Spotify Showcase: Mehr Werbung auf dem Homescreen

Spotify hat mit „Showcase“ ein neues Werbeformat angekündigt. Künstler und Plattenfirmen dürfte diese Option erfreuen, doch für Abonnenten klingt das Ganze eher nervig. So können Musiker und Labels Anzeigen buchen, die dann auf eurem Spotify-Homescreen aufploppen. Der Musikstreaming-Anbieter bezeichnet das Spielchen als besonders gute Methode, um Katalogtitel hervorzuheben.

Denn Showcase soll sich als Werbeformat besonders an diejenigen richten, die einem Künstler ohnehin schon zugetan sind. Entsprechend teilt Spotify die Zielgruppen in sogenannte Super Listeners, Moderate Listeners und Light Listeners ein – je nachdem, wie oft und wie intensiv sie mit den Inhalten des jeweiligen Künstlers interagiert haben. Wird die Werbung gebucht, lässt sich dann auch auswählen, welchen Kreis man besonders anvisieren möchte. Ziel kann es dann z. B. sein, die Bindung zu stärken und Light Listeners zu Moderate Listeners zu machen.

Kampagnen lassen sich ab einem Budget von 100 US-Dollar buchen und stehen Künstlern offen, die innerhalb der letzten 28 Tage mindestens 1.000 Streams erreicht haben. Zunächst können aber nur Musiker und Labels Showcase nutzen, die über eine US-Rechnungsadresse verfügen. Klar ist, dass Spotify auf diesem Wege hofft, seine Werbeeinnahmen erheblich zu steigern. Zuletzt musste man ja eingestehen, dass die bisherige Podcast-Offensive da nicht von Erfolg gekrönt gewesen ist.

Abgerechnet wird bei Spotify nach einem CPC-Modell (Cost per Click). Die Preise sollen bei 0,40 US-Dollar beginnen. Gezahlt wird also nur, wenn ein Zuhörer wirklich auf eine Anzeige klickt, nicht für die bloße Einblendung. Da vor allem Menschen anvisiert werden, die sich einen Künstler ohnehin bereits angehört haben, geht es hier eben laut Spotify darum, Katalogtiteln Aufmerksamkeit zu beschweren. So sollen durch Showcase auch ältere Veröffentlichungen neue Chancen erhalten, sich in den Charts nach vorne zu spielen.

Die Showcase-Anzeigen werden auf dem Homescreen klar als „Sponsored Recommendation“ gekennzeichnet, sind also als Werbung erkennbar. Tja, was haltet ihr von diesem Schachzug?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Ich find die Werbund sehr nervig. Bin Premium und kriege die vorgeschlagen. Das waren bisher immer Künstler, die ich noch nie gehört habe und auch gar nicht zu dem passen, was ich regelmäßig höre.

  2. Horst Hornisse says:

    Bei jeder Neuigkeit von Spotify denke ich, dass der Wechsel zu Apple Music die richtige Entscheidung war.

  3. Was ist der Sinn dahinter Werbung für einen Künstler zu machen, den ich auf der Plattform sowieso inklusive habe?

    • André Westphal says:

      Das ist recht simpel: Die Künstler / Labels schalten die Werbung, damit du mehr reinhörst. Und mehr Abrufe = mehr Geld von Spotify, wenn es sich am Ende dauerhaft auszahlt.

  4. Die Anbieter wissen schon, wie sie sich bei den zahlenden Kunden unbeliebt machen.

  5. Empfinde ich als Frechheit , zahlenden Kunden dennoch Werbung aufzudrücken. Wenn man das bei free-Kundschaft macht, bitte. Aber geerade deshalb zahle ich ja um nicht mit Werbung vollgenervt zu werden. Genauso eine Unsitte wie Werbung in den menues von bezahlten Fernsehern (Samsung) o. ä. Bei Amahzon kann man ja bei den Tablets und TV-Sticks wenigstens wählen ob man mit Anzeigen oder ohne will. Hier sollte die EU mal tätig werden und für Bezahl-Abos bei Streamern und TV-menues und den Bedienoberflächen anderer Geräte einfach ein Werbeverbot aussprechen. Sonst schaltet Samsung z. B. demnächst auch auf den Displays seiner Waschmaschinen oder Kühlschränke Werbebanner. Das ist genauso toxisch für die Konsumenten wie Blei in Flußmitteln . das konnte man ja auch verrbieten. Daß die EU genug Marktmacht hat selbst „halsstarrige“ Unternehmen z. B. dazu zu bringen Insellösungen bei Geräte-anschlüssen auch gegen USB3 auszutauschen, hat man ja gerade gemerkt. Zwangsberieselung mit Werbung in Bedienoberflächen ist mediale Vergewaltigung.

  6. Finde ich jetzt nicht unbedingt positiv, stört mich aber auch nicht wirklich. Bin sehr selten „aktiv“ in Spotify unterwegs. Ich öffne meistens nur die App und drücke auf Play und das war’s.

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