Apple iPhone 15 ausprobiert

Apple hat im September neue iPhones vorgestellt. Das iPhone 15 Pro / Pro Max habe ich euch bereits in einem Test vorgestellt. Nun möchte ich auch ein paar Worte zu dem Modell verlieren, dass in diesem Jahr das wohl größte Update darstellt und das iPhone für die Masse ist – das iPhone 15.

Wer es kurz mag: All das, was ihr in den kommenden Absätzen zu lesen bekommt, hat es so oder so ähnlich schon in einem iPhone gegeben. Möchte man es auf den Punkt bringen, dann hat Apple die Dinge des letztjährigen iPhone 14 Pro genommen, USB-C dazugepackt, das Design etwas angepasst und herausgekommen ist das iPhone 15. Das wird wohl auch die Strategie von Apple für die nächsten Jahre sein, aus Pro wird Non-Pro. Das muss wiederum nichts Schlechtes sein.

Im Karton selbst landen die üblichen Dinge: ein mit Gewebe ummanteltes USB-C-zu-USB-C-Kabel, etwas Papier, Sticker, ein SIM-Karten-Entferner und das iPhone selbst.

Die Äußerlichkeiten sind nahezu unverändert. Zwei Kameras gibt es auf der Rückseite, die Notch auf der Front ist jedoch der Dynamic Island aus dem Vorjahr gewichen und das kantige Design ist nun etwas abgerundeter als vorher. Die Buttons sind auch genau dieselben. Rechts sitzt der Power-Button, links befinden sich die Lautstärke-Tasten und der hier noch vorhandene Mute-Switch. Der wird wohl im nächsten Jahr auch im iPhone 16 dem Action-Button weichen müssen. Die Abmessungen des Gerätes liegen bei 147,6 x 71,6 x 7,8 Millimetern.

Schauen wir etwas genauer auf das Gerät. Die Front bildet das altbekannte Super Retina XDR Display mit einer Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll und einer Auflösung von 2.556 x 1.179 Pixeln. Damit kommt man auf eine Pixeldichte von 460 ppi, was hervorragend scharf ist. Die Anzeige gehört nach wie vor zur Spitze des Marktes, ist mit einer maximal typischen Helligkeit von 1.000 nits ausreichend hell und schafft bei HDR-Playback eine Spitzenhelligkeit von 1.600 Nits. Im Freien sind es sogar 2.000 Nits. Apple macht hier also keine Unterschiede mehr zwischen Pro und Non-Pro, wenn es um die Helligkeit geht.

Leider ist hier nach wie vor kein Pro Motion dabei, das heißt also 60 Hz Bildwiederholrate. Es gibt da eine kontroverse Diskussion dazu. Der Großteil der Menschen außerhalb unserer Tech-Blase wird die 120 Hz wahrscheinlich nicht vermissen. Dennoch kann man bei einem so teuren Smartphone mittlerweile auch von Apple erwarten, dass die Bildwiederholrate höher ist.

Im Inneren des Smartphones schlägt der A16 Bionic, der bisher nur das iPhone 14 Pro und Pro Max angetrieben hat. Der Chip ist zwar „alt“, wird aber nach wie vor komplett ausreichend für viele Arbeitsabläufe der nächsten Jahre sein. Da wird wohl so schnell keine App kommen, die das SoC komplett auslastet, es sei denn, man bearbeitet komplexe Videoprojekte oder ähnliche Dinge.

In puncto Akkulaufzeit hat sich wenig getan. Ich bin gut mit dem iPhone 15 durch den Tag gekommen, viel war aber nicht übrig, wenn ich mich abends auf das Sofa begab. Das waren meist ungefähr fünf Stunden Screen-Time mit gemischter Nutzung. Wer nichts gegen große Bildschirme hat, sollte vermutlich eher auf das iPhone 15 Plus schielen, denn da gibt es auch deutlich mehr Akku.

Das iPhone 15 hat eine hervorragende Sprachqualität. Bei der Audioqualität gab es nichts zu bemängeln. Auch mein Gesprächspartner gab sich positiv und äußerte nur lobende Worte über das Mikrofon. Die neue Sprachisolierung sorgt außerdem für gute und klare Telefonate auch bei starken Nebengeräuschen.

Kommen wir zu den Kameras, hier hat Apple den neuen, alten und größeren 48-Megapixel-Sensor hineingepackt. Die Hauptkamera ist ein 26-mm-Äquivalent mit einer f/1.6-Blende. Durch den großen Sensor wird per Sensor-Crop auch eine »theoretische« 2x-Telekamera ermöglicht, die aber kein separates Modul darstellt.

Dennoch bietet euch die Kamera-App die Option an. Die zweite echte Kamera ist die 12-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera, die einem 13-mm-Äquivalent entspricht und eine Blende von f/2.4 besitzt. Mit iOS 17 könnt ihr nun auch 24-Megapixel-HEIF-Bilder aufnehmen. Dadurch werden mehr Details bei geringeren Dateigrößen möglich.

