Spotify ändert Monetarisierung für Künstler

Spotify ändert seine Strategie: Tracks mit weniger als 1.000 Streams werden nicht mehr monetisiert. Laut Spotify entfallen 99,5 % aller Streams auf Tracks, die diese Schwelle überschreiten würden, jedoch meldete sich bereits eine Organisation, die United Musicians and Allied Workers und schätzt, dass ca. 86 % der Künstler betroffen wären. Sie steht zudem auch hinter einem Gesetzesentwurf „Living Wages for Musicians Act“ in den USA, der mehr Bezahlung für die Künstler erreichen will. Zudem werden nun eine Mindestanzahl an einzigartigen Hörern sowie längere Spielzeiten für „funktionale“ Genres wie Pinkes Rauschen benötigt.

Um eigene Verluste auszugleichen, plant Spotify Preiserhöhungen um 1–2 Dollar in mehreren Ländern. Ein neues Basis-Abo ohne Hörbücher soll auch eingeführt werden. Trotz positiver Entwicklung der Aktie, Spotify macht seit 2018 jedes Jahr Verluste, bleibt abzuwarten, wie sich die Änderungen langfristig auswirken werden und ob Spotify endlich Geld verdienen kann.

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39 Kommentare

  1. Oettinger77 says:

    „Laut Spotify entfallen 99,5 % aller Streams auf Tracks, die diese Schwelle überschreiten würden, jedoch meldete sich bereits eine Organisation, die United Musicians and Allied Workers und schätzt, dass ca. 86 % der Künstler betroffen wären.“

    Fühlt sich an als würde da was fehlen. Oder der Satz ist zu lang. Oder beides 🙂

    • Abgesehen davon, dass ein „,“ fehlt, ist so ein langer Satz nicht unbedingt schön, aber auch nicht verkehrt.

      • Mike Leitner says:

        Oh sorry, ja ich Versuch eigentlich so lange Sätze zu vermeiden. Letztendlich geht’s um die Diskrepanz zwischen 99% nicht betroffen und der orga die sagt, 86% betroffen. Das ist halt ein unterschied von 85%

        • Nein, es geht einmal um die „Tracks“ und einmal um die „Künstler“.

          (Einige alte Bands dürften hunderte Songs im Repertoire haben…)

        • BeziehungsweiseRevolution says:

          die differenz ist aber nicht abwegig, da hier streams mit künstlern verglichen werden. es würde daher bedeuten, dass 14% der künstler 99,5% der streams auf sich vereinen, während 86% der künstler sich gerade einmal 0,5% der streams teilen.
          das scheint mir bei der popularität einiger megastars nicht abwegig und entspricht auch dem klassischen mattthäus-prinzip: „wer hat, dem wird gegeben.“ wer also bereits bekannt ist und viel gestreamt wird, der wird in der regel auch mehr vorgeschlagen und noch mehr gestreamt….

          • Mike Leitner says:

            Mach das ganze ja eigentlich noch schlechter. Aber stimmt, wahrscheinlich ist die Änderung eher positiv für die großen, weil die sollen ja mehr dadurch bekommen

  2. Es mag sich hart anhören, aber Titel, die über einen längeren Zeitraum auf einer Plattform wie Spotify seltener als 1.000x gehört werden, spielen nicht wirklich eine Rolle am Musikmarkt. Insofern kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die o.g. 86% wirklich der Realität entsprechen.

    • ratzekind says:

      Auch hier: Die 1.000 Streams beziehen sich auf ein Jahr pro Titel. Wer klein ist oder Nischenmusik macht, bleibt mitunter lange unter den 1.000 Streams pro Jahr. Man muss jedes Jahr für jeden Titel über 1.000 Streams kommen, auch für ältere Songs, um für diese vergütet zu werden. Bei den Hörgewohnheiten des durchschnittlichen Streamers wird das nicht leicht, und Spotify dürfte einiges an Geld einsparen.

      • Das Geld wird ja nicht eingespart sondern geht dann an andere Tracks mit > 1.000 Streams. Es geht hier im schlimmsten Fall (Track mit 999 Streams) um knapp 4$ im Jahr, insofern sollte so ein Track jetzt eh schon keinen Einfluss auf das Einkommen eines Künstlers haben.

