, hier ist es nen Tag und Plastik. Ich bewundere Leute, die mit Müll Geld verdienen.

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