Jimmy PowerWash HW9 im Test

Die Marke Jimmy der Firma KingClean Electric Co. Ltd. habe ich in der Vergangenheit immer geschätzt. Beispielsweise verwende ich noch heute gerne den H9 Pro als Handstaubsauger. Allerdings ist es um die Marke in den letzten Monaten immer ruhiger geworden – vielleicht wird das Konkurrenz-Dickicht im Bereich der akkubetriebenen, beutellosen Staubsauger zu groß? Nun denn, jedenfalls liegt mir zur Abwechslung jetzt der Nass- und Trockensauger Jimmy PowerWash HW9 zum Testen vor.

Hier handelt es sich um einen Wischsauger, der gewissermaßen mit den Modellen von etwa Tineco konkurrieren muss. Vielleicht erinnert sich da mancher obendrein noch an meinen Test des Jimmy HW10 aus dem letzten Jahr? Grundsätzlich nutzt auch der PowerWash HW9 nämlich ein ähnliches Prinzip, doch dazu gleich mehr.

Technische Eckdaten des Jimmy PowerWash HW9

  • Nass- und Trockensauger
  • Leistung: 300 Watt
  • Akkulaufzeit: 20 Minuten im Teppich- und 30 Minuten im Hartbodenmodus
  • Aufladezeit: 4 bis 5 Stunden
  • Kapazität Frischwassertank: 0,4 l
  • Kapazität Schmutzwassertank: 0,4 l
  • Besonderheiten: LED-Anzeige, Selbstreinigungsfunktion
  • Maße / Gewicht: 27 x 24,2 x 113,5 cm / 7,7 kg
  • Lieferumfang: Sauger mit Akku, Reinigungsbürste, Zubehörständer, Netzteil, Ladestation, Reinigungslösung, Handbuch
  • Preis: ca. 200 Euro

Dabei ist der Jimmy PowerWash HW9 ein eher günstiger Nass- und Trockensauger. Mein Testmuster stammt dabei vom Shop Geekmaxi, bei dem ihr das Gerät derzeit sogar für 179,99 Euro bekommt. Dafür benötigt ihr im Warenkorb den Code „JIMMYHW9SB“.

Ausstattung und Verarbeitung

Im Lieferumfang fällt positiv auf, dass der Akku des Jimmy PowerWash HW9 komplett abnehmbar und damit auch austauschbar ist. Das finde ich grundsätzlich klasse bzw. es sollte bei viel mehr Modellen Schule machen. Mir gefällt auch, dass der HW9 ziemlich schlank daherkommt. Dies ist der Fall, weil der Frischwassertank, anders als etwa bei Tinecos Modellen, direkt im Kopfende sitzt.

Eine kuriose Entscheidung ist es hingegen, die LED-Anzeige an der Vorderseite zu verbauen. Dadurch ist sie beim Saugen und Wischen in der Regel schlecht ablesbar. Nun muss man zwar nicht ständig auf das Display blicken, hätte aber bei einer Platzierung an der Oberseite besser den Akkustand im Blick.

Ebenfalls etwas seltsam: In der Anleitung wird erwähnt, dass es eine separate Teppichrolle gäbe, die man statt der Wischrolle einsetzen könne, wenn man trocken Teppiche absaugen wolle. Klingt nach einem sinnvollen Plan, allerdings ist eine gesonderte Teppichrolle gar nicht im Lieferumfang enthalten. Diese kann man vielmehr einzeln für rund 23 Euro nachkaufen – recht knauserig.

Der Akku des Jimmy PowerWash HW9 ist abnehmbar.

Der Akku des Jimmy PowerWash HW9 ist abnehmbar.

Ansonsten ist die Ausstattung und Verarbeitung des Jimmy PowerWash HW9 gemessen am Preis wirklich gut. Das Gerät wirkt wertig und man hat bis auf die Teppichrolle alles, um mit der Bodenreinigung zu beginnen.

