Apple verlässt Umweltschutzprogramm

Verwunderung an allen Orten. Apple, die Firma, die sonst immer sehr auf ihr Image bedacht ist – gerade im Bereich der Green IT – ist aus dem freiwilligen Umweltschutzprogramm epeat (Electronic Product Environmental Assessment Tool) ausgetreten. In den Staaten ist die Organisation eine der führenden im Bereich Green IT und viele Entscheider in Firmen und in Behörden richten sich bei der Anschaffung nach Geräten nach der Liste. Hier könnten laut Wall Street Journal große Einbußen für Apple ins Haus stehen. Beim Electronic Product Environmental Assessment Tool geht es um die Umweltverträglichkeit der Produkte, aber auch die Möglichkeit des Recycling der Produkte ist ein Kriterium. Apple hatte seit 2007 jedes Mal die Gold-Medaille der epeat bekommen und hat sich diese Auszeichnung auch immer prominent ans Revers gehängt.

Was genau der Grund für Apples Rückzug ist, ist nicht bekannt. Die Jungs bei iFixit sind der Meinung, dass es am MacBook Pro mit Retina Display (hier mein Review) liegen könnte, da es sich nicht mit herkömmlichen Werkzeugen recyclen ließe, der Akku verklebt sei & Co. Wie erwähnt, dies ist die Vermutung von iFixit – ob es daran liegt, darf spekuliert werden. Apple selber wurde vor kurzem erst wieder durch Greenpeace in das Licht der Öffentlichkeit gerückt, als im Mai vor dem Hamburger Apple Store gegen die „dreckige Cloud“ demonstriert wurde. Wie haltet ihr es persönlich mit Green IT? Achtet ihr beim Kauf darauf, wie eine Firma sich für Umweltverträglichkeit ihrer Produkte & Co einsetzt – oder entscheidet nur das Preis- / Leistungsverhältnis?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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29 Kommentare

  1. Wenn Akkus vom Hersteller selbst ausgetauscht werden landen weniger Batterien auf dem Müll. Ich denke nicht wenige schmeissen ihren alten Akku einfach in die Tonne.

  2. uniquolol says:

    Der Begriff “dreckige Cloud” wäre doch ein prima Kandidat für das “Unwort des Jahres 2012”. Inzwischen ist Greenpeace wohl gar nichts mehr zu peinlich. Schade eigentlich – aber mal wieder ein Beweis mehr, dass gute Absichten allein nicht ausreichend sind…

  3. Ich achte für mich privat bei Elektrogeräten – wie Fernseher, Monitor oder auch beim NAS – neben den Funktionen auf den Energieverbrauch. Ob der Hersteller nun grüne Sticker auf den Karton klebt ist mir recht egal.

    Anders sehe ich das im gewerblichen Bereich. Hier dient das Label eher dem Marketing, nicht der Kostenersparnis. In größeren IT-Landschaften sind die Produkte eh zu einem großen Anteil geleased und werden nach x-Jahren vom Herstelker o.ä. ausgetauscht und entsorgt. Da scherrt sich der Nutzer doch letztendlich nicht drum.

    Daher glaub ich auch nicht daran, dass.Apple durch den Ausstieg nun weniger Umsatz machen wird. Mir wäre im privaten Umfeld nicht bekannt, dass jemand ein Produkt aus Cupertino besitzt, nur weil Apple eine Gold-Medaille auf der Brust wegen umweltfreundlicher Entsorgung trägt. Schlussendlich ist der Privatmann der größte Abnehmer.

  4. Marco: Den Privaten trifft das weggefallene Gütezeichen nicht (der läßt sich von der Werbung ja eh ein X für ein U vormachen und glaubt auch noch in Zukunft, dass das Fallobst durch und durch Bio ist).

    Anders sieht es bei öffentlichen Institutionen und oftmals auch Unternehmen aus. Dort werden bei Ausschreibungen Anbieter ohne Gütezeichen gar nicht berücksichtigt (in den USA beispielsweise ist das vorgschrieben). Für crApple ist das egal, da deren Marktanteil dort im Vergleich zum Privatsektor ja noch weit darunter liegt.

  5. Sind wir nicht alle alt genug, dass wir die Namen ganz normal nennen können? Nicht Fallobst, nicht crApple, nicht Microsaft oder Microschrott oder Windoof oder sonstiges. Oder sind diejenigen alle noch in der Pubertät?

  6. @ Marco, „In größeren IT-Landschaften sind die Produkte eh zu einem großen Anteil geleased und werden nach x-Jahren vom Herstelker o.ä. ausgetauscht und entsorgt.“ Es ist nicht ganz so, oft wird die Hardware wiedervermarktet, da ja kleiner die Entsorgungskosten übernehmen will, und man ja auch noch ein gutes Geschäft machen kann. Da finden Versteigerungen statt, und wer den höchste Betrag geboten hat, der dirigiert die Lastzüge dann um nach Osteuropa, oder Afrika. Mit unseren alten Autos wird das auch so gemacht, da es dort keine so drastische Vorschriften gibt wie in Deutschland, oder hat schon mal einer in Osteuropa ein Auto gesehen mit ner grünen Umweltplakette? Das ist doch alles Augenwischerei, denn es ist doch einfach, wenn ich was nicht mehr haben will bringe ich es dahin, wo keine solchen Vorschriften herrschen, ist doch prima….Das funktioniert im kleinen auch, da gibt es Zeitgenossen aus besagten Ländern die wiederum für ihre Freunde und Verwanden das alte Geraffel Lastwagenweise zusammen klauben, und dann mit in ihre Heimat nehmen, aber vor dem verschließen wir unsere Augen, weil es halt so am einfachsten ist, die nicht mehr benötigten Teile los zu werden, wir sind ja alle bequem….aber haben große Klappe….bei uns ist doch die Welt in Ordnung.

  7. Man kann sicher grundsätzlich über Sinn und Zweck von „Green IT“ streiten und auch darüber, was eine solche Initiative für die Umwelt unterm Strich bewirkt. Ohne Frage steht primär das Image und damit das Marketing im Vordergrund. Aber warum steht diesbezüglich denn das Image im Vordergrund?… doch wohl deshalb, weil Verbraucher und Umweltorganisationen für solche Themen vermehrt sensibilisiert sind; und das ist es doch, was nicht nur eindeutig richtig ist, sondern auch weiter entwickelt werden muss.

    Auf Apple bezogen, sieht’s aber so aus, dass es einen Grund dafür geben muss, freiwillig auf dieses „Green IT Image“ zu verzichten. Es ist schwer vorstellbar, dass Apple nur deshalb aus dem freiwilligen Umweltschutzprogramm „epeat“ ausgetreten ist, weil sie’s für sinnlosen Etikettenschwindel halten. Sollte z.B. dieser Schritt mit den Recycling-Problemen des „Retina Display“ am neuen MacBook Pro zusammen hängen, dann tritt nur eine Tatsache hervor: dass der Status des technologischen Platzhirsches offensichtlich wichtiger ist als alle Umweltverträglichkeit. Man schert sich einen Dreck um das wachsende Umweltbewusstsein bei vielen Konsumenten und ist auch noch so dreist, dies durch einen solchen Schritt öffentlich zu dokumentieren. Ich kann nur sagen: wer allzu hoch fliegt, wird unweigerlich irgendwann tief abstürzen.

    Für mich ist dies nur ein weiterer Punkt der Apple-Politik, die ich nicht mehr gewillt bin, mit meinem Geld zu unterstützen.

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