Vivid dreht an der Preisschraube: Konto nicht mehr bedingungslos kostenfrei

Das Fintech Vivid hatte in den vergangenen Monaten bereits ordentlich die Cashback-Raten eingedampft, die man zu Beginn spendierfreudig anbot. Mit den jüngst angekündigten veränderten Allgemeinen Geschäftsbedingungen zieht man die Daumenschrauben nun erheblich enger: Diverse Konditionen sind nun an Bedingungen oder gar gesenkte Limits geknüpft.

In einer Mail an seine Kunden kündigt Vivid an, dass die veränderten Vertragsbedingungen einer Zustimmung in der App bedarf. Die Änderungen treten am 28. Januar 2023 in Kraft und betreffen auch das Preis- und Leistungsverzeichnis der Solarisbank, bei der Vivid beheimatet ist.

Die wichtigsten Veränderungen hat man an dieser Stelle zusammengefasst, für Kunden empfiehlt sich allerdings ein Blick auf die Dokumente im Mail-Postfach. Sicherlich wird da in den kommenden Tagen auch bei anderen Solaris-Partnern, wie Tomorrow, eine entsprechende Preiserhöhung ins Postfach flattern – die geänderten Bedingungen zwecks Kontoführungsgebühren sind da nicht Vivid-spezifisch.

Die neuen Gebühren gelten für aktuelle Neukunden. Für Bestandskunde treten diese ab dem 26. Januar 2023 in Kraft. Die wohl wichtigste Neuerung vorweg: Ein Vivid-Konto ist nicht mehr bedingungslos kostenfrei.

Die Bedingungen sind durchaus niederschwellig, dennoch sollte man diese im Auge behalten. Ihr könnt wahlweise eine aktive Kartenzahlung mit aktiver Karte im jeweiligen Monat vornehmen oder ihr habt ein (kumuliertes) Guthaben von 1000 Euro über alle Pockets hinweg. Hierbei zählen auch die Shared Pockets hinzu, sofern ihr Eigentümer seid, Crypto- und Invest-Pockets hingegen nicht. Stichtag ist der letzte Tag des Monats. Andernfalls fällt eine monatliche Kontoführungsgebühr in Höhe von 3,90 Euro an. 

Weitere Veränderungen betreffen auch die zusätzlichen Konten (Money Pockets) und Shared Pockets selbst. Für Prime-Kunden gibt es nach wie vor bis zu 15 Money Pockets mit eigener IBAN, für Standard-Kunden sind nur noch 3 Money Pockets dabei. Für Standard-Kunden, also die eines kostenlosen Kontos, werden satte 1,99 Euro pro zusätzlichen 3 Pockets fällig. Vivid verweist alternativ auf die Möglichkeit des Prime-Abos. Das wertet das kostenlose Konto jedenfalls deutlich ab, beim Prime-Konto bleibt alles beim Alten.

Ähnliches Spiel auch bei den Shared Pockets, die für mich das Hauptargument für ein Vivid-Konto nach wie vor sind. Für kostenlose Nutzer ist nur noch 1 Shared-Pocket mit einem anderen Vivid-Kunden enthalten. Für weitere Shared Pockets kassiert man monatlich 0,99 Euro ab. Ebenfalls wird für jeden weiteren Teilnehmer an einem Shared Pocket eine Gebühr von 0,99 Euro im Monat fällig. Bei Prime-Kunden bleibt das Teilen mit weiteren Teilnehmern kostenfrei enthalten.

Geht es nach den geänderten Bedingungen, dann müssten jene auch für Bestandskunden gelten. Inwieweit die bereits vorhandene, weitere (Shared) Pockets ohne Mehrkosten weiternutzen können, habe ich bei Vivid angefragt. Den meisten dürfte sicherlich ein Konto mit geänderten Bedingungen genügen, dennoch sind das „harte Einschnitte“.

Update: Vivid hat mir auf Nachfrage mitgeteilt, dass Kunden Pockets, die über den Limits liegen, selbst schließen müssen oder diese andernfalls zur Kasse gebeten werden. Man wird Kunden allerdings darauf hinweisen, dies zu tun oder eben eine Empfehlung aussprechen, zum Prime-Abo-Upgrade zu greifen. Vivid begründet dies mit entstehenden laufenden Kosten, pro IBAN-Pocket.

