Facebook, Microsoft, Twitter und YouTube: Mit gemeinsamer Datenbank gegen terroristische Inhalte

artikel_facebookSoziale Medien werden bekanntlich nicht nur genutzt, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder sich über Neuigkeiten in der Welt zu informieren. Auch terroristische Inhalte finden sich vermehrt in den Nutzer verknüpfenden Angeboten. Aus diesem Grund haben sich nun Facebook, Microsoft, Twitter und YouTube zusammengeschlossen, um terroristischen Inhalten Einhalt zu gebieten. Sie sollen nicht mehr über die Netzwerke weiter verbreitet werden, technisch bedient man sich eines digitalen Fingerabdrucks, die in eine Datenbank mit „Hasses“ einfließen. Nicht ganz unbekannt, Microsoft geht so beispielsweise auch gegen die Verbreitung von Kinderpornographie vor.

Durch das Teilen dieser Informationen untereinander erhoffen sich die verschiedenen Netzwerke eine bessere Identifizierung der Inhalte und somit auch ein schnelleres Entfernen dieser. Inhalte, die terroristische Gewalt zeigen oder Terroristen rekrutieren möchten, sollen so nicht mehr auf den Plattformen landen. Inhalte werden dann für die Datenbank erfasst, wenn sie einmal gelöscht wurden, denn bekannt müssen die betroffenen Inhalte erst einmal sein. Taucht der gleiche Inhalt dann wieder an anderer Stelle auf, wird er automatisch entfernt.

Dass es sich bei diesem Vorgehen nicht etwa um Zensur handelt, wird von Facebook in diesem Beitrag erklärt. Auch wird weiterhin auf die Privatsphäre der Nutzer geachtet, sie sollen sich weiterhin frei und sicher auf den Plattformen äußern können. Und auch wenn die genutzte Datenbank zwischen den Unternehmen geteilt wird, wird jedes weiterhin seine eigenen Nutzungsbedingungen haben und auch durchsetzen.

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15 Kommentare

  1. Welcher Quelle liegt dieser Artikel zugrunde ?
    In einer Meldung von Reuters wird von Extremismus gesprochen, hier von Terrorismus.
    Und wie gut Extremismus von z.B Facebook bekämpft wird sehen wir ja an den anstehenden Ermittlungen gegen Herrn Zuckerberg seitens der Staatsanwaltschaft München betreffs Volksverhetzung.

  2. Extremismus oder Terrorismus ist seit letzte Woche doch wohl auch egal, da unsere Führer eh nicht unterscheiden und wenn denn ist 1. schlimmer als 2.!

    Da werden sich Mutti, das Maasmänchen und Co aber freuen, den Rest macht denn Cyber-Uschi’s-Internetsquad.

    Man könnte fast glauben, der Ausbau VDSL ist nur um an Daten zu kommen…

  3. areithropos says:

    Natürlich sind wir darauf angewiesen, wie gut sie ihre Arbeit machen; dazu darf man gespannt sein, was alles gelöscht wird, schon allein zur Vorsorge, falls Regierungen bestimmte Themen verabscheuen: das werden andere sein in den USA als in China.

    Wie viel Einfluss Regierungen nehmen können, wissen wir nicht, da unser Bundes-Innenminister de Mézière nach einem Besuch bei Facebook sogleich begeistert Hochlade-Filter forderte, bin ich gespannt, welche Ausmaße das annehmen wird. Natürlich hat die Bundesregierung mehr als einmal bewiesen, dass sie über „perfektes“ Augenmaß verfügt, als wird es „sicher“ hier genauso sein.

    War da nicht auch die Idee, dass Anbieter und Verantwortliche für Server und Foren demnächst nicht mehr nur hingewiesen werden müssen auf schlimme Inhalte, sondern gleich dafür haftbar gemacht werden dürfen, dass also letztlich alles schon vor dem Hochladen gefiltert werden müsste?

  4. Terror und Hass (Hatespeech) sind zwei verschiedene Dinge die leicht auseinander zu halten wären. Irgendwie wird nun alles zusammen gemischt, wobei nicht einmal klar ist was Hatespeech wirklich ist, wer das entscheidet u. wie das ausgelegt wird. Am Ende ist jeder der eine andere Meinung hat als die entsprechende Political Correctness ein Terrorist. Am Ende ist das willkürliche Zensur der freien Meinung mit wenig Beifang von wirklichen Problemen. Die Gedanken sind frei, solange man sie nicht laut äußert, oder das Schweigen der Lämmer, oder wie?! Willkommen in NK 2.0?

  5. „Nicht ganz unbekannt, Microsoft geht so beispielsweise auch gegen die Verbreitung von Kinderpornographie vor“ WTF

    Sascha, Dein Ernst?

  6. @HS – genau das! Sehr gut auf dem Punkt gebracht!

  7. Extremismus und Terrorismus müssen gleichermaßen raus aus den Netzwerken, da sollte kein Unterschied gemacht werden. Klar, daß da einige zetern, die ihren Haß und Extremismus als Meinungsfreiheit maskieren, aber dann sollen sie sich trauen und auf den Marktplatz stellen und sich nicht auf KOMMERZIELLEN Plattformen verstecken.