        • ratzekind says:

          Okay, das hatte ich falsch gelesen. Es wird also noch weiter umverteilt, die Größeren bekommen noch mehr und viele Kleine weniger.
          Bei den ohnehin schon kleinen Summen geht es für kleine Künstler dann, wenn sie viele Tracks online haben, schon wieder insgesamt um ein bisschen mehr Geld. Macht aber nix, wenn sie jetzt nix erhalten, die haben ja vorher eh schon kaum was bekommen.

          • Diese Organisation vertritt also eine Gruppe Künstler, von denen in Zukunft (nach eigenen Angaben) 86% jährlich nicht mehr die knapp 4 US-Dollar (oder weniger) bekommen werden. die sie z.T. erhalten. Daraus jetzt ein „die Großen werden noch noch größer“ zu machen ist schon abenteuerlich. Knapp 4 Dollar jährlich bedeutet bei monatlicher Auszahlung ca. 30 Cent pro Monat.

            Außerdem gehören die allermeisten „Kleinen“ zu denen, die jährlich mehr als 4 US-Dollar verdienen. Viele von den „Kleinen“ können davon vielleicht nicht leben, aber mehr als 4 US-Dollar sind allemal drin. Und die profitieren faktisch genauso wie die Großen, aber gefühlt mehr, weil sie die Mehr-Einnamen aus Spotify mehr brauchen als z.B. eine Taylor Swift.

            • Nenne sie die „Kleinen“ oder die „Kleinsten“, jeder fängt bescheiden an. Und es geht nicht um einen Titel, sondern womöglich um viele je Künstler, die alle jeweils 1000 Streams pro Person Jahr erreichen müssen. Wer gerade keine neue Musik herausbringt und Geld (!) investiert, um in Playlists zu kommen, muss als Unbekannter rudern, um 1000 Plays zu erhalten, und das vielleicht für 100 Titel aus dem Repertoire.

  3. „mehr Bezahlung für die Künstler erreichen will“

    Das ist eine Gratwanderung. Gerade im Streaming reagiert der Kunde sensibel auf das Thema Preiserhöhung. Irgendwann kippt das Ganze und es wird wieder kostenlos herunter geladen. Es hatte ja ein Grund warum kostenlos geladen wurde. Wenn die hier zu groß wird… Taylor Swift ist mittlerweile Milliardärin, wie viele kann sich die Welt noch leisten?

    • Wer will denn heute noch runterladen? Streaminganbieter sind deshalb so erfolgreich, weil quasi ALLES IMMER ÜBERALL zur Verfügung steht. Und man zusätzlich noch Vorteile wie Vorschläge, Playlists etc. hat.

      Mit lokalen MP3s geht nur wenig davon. Also absolut kein Vergleich. Bei Filmen mag das vielleicht noch funktionieren, für Musik ist das für >95% nicht vergleichbar…

      • Das ist eben die Frage: Wieviel ist dir der Komfort wert?

        Wenn wir irgendwann bei 150-200€ pro Jahr sind, dann könnte eine nicht zu unterschätzende Userschaft umdenken und wieder zu anderen Möglichkeiten im rechtlichen Graubereich greifen.
        Vor allem User, welche mehr album- statt playlistorientiert hören haben mittels VPN, Downloader, günstigem OneDrive und passender App wenig Komfortverlust

        • Naja, das sehe ich schon anders. Apple Music mit Apple Carplay bzw. im Apple Ökosystem ist schon eine ganz andere Nummer….

          Und die Menge wird solche Klimmzüge ohnehin nicht machen. Just my 2 cent of course.

    • Naja, ein Grund war oft auch einfach „weil es geht“. Anzunehmen, dass für all diese Titel ansonsten regulär bezahlt worden wäre, scheint mir an der Realität vorbei zu gehen.

