KTC M27P20 Pro: Gaming-Monitor mit 4K-Auflösung und Mini LED im Test

KTC ist ein chinesischer Hersteller, der mittlerweile im Monitor-Bereich nach vorne prescht. Etwa hatte ich hier im Blog ja auch schon den KTC G24P5 getestet, dabei handelt es sich um einen übergroßen OLED-Monitor mit 42 Zoll Diagonale. Inzwischen liegt mir ein ganz anderes Modell vor: der KTC M27P20 Pro. Hier handelt es sich um ein LC-Display mit IPS-Panel und Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung. Mit weniger als 700 Euro ist der Preis für das Gebotene durchaus attraktiv gehalten.

Die Diagonale ist mit 27 Zoll zwar nicht so üppig, aber 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und 160 Hz Bildwiederholrate sind nicht zu verachten. Obendrein kommen 576 Dimming-Zonen mit insgesamt 2.304 LEDs zum Einsatz. KTC nutzt hier ein 8-bit-Panel mit FRC, das 118 % des DCI-P3- und 160 % des sRGB-Farbraums abdecken soll. HDR darf da auch nicht fehlen, und zwar mit bis zu 1.000 Nits als Spitzenhelligkeit.

Technische Eckdaten des KTC M27P20 Pro

  • Diagonale: 27 Zoll
  • Auflösung: 3.840 x 2.160 Pixel
  • Bildwiederholrate: 160 Hz
  • Panel: IPS, 8-bit + FRC
  • Hintergrundbeleuchtung: Mini-LED mit 576 Dimming-Zonen
  • Helligkeit: bis zu 1.000 Nits bei HDR
  • Kontrastverhältnis: Typ: 1000:1; 1.000.000:1 (HDR)
  • Reaktionszeit: 3 ms
  • Schnittstellen: 2x HDMI 2.1, DisplayPort 1.4, USB-C (90 Watt PD), USB-A (3.0, Upstream), USB-A (3.0, Downstream), Audio-Out
  • Besonderheiten: KVM-Switch, kompatibel zu Nvidia G-Sync und AMD FreeSync, Stereo-Lautsprecher mit zweimal 2 Watt, RGB-Beleuchtung
  • Maße / Gewicht: 617,8 x 531,5 x 185 mm (mit Ständer), 7,4 kg
  • Lieferumfang: Monitor, Ständer, Handbuch, Kurzanleitung, Garantiekarte, Kalibrierungsbericht, HDMi-Kabel, DisplayPort-Kabel, USB-C-Kabel, Stromkabel, Netzteil
  • Preis: 699,99 Euro

Das Testmuster des KTC M27P20 Pro stammt von Geekmaxi. Auflagen für die Berichterstattung hat es natürlich keine gegeben. Der Händler bietet den Gaming-Monitor mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung aktuell mit Versand aus der EU für 664,99 Euro an. Dafür sollte der Code „M7CRMYM8“ Verwendung finden.

Ausstattung und Verarbeitung

Die Verarbeitung des KTC G24P5 konnte ich damals sehr loben, da der Hersteller beispielsweise tatsächlich auf ein Gehäuse aus Metall setzte. Das ist zwar beim KTC M27P20 Pro nicht der Fall, dennoch liegt hier alles im Rahmen. Störend ist jedoch, dass die Schnittstellen allesamt an der Rückseite nach unten geführt werden. Dadurch sind sie nur sehr fummelig zu erreichen. Das stört weniger beim Anschluss des eigenen Rechners, der in der Regel wohl dauerhaft verbunden bleibt, nervt aber, will man „mal eben“ USB-Peripherie anschließen. Praktisch ist da der KVM-Switch, um verbundene Eingabegeräte nahtlos an mehreren verbundenen Zuspielquellen zu verwenden.

Der Ständer muss nicht verschraubt werden, sondern rastet ein und lässt sich über einen Schieber wieder entfernen.

Die Existenz der integrierten Lautsprecher solltet ihr wiederum lieber wieder direkt aus dem Gedächtnis verbannen. Ganz ehrlich: Da klingt selbst mein Xiaomi 12 Pro voluminöser. So verzerren die Speaker bereits bei geringen Lautstärken und sind aus meiner Sicht komplett unbrauchbar. Die RGB-Beleuchtung an der Rückseite dürfte wiederum Geschmackssache sein. Sie lässt sich nicht mit anderer Peripherie synchronisieren und leuchtet in festen Mustern oder in festen Farben, passt sich also nicht dem Bildinhalt an. Ich selbst habe dem Spuk etwa in den Software-Einstellungen direkt ein Ende gemacht.