  8. @Janina: Bist du von Terrorismus im Netz schon irgendwie geschädigt worden? Ich glaube mal sicher, nein! Bevor also irgend jemand etwas fordert sollte man erstmal überlegen was man eigentlich genanu fordert. Kann sein das sonst der Schuss nach hinten los geht, oder willst du in einem Zensur-Diktator-Staat leben? Das wäre bestimmt sehr unlustig.

  9. Wie HS schon schrieb, sollte erst einmal wirklich klar sein, was sogenannte „Hasspostings“ überhaupt sind. Letztendlich ist das eigentlich im StGB geregelt. Da aber hier nur ein Richter entscheiden kann, was strafbar ist und was wirklich über die Meinungsfreiheit abgesichert ist, sind solche Forderungen höchst gefährlich. Denn vorauseilender Gehorsam, das hatten wir schon bei der Stasi. Da wurde gespitzelt und denunziert, wer/was/wie/wo genau gesagt hatte. Egal, um was es ging. Solange es systemkritisch war, war es verboten. Und wer zieht heute bei den „Hasspostings“ die Linie zwischen „legal“ und „illegal“? Die Janina hier? Der Herr Maas? Facebook? Google? Microsoft? Das BVerfG?

  10. areithropos says:

    @Stefan

    Wenn die Pläne so umgesetzt werden, wie sie in der Mache sind, dann die privaten Firmen, die auch Spielball der Politik sein können. Die Angst ist inzwischen aber so groß, dass zum Beispiel ein Land grade Deine Demokratie untergräbt und ein Präsident mit Dekreten regieren kann — das ist gutes altes Machwerk aus der Zeit der Kaiser und Könige.

  11. Ihr redet hier von Zensur und vergleicht es mit Stasimethoden, das nenne ich schon unverschämt und einen Schlag ins Gesicht echter Zensuropfer… ihr dürft gerne in eure Facebookblase auskotzen, müsst es aber dann auch akzeptieren und aushalten, wenn euch entsprechend geantwortet wird, sei es durch den weniger dumpfen Rest der Gesellschaft oder eben durch das Unternehmen, das schon im eigenen Interesse handet.

  12. @Janina Arschkarte nur wenn man aus Versehen (muss ja noch nicht mal Absicht sein) mal eine Datei aus den Porno und Terrorindex in seine Cloud hochlädt. 100% sicher (d.h. es betrifft nur die bösen Leute) funktioniert das nie… es wurden auch schon Leute angezeigt und sämtliche Clouddateien überprüft nur weil sie aus Versehen so eine Datei mal hochgeladen/erhalten haben, ein Verdacht reicht da schon und schon könnt ihr noch so sehr auf eure Rechte pochen… jeden zu überprüfen nur weil es technisch möglich ist ist nicht der Weisheit letzter Schluß.

  13. @therealmarv: Dann solltest du halt aufpassen, dass du nicht“aus Versehen“ deine strafbaren Daten online stellst, sondern schön auf deinem Rechner lässt. Denn wer Rechtes von sich gibt, ist auch Rechts.
    Das was ihr wollt ist kein „Daten“schutz, sondern den Schutz der Anonymität um Hass zu verbreiten den ihr auf offener Straße nicht habt.
    Es ist keine Zensur wenn Hetze gelöscht wird.
    Aber besonders sarkastisch an der ganzen Geschichte ist ja, das es gerade die Anhänger von Hassparteien-/gruppierungen wie AfD & Pegida sind die von Zensur sprechen, während sie selbst ganz normale demokratische Strukturen verweigern bzw. abschaffen wollen.
    Diese Täter präsentieren sich ja eh gerne als Opfer.

    @Stefan: Informiere dich doch erstmal bezgl solcher Themen, denn sowas ist juristisch geklärt. Und von (selbsternannter) Systemkritik (ein Vokabular der oben genannten Gruppierungen) kann man bei diesen genauso sehr sprechen wie es jede andere demokratiefeindliche Gruppierung macht….der IS betrachtet sich auch so.

    Es geht hierbei weniger um Zensur, als um Einhaltung der bestehenden Gesetze , wovor natürlich der Hassredner (dazu gehören auch üble Nachrede wie Hetze) große Angst hat.

    Die ganze Thematik ist in Deutschland ja auch erst parallel zur Flüchtlingspolitik groß geworden, da hierbei viele der Meinung sind jeglichen Scheiß unter den Deckmantel der Meinungsfreiheit kaschieren zu können.

    Hass lässt sich ja so schön kompakt verbreiten….die Wahrheit leider nicht. (siehe USWahlkampf wie oft Falschmeldungen getweetet wurden und wie oft deren Korrektur).

    Wer soll denn die Linie ziehen? Du etwa Stefan?
    Also lass mal diese Bauernfängerrethorik bleiben

  14. Ganz nebenbei: Ich setzte mich schon seit Jahren mit der Thematik Datenschutz auseinander und dieser ist ein sehr hohes, wichtiges Gut.
    Nur die neusten „Vertreter“ tauchen immer nur dann auf, wenn es um die Löschung von Hass, Gewalt und gefakten News geht. Diese gefakten News „arbeiten“ im Großteil für solche Lügenpresseschreier….

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