Google Street View: Antrag auf Unkenntlichmachung ist online

Seit heute können Menschen, die ihr Haus nicht im Internet sehen wollen (bzw. nur verpixelt), die Unkenntlichmachung beantragen. Der Antrag auf Unkenntlichmachung in Google Street View fragt die Adresse ab und wie euer Haus beschaffen ist. Google fragt nach genaueren Infos, damit das zu verpixelnde Haus auch wirklich korrekt entfernt wird (oder ihr auf eine „spezielle Liste“ kommt ;)).

Neben der Anzahl der Stockwerke wird auch die Anzahl der Fenster, die Art des Daches und die Farbe des Hauses abgefragt. Hat man alle Schritte erfolgreich durchlaufen, wird man nach E-Mail-Adresse und Anschrift gefragt: per Post kommt ein Verifizierungscode zu euch, damit ihr nicht „aus Versehen“ das Haus des Nachbarn verpixeln lasst. Der logistische Aufwand muss phänomenal sein… – und wo finde ich Widerspruch gegen die anderen Dienste, die bereits seit langem Ähnliches praktizieren? GoogleSommerlochView!

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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130 Kommentare

  1. Gast schrieb:
    „Ganz bewusst zeigt das Haus nach außen einen eher vernachlässigten Eindruck (Neidfaktor reduzieren und Einbrecher abhalten)“

    🙂 🙂 🙂 Super! Darf ich das benutzen als Ausrede meiner Frau gegenüber, warum ich den Rasen nicht gemäht habe oder das Auto nicht gewaschen?

    Ich schmeiss‘ mich weg. Diese Diskussion wird immer lustiger. 😉

  2. FishyBrigand says:

    Ich find es interessant wie vehement sich viele Deutsche gegen SV aussprechen, wo aktuell der Dienst in vielen anderen Ländern ohne nennenswerten Einspruch oder Widerstand bereits in Betrieb ist. In den USA gab es, wenn ich mich recht erinnere, eine ganze Beschwerde. In anderen Ländern in denen SV bereits verwendet wird, gibts sogar Wettbewerbe um das schönste SV Bild, und auch im Tourismus findet SV dort Verwendung.
    Warum reagieren dann viele Deutsche wenn sie Google und SV hören mit einem solchen Beißreflex? Denken wir, aus dem Land der Dichter und Denker, einfach solche Sachen besser zu Ende? Oder macht sich hier einfach ein ungutes Bauchgefühl, eine Zukunftsangst breit, gepaart mit einer Furcht man wäre nicht mehr Herr seiner eigenen Privatsphäre. Nicht umsonst bauen die Deutschen am Strand die größten Sandburgen :).
    Langfristig glaube ich, dass wir uns hier in Deutschland mit einer solchen Mentalität mehr Probleme als Vorteile einhandeln. Diese Ablehung vieler Innovationen, besonders auf dem Gebiet des Internets, kann auf Dauer nichts gutes bedeuten. In D schauen wir viel zu oft und zulange zurück, Sprüche wie: „Wofür braucht man das, früher gings doch auch ohne“, „Wo soll das hinführen“, „Da könnt ja jeder kommen“, sind typisch für den Wunsch den Status Quo zu behalten und alles Neue erstmal skeptisch zu beäugen. Ich denke wir sollten an das Internet positiver herangehen. Und vielleicht kommt dann das nächste SV nicht von Google, sondern einer deutschen Firma, die dann bestimmt alles richtig macht 🙂

  3. Ach ja noch was:

    Klar grenzen viele Befürchtungen nun an Verschwörungstheorien, doch einiges wird davon zumindest so ähnlich Realität werden – gerade, wenn die Vernetzung der Daten zunimmt.