Was die Ergonomie betrifft, sieht es schon besser aus. Der KTC M27P20 Pro lässt sich um 90° drehen, also im Pivot-Modus nutzen. Auch kann er um –5 bis 20 Grad geneigt werden und um 45° geschwenkt werden. Dazu lässt sich die Höhe um bis zu 130 mm verstellen. Wer den Standfuß nicht verwenden möchte, kann im Übrigen auch eine VESA-Halterung einspannen und den Bildschirm an die Wand hängen oder ihn an einem Monitorarm befestigen.

Die Bedienung der Menüs erfolgt komplett über einen 5-Wege-Joystick, der gleichzeitig als An- und Ausschalter dient. Getrennte Tasten gibt es ansonsten nicht. Das Menü ist recht aufgeräumt und erlaubt natürlich den Wechsel der Farbmodi, der Eingänge, Aktivieren / Deaktivieren der Hintergrundbeleuchtung und mehr. Zudem gibt es einige Modi, die für unterschiedliche Spielegenres wie FPS, Strategie- oder Rennspiele optimiert sein sollen. Ich halte davon aber wenig, da sie stets mit massiven Bildverfälschungen einhergehen.

Praxistest des KTC M27P20 Pro

Nutzt ihr den KTC M27P20 Pro zum Spielen, dann ist zu beachten, dass im Grunde jede der Schnittstellen Vor- und Nachteile hat. Etwa sind via HDMI nur volle 160 Hz möglich, wenn ihr auf 4:4:4 Chroma und FRC verzichtet, was zulasten der Farbwiedergabe geht. Ansonsten steht ihr bei maximal 120 Hz. Doch HDMI hat auch einen Vorteil: Hier könnt ihr VRR mit 48 bis 160 Hz nutzen. Via DisplayPort kommt ihr dank DSC auf 4K bei 160 Hz auch mit FRC. Dafür wird aber nur ein VRR-Bereich von 48 bis 144 Hz abgedeckt. Wer USB-C zur Bildsignalübertragung nutzt, für den endet es so oder so bei maximal 144 Hz.

Ein erheblicher Nachteil, der die Bildqualität sichtbar verschlechtert: Beansprucht ihr VRR, also eben AMD FreeSync oder Nvidia G-Sync, wird Local Dimming deaktiviert. Das ist im Übrigen kein spezielles Problem des Monitors von KTC: Auch an anderen Gaming-Monitoren und auch Fernsehgeräten muss die Ansprache der Hintergrundbeleuchtung in Gaming-Modi stark vereinfacht werden, um weiterhin geringe Latenzen / wenig Input Lag zu liefern. Daher bin ich persönlich der Ansicht, dass OLEDs grundsätzlich für Spieler die bessere Wahl sind.

Im Übrigen ist mir aufgefallen, dass das Bild des KTC M27P20 Pro ab Werk viel zu kalt eingestellt ist. Da bin ich allerdings auch empfindlich, da ich auch an meinem LG OLED E9 den Modus „Warm 2“ nutze, der am nächsten an korrektes DCI-P3 herankommt. Und auch mein Arbeitsmonitor, der Eizo EV3285-WT zeigt da ein wesentlich neutraleres Bild. Glücklicherweise kann man natürlich auch am M27P20 Pro nachregeln und in die Einstellung „Warm“ wechseln.

Dafür ist schon „krass“, wie hell der Monitor werden kann. Für ein knallendes HDR ist da richtig viel Spielraum gegeben. Auch im SDR-Modus kann der Gaming-Monitor aber richtig pumpen und lacht da müde über OLED-Pendants. KTC verspricht nicht zu viel und die angegebenen Peaks von 1.000 Nits sind definitiv möglich. Dafür sieht man, Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung hin oder her, immer noch Blooming. Das fällt wirklich stark auf, wenn man VRR nutzt. Die Verwendung solltet ihr also lieber umgehen und stattdessen eure Spiele, wenn möglich, optimieren und FPS-Caps setzen, um Tearing und Stottern zu vermeiden.

Auch ohne VRR lassen sich Halos erkennen, kann man z. B. sehr gut mit der PS5 testen, die beim Bootvorgang das weiße PlayStation-Logo auf schwarzem Untergrund zeigt. Die pixelgenaue Präzision eines OLED-Screens erreicht eben auch kein noch so gutes Mini-LED-Pendant. Im Übrigen könnt ihr beim Local Dimming zwischen den Settings „Standard“ und „Hoch“ wählen. Standard zeigt deutlicheres Blooming, dafür wird mehr Leuchtkraft genutzt. Geht ihr auf „Hoch“, dann reduziert sich das Blooming nochmals, aber die Peaks werden ebenfalls geringer – „pick your poison“ sozusagen.

