Offener Beitrag: Wunderlist wird eingestellt. Und nun?
Microsoft hat seine neue Aufgabenplanung vorgestellt, die passenderweise auf den Namen Microsoft To-Do heißt. Sie ist in einer ersten Vorschau verfügbar und bislang sind die Möglichkeiten eher dünn, bzw, nicht vorhanden für Teams. Aber dafür ist es eben nur eine Vorschau. Die für viele Nutzer wohl schlechteste Nachricht war, dass Microsoft To-Do Wunderlist ablösen wird. Wunderlist ist eine tolle App, um Aufgaben abzuarbeiten, auch gemeinsam im Team. 2015 kaufte Microsoft Wunderlist auf, übernahm das Team. Der Anfang vom Ende.
Ich fand das damals sehr überraschend. Denn ganz ehrlich: Wunderlist ist eine ToDo-App, die nur wenig kann. Teil-Aufgaben mit Fälligkeit? Schlagworte? Priorität? Es fehlten so viele Dinge, um Wunderlist als „ernstzunehmende“ Aufgaben-App einzustufen. Aber das war das Geheimnis! ToDo für die Masse. Super einfach zu bedienen und nicht gerade hässlich.
Ich bin Benutzer der ersten Stunde. Wunderlist und ich waren nicht immer Freunde, ich schielte in der Zwischenzeit auch mal zu Todoist rüber. Ich raffe bis heute nicht, warum Microsoft Wunderlist kaufen musste. So wenig Funktionen, die das Unternehmen mit der Masse an guten Mitarbeitern sicherlich selber hätte zusammenschrauben können. Aber vielleicht nehmen die „großen Unternehmen“ die Privatpersonen und kleinen Unternehmen auch gar nicht ernst.
Man schaue sich Google an, die schon vor zig Jahren eine Aufgabenplanung auf die Beine stellten, aber wirklich gar nichts dafür taten. Google Tasks ist eine Frechheit. Viele Unternehmen werfen den Privatkunden eine einfache Listen-App hin und meinen, das wäre es gewesen. In der heutigen Zeit, in der wir mobil und vernetzt sind. Wo es vielleicht keinen klassischen Einkaufszettel mehr gibt.
Eine Zeit, in der man gemeinsam Dinge erledigt, auch wenn man nicht im gleichen Gebäude, in der gleichen Stadt oder in einem Land ist.
Alternativen kostenfreier und kostenpflichtiger Art hat es schon immer gegeben. Ich hab wahrscheinlich in den letzten Jahren meines Bloggens hier die wichtigsten Lösungen durchgeackert und ausprobiert.
ToDo-Apps sind wie Döner Kebap. Jeder kennt und empfiehlt die beste Dönerbude. „Ach, lass dir nichts erzählen! Meine Empfehlung ist die beste.“
Gestern nahm ich extrem viele Stimmen aus unserer Community wahr. Was man denn jetzt nehmen könne. Ich würde sagen: Einfach mal ruhig bleiben. Wunderlist verschwindet nicht von heute auf morgen. Es wird keine neuen Funktionen mehr geben, in Sachen Sicherheit wird Wunderlist aber noch gepflegt.
Kleines Gedankenspiel: Als Microsoft den Sunrise Calendar übernahm, da wollte man dessen Funktionen in Outlook übernehmen. Große Überraschung: Machte man nicht, es sind bei weitem nicht alle Funktionen. Aber: Zwischen Ankündigung, dass man das Projekt nicht mehr weiterpflegt, sondern einstellen wird, verging so ziemlich genau ein Jahr. Was ich damit sagen will:
Keine Panik!
Wunderlist ist nicht weg. Nicht heute. Nicht morgen. Und garantiert auch nicht in sechs Monaten. Microsofts neue ToDo-App kann nichts, was Wunderlist auch kann. Die App ist nett, aber es fehlen beispielsweise die Mac-App oder eine angepasste App für Tablets. Des Weiteren kann man mit der neuen App von Microsoft nicht gemeinsam arbeiten. Geht einfach nicht.
Und hier wird es nun spannend zu beobachten, wie Microsoft vorgeht. Sie schrieben, dass die App kostenlos nutzbar ist mit Microsoft-Account. Ob man in Zukunft hier das Angebot an Office 365 heftet – quasi als Bonus? Keine Ahnung, würde aber Sinn ergeben. Wenige Funktionen gibt es kostenlos – das Mehr – vielleicht die Zusammenarbeit, die kostet dann.