Praxistest des Jimmy PowerWash HW9

Obacht beim Saugen: Vorne am Kopf ist eine Art Schiene, die bei der Teppichreinigung gesenkt und bei der Nassreinigung auf Hartböden angehoben werden soll. Daran solltet ihr während des Betriebs denken, sonst leiden die Reinigungsergebnisse. Wie viele andere Nass- und Trockensauger, so zieht euch dabei auch der Jimmy PowerWash HW9 nach vorne. Ihr müsst ihn also, je nachdem welche Richtung ihr einschlagen wollt, etwas bändigen.

Ich hatte schon angedeutet, dass dieses Modell aber etwas anders arbeitet, als etwa die Lösungen von Tineco. So sitzt der Frischwassertank nicht ohne Grund im Kopf. Denn der HW9 bentzt die Wischrolle nicht automatisch mit Wasser, sondern verfügt über eine Düse. Per Knopfdruck sprüht ihr jeweils einen Schwall Wasser vor das Gerät und reinigt anschließend die benetzte Fläche. Durch diese Technik wird der Boden aber auch direkt nasser als bei Konkurrenzmodellen. Bei empfindlichen Parkettböden oder Dielen sollte man da also aufpassen mit der manuellen Dosierung bzw. dass man nichts übersieht.

Auch das Befüllen des Frischwassertanks ist aufgrund der Konstruktion des HW9 umständlicher als bei der Konkurrenz. Der Tank im Bürstenkopf ist statt hoch und länglich, eher flach und breit. Hier kann man sich leichter vertun. Hält man den Tank nicht gerade, läuft er dann auch gerne mal über. Der Schmutzwassertank ist da schon konventioneller und kann leicht entnommen und geleert werden. Daran sollte man auch nach jedem Reinigungsvorgang denken, sonst müffelt es irgendwann.

Die Wasserzufuhr müsst ihr über den Button selbst auslösen.

Die Wasserzufuhr müsst ihr über den Button selbst auslösen.

Letzteres kann bedauerlicherweise auch passieren, da es für die Walze keine Trocknungsfunktion in der Station gibt. Nach der Selbstreinigungsfunktion steht der Jimmy PowerWash HW9 also mit durchnässter Rolle herum. Im Idealfall nehmt ihr die Rolle also lieber selbst heraus und lasst sie etwa auf der Heizung gut durchtrocknen. Kein Beinbruch, ist aber bei höherwertigen Modellen durch die Heißlufttrocknung deutlich komfortabler.

Ansonsten fällt auf, dass die Akkulaufzeitangaben des Herstellers ziemlich gut hinkommen. Nach maximal 30 Minuten geht dem Jimmy PowerWash HW9 also die Puste aus. Klingt wenig, in dieser Zeit solltet ihr aber durch die meisten Wohnungen gewischt haben. Ganz an den Rand kommt der HW9 dabei im Übrigen nicht: Sowohl links als auch rechts verbleibt ein wenige cm großer Rand, weil die Walze nicht den gesamten Kopf einnimmt. Das ist bei (fast) allen anderen Nass- und Trockensaugern jedoch genau so.

Der Sauger lässt sich extrem flach nutzen und kommt so unter viele Möbel.

Der Sauger lässt sich extrem flach nutzen und kommt so unter viele Möbel.

Dabei sind die Reinigungsergebnisse des HW9 sehr gut. Allerdings kann es bei Flecken doch ein wenig fummelig werden, erst mit der Düse Wasser gezielt auf den Dreck zu versprühen, um dann auf der richtigen Position herumzujuckeln. Das ist eben mit Modellen, welche direkt die Walze bzw. den Boden darunter benetzen, leichter. Vorteil: Der Jimmy PowerWash HW9 lässt sich fast komplett flach einsetzen, sodass man auch unter Möbel gut herunterkommt.

Fazit

Gemessen an seinem Preis ist der Jimmy PowerWash HW9 ein guter Nass- und Trockensauger. Dass die Teppichrolle allerdings im Lieferumfang fehlt, ist ärgerlich. Somit solltet ihr dieses Modell ab Werk in erster Linie als Gerät für Hartböden betrachten. Schade ist, dass der Reinigungsstation eine Trocknungsfunktion fehlt, sodass ihr die Walze nach der Selbstreinigung vielleicht lieber entnehmt und auf die Heizung legt, um muffige Gerüche zu vermeiden.