Die Fotos der Kamera sind einwandfrei und nahezu auf dem Niveau des Topmodells, echte Unterschiede werden nur bei weniger Licht deutlich. Die Bilder sind farblich nah am Original, scharf und kommen mit ordentlich Details daher. Im Vergleich zum Vorgänger sind die Ergebnisse teils deutlich sichtbar. Generell gefallen die Fotos und durch die fotografischen Stile kann man sich den besten Look direkt per Standard kreieren.

Im Videobereich legt das iPhone 15 wieder eine sehr gute Leistung aufs Parkett. Da macht man Apple aktuell wenig vor, auch wenn kein 8K möglich ist. Leider hat auch das normale iPhone 15 mit Lensflares zu tun, die im Dunklen extrem störend sein können. Der Kino-Modus und Action-Modus sind auch mit an Bord. Im Gegensatz zum Pro-iPhone kann das iPhone 15 nicht direkt über USB-C auf eine externe SSD aufnehmen. Das liegt daran, dass der A16 Bionic nur den USB-2-Controller besitzt und somit keine schnellen Übertragungsraten unterstützt.

Insgesamt hat Apple sicherlich ein gutes Smartphone gebaut, die Unterschiede zum direkten Vorgänger sind vorwiegend im Fotografie-Bereich groß. Das iPhone 15 könnte für viele Interessierte der Kauf der Wahl sein und bietet in diesem Jahr mit der tollen Kamera, der Dynamic Island, dem immer noch wahnsinnig schnellen Chip, USB-C und mehr das beste Preis-Leistungs-Verhältnis an.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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37 Kommentare

  1. Ist denn dann auch ein Tool dabei um die SIM einsetzen zu können?

    Der A16 ist Betrug in meiner Sicht. Die sollten nächstes Jahr dringend auf einen A18 und einen A18 Pro jeweils mit 3nm setzen.

    • Der A18 wird dann halt n A17 Pro sein, der umbenannt wird. Das wäre dann eher „Betrug“. Aktuell ist’s halt das Vorgängermodell, welches immer noch zu den schnellsten Smartphone Chips gehört

    • Ja, steht doch am Anfang (SIM-Kartenentferner).
      Wieso das mir dem A16 Betrug sein soll erschließt sich mir nicht – das ist halt so, kauf es oder lass es.

    • Für den Sim Schacht?!?
      Na ne haushaltsübliche Büroklammern tuts auch …

    • Wieso Betrug? Steht doch drauf, was man da kauft.
      Zudem der A16 alles andere als schlecht ist. Der wird Jahre Updates bekommen.

    • Erstens ist es sogar im Artikel erwähnt und zweitens.. warum machst dir die darüber Gedanken? Zudem sollte man so langsam zu eSIM wechseln, ist komfortabler bei Neustart und Gerätewechsel und halt auch die Zukunft, da es nicht mehr lange dauern wird dass auch in Europa der Slot entfällt (wie in den USA).

      Und warum sollte einer der schnellsten Prozessoren auf dem Markt Betrug sein?
      Und ja, es ist nicht nicht unwahrscheinlich dass es nächstes Jahr einen A18 mit weniger Kernen und einen A18 Pro geben wird. Aber 90% der Nicht-Pro iPhone Nutzer interessiert dieses Thema wohl so gar nicht, Hauptsache das iPhone läuft schnell ist flüssig und das über Jahre.. und das ist absolut der Fall.

      • es gibt keinen einzigen Grund derzeit zur eSIM zu wechseln. Wer das behauptet hat sich noch nie richtig mit der eSIM beschäftigt. So wie sie es nämlich derzeit ist taugt die eSIM nichts und kommt mir so auch nicht in die Tüte.

        • Aha, und wie machst du es wenn man Dienst und Privatkarte nutzt im Handy? 😉

        • Ehrlich, das hier ist doch nicht Twitter, du hast mehr Zeichen – was willst du denn sagen? Wer eine andere Meinung hat als du hat liegt falsch? Gute Eröffnung für eine konstruktive Diskussion. Was ist denn dein Problem mit der eSim, dass es dich zu so einer radikalen Aussage verleitet?

  2. Ich weiss nicht was Apple da gemacht hat, mein 15 Pro Max saugt innerhalb von einem Tag fast 50% vom Akku weg, ohne das ich das Gerät grossartig genutzt habe ( das liegt seit Gestern abend unbenutzt auf dem Tisch ) . Mein 12 Pro Max hat locker 2 Tage ohne Laden durchgehalten, trotz Nutzung.

  3. Wer nicht unbedingt USB-C will, kann anstatt dem Standard 15er – vom Preis her – auch das 14 Pro nehmen und bekommt damit mehr für sein Geld.

  4. Karsten Mitka says:

    Komischer Balken da oben mittig im achso tollen Display, 120Hz braucht kein Mensch, gibt es nur, weil man beim Kamera-Megapixelwahn am Ende angelangt ist, ebensowenig 8K. Und Action-Button? Hat Apple warscheinlich gerade frisch erfunden, obwohl es sowas bei Android schon ewig gibt. Nie im Leben wird mich irgendwas dazu bringen, angebissene Äpfel zu kaufen!