Festzuhalten bleibt: Erst einmal ändert sich nichts. Wer mag, der kann sich natürlich schon nach anderen Lösungen umsehen. Ist man Einzelkämpfer und benötigt eine kostenlose ToDo-App, so gibt es unzählige Lösungen. Fast jedes Smartphone hat so eine Lösung an Bord. Sobald die Komponente Mehrbenutzer ins Spiel kommt, wird es schwieriger.
Ich selber werde den Ball flach halten und Wunderlist erst einmal mit unserem Team und in der Familie weiterhin nutzen. Aber: Natürlich beobachte ich den Markt. Schaue auch weiter, was Microsofts Bemühungen machen, Microsoft To-Do zu verbessern. Müsste ich heute wechseln und müsste auf Zusammenarbeit achten, so würde meine Wahl auf Todoist fallen.
Welche Lösungen es noch so gibt, die man sich anschauen kann? Sicherlich kann man sich selber etwas über Owncloud und Co basteln, doch ich selber setze da seit jeher auf externe Anbieter. Was mir spontan einfällt, was teilweise hier im Blog vorgestellt wurde (Mix aus ToDo oder Listen): Tasks4Life für iOS, 2Do, Todoist, Any.do, Clear, Mirakel (keine Entwicklung mehr), TickTick, Pocket Lists (keine Entwicklung mehr), Things für macOS & iOS, meistertask, aCalendar + Tasks – und natürlich kann Google Notizen auch Listen oder Erinnerungen, Evernote auch – und es gibt noch Trello, Remember the milk, Anylist, Habitica, GTDNext und weitere – natürlich auch Microsoft To-Do.
Die Sache ist: Wir alle sehen wohl ein, dass sich bei Angebot von Sync und Mehrbenutzer-Funktionalitäten die Betreiber irgendwie finanzieren müssen. Entweder durch ein generelles Abo oder durch Querfinanzierung ähnlich Dropbox – hier bekommen die Lau-Nutzer eben weniger als die zahlenden Kunden.
Nun kommst du!
Tja. Nun kommst du. Erzähle uns doch mal, was du wie nutzt. Und warum. Und wenn du Wunderlist-Nutzer bist: Was machst du? Gehst du wie ich vor und hältst den Ball flach? Abwarten was kommt?
Solange sich das To-Do-Dingens nicht mit den Outlook-Aufgaben abgleicht, brauche ich es jedenfalls nicht. Und – o Wunder – es geht sowieso nicht. Jedenfalls nicht mit meinem Office365-Account. Insofern…
Ich glaube nicht, dass es sich Microsoft leisten könnte, Wunderlist abzuschalten, ohne wirklich die meisten Features in To-Do übernommen zu haben. Es gibt zu viele Alternativen, auf die die ehemaligen Nutzer dann abspringen.
Ich nutze solang Wunderlist privat weiter und steige erst dann auf To-Do um, wenn man Listen teilen kann und ich auch sonst keine weiteren Features vermisse.
Und wenn die es doch nicht vernünftig lösen, dann wirds eben ein Mitbewerber.
Es gibt echt schlimmere Sachen, über die man Panik schieben könnte 😉
Ich habe bis vor einiger Zeit noch trgtd (https://www.trgtd.com.au/) genutzt. Da mir das aber zu unfreundlich in der Anwendung war (z. B. keine ordentliche App auf dem Smartphone), bin ich nun zahlender Kunde bei todoist. Die versprechen zwar, dass sie sich nicht kaufen lassen und dennoch: Bei einem Cloudservice weiß man nie…
>> Ich raffe bis heute nicht, warum Microsoft Wunderlist kaufen musste.
Weil’s schnell geht und Geld keine Rolle spielt.
Ich bleibe Google Notizen erstmal treu. Funktioniert super, auch im Team und bietet mir alles, was ich brauche.
Ich nutze Todoist, und zwar exzessiv. Ohne diese App würde ich vieles nicht geregelt bekommen, und das meine ich ernst. Ich bin extrem vergesslich und sehr froh dass ich TODOs auslagern kann.
