Disney+: Qualität statt Quantität wird das Motto sein
Für Streaming-Anbieter und auch -Zuschauer bricht eine neue Ära an: Die Platzhirsche Amazon Prime Video und Netflix bekommen Konkurrenz durch die Studios selbst. Neben Comcast bzw. NBC Universal und Warner mit HBO Max drängt auch Disney auf den Markt. Dabei will man aber ein anderes Motto verfolgen als viele Konkurrenten. Denn laut den Verantwortlichen wolle man auf Qualität statt Quantität setzen.
Die Entscheidung passt zu Disney: So will das Unternehmen das Image seiner starken Marken wie Marvel, Pixar und natürlich Star Wars nicht beschädigen. Deswegen nimmt man entsprechende Budgets in die Hand und heuert große Namen wie Jon Favreau an. Letzterer steckt ja hinter „The Mandalorian“ – der erste Trailer hat mich wirklich begeistert, was ich bei Star Wars schon ewig nicht mehr behaupten konnte.
Disney wird bei Disney+ neben Marvel-Serien wie „Loki“, „WandaVision“ oder „Falcon and the Winter Soldier“ auch andere Marken stärken. Etwa wird es „High School Musical: The Musical: The Series“ für jüngere Zuschauer geben. Für Kinder und Familien ist aber natürlich auch einiges an neuen Inhalten von Pixar gedacht. Und dann ist da etwa noch eine neue Serie zu „Susi & Strolch“, bei der sicherlich auch viele Leute einschalten werden.
In den USA wird Disney+ am 12. November 2019 starten – für 6,99 US-Dollar. In Deutschland könnte es im Frühjahr 2020 so weit sein. Das Angebot wird vier parallele 4K-Streams enthalten. Man hat auch schon die Geräte genannt, über welche Disney+ zum Start zur Verfügung stehen wird. Zum Launch soll Disney+ über 500 Filme und mehr als 7.500 Serien-Episoden enthalten. Neue Serien will man aber wiederum nicht auf einen Schlag veröffentlichen, sondern häppchenweise mit einer neuen Folge pro Woche.
Jene Strategie ist für den Anfang sicherlich schlau, denn so verhindert man, dass Abonnenten zu rasch durch die Inhalte durchgerattert sind bzw. schnell wieder kündigen. Allerdings plant man natürlich auf lange Sicht. Etwa soll später noch eine Serie um den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi folgen, der erneut von Ewan McGregor verkörpert wird. Der Präsident für Disneys Streaming-Dienste, Michael Paull, sieht Disney+ aber nicht als direkten Rivalen von Netflix.
Laut Paull gebe es ja auch viele TV-Sender, die alle miteinander koexistieren würden. Mal schalten die Zuschauer den einen und mal eben den anderen an. Letzten Endes gehe es darum, dem Publikum hochwertige Inhalte anzubieten. Und da habe Disney deutlich mehr Erfahrung als andere Anbieter, da man eben schon so lange Filme und Serien produziere. Es sei extrem schwer guten Content zu produzieren – aber genau das sei Disneys Stärke und zwar seit jeher. Daher sieht Paull Disney+ für die Zukunft exzellent aufgestellt.
Auf dem Markt gebe es aber genügend Platz für viele Anbieter und für die Zuschauer sei es am Ende nur von Vorteil, so Paull, wenn sie vielfältige, hochwertige Inhalte angeboten bekämen. Stimmt ihr dem Disney-Manager da zu? In den Kommentaren lese ich ja immer wieder Befürchtungen zur Fragmentierung der Streaming-Dienste.
Ob man zustimmt ist nicht die Frage. Eher ob die Leute bereit sind weitere finanzielle und organisatorische Mühen auf sich zu nehmen um auf den Bildschirm an der Wand zu glotzen. Das Geld ist im „Real Life“ auch anderweitig zu investieren und sich schon wieder irgendwo neu anzumelden, zu schauen ob die zigste Streaming App beim eigenen Endgerät überhaupt läuft, das dann einzurichten..
es gibt immer mehr Leute die schlicht keine Lust mehr darauf haben. Amazon hat das perfekt gelöst. Fire TV bestellen, kommt sogar schon angemeldet im Amazon Konto an, WLAN Passwort eintippen und fertig.