    Internetshops in Google street view wurden schon ernsthaft diskutiert – also dass man hineingehen kann in die abgebildeten Geschäfte.
    Gar nicht so abwegig finde ich da z.B. den Gedanken über die Vernetzung mit Facebook, von dem irgendjemand schrieb … Vielleicht gibt es ja auch demnächst Facebook3D oder vergleichbares von Google, wo man sich seine Wohnung im 3D-Stadtplan virtuell einrichten kann?
    Virtuell umziehen, virtuell in den 3D-Shop gehen, virtuell bezahlen …

    Alles irgendwie toll und verlockend und auch immer etwas riskant, da Daten gern verkauft werden oder ausversehen in falsche Hände geraten, wie schon oft geschehen bei social networks, Einwohner-Datenbanken von Regierungen usw. was Spammer, Kreditkartenbetrüger oder Erpresser bereits genutzt haben.

    Ist eh nicht aufzuhalten – aber ich werde jedenfalls meine Daten im Netz so weit wie möglich beschränken bzw. unkenntlich machen.

  4. @FishyBrigand
    „Langfristig glaube ich, dass wir uns hier in Deutschland mit einer solchen Mentalität mehr Probleme als Vorteile einhandeln. Diese Ablehnung vieler Innovationen, besonders auf dem Gebiet des Internets, kann auf Dauer nichts gutes bedeuten.“
    Lieber FishyBrigand,
    diese Ablehnung hat bei vielen Leuten sicherlich auch einen Grund. Ich möchte jetzt nur mal ein kleines Beispiel bringen. Die Erfindung der eMail: Es handelt sich hier um eine super Innovation. Du kannst innerhalb von Sekunden völlig kostenlos eine eMail an jemanden auf der anderen Seite der Erdkugel schicken. SUUUUUPPPPER. Keine „altertümliche“ Post kann so was toppen. Ein Segen für die Menschheit. ABER leider gab es nicht nur Menschen die mit Ihren Freunden eMails austauchen, ein kleiner Haufen Menschen hat das wahre Potenzial der eMail erkannt, seit diesem Tage wirst du mit Spammmails nur so zugeschüttet – glücklicherweise sortieren mittlerweile die eMailprovider ja den größen Teil der Spamm´s aus, ansonsten würde du vor Spamm´s ja die wirklichen wichtigen Mail von den Freunden gar nicht mehr finden. Vor diesem Hintergrund betrachtet, könnte der obrigen Gast mit dem schäbigen Haus froh sein, wenn das Eizigste was er zu befürchten hätte, 100erte von Kostenvoranschlägen sind von allen Malerbetrieben im Umkreis von 500km, die sein Haus streichen wollen. Aber ich bin sicher, das es genug Leute gibt, die mit solchen Daten noch ganz andere Sachen anfangen könnten.

  5. 😀

    Dieb:
    Vorauswahl gut und schön, das einzige was verhindert wird, bei einer Nichtveröffentlichung, ist das am 19. eingebrochen wird statt am 15. Ändern wird sich trotzdem nichts.

    Kreditwürdigkeit: ist doch wohl logisch. Wenn jemand mit seinem Grund und Boden bürgt muss der Kreditgeber wissen wie die Beschaffenheit ist, das gehört aber auch nicht zur Bewerbung im allgemeinen. Selbst wenn du einen Praktikanten so eine Arbeit machen lässt ist das Vorgehen für eine Personalabteilung Zeitverschwendung und du erhällst damit keinen besseren Mitarbeiter. Erstmal entscheidet die Bewerbung auch mit GSV, dann hast du x Personen und dann lädst du x% davon ein. Die Effektivität geht schlicht und einfach verlohren. Sollte eine Bewerbung die Besichtigung wirklich notwendig machen, weil man aus irgendeinem Grund auch mit seiner Wohnsituation die Firma nach außen vertritt, dann wird die Besichtigung statt finden auch mit oder ohne GSV. GSV würde in diesem Fall dem Bewerber sogar einen Dienst erweisen. Aber der Fall ist an sich nicht relevant für die Diskusion im allemeinen.

    Sorry, dass ich das nochmal ausführen musste, denn du hast recht sowohl die Kritiker als auch die Beführworter kann man wiederlegen.