Warum Todoist? Ich habe viele TODO-Apps getestet. Hier sind meine subjektiven (!) Pros:
– ich kann Aufgaben in (weitgehend) natürlicher Sprache schnell hinzufügen, z.B. „Flug buchen morgen um 10“ oder „Überweisung an XYZ alle 4 Wochen ab Montag“. Todoist erkennt die Parameter und legt den Task entsprechend an.
– dies funktioniert auch über Google Now, ich kann den „Befehl“ also sprechen: „Notiz an mich Flug buchen morgen um 10“
– Arbeiten im Team funktioniert für uns ohne Probleme
– Sync extrem zuverlässig
– Ortsbasierte Erinnerungen, hin und wieder sehr hilfreich
– sehr guter Support, i.d.R. antwortet das Team innerhalb weniger Stunden. Bugs und feature requests werden ernst genommen.
– schlanke App, auf so ziemlich jeder Plattform verfügbar
– frei definierbare Filter anhand gewisser Kriterien, z.B. „alle Tasks die jemanden zugewiesen sind, aber nicht mir“ oder „überfällige Tasks und fällige in den nächsten 3 Tagen“, usw.
Ich habe mir Wunderlist vor einiger Zeit mal angesehen und es wieder verworfen. Ich brauche eigentlich nur eine Einkaufszettel-App, die beim diktieren der Inhalte Trennwörter verarbeiten kann (Kaffee „und“ Brot „und“ Milch) und die ich mit dem Handy meiner Frau sychronisieren kann. Außer „Einkaufszettel“ (mit Werbung) und „SmartAss“ (selten hässlich) habe ich leider nichts kostenfreies gefunden. Hat jemand einen Tipp?
Anforderungen: gratis, werbefrei, Trennwörter und Synchronisation.
Schrieb ja schon, das mich Wunderlist nicht angezogen hat. Mehr als ein 2-wöchiger Test ist es nie bei rumgekommen. Mir gefiel weder die Optik noch die Funktion.
Daher ist meine Wahl schon vort längerem auf ToDoIst gefallen und seit kurzen nutze ich es auch massiv im Job ( vorher nur privat ). Dabei habe ich habe ich die Funktion, PRojekte zu sharen, lieben gelernt
Was ich nutze:
1. für einfache Sachen: Google Keep
– Gibts als App für iOS und Android (benutze beides) und läuft als Web App sowohl auch PC als auch Mac (alles vier eine Voraussetzung für ich, da ich iPhone, Android Tablet, privat einen Mac und dienstlich einen PC habe)
– synchronisiert problemlos über alle Geräte
– könnte man einfach mit anderen teilen, brauche ich aber nicht
– ist trivial in der Bedienung
– Jede Aufgabenliste ist eine eigene Notiz und kann unabhängig bearbeitet werden
2. dienstlich als „Informationsgrab“ und zur Projektverwaltung: Onenote
– Gibts es auch als App oder Programm für PC, Mac, iOS und Android
– synchronisiert auch weitgehend problemlos über alle Geräte, braucht nur manchmal einen manuellen Anstoß
– könnte man einfach mit anderen teilen, brauche ich aber nicht
– ist genial zur Verarbeitung großer Informationsmengen, aller Arten von Dokumenten, Projektplänen etc.
– ist sehr gut mit Outlook integriert (zB kann man Notizen zu einem Outlook-Termin automatisch und dauerhaft verknüpft in Onenote anlegen)
– eher ungeeignet für einfache To-Do-Listen, da es keine Erinnerungen gibt (Onenote kann nur Aufgaben mit Erinnerungen in Outlook erstellen) und die Listen im Zweifel zu tief in der Notizbuchstruktur von Onenote verschwinden
– leider ziemlich komplex, und ich bin noch ziemlich am Anfang meiner Lernphase
– hat leider ein paar technische Probleme, zB lassen sich eingehängte Dokumente auf den Mobilplattformen nicht immer öffnen und direkt eingebettete Dokumente sind auf Android in kaum lesbar niedriger Auflösung integriert
– hier gäbe es sicherlich noch tausend Sachen zu sagen, aber Onenote liegt ja eigentlich außerhalb des Rahmens dieses Beitrags
Ich habe erst Wunderlist privat eingesetzt und bin vor ca. zwei/drei Jahren beruflich auf ToDoist geswitcht. Mich reizte die Möglichkeit, Aufgaben im Team zu delegieren. Hat aber leider keiner der Kollegen genutzt und so habe ich vor einem Monat den kostenpflichtigen Team-Account gekündigt. Hinzu kam übrigens noch die zunehmende Befürchtung, dass die amerikanische Cloud sich für unsere Daten interessieren könne. (Ähnlich erging es Evernote, welches ich schmerzlich vermisse – aber eben Unternehmensdaten auf amerikanischen Servern).