Fairerweise muss man sagen, dass das Blooming in Spielen mit gemischten Bildinhalten meistens kaum auffällt, außer ihr spielt viele düstere Horror-Titel. So muss ich zugeben, dass das Zocken an dem KTC M27P20 Pro aufgrund der in Sachen Leuchtkraft starken HDR-Wiedergabe schon Laune gemacht hat. Gleichermaßen hat mich das daran erinnert, dass ich mir selbst zum Zocken sehr einen OLED-TV mit Mikro-Linsen wünsche – mal sehen, was da im nächsten Jahr bei LGs C4 gehen könne.

Fazit

Am Ende des Tages finde ich den KTC M27P20 Pro zum ausgerufenen Preis absolut empfehlenswert. Der Monitor bietet nach Anpassungen der Farbtemperatur eine sehr gute Bildqualität und kann dank seiner Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung in der Tat die Peaks von 1.000 Nits erreichen. Blooming werdet ihr aber dennoch erspähen, erst recht, wenn ihr (wie ich) ansonsten auf OLED-Bildschirme zum Spielen setzt. Wie stark das auffällt, hängt aber stark vom jeweiligen Game ab.

Weitere Pluspunkte des Monitors sind KVM-Switch, eine gute Verarbeitung, bis zu 160 Hz Bildwiederholrate bei nativer 4K-Auflösung sowie 90-Watt-Aufladung externer Geräte via USB-C mit Power Delivery. Auch die Höhenverstellbarkeit um 130 mm und die weiteren Ergonomie-Funktionen, inkl. Pivot-Modus, sind vorbildlich. Was spricht gegen den KTC M27P20 Pro? Nun, die integrierten Lautsprecher sind wirklich für die Tonne, das kann man nicht beschönigen. Ebenfalls könnt ihr die RGB-Beleuchtung nicht mit anderen Gerätschaften synchronisieren und aufs Bild stimmt sie sich auch nicht ab.

Bei der Bildqualität, auf die kommt es wohl den meisten Spielern bei so einem Monitor an, finde ich den KTC M27P20 Pro allerdings für den ausgerufenen Preis sehr überzeugend. Geekmaxi bietet den Gaming-Monitor mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung aktuell, wie erwähnt, mit Versand aus der EU für 664,99 Euro (Code: „M7CRMYM8“) an.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Danke für den Test. Starkes Ding und könnte mein Neuer werden. Gibt es Messungen zum Stromverbrauch?

  2. Danke für den ausführlichen Test. Ich habe gelesen, mit dem letzten Firmware-Update sei unter anderem das Problem behoben worden, dass VRR und Local Dimming nicht parallel genutzt werden können. Vielleicht könntest Du bei Gelegenheit mal checken, ob das nachgebessert worden ist.

    • André Westphal says:

      Sehr guter Hinweis, danke! Habe dir Firmware gerade mal gezogen und KTC nennt das tatsächlich in den Release Notes. Das werde ich nächste Woche mal nachtesten und dann hier ein Update machen.

  3. Frage an die Spezialisten, wenn man einen kleinen TV will mit 27″, dann kriegt man ja nur Dinge von der Resterampe. Den hier mit einem Fire TV 4K Max aufrüsten und man hat ein Knaller Bild, oder sind TV und Monitore einfach „anders“ in der Farbwiedergabe?

    • André Westphal says:

      Dir fehlen dann halt viele TV-typische Funktionen, etwa für die korrekte 24p-Wiedergabe oder Unterstützung von Dolby Vision oder Atmos- Verarbeitung bzw. sowas wie eARC.

      • Äh, 27″! Das ist das Ding nicht in einem Heimkino betreibe und an einen Atmos Soundbar oder Receiver hänge ist ja klar. Dolby Vision ist auch verschmerzbar. 24p ist ein Argument.

        • André Westphal says:

          Also ohne externe Lautsprecher wirds hier schwierig, die internen Speaker sind echt müllig :-D. Aber du könntest natürlich auch Stereo-Speaker oder sowas dranhängen.

          Generell ist ein Monitor als TV-Ersatz immer „schwierig“, weil die Software einfach komplett anders ausgerichtet ist. Ich persönlich würde das nicht machen. Als Monitor an sich ist das Modell hier in Sachen Preis-Leistung wirklich gut, das muss man schon sagen.

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