    • Irgendwas hat sich trotzdem dazu bewegt darüber zu schreiben wie sehr du Apple nicht magst.

    • Gut, dass ich das jetzt weiß, jetzt kann ich beruhigt schlafen! Danke!

    • „120Hz braucht kein Mensch“ kann nur jemand schreiben der noch nie ein Display mit höherer Herzzahl benutzt hat. Da liegen Welten (!) in der Qualität der Darstellung, wer einmal ein 120 Hz ein paar Tage benutzt hat will nie wieder etwas anderes.

      • Kann ich so nicht bestätigen. Habe ein 14 Pro als Privatgerät und ein 14 als Firmenhandy. Ich merke tatsächlich beim Wechsel kaum einen Unterschied. Vielleicht bin ich aber auch zu alt und zu unempfindlich demgegenüber.

      • Finde ich deutlich zu pauschal bewertet. Habe schon Geräte mit 120Hz genutzt und einen Unterschied bemerkt. Nice to have, nicht mehr und nicht weniger. Nutze jetzt schon länger wieder ein iPhone 13 und denke keine Minute daran, dass ich 120Hz brauche.

      • 120 HZ ist weit über 90% der Benutzer schlicht egal – die nehmen es (wenn überhaupt) zur Kenntnis und machen dann weiter. Egal ob Android oder iOS – bestimmte technische Spezifikationen gehen der überwältigenden Mehrheit einfach am A… vorbei. Die kaufen ihre Smartphones nach anderen Gesichtspunkten – Gewohnheit schlägt da Gimmick sehr häufig. Selbst wenn du denen 120 und 60 Hz nebeneinander legst und zeigst – die sehen das, sagen sowas wie „ja, ist toll“ und vergessen es in Kürze wieder – es ist für sie nicht so wichtig. Bester Beleg dafür ist doch gerade hier Apple: sie brauchen es schlicht nicht einbauen, weil es für sie bei den Verkäufen keinen Unterschied macht.

  5. Das Pro Modell kann man zurecht kritisieren dieses Jahr, das normale iPhone 15 ist jedoch wirklich ein sehr gelungenes Gerät und ein guter Deal in Bezug auf Preis/Leistung. Daher ist ein wohlwollender Beitrag angebracht. Wenn noch ein 120Hz Display drin wäre, würde ich es als nahezu perfekt empfinden, allerdings bin ich etwas ernüchtert, dass ich bei meinem Pro die 120Hz kaum bemerke. Also eigentlich alles gut so wie es ist beim 15er.

  6. Ich habe mit ein iPhone 15 mini erhofft, da das iPhone 13 mini schon älter ist und bereits länger im Sortiment war. Jetzt gibt es de facto kein kleines iPhone mehr (das SE ist ein Witz, das zähle ich nicht mit)

    • Ja, sehe ich auch so! Immerhin ist das kleinere Pro deutlich leichter als das vorherige und nicht mitgewachsen mit der neuen Generation hinsichtlich Abmessungen. Ich gehöre wohl definitiv zur absoluten Minderheit, die diesen Ziegelsteinen absolut nix abgewinnen kann. Mir reicht für unterwegs und die paar Apps definitiv ein 5″ Display. Für alles andere, also ernsthaftes Arbeiten, Recherchieren brauchts mindestens 12″ und nen richtiges OS. Auch will ich ein Telefon weiterhin am Ohr halten und nicht wie die ganzen Smombies vor der Flunsch wie nen Stück Pizza to go.

  7. Dieses Video veräppelt das Pro Max, die Aussage ist aber genauso wahr für das Basismodell: https://youtu.be/obi1I3IsGY8?si=vdrJkVJGRjCFBwNW

    • Das Design hat aber auch einen Wiedererkennungswert. Die Zeiten von 2 Jährlichen Redesignes sind schon lange vorbei. Die Pixel Smartphones sehen seit 3 Jahren fast gleich aus. Da wird sich auch nicht mehr viel ändern. Es gibt nur noch kleine Details die geändert werden. Allerdings finde das das Pixel Design auch gelungen, vor allem die Kamera wackelt nicht hingelegt auf dem Tisch. Was erwartet man von Apple? Wollen wir wieder iPhone 2 oder 3 Design? Design Revolutionen erwarte ich persönlich nicht mehr. Der Sprung vom iPhone X auf das iPhone 15 Pro Max bietet einiges an Neuerungen, für mich reicht’s.

  8. Sagst du das auch bei Android Geräten? Merkste?

  9. Und? Hast du es mal ein bisschen durchgebogen?

  10. Und? Hast du es ein bisschen durchgebogen mit den Daumen?

  11. Das Problem mit dem A16 Bionic ist nicht nur, dass er evtl. ein Jahr weniger Updates bekommt sondern dass er auch ein Jahr früher zu langsam sein wird, wenn die iOS Reise weitergeht.
    Das ist schon ein wichtiger Punkt.

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