    Rollstuhlfahrer? Habe den Beitrag nicht gelesen (gesehen). Aus meiner Perspektive sehe ich weder Gründe für noch gegen GSV aus Sicht eines Rollstuhlfahrers.

    Das einzige Argument was für mich relevant ist dagegen zu sein, ist die Einsicht auf ein Grundstück trotz Versuche sich dagen zu wehren (Bsp. Hecke, Mauer). Und dieses Argument ist für mich fundamental.
    Aber man wird in seinem Recht nicht beschnitten, wenn man nur das sieht, was man auch von der Straße aus sehen kann.
    Und was gibst du bitteschön ungewollt preis, wenn man nur das sieht was man eh von der Starße aus sehen kann? Jedem dem du deine Adresse gibst, hat die Möglichkeit bei dir vorbei zu schauen und da ist es egal, ob man persöhnlich vor dem Haus steht oder sich den Ort digital anschaut.

    Übrigens wer gibt dir das Recht selbst zu entscheiden, was jeder sehen darf, was im allgemeinen zu sehen ist?
    Weil wenn man den Bogen mal wieder in andere Richtung überspannt, dann darf man jedem das Recht auch nicht verwehren zu sagen jeder der in der nähe meines Hauses ist muss die Augen zu machen. Das ist eine Situation die überspitzt auftreten könnte.

    Übrigens ich bin weder dafür noch dagegen, solange es mich nicht direkt selbst betrifft. Beträfe es mich, würde ich nach dem Umstand dafür oder auch dagegen ausprechen.

    Ich habe z.B. was dagegen, dass man Abends in mein Zimmer (auf Bodenhöhe) schauen kann, möchte aber trotzdem gerne nach außen schauen. Also habe ich mir eine einseitig spiegelnde Folie angebracht, die das innere verbirgt. Würde jemand von Google vorbei kommen und mit irgendeinem Effekt so meine Privatsfähre stöhren, wäre ich auch dagegen. Solange die Privatsfähre unangetastet bleibt, was sollte mich dazu bewegen jemandem zu verbieten zu sehen, was man immer sehen kann?

  6. @Blaubär
    Du magst das zwar für Zeitverschwendung halte was so ein Personalchef macht, der Personalchef mag es aber für wichtig halten und beim letzten Gespräch, was ich hatte, hat mir der Personalchef auch gesagt das er nach den Bewerbern im Internet recherchiert hat. Genauso wie du etwas versucht über das Unternehmen zu erfahren, versuchen die Personaler etwas über dich zu finden. (Allerigs ging es in dem Fall nicht unbedingt darum wo wer wohnt.)

  7. Kampfschmuser says:

    @Blaubär
    Aha. Du bist also 3,10 gross und deine Augen befinden sich in 3m Höhe. Oder hast du immer eine Leiter auf dem Rücken, wenn du Spazieren gehst? Oder fährst du eventuell privat einen Doppelstockbus und hast dir das Lenkrad ins obere Abteil montieren lassen?
    Wenn du zu meinen Fragen überall „nein“ sagen musst, wird vielleicht auch dir klar, dass der normale Mensch NICHT aus der gleichen Sicht schaut, wie die Kameratechnik auf dem Googleauto.
    Bei 3m schaut man über alle Hecken und Zäune drüber. Und diese Dinge stehen dort nicht zum Spaß, sondern weil dort jemand wohnt, der auf seinem Grundstück sein Privatleben genießen möchte.

    Zu deinem Einbrecher-Einwand: Er kommt nicht am 19. sondern gar nicht. Das „Ausbaldowern“ ist mit einer Fahrt vor Ort bei weitem nicht so effektiv. Man findet die „guten“ Objekte mittels Streetview viel leichter und man kann sich vor Ort umschauen ohne aufzufallen.

