Vivid: Abkehr von Solaris und Echtzeitüberweisungen für Neukunden

Das Fintech Vivid setzt für seine Banking-Dienstleistungen bislang auf den Unterbau und die Banklizenz von Solaris. Zumindest für Neukunden hat sich das jetzt geändert. Durch den Zukauf von Joompay ist man inzwischen im Besitz einer eigenen Eletronic-Money-Lizenz (E-Money-Lizenz), welche auch die Expansion in weitere EU-Länder erlaubt.

Vivid gibt bekannt, dass man in 23 weitere EU-Länder expandiert. Wer sich fortan für ein Konto beim Fintech registriert (*Partnerlink), der bekommt inzwischen ein Konto mit der Vivid-eigenen Lizenz, anstelle eines bei Solaris. Dies erlaubt Vivid die Herausgabe von Karten und auch die Führung von Konten aus eigener Hand. Vivid bietet weiterhin die Möglichkeit für Unterkonten, die sogenannten Pockets. Für meine persönliche Nutzung sind da weiterhin die Shared Pockets das Feature meiner Wahl. Das sind Unterkonten, die man mit Partnern oder auch Freunden und Familienmitgliedern teilen kann. Diese kommen mit eigener, deutscher IBAN und können mit eigenen (physischen sowie auch virtuellen) Vivid-Visa-Debitkarten genutzt werden.

Die maximale Anzahl an Pockets bei Solaris war bislang auf 30 Stück gedeckelt. Und auch für Visa-Karten gab (und gibt es für Bestandskunden, die bei Solaris beheimatet sind) ein Limit. Folgende Limits und Gebühren fallen für zusätzliche Karten und Pockets an. Die Limits an kostenfreien Pockets hatte man im Jahr 2022 eingeschränkt.

Die eigene E-Money-Lizenz erlaubt Neukunden auch ein weiteres Feature: Echtzeitüberweisungen. Vivid unterstützt für Kunden mit den neuen Konten SEPA Instant, was Echtzeitüberweisungen – auch Person-to-Person (P2P), zu anderen Banken erlaubt. Während anderswo für diese Art von Überweisung oft Gebühren anfallen, ist SEPA Instant bei Vivid standardmäßig kostenfrei, auch für Kunden eines kostenlosen Vivid-Kontos.

Langfristig sollen hiervon aber nicht nur die Neukunden profitieren. Vivid plant auch Bestandskunden auf die eigene E-Money-Lizenz umzuziehen. Eine vollwertige Banklizenz hat Vivid auch weiterhin nicht. Einen genauen Zeitplan für diese Migration hat man noch nicht, aber auch hier wird ein Abschied von Solaris erfolgen, wenngleich sich das freilich noch etwas ziehen wird.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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22 Kommentare

  1. Geht man auf die Vivid Seite finden sich alle tollen Vorteile aber wer nach Preisen sucht muss tief graben. Bei denen gibt es dann viele wenns und aber und im Fall der Fälle wird ordentlich zugelangt. Und wer es nötig hat, Kundenservice als Feature mit 0€ zu bepreisen, naja. Aus meiner Sicht wird dem Kunden so ein erwünschtes Nutzungsverhalten auferlegt.

  2. Finds immer noch komisch, was da alles geht. Viele Fintechs sind ja nur eine GmbH und entwickeln quasi die App für die Solaris API. Aber für den Endkunden sind das dem Vernehmen nach immer alles Banken. Warum ist das erlaubt, bei Finanzgeschäften. Banking as a Service, damit du auf Krampf FInanzleistungen ohne Lizenz anbieten kannst?

  3. Verstehe den Hype nicht. Vivid holt sich Millionen in Risikokapital, hat noch nicht mal eine richtige Banklizenz und Menschen packen da ihr Geld rein?

    Dann doch lieber bunq. Kostet, ja. Aber mit irgendwas (oder irgendwann) bezahlt man immer.

    • Was macht denn Bunq für dich interessant? Hab die App immer wieder mal gesehen und versucht, auszuprobieren. Ich konnte aber nie den wahren Nutzen herausfinden und auch die UI und die Features haben für mich nichts mit Banking zutun. Ich habe die meisten Banken und auch Neobanken ausprobiert, Vivid ist genauso lächerlich.

    • Vivid darf es dann auch nicht mehr Banking nennen.

  4. Wird dann bei den neuen Konten ohne Solaris dann noch die Steuer ID abgefragt? Scheint nun über eine eMoney Lizenz aus Luxemburg zu laufen. Revolut hat mittlerweile eine echte Banklizenz, sodass die SteuerID-freien Zeiten dort schon länger vorbei sind…

  5. Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass durch diesen Wechsel die gesetzliche Einlagensicherung wegfällt, da die Gewinner ja nicht mehr auf einem Konto auf meinen Namen bei einer Bank landen.