Vor kurzem habe ich mir DS-Note (Synology) angeschaut. Für kleine Arbeitsgruppen reicht die Notizfunktion aus und die Aufgabenverwaltung… naja … kann ja noch werden. Aber meine Notizen sind jetzt auf meinem privaten Server den ich per VPN erreiche…
Im Unternehmen wollen wir zukünftig auf auf Atlassian Confluence Jira / Wiki setzen. Ist ziemlich mächtig und ziemlich teuer und ob die die Anbindung unseres Außendienstes reibungslos funktioniert, steht auf einem anderen Blatt…
@Matze
Hast du dir mal Bring angeschaut?
Ich liebe Ticktick. Die App for Android ist schön, flexibel und flott. Aufgaben können ein Datum, eine Priorität bekommen. Sortierung alphabetisch, nach Liste, nach Datum, nach Priorität. Eine Aufgabe kann Freitext enthalten oder eine Checkliste. Geht such alles im Browser. Die kostenlose Variante begleitet mich nun seit 735 Tagen und ich habe 2211 erledigte Aufgaben. Es gibt nicht – wegwischbare Benachrichtigungen, sich wiederholende Aufgaben, ein Attachment pro Tag (in der kostenlosen Version) und einen morgendlichen Hinweis, was heute so gemacht werden muss.
Ich benutze Ticktick alleine.
Was mir gerade beim Lesen auffällt: das Thema Todo-Apps in Blogs fühlt sich echt wie 2010 an.
@Ben: Wie meinen? 🙂
Werde mit den TO-DO apps nicht warm vergesse immer reinzuschauen. Nutze somit immer wieder stift und papier :>
@Caschy: nicht falsch verstehen…nix gegen deinen Beitrag. Mir gehts nur so, dass das Thema Todo-Apps zu Beginn der Smartphone-Ära gefühlt in jedem 3. Beitrag auf allen Blogs vorkam – zusammen mit Wetterapp-Empfehlungen und Tipps fürs Batteriesparen. Das das mal wieder interessant wird…Ich persönlich weine Wunderlist aber auch keine Träne nach.
Ich benutze ein Abomodell, das komplett ohne Strom funktioniert. Es heisst Moleskine und kann bequem mit einem Stylus bedient werden (heißt Bleistift). Die Teamfunktion ist auch mit dabei, ist dabei in der Sache kostenlos und nennt sich Meeting und bei den Hipsters um eine Jour Fixe Funktion erweiterbar (ebenfalls gratis). Sie dient auch gleich der Förderung des sozialen Miteinanders, da man sich sieht und tatsächlich in Echtzeit miteinander kommuniziert. Es gibt auch Kaffee und Muffins!
Besser als jede App!
@Ben: Ich hab gar nichts falsch verstanden, keine Sorge. Ich denke, dass das Thema durchaus immer noch aktuell ist. Gerade durch immer mehr werdende Zusammenarbeit usw.
Was hält die Caschy-Community von MyLifeOrganized? Ich suche nach einer TODO-App (möglichst auf macOS und Android), die Abhängigkeiten und mehrstufig hierarchisch gegliederte TODOs erlaubt und habe außer MLO noch keine gute Alternative gesehen. Würde mich über Vorschläge freuen, denn MLO ist recht teuer. Student hier 😉
Ich bin gestern direkt zu wieder Todoist umgezogen.
Ich hatte es früher schon aktiv genutzt bin dann aber da ich Wunderlist Premium kostenlos bekommen habe vor einiger Zeit gewechselt dort hin gewechselt.
Ich fand immer dass das Einpflegen von Aufgaben in Todoist weniger Zeitaufwendig ist bin aber aus Komfort und dem Umstand das ich Premium kostenlos hatte bei Wunderlist geblieben. Nun da es ab zu sehen ist das Wunderlist eingestellt wird habe ich mich entschieden mich einen Abend hin zu setzen und wieder zu Todoist zu wechseln.