  8. @Fraggle
    wie gesagt es geht nicht fuer/gegen gsv, aber diese vorgehensweise mit dem formular ist absurd.
    Das ganze ist einfach eine SUPER WERBUNG fuer den dienst, und beruhigt die gemüter derer die dagegen sind (ist doch keine loesung, es wird nicht zwischen mieter und eigentuemer unterschieden, einfamilienhaus, mehrparteien haus, person die keinen pc hat, kein internet, far nicht weiss was GSV ist…; die regelung hilft einfach zeit zu gewinnen bis das sommerloch vorueber ist und alles einschlaeft.).
    um jemanden zu bewerten brauch ich kein streeview, google earth tuts genauso, etwas lokale kenntnisse des „Personalers“ reichen auch.

    Eine Bank die Bonität nach gsv beurteilt, naja ich weiss nicht, da gibts bessere und aktuellere quellen über wohngegenden.
    Eine Bank hat des recht sich über einen potentiellen kreditnehmer zu erkundigen, eine arbeitgeber hat das recht sich ueber eine zukuenftigen mitarbeiter zu erkundigen, welches mittel dazu verwendet wird spielt doch keine rolle.

    es geht doch einfach darum wo beginnt die schuetzenswerte privatssphaere, die bestehenden gesetze stammen eben noch aus einer zeit in der sich das problem in dieser form noch gar nicht gestellt hat. ein tourist, ein kuenstler, der aufnahmen macht, darum ging es, nicht um eine flaechendeckende erfassung und veroeffentlichung. und genau darueber muesste man sich gedanken machen.

    in österreich z.B. waren bis vor einigen jahren luftaufnahmen gänzlich verboten, man brauchte dazu einen sondergenehmigung des verteidigungsministeriums. diese regelung wurde einfach von der technik „ueberholt“ und abgeschafft…

  9. @willi

    Klar werden bestimmt Mitarbeiter im Internet überprüft. Ich würde auch niemanden im gehobenem Managment einstellen, der Pornobilder von sich verbreitet. Klar wird es bestimmt irgendeinen Personalchef geben, der einen Grund findet GSV zu nutzen aber dann muss man grundsätzlich alle Diese Dienste verbieten.

    @Kampfschmuser

    Alles nein, klar. Wenn dagegen vorgegangen wird, dann wird Google die Fahrten neu machen, mit Kammeras, die in vielleicht 1,75 höhe sind. 😉
    Und wie gesagt, ich würde mich auch dagegen wehren, wenn man in dieser Form meine Privatsfähre schädigt, da rennst du offene Türen ein.
    Aber wieso hier so diskutieren, wenn du so nichts änderst, falls du was ändern willst. 😉

    Und wie gesagt, du siehst auch bei einer Fahrt mit dem Auto am Grundstück vorbei nicht viel mehr als das was du bei GSV siehst. Im Gegenteil du kanst sogar noch mehr erkennen, z.B. Art und Beschaffenheit der Einstiegsmöglichkeiten.

    Das ist auch so eine unnötige Diskusion und daher enthalte ich mich jeden weiteren Kommentars.

  10. @Hik:
    Also oft wird ein Personaler nicht die Gegend kennen. Zudem ist es nicht korrekt die Bonität eines Menschen aufgrund seiner Nachbarn zu definieren, mag es auch gesetzmäßig nicht verboten sein.
    und ganz gewiß spielt es eine Rolle welche Mittel ein Personaler verwendet um jemanden zu beurteilen. Denn einige Mittel, wie z.B. die Wohnlage von jemanden, verstoßen gegen GG und den Gleichheitsgrundsatz.