Schon Netflix dazu zu buchen war mir lästig und weiter treib ich das garantiert nicht mehr. Wenn ich was dann halt nicht sehe, so what… zuviel Glotze macht dick, einsam und depressiv.
Ich sehe das gut bei Nichte und Neffe. Die sind maximal 1x die Woche vor dem TV, für selektives Streaming. Das Smartphone hingegen scheint ihnen angewachsen zu sein. Und sie sind quasi jede freie Minute entweder bei ihren Freunden oder ihre Freunde bei ihnen oder gemeinsam mit ihren Freunden unterwegs.
Die alten Medienriesen werden mit den alten Nutzungsgewohnheiten alt werden, vergreisen und schließlich sterben, meine ich.
Deine Einstellung ist leider mit vielen Vorurteilen behaftet „Zuviel Glotze macht dick …“. Speziell durch Streaming DIenste schaut man eher gezielte Inhalte die einen interessieren. Das dadurch das soziale Miteinander leiden sollte, glaube ich eher nicht. Es gibt z.B. auch Leute die Serien gemeinsam anschauen (das zu deinem Punkt „einsam“).
Ich denke es gibt genügend Leute für die es kein Problem darstellt, sich bei einem Dienst einzuloggen und das WLAN Passwort einzugeben ohne dabei organisatorische Mühen auf sich nehmen zu müssen. Aber ja, ein gewisses Interesse und einen Eigenantrieb sollte man schon haben.
Auch verstehe ich deinen Zusammenhang mit 1x die Woche vor dem TV und Smartphone nicht wirklich bzw. was du damit aussagen willst. Sorry, aber dein Beitrag ist für mich sinnfrei. Gerade die Medienriesen, darunter kann man Disney wohl zählen, versuchen ja gerade sich zu ändern.
„Das dadurch das soziale Miteinander leiden sollte, glaube ich eher nicht.“
Auch. Es leidet ja schon genug unter der Likerei, Followerei, dem ständigen Glotzen auf das Minidisplay um ja nix zu „verpassen“ und bitte … wie hoch schätzt Du denn den Anteil derer ein, die sich im Freundeskreis zusammen vor einem Fernseher (den immer weniger junge Menschen überhaupt besitzen) versammeln um da Filme oder Serien zu gucken? Das spielt sich doch eher im Promillebereich ab.
Die Jugendlichen gucken eher Influencern zu, oder tiktoken, snapchatten, was auch immer. Aber Fernsehen? Ob Oldschool oder via Stream, das werden eher weniger als mehr.
(ich habe keine Statistiken dazu und es ist natürlich „gefühlt“ – ich habe recht viele Bekannte mit jugendlichen Kindern, mein Kind zähle ich auch noch dazu … ich weiß, Filterblase, Tellerrand usw., aber ich denke schon, dass der Trend in die Richtung geht).
Bei Erwachsenen weiß ich es nicht … aber auch da dürfte sich das gemeinsame Fernsehen in Grenzen halten. Wann soll man das auch machen (und vor allem: warum? Wenn ich was gucke, will ich das gucken. Und mich nicht die ganze Zeit mit anderen unterhalten. Entweder das eine – oder das andere).
Mit 9to5 Job (oder auch länger), da ist man am WE meist recht froh, seine Ruhe zu haben.
Klar gibt es immer solche und solche, logisch.
Stimme Eric zu 100 % als Vater einer 17jährigen Tochter zu.
Du nimmst nicht im Ernst ein 17 jähriges Teenie Girly als Referenz? 😉 😀
Lass sie erwachsen sein wie sie will, mit erwachsen sein hat das trotzdem nix zu tun. Es ist sicher eher deine Generation gemeint. Über viele seiner Argumente macht eine 17jährige gar keinen Kopf. Die macht es einfach, wo die 40/50jährigen am verzweifeln sind.
„Noch ne App, herrje. Franz… Geht das denn? Läuft das bei mir überhaupt? Was ich mit den 7,- € alles machen könnte.“
Also ich bin einer der wenn er eine Serie gut findet die am liebsten in einem Durchschaut. Habe es mit 8 Staffel dr Who gemacht und jedes Jahr nervt mich es zu warten bis die nächste Staffel kommt. OK wenn die 1x die Woche kommen dann schaue ich die wenn sie raus kommen. Und ja ich würde für Gute Marvel und Star Wars Serien sich er die 7€ Bezahlen. Würde dann wohl ehr Netflix kündigen da ist in letzter Zeit wenig neues was mich interessiert. Meist schon vorher gesehen sei es TV oder auf englisch.
Ich muss gestehen, dass ich mich auch wie Bolle auf Disney+ freue. 7 Euro sind nun wirklich ein Klasse Preis. Der Mandalorian hat bei mir ebenso eingeschlagen. Von daher alles gut!
Klar können mehrere Dienste parallel existieren und ein bisschen Vielfalt tut dem Markt sicherlich gut. Allerdings werde ich wohl eher nicht mehrere Dienste zeitgleich abonnieren, sondern je nachdem, was wir sehen wollen hin und her wechseln. Insbesondere da Netflix mit seinen mittlerweile 16€ nicht gerade billig ist. Da sind die 7€ für D+ schon eher ein Schnapper.
Hmh eine Folge pro Woche damit man nicht gleich alles gucken kann, erinnert doch sehr an klassisches Fernsehen.
Die GEZ kannst du aber nicht pausieren, bis alle Folgen da sind. Disney+ schon.
@Gunstein:
Auch Netflix hat teilweise wöchentliche Releasezyklen für einige Serien. Von daher sind es Kunden auch von Streaming Diensten gewohnt.
Bei mir wirds neben Amazon Prime dann auch regelmäßig Disney+ geben, eventuell auch dauerhaft. Ist kombiniert immer noch billiger als Netflix und deckt alles ab, inklusive günstigen Leihvideos.
„Laut Paull gebe es ja auch viele TV-Sender, die alle miteinander koexistieren würden. Mal schalten die Zuschauer den einen und mal eben den anderen an.“
Bei kostenlosen Fernsehsendern können natürlich beliebig viele koexistieren. Aber bei kostenpflichtigen Streamingdiensten geht das ganze nicht mehr so ganz auf
In den USA hinkt der Vergleich weniger, da es dort kaum FreeTV gibt.
Kein Free-TV ist definitiv besser, als das Free-TV bei uns. Unsere TV-Box ist praktisch immer ausgeschaltet, aber sie ist halt beim Internet-Abo dabei.
Unsere Freizeit gehört YouTube, Amazon Prime Video und diversen Spielkonsolen – aber ganz sicher nicht dem Free-TV.
Ich halte die Strategie von Disney für nachvollziehbar, ich persönlich werde mir Disney+ nicht auch noch abonnieren.
Die Vielfallt an Anbieter sehe ich als nachteilig, der Nutzer wird genötigt viele Apps vorrätig zu haben, mal ganz davon abgesehen ob alle TV Modelle alle Apps anbieten. Von Vorteil wäre eine Apps ala Amazon mit Channels oder ähnlichem wenn ohne großen Aufwand . Auch der Preis wird entscheidend sein, werden die Dienste billiger oder bleibt es auf dem aktuellen Stand.
Das Budget ist bei den meisten Usern auch entscheidend, nicht jeder kann jeden Monat 50€ für Stream Anbieter raushauen. Was ich mir vorstellen kann, dass viele zwischen den Anbietern wechseln werden, ob das allerdings den Anbietern genügt als Einkommen werden wir sehen.
Ob die Streamingqualität so einen hohen Stellenwert besitzt bezweifle ich, auch wenn 4K Geräte schon weit verbreitet sind, reicht für viele HD Qualität.
*bwhaha*
Header made my day ..
*siehe x100te Reboot bekannter Klassiker – in Pseudo und hässlichen Echtpersonenverfilmungen*
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