    Bist du sicher, dass es Shared Pockets beim neuen Video noch gibt? Wird auf der Website nicht mehr erwähnt und taucht auch nur in den Bedingungen für Solaris-Kunden auf.

    Für mich sieht das nach einer massiven Verschlechterung des Angebots für Privatkunden aus, da doch sehr viele Features wegfallen. Ich glaube man will einfach nur Kosten bei der Solaris einsparen.

    • Jo hab mich rückversichert, sogar eben nicht mehr in der Anzahl so limitiert wie bei Solaris !

      • Marc Hinrichs says:

        Hallo Felix,

        Ich bin Vividbestandskunde mit Solaris IBANs. Auf mein Anraten hat sich meine Frau gestern angemeldet, damit wir das Feature der Shared pockets nutzen können.
        Es kam jedoch beim freigeben des Kontos meinerseits mit ihrer Telefonnummer zu der Fehlermeldung, dass das nicht ginge weil wir unseren Wohnsitz nicht im selben Land hätten.

        Wir haben gestern einige Überweisungen untereinander gemacht, die heute erst angekommen sind. Dort habe ich ihre iban mit „LU“ gesehen.

        In ihrem Account wurden die Shared pockets gar nicht erst angeboten.

        Ob vivid daran wohl noch arbeitet? Oder funktioniert, dass zwischen uns erst, wenn mein Account auch auf die neu banklizenz umgezogen ist.

        Auf jeden Fall unglücklich, dass meine Frau sich nicht schon eher registriert hat, so ist es für sie irgendwie nutzlos und bei mir kommen auch Zweifel auf, obwohl ich es das Konzept mit den Pockets mit jeweils eigener iban sehr gut finde

  6. Also eingehende Echtzeitüberweisungen funktionieren seit ein paar wochen auch bei schon meinem bestands vivid konto.

  7. Kann man auf Wunsch für jedes Pocket ne eigene Kreditkarte(nnummer) bekommen?

    • Du kannst so viele Karten haben wie du willst. Und einem Pocket kannst du eine oder auch mehrere Karten zuweisen. Also: Ja das geht. Die Karten kannst du sogar auch zwischen den Pockets wechseln vor dem Bezahlen.

  8. Bin sehr gespannt, welche Folgen es für Bestandskunden geben wird. Neue IBANs und sind das wirklich weiterhin DE-IBANs?
    Eingehende Echtzeitüberweisungen gehen für Bestandskunden auch schon. Zumindest konnte ich mir diese Woche in Echtzeit was con der Sparkasse auf mein Vivid Konto überweisen.

  9. Sollte sich nicht die IBAN Länderkennung auf Luxemburg ändern wenn die Joompay als EMI jetzt benutzen?

  10. also ich habe Vivid gekündigt. Nutze jetzt vor allem Revolut. Als gemeinsames Ausgabekonto für den Haushalt bietet Revolut ja auch mittlerweile ein gemeinsames Konto, zwar nicht diese Pockets mit eigener IBAN, dafür ist es aber nicht so intransparent und kundenunfreundlich wie bei vivid.

  11. Man sollte sich fragen, ob durch ein Unternehmen namens Joompay statt Solaris die Sicherheit und erprobte Qualität steigt; reine Gefühlssache.
    Ansonsten findet man viele Benefits wie Pockets, kostenlose Echtzeitüberweisungen oder kostenlose Girocard auch bei der C24-Bank, um nur Beispiele zu nennen.

  12. Wirklich vertrauenswürdig finde ich bisher keine der Neobanken. Als Überweisungsapp für Kleinbeträge aber ganz nett.

    • C24 hat eine deutsche Volllizenz und ist meiner Meinung nach die seriöseste aller Neobanken.

    • Revolut ist auch eine richtige Bank und ich benutze die für mein Geschäft (Revolut for Business) und privat die meiste Zeit. Wenn man in Deutschland lebt hat man aber gute Auswahl an Banken. Das ändert sich sobald man irgendwo anders in der EU lebt. Bin froh dass es Revolut gibt.

  13. immer noch nicht wirklich attraktiv. ich bin vor kurzem zur c24 bank gewechselt, die haben fast die selben Features zu besseren Konditionen. man muss aber mit weniger Pockets auskommen

    • Ich habe sogar extra meinen Freibetrag geändert weil ich auf dem Tagesgeldpocket von C24 auf einmal so viel Zinsen bekomme.

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