    @Blaubär:
    Es ist ein Unterschied ob ein Personaler dabei auf Daten zugreifen kann, die die Person selber ins Netz stellte (z.B: social Networks), oder ein Dritter (GSV).
    Ein nicht böse gemeinter, neckender Kommentar:
    Wohin fährt Dein privat denn, bzw. wohnst Du am Meer und hast ne Fähre ;)? (Zitat: „Privatsfähre“). Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen, das Wort hob meine Laune gewaltig heute. Danke 🙂

  11. Rechtschreibung und Grammatik leidet bei mir sehr aber das kann ich auf die LRS schieben. 😛

  12. @Fraggle
    ich gebe dir zu 100% recht, dass es nicht korrekt ist! ich meinte nur, dass es nichts mit GSV zu tun hat. Auch das thema bonität, es ist nur eine einfache schnelle möglichkeit fuer z.B. internet händler das statistische risiko eines zahlungsaufalls zu beurteilen. glaube kaum, dass ein „normale“ bank bei der kreditvergabe sich auf solche daten verlaesst. aber fuer z.B. einen pc-versender mag das ein aus seiner sicht guter (wenn auch nicht korrekter!) anhaltspunkt sein sein risiko zu minimieren.

  13. Kampfschmuser says:

    @blaubär
    Das Google die Aufnahmen in 3m Höhe gemacht hat, ist nicht meine Entscheidung gewesen und nicht mein Problem. Wenn sie deshalb noch mal alles abfahren müssen, ist das ihr Schaden.
    Das Ausspähen von Möglichkeiten ist beim Vorbeilaufen oder Vorbeifahren begrenzt. Ein „zu genaues Schauen“ würde auffallen. Das willst du nicht. Bei Streetview kannst du das ganz in Ruhe machen und dir alles sehr genau anschauen. Es ist entscheidend zum Vorteil, wenn man vorher weiß wie die Lage vor Ort ist.

    Der beste Schutz ist immer die Unwissenheit des Anderen. Und das gilt für alle Bereiche.

  14. Es gibt einen Unterschied zwischen Fortschrittsfeindlichkeit und begründete Bedenken.

    Nehmen wir zum Beispiel Apple .. da gibt es auch Hater und Fanboys aber der Unterschied zu google ist frappierend. Apple verdient sein Geld mit Hardware und dem Content der darauf läuft lassen sie sich bezahlen. Das kann man gut finden oder nicht, aber wenn ich es nicht möchte muss ich da nicht mitmachen!!!

    Bei google sieht das anders aus. Wenn ich zum Beispiel ein Bild an dem ich die Rechte habe auf meine Seite online Stelle, muss ich damit es nicht in der google-Bildersuche auftaucht den nicht Standardisierten Weg über die robot.txt gehen die noch nicht mal verbindlich eingehalten werden muss. Das beste daran das google den Copyright Verstoß begeht und ich mich darum kümmern muss das das nicht passiert. Ein Maler hat diesen Missstand mal in Deutschland eingeklagt und hat verloren weil der Aufwand für google zu groß wäre zu jedem Bild die Rechte zu klären .. schöne neue Welt.

    StreetView (außer von Touristischen Highlights) von wem auch immer hat für den privaten Nutzer nur sehr marginale Vorteile. Dafür für Firmen oder Staaten sehr viele. Zum Beispiel hat google dann einen besseren Überblick über den Gebäudezustand in Gesamtdeutschland als die deutschen Behörden selbst. Ob die Daten für den „internen“ Gebraucht wirklich „verpixelt“ werden ist auch alles andere als sicher. Und wir stehen noch am Anfang .. google hat gerade eine unbenannte Flugdrohne im Test, vielleicht wird in ein paar Jahren monatlich aktualisiert.

    Es mag sein das unsere Gesellschaft ethisch irgendwann soweit gereift ist das man bei großen Datensammlungen kein Mulmiges Gefühl mehr haben muss. Aber solange gierige Menschen bei uns soviel Einfluss haben wie aktuell, helfen diese Sammlungen nur ihnen noch mehr Einflussmöglichkeiten an die Hand zu geben.

    Gier: 2009 wurden den Banken in Deutschland 8x soviel Geld in den … geschoben wie in ganz Deutschland für Bildung (Schulen+Universitäten) ausgegeben wurde. 2010 sieht es so aus das bei meinen Kindern nicht mehr genug Lehrer vorhanden sind weil die lieber ins Ausland gehen anstatt für unter 1000€ netto zu arbeiten und den Bankern wurden die Bilanzierungsregeln nochmal erleichtert.

    Manch einer sag jetzt sicher .. immer diese Paranoia aber wenn ich mir zum Beispiel die „Neuen Pflichtangaben für Dienstleister“ (http://www.e-recht24.de/artikel/ecommerce/6265-verordnung-informationspflichten-dienstleister-dl-infov.html) anschaue und was man mittlerweile alles auf der Webseite angeben muss wenn man einen Friseur oder Handwerksbetrieb hat. Berufshaftpflichtversicherung, AGBs, Gerichtsstand oder weiterführende Klauseln und mir dann anschaue wer von diesen Transparenzfördernen Maßnahmen ausgenommen ist, Banken, Kreditgewährung, Versicherungen, Glückspiele dann sinkt mein Vertrauen in die Demokratie immer mehr.

    kleines Gedankenexperiment: Eine chinesische/iranische Firma startet ein Streetview Projekt in Deutschland/USA .. immer noch einverstanden??

  15. @Kampfschmuser

    also ohne vom fach zu sein, schätze ich den nutzen fuer einen einbrecher eher gering ein, also da ist z.B. google earth/maps schon wesentlich nützlicher, wenns um die lage eines objektes geht, wie sieht die rückseite aus usw. .

    und andere wesentliche infos, urlaub, bewohner usw, die finden sich dann bei twitter und co. („…morgen fahre ich auf urlaub…“)

    würde mal behaupten der „einfache“ einbrecher sucht sich das haus wo gerade einfenster offen/gekippt ist und das sieht er im vorbei fahren.

    vielleicht gibt ja mal ein profi sine kommentar zu dem thema hier ab! 😉

  16. @Max

    >kleines Gedankenexperiment: Eine chinesische/iranische Firma >startet ein Streetview Projekt in Deutschland/USA .. immer noch >einverstanden??

    eine U.S. firma sehe ich keineswegs in besserem licht. 🙂

    das problem ist ja, dass es voellig egal ist welche firma das macht, wenn die daten fuer „die welt“ zugänglich sind! Kann mir gut vorstellen, dass einige dienste in diesen ländern schon mit spannung auf die daten warten!

  17. @Hik:
    Da sind wir uns also einig. Ich denke nur, man muß diesen Leuten nicht noch mehr Möglichkeiten in die Hand drücken als sie eh schon haben. Mir persönlich ist es sogar in der Sicht egal, der akademische Titel würde eine schlechte Wohnlage sicher ausgleichen.

    Bezüglich Einbrecher und Google Earth:
    Da sieht man aber nicht die Rückfassade. Wie aber jemand anderes schon sagte, er kann so schön auf Material zugreifen und in Ruhe selektieren und dann die selektieren Gebäude intensiv real betrachten, spart einiges an Zeit.

    @Blaubär:
    Umso schöner, daß Du es trotzdem als einen Scherz aufgenommen hast. Und Respekt, für LRS bist Du sehr gut, da können sich einige, die nicht darunter leiden, mal gehörig eine Scheibe abschneiden.

  18. @Fraggle
    wenn die wohnsituation das einzige unterscheidungsmerkmal zu einem mitbewerber ist, dann hoffe ich dich, dass ein arbeitgeber ein persoenliches gespraech vorzieht.

    auch in GSV sieht er nicht die rückfassade, sondern nur das was er von der strasse aus sowieso sieht. aber mag schon sein, dass es eine möglichkeit der info beschaffung dieser branche ist, aber da kenn ich mich wohl zu wenig aus…
    ein deutscher „kriminaler“ hat im TV mal gesagt „gehen sie davon aus, dass der durschnittliche einbrecher, faul und dumm ist“ und somit mit einfachen massnahmen „abgewehrt“ werden kann.