Auch sprüht er HW9 eben Wasser nach manuellem Knopfdruck vor das Gerät und benetzt Walze und Boden nicht automatisch. Dadurch müsst ihr bei Parkettboden und Co. noch besser aufpassen, dass wirklich die gesamte Flüssigkeit wieder rasch abgesaugt wird. Doch das sind wohl die Kompromisse, die man eingehen muss, wenn man einen Nass- und Trockensauger für unter 200 Euro ersteht. Bei Geekmaxi sind es derzeit sogar nur 179,99 Euro, wenn ihr den Code „JIMMYHW9SB“ verwendet.

Im Ergebnis geht der Jimmy PowerWash HW9 also primär wegen des niedrigen Preises in Ordnung. Wer aber vollen Komfort erwartet und bereit ist, wesentlich tiefer in die Tasche zu greifen, ist z. B. mit dem Tineco Floor One S7 Pro dann doch besser bedient.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Völlig wahnwitzige Preise…

  2. Wer die Schnauze voll hat von dem ganzen Leifheit und Vildea Supermarkt-Wischzubehör, das irgendwie immer wackelig ist und nach einiger Zeit den Geist aufgibt, unterhaltet euch einfach mal mit jemandem, der professionell sauber macht. Ich habe die Dame gefragt, die bei uns im Büro putzt und den Fensterputzer. Seitdem haben wir zu Hause einen Ha-Ra Pressbutler, einen 50 cm Bodenwischer mit durchgehendem Alustiel nebst Bezügen und Fenster-Einwascher, Abzieher und passenden Eimer von Unger. Kostet wahrscheinlich zusammen ca. so viel wie der Jimmy, hält aber ewig, braucht keinen Strom und man putzt damit wahrscheinlich doppelt so schnell.

    • Volle Zustimmung! Habe vor inzwischen knapp 20 Jahren beim Auszug von meiner Mutter auch einen Ha-Ra Bodenwischer und einen Fensterwischer bekommen – genau das, was man sich als junger Mann halt so wünscht 😉
      Na toll, dachte ich…
      Heute sind die Dinger immer noch top und gern genutzt, meine Frau hat ihr wackeliges Vileda-Zeug nach dem ersten Anfreunden mit dem Ha-Ra direkt entsorgt.

      Gerade gesehen, dass Ha-Ra im Saarland produziert, macht es mir direkt noch sympathischer.

      • Da bin ich der dritte im Bunde.
        Habe mir vor 25 Jahren im örtlichen Geschäft auch die gleichen Teile gekauft, mit denen Profis arbeiten.
        Zusätzlich zum Wolli ist noch ein Schaber dabei, falls hartnäckiger Schmutz zu entfernen ist..
        Die Teile sind robust, haltbar und falls doch mal was ersetzt werden muss, gibt es jedes Ersatzteil.

        Ich meine es braucht einfach Reife um zu erkennen, dass elektrischer Kleinkram einem die lästige Arbeit nicht abnimmt und nur Pflege und Wartungskosten verursacht und nicht lange hält.

  3. Ist das im Hintergrund eine Fotowand?
    Ich hatte sowas auch einmal bestellt – sah eigentlich gut aus > Regal mit vielen Büchern. Aber es war gefaltet, und ich habe die Bügelfalten nicht rausbekommen.

    Würde mich mal interessieren, wie du das geschafft hast.

    • Bei ihm sind es Comics, Bücher und Blu-rays. In echt.

    • André Westphal says:

      Ist in diesem Fall meine Disc-Sammlung – etwas retro teilweise und mittlerweile kaufe ich auch nur noch ab und an eine UHD Blu-ray (sonst eher per Stream), aber sind auch ein paar Titel dabei, die kein Streaming-Anbieter hat.

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