Ugreen PowerRoam 1200 im Kurztest

Ugreen hat mit der PowerRoam 1200 kürzlich eine neue PowerStation vorgestellt. Wie der Name schon sagt, so liefert diese bis zu 1.200 Watt, ist aber auch für Peaks von bis zu 3.000 Watt gerüstet. Was für einige Leser interessant sein dürfte: Der Hersteller setzt bereits auf Akkus mit LiFePo4. Ich habe mir die Station mal im Kurztest für euch angeschaut.

Dabei setzt Ugreen zur Bedienung der PowerRoam 1200 auf eine App (Ugreen), die ihr kostenlos herunterladen könnt. Ihr könnt zwar auch theoretisch auf sie verzichten, könnt dann aber praktisch die Firmware nicht aktualisieren und andere Optionen wie U-Turbo nicht steuern. Im Grunde kommt ihr für fortgeschrittene Funktionen also leider nicht an der Anwendung vorbei.

Technische Daten der Ugreen PowerRoam 1200

  • LiFePo4-Technik
  • Akkukapazität: 1.024 Wh
  • Leistung: 1.200 Watt (AC) / Peaks von 3.000 Watt
  • Gewicht: 12 kg
  • App: Ja
  • Anschlüsse: zweimal USB-C mit 100 Watt, zweimal USB-A mit 22,5 Watt, Car-Charger, zweimal DC5521, 12 Volt / 10A 120 Watt
  • Geräteunterstützung: mit maximal 2.200 Watt
  • Preis: ca. 1.199 Euro
UGREEN Tragbare Powerstation PowerRoam 1200, 1024Wh, LiFePO4 Akku, 1.5H...
  • 0-80 % in 50 Minuten mit PowerZip Laden: Mit der fortschrittlichen PowerZip-Technologie kann die Powerstation 1200W in nur 50 Minuten mit...
  • EV-klassige Batterie, LFP-Batterie bis 3000+ Zyklen: Die EV-klassigen Batterien im Rahmen von Zusammenarbeit mit BYD sind sehr sicher,...

Vielleicht staunt der ein oder andere über den Preis: Ugreen setzt auf die LiFePo4-Technologie bei seinen Batterien. Die LiFePo4-Akkus haben den Vorteil, dass diese langlebiger sein sollen. Sie sind zudem leichter und leistungsfähiger als herkömmliche Blei- und Lithium-Ionen-Batterien. Ugreen setzt im Übrigen auch auf diverse Laderegler, die vor Überhitzung und Überladung schützen sollen.

Ausstattung, Verarbeitung und App der Ugreen PowerRoam 1200

Wie für Powerstations üblich, ist vorne ein LC-Display verbaut. Die Powerstation verfügt weiter über zwei USB-C-Anschlüsse mit PD-Unterstützung (100 Watt) und zwei USB-A-Ports mit bis zu 22,5 Watt. Außerdem dabei: ein DC-Schnellladeanschluss, mit dem die Powerstation binnen 1,5 Stunden an einer Steckdose wieder aufgefüllt ist. Wahlweise lässt die PowerRoam 1200 sich mit Solarpaneelen direkt mit Solarenergie (400 Watt) speisen. Zusätzlich ist die PowerRoam mit einem 12-Volt-Anschluss (10A / 120 Watt) ausgestattet.

Der Hersteller gibt an, dass die Powerstation auch nach 3.000 Zyklen noch 80 % ihrer Kapazität behalte. Der Bildschirm zeigt euch dabei nicht nur den aktuellen Verbrauch, sondern auch die Einspeisung beim Aufladen der Station selbst, den Akkustand und die verbleibende Betriebsdauer unter Berücksichtigung der Auf- und Entladung. Die AC-Ports sitzen im Übrigen an der Seite und verfügen über Gummideckel. Ein paar Wasserspritzer sollten also in Ordnung gehen, eine offizielle IP-Zertifizierung fehlt jedoch.

Gut gefunden hätte ich persönlich Abdeckungen für die USB-Ports, das hat sich Ugreen gespart. Die Leuchte vorne bietet euch übrigens verschiedene Betriebsmodi. Sie kann S.O.S. morsen, dauerhaft leuchten (stark und gedimmt) sowie blinken – oder natürlich ausgeschaltet verbleiben.

Meine liebe Mühe hatte ich übrigens mit der App. Zwar war es ein leichtes, die Ugreen PowerRoam 1200 zu koppeln, doch so gut wie jedes Mal wurde das Gerät von der App wieder vergessen, wenn ich die Station das nächste Mal nutzen wollte. Im Ergebnis musste ich zu 90 % erneut eine Kopplung per Bluetooth oder Wi-Fi vornehmen. Das nervt sehr schnell und ist ein ordentlicher Fauxpas.

Ansonsten ermöglicht es euch die App, allerlei Feineinstellungen vorzunehmen. Dort seht ihr eben auch nochmal Ein- und Ausgangsleistung, Ladezeit und könnt z. B. auch die Stromeinstellungen anpassen, wenn ihr wisst, was ihr tut. Auch eine Kindersicherung könnt ihr aktivieren und den U-Turbo-Modus für maximale Leistung an- und ausschalten. Die App liefert euch auch Mitteilungen, z. B. wenn es zu einer Überlastung / automatischen Abschaltung gekommen ist. Eine Selbstprüfung ist auch eine nette Funktion, welche die Ugreen PowerRoam 1200 auf korrekte Funktionalität prüft. Obendrein könnt ihr etwa die USB-Ports deaktivieren.

Im Lieferumfang sind neben der Station an sich auch noch ein Netzkabel, ein DC5512-zu-DC5525-Adapterkabel, ein Auto-Ladekabel, ein Solar-Ladekabel, eine Zubehörtasche, eine Garantiekarte und ein Benutzerhandbuch enthalten.

Praxistest

Obacht: Ugreen wirbt mit allerlei Watt-Angaben, die man erstmal zuordnen muss. Etwa spricht man einmal von Peaks von bis zu 3.000 Watt, dann aber auch davon, dass Geräte mit bis zu 2.500 Watt angeschlossen werden können. Das kann verwirren. Gemeint ist nämlich mitnichten, dass die Geräte im Betrieb gerne bis zu 2.500 Watt ziehen könnten – dann schaltet die Station wegen Überlastung automatisch ab. Vielmehr könnt ihr solche Geräte anschließen, die mit 2.500 Watt beziffert sind – das wird in der Praxis ja normalerweise nicht im Akkord gezogen.

Diese Leistung sollte zudem nur über einen der AC-Anschlüsse beansprucht werden. Beispiel: Ich konnte problemlos einen Föhn auf höchster Stufe betreiben, der mit einem Verbrauch von zu 2.200 Watt ausgeschrieben ist. Er zog sich dann gut und gerne 1.281 Watt. Stöpselte ich zur Probe auch noch ein Bügeleisen an, winkte aber der Shutdown. Der Parallelbetrieb mit einem Lockenwickler gelang im Übrigen. Hier deckelte die Station dann aber selbstständig den Gesamtverbrauch, statt abzuschalten – der Lockenwickler konnte nicht auf Maximum arbeiten.

Insgesamt kann die Ugreen PowerRoam 1200 euch, wenn ihr die Last verteilt, maximal 1.565 Watt liefern. Sinnvoll bleibt es natürlich zugunsten der Lebenszeit, Lautstärke und Betriebsdauer, nicht ständig am Limit zu leben. Das LC-Display zeigt euch auch an, wie lange der Akku bei der aktuellen Belastung noch durchhalten wird – siehe auch mein obiges Bild.

Der Lüfter bleibt dabei beim reinen Entladen oder auch beim reinen Aufladen wirklich leise bis unhörbar. Ladet ihr zugleich auf und zieht Strom, was eigentlich Quatsch ist, dann kommt schon Lautstärke auf. Ihr könnt die PowerRoam 1200 dabei ja auf Wunsch per Netzstrom laden, über euer Auto oder per Solarstrom. Dafür habe ich einmal die Panels von Ugreen selbst mit zweimal 200 Watt ausgetestet.

Die faltbaren Panels von Ugreen mit 200 Watt kosten je 439,99 Euro – es gibt sie aber noch bis 30. April 2023 bei Amazon.de mit je 50 Euro Rabatt. Somit kostet ein Solarpanel dann 389,99 Euro. Die Umwandlungseffizienz liegt bei Hersteller bei 23 %. Mit zwei 200-W-Solarpaneelen kann die PowerRoam 1200 in ca. 3 Stunden vollständig aufgeladen werden, so Ugreen. Zu beachten: Das gilt dann, wenn die Sonne im Hochsommer wirklich voll raufknallt.

Ich selbst konnte mit beiden Panels an einem Sonnentag bei guter Ausrichtung aktuell im Frühling maximal 240 Watt erreichen. Mein obiger Screenshot hat euch schon angedeutet, dass die Aufladung z. B. von 39 % zu 100 % Kapazität bei 236 Watt Input dann immer noch 2,6 Stunden dauern würde. Ist der Himmel bedeckt oder es kommt anderweitig zu Schatten auf die Panels, bemerkt ihr das sofort. Dann sinkt die Leistung der Aufladung und die Dauer steigt rapide an.

Hilfreich bei der Ausrichtung ist der Heliostat. Dabei zeigen euch ein Kreis und ein Punkt, wohin ihr die Panels drehen müsst, um eine gute Ausbeute zu erhalten. Zum Transport lassen sich die Panels zum Glück zusammenfalten und mit kleinen Knöpfen zusammenklicken. Nach IP67 sind die Panels geschützt vor Spritzwasser. Regen solltet ihr jedoch vermeiden.

Die Panels sind solide verarbeitet, könnten aber etwas besser nach dem Falten ineinander greifen. Der Betrieb und das Aufladen liefen jedoch tadellos und der Anschluss ist mit den mitgelieferten Kabeln anhand der Diagramme in der Anleitung kinderleicht. Beim Camping kann das bei gutem Wetter also eine richtig tolle Sache sein.

Fazit

Die Ugreen PowerRoam 1200 führt ihren Job (fast tadellos) aus. Ich denke, mancher Nutzer würde sich vielleicht gerne die zickige App sparen, die ihr jedoch zum Schalten einiger Funktionen, wie des U-Turbo-Modus, benötigt. Da hat Ugreen dann noch nachzubessern, insbesondere weil ich die PowerRoam 1200 fast jedes Mal neu koppeln musste – nervt.

Die Verarbeitung der Ugreen PowerRoam 1200 ist sehr gut, die Anschlüsse liefern allesamt den Strom, der vorgesehen ist, und der Lüfter bleibt auch im normalen Modus sehr leise bis unhörbar. Mit 12 kg ist diese Powerstation kein Leichtgewicht, aber immer noch halbwegs portabel, wenn man mit der Konkurrenz vergleicht. Obacht: Bis inkl. 30. April 2023 gibt es auf die Powerstation bei Amazon.de noch einen Coupon für 200 Euro Rabatt, sodass ihr dann bei 999,99 Euro landet.

Wegen der Nutzung von LiFePo4 sollten die Akkus länger halten, das konnte ich im kurzen Testzeitraum aber natürlich noch nicht belegen. Dürfte aber ein Faktor für manchen Kaufinteressenten sein, dass dies Verwendung findet. Seid ihr also im Camping-Bereich unterwegs, dann ist die Ugreen PowerRoam 1200 sicherlich eine Überlegung wert.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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2 Kommentare

  1. Ein Abkündigen der App oder ein Update ohne Abwärtskompatiblität führt also dazu, dass das Gerät Teilschrott ist? So was kommt mir nicht ins Haus …

  2. Vielen Dank, interessanter Bericht. Einzig dieser Satz ist widersinnig: „dass die Geräte im Betrieb gerne bis zu 2.500 Watt ziehen könnten – dann schaltet die Station wegen Überlastung automatisch ab.“ Also nicht: „dann schaltet es ab“, sondern „danach“. Sonst liefe das Gerät niemals. 🙂

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