    So und jetzt schluss hier! war ne nette diskussion! 😉

  19. @ Fraggle, Kampfschmuser:
    Guter Rat: vergesst es, diese Diskussion ist nur noch auf Kindergartenniveau. Ich habe immer noch kein stichhaltiges Argument PRO Streetview (von wem auch immer ein solcher Dienst betrieben wird) gelesen. Alles, was man liest, ist „höhö, alle die etwas dagegen haben sind paranoid, sind die blöd“. Also forget it, das ist keine Diskussion mit wirklichen Argumenten, das ist Kinderkram. Eigentlich schade und seltsam, denn gerade aus DIESEM Blog bin ich anderes gewohnt …

  20. Ich stehe Street View erst einmal sehr kritisch gegenüber. Sicher Häuserfronten sind erst einmal ein öffentlicher Bereich, aber es ist schon ein Unterschied, ob jemand zufällig an meinem Haus vorbei geht, es eventuell fotografiert oder ob es ein Konzern tut, der so durch seinen großen Zulauf ein viel höheres Maß an Öffentlichkeit schafft, als es jede Privatperson jemals erreichen könnte.

    Es geht auch nicht nur darum, was Google mit den Daten selbst macht oder jemals machen könnte (obwohl ich dabei auch sehr wachsam bin), sondern dass man letztendlich gezwungen wird eine Information ins Netz zu stellen, die in bestimmten Situationen mit mir in Verbindung gebracht werden kann. Es gibt genügend Situationen, in denen ich Name und Adresse angeben muss. Und mit den Daten die Streetview liefert, kann jeder dem ich meine Adresse geben muss auch entsprechend meine Wohnsituation begutachten. Selbst wenn ich mein Haus verpixeln lasse, gebe ich damit schon etwas von mir preis.
    Welchen schaden das nun anrichtet ist eine ganz andere Sache. Aber ich persönlich stehe dem ganzen sehr kritisch gegenüber. Denn es geht nicht um den matriellen Schaden, sondern das Gefühl, dass das eigene Leben immer öffentlicher und für jedermann einsehbarer wird.

    Ein konkretes Beispiel ist z.B. die Bewerbungssituation. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Internetrecherche bei der Auswahl von Bewerbern eine immer größer Rolle spielt. Diese Information über mich (und durch Streetview wird es bezüglich meiner Wohnverhältnisse immer eine Information geben, egal ob ich das Haus verpixeln lasse oder nicht) gab es vorher nicht oder war nur durch einen Aufwand zu beschaffen, den kein Personalchef vorher betrieben hat. Es ist dabei auch völlig unerheblich, ob diese Information für mich negative oder positive Konsequenzen hat bzw überhaupt keinen Einfluss hat. Es geht darum, dass durch solche Dienste Informationen aus dem realen Leben ins Internet gestellt werden und sich somit die „Welt des Internets“ und die „Reale Welt“ wieder ein Stück mehr vermischt. Nur diesmal werden auch Menschen erfasst, die das überhaupt nicht wollen. Die um Google einen Bogen gemacht haben, sich keinen Facebook Account zugelegt haben, Paypal und ähnliches meiden usw. Bisher gibt es nur einige Beispiele an alltäglichen Situationen, in denen diese unspezifische Information von Street View einer konkreten Person zugeordnet werden können. Aber es gibt sie und es werden in Zukunft mit sicherheit noch mehr werden. Und es spielt nun keine Rolle mehr, wie man dazu steht oder nicht, ob man es möchte oder nicht, dass es Informationen über die eigene Person im Internet gibt bzw. ob sie einer konkreten Person zugeordnet werden können oder nicht. Denn sie sind bereits im Netz.

    Daraus ergibt sich für mich die grundsätzliche Frage, wie eine Gesellschaft zu solchen Entwicklungen steht und wie sie damit umgeht. Daher finde ich es vermessen, eine solche Frage, über die es einen gesellschaftlichen Konsens geben muss, gleich abzutun. Sie muss gestellt und diskutiert werden. Das hat mit Paranoia nichts zu tun. Das internet hat sich nun mal soweit fortentwickelt, dass der Umgang mit diesem Medium eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Denn die Tendenz geht weiter dahin, dass der öffentlich einsehbare Raum größer und größer wird.

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