Die veränderten Bedingungen betreffen zudem die virtuellen Karten. Die Kartendaten können von Standard-Kunden nur noch einmal monatlich kostenlos angefordert werden, für kostenpflichtige Prime-Kunden ist dies bis zu 5 Mal pro Monat möglich. Anschließend fallen für neue Kartendaten eine Gebühr in Höhe von 1 Euro an. Auch Zahlungen in anderen Währungen, als dem Euro, sind von erhöhten Gebühren betroffen. Zusätzlich zum angegebenen Visa-Umrechnungskurs wird hier nun ein Aufschlag in Höhe von 1 Prozent für Nicht-Euro-Zahlungen fällig. Das macht die Karte außerhalb eines innerländischen Einsatzes wesentlich unattraktiver, bei Revolut ist man da sicherlich besser bedient. Gebühren werden fortan zudem für Lotterien, Casinowetten und anderes Glücksspiel in Höhe von 3 Prozent bei ein- und ausgehenden Transaktionen erhoben – online und offline.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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29 Kommentare

  1. Es genügt eine einzige monatliche Zahlung über die Kreditkarte. Ich meine, das schafft jeder Kunde, wer da nichts zu bezahlen hat und auch keine Abos in App Stores zu begleichen hat oder Services am Laufen hat, benötigt doch eigentlich kein Konto, der ist gewissermaßen schon tot 🙂

    • Die Idee hier ist, dass wenn du mehrere Konten nutzt und ihres mal eine Weile liegen lässt, sie was abgreifen können.

    • Ich sag ja: niederschwellig, dennoch sollte mans wissen. Viele haben das ja nur als Drittkonto oder whatever rumfliegen.

    • Das ist von all den Beschneidungen wohl dass aller kleinste Problem. Vivid ist Schrott. Ich mach das Konto dicht und wechsle zu Revolut.

  2. Das Neo in Neobanken steht sicher für [N]eues Mark[e]ting für Bank mit Sparkassenk[o]nditionen 😛

  3. eigentlich müsste ich ja aus Prinzip wieder wechseln, aber gibt ja kaum noch Alternativen für Taschengeldkonten…

  4. Amazon monatliche Aufladung mit 0,50€ sollte ja reichen 😀

  5. Zu erwähnen wäre noch … die besagten 1000€ (zum Ende des Monats) sind auch notwendig, damit Cashback überhaupt weiterhin funktioniert.
    Ich denke, der „Kundenfang“ ist abgeschlossen, jetzt geht’s um Rentabilität.

  6. Die wegfallenden pockets sind sehr ärgerlich.

    • Ja, sehe ich auch so. Hatte bis heute 4, das Main Pocket und drei weitere. Jetzt eins weniger, na gut.
      Welche Alternativen Banken sind denn noch attraktiv und haben ebenfalls „Pockets“?

      • Kannst du in der Form denke ich knicken. Vor allem mit der Shared-Funktion nach wie vor in kostenloser Form einmalig.

      • Ja, sehe ich ähnlich. Ich kenne ansonsten nur Revolut mit den Vaults (aber ohne IBAN) und N26 mit den 10 Spaces (auch ab dem 3. kostenpflichtig aber weit weniger als des Premiumkonto von Vivid). Ich werde wohl zum N26 Smartkonto wechseln.

  7. Es gibt auch C24 mit kostenlosem Konto und Karte.

  8. Wie passen ich habe Sonntag grade alles gekündigt und vivid gelöscht.

    Heute finde ich meine Entscheidung gut.

  9. Für Standard-Kunden sind 3 Pockets / ein Shared-Pocket im Tarif enthalten. Sind das dann drei Pockets + ein Shared Pocket (=4 Pockets) oder kann eines der drei Pockets ein Shared-Pocket sein (=3 Pockets)? Kann man ja so oder so auslegen.

  10. Interessant wird es, was mit bestehenden Pockets > 3 passiert. Zählt ein normales Pocket bereits als Shared Pocket? Kann ich 3 normale plus 1 shared haben. Kann mein Partner ebenfalls ein Shared Pocket haben und es mit mir teilen und ich umgedreht. Das wir beide jeweils zwei Shared Pockets besitzen plus 3 normale.

  11. Zum Thema andere Währungen: Es gibt keine zusätzlichen Kosten, wenn man die Währung auf dem Vivid-Konto liegen hat, oder?

  12. Kann mich bitte einer aufklären. Meine Partnerin und ich haben jeweils ein Vivid Konto. Sie hat die Standard Pockets und ich Habe Shared Pockets erstellt.
    Was müssen wir beide machen damit wir keine Gebühren zahlen müssen. Müssen wir beide jeweils auf unseren Konten mind in Summe 1000 euro liegen haben? ALso nicht ich share ein Konto wo 1000 drauf liegen und sie und ich zahlen keine Gebühren mehr sondern Sie muss auch 1000 liegen haben oder?

    Oder muss man nur jeweils mit zb Shared Pockets die zb von mir eröffnet sind regelmäßig Transaktionen tätigen?

    Für mich ließt es sich so wir müssen jeweils in unserem Vivid Konto insgesamt 1000 euro liegen haben und müssen regelmäßig Transaktionen machen

    • 1000,- ODER Transaktion. Meiner Interpretation nach bist du mit einer Abbuchung pro Monat (Netflix, Audible, Amazon Aufladung, o.ä.) PRO Konto safe.

      • Ok aber dh wenn ich 3 Shared pockets habe zahle ich für zwei davon 99 ct pro Pocket ? Plus 99 ct wenn ich jemanden freigebe? Dh round About 4 Euro im Monat richtig ?

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