  4. Wenn es doch angeblich nicht ins Gewicht fällt, warum wird es dann gemacht? [rhetorische Frage]

    • Weil der Aufwand und die Kosten für die Auszahlung der Einnahmen („Cents“) in keinem gutem Verhältnis zueinander stehen…

  5. 1000 streams sind was zwischen 3 und 5$, die einzelnen Künstler die dadrunter fallen werden das wohl verkraften aber Spotify spart sicher Millionen. Natürlich muss man da die Preise erhöhen oder so

    • einfach_nur_Ich says:

      Sehe ich auch so. Natürlich ist es Mist für die „Künstler“, dass sie ihre Musik quasi verschenken, aber wer keine 1000 Streams im Jahr schafft und wirklich auf die 3-5$ angewiesen ist, sollte sich evtl. nach einem anderen Job umsehen?

      Die eigenen Streams stärker auf den Konzerten bewerben, keine CDs an die Labels verschicken sondern Visitenkarten mit Spotify-Links, usw. könnte da helfen. Marketing ist alles und wenn die Musik ihre Hörer findet sind die 2,8 Streams pro Tag auch machbar.

      • Als Musiker darf ich Dir sagen, dass (zumindest im Metalbereich) für mich völlig unbegreiflicherweise viele Magazine, die wir um Reviews gebeten haben, um physikalische Tonträger gebeten haben. Streaminglinks werden nicht akzeptiert.

        Auf Nachfrage wurde mir dann gesagt, dass das was mit „Wertschätzung“ zu tun hat. Was für ein Unsinn….die legen die CD einmal ein und werfen sie dann weg. Super, und die jeweilige Band darf alles zahlen.

    • ratzekind says:

      Das sind JE TRACK PRO JAHR. Wenn Du also keine große Folgschaft hast, weil Du in einer Nische bist oder gerade angefangen hast, würdest Du für 100 Tracks mit weniger als 1.000 Streams gleich null Euro bekommen. Die Vergütung gerade für die kleinen Künstler (je Stream gibt Spotify unterschiedlich viel Geld, je mehr Streams Du schon hast, desto mehr bekommst Du pro Stream) ist ohnehin ein Witz. Im Prinzip ist das ein „Hey, Ihr bekommt eh schon echt wenig Geld, jetzt gehen wir sicher, dass Ihr auch das wenige Geld nur noch teilweise bekommt, weil uns die automatisierte Abrechnung zu aufwendig ist.“ Als würde ja jemand sitzen und Centbeträge an aufstrebende Musiker abrechnen und auszahlen

      • Das ist sicher richtig, aber anzunehmen, dass mit in einer Nische mit wenig Gefolgschaft nennenswert Geld verdienen kann, dürfte schon etwas naiv sein. Das war aber früher auch nicht anders, als noch der Tonträger das vorrangige Medium war.

        • ratzekind says:

          Insofern egal, weil ja ohnehin keine echte Daseinsberechtigung für die Musik vorlag, wenn sie keine 1.000 Streams pro Jahr erreicht hat? Jetzt bekommen die pro Song halt gar nichts, erst recht, wenn ein Künstler zwar viele Songs, aber nicht so viele Streams pro Jahr hat? Nehmen wir an, er hat 200 Songs online, von denen 150 vorher 4$ jeweils erzeugt haben (knapp unter 1.000 Streams). Dann sind das immerhin noch 600$, die jetzt nicht zu ihm, sondern in den Topf wandern, aus denen die anderen Künstler bezahlt werden, die Songs mit mehr als 1.000 Streams pro Jahr haben.
          Ich als Musikhörer bin froh, dass es Nischen und nicht nur Künstler gibt, die blockbustermäßig von Majorlabels gepusht werden, das spricht für mehr Vielfalt. Ich möchte mit meiner eigenen Musik auch nicht einfach von Streamingportalen verschwinden, weil es mir und meiner bescheidenen Fangemeinde Freude bereitet, wenn meine Musik gehört wird. Künftig wird aber kaum etwas von Spotify bei mir ankommen, nachdem es ohnehin fast kein Geld war, das von dem Portal gezahlt wurde.

        • Mich wundert immer, warum gerade Musiker den anspruch erheben sie müssten für Tonträger, also Konserven, einmal produziert nur einmal Arbeit geleistet , dann immer und immer wieder für jedes Abspielen so entlohnt werden daß sie davon leben können. Sie arbeiten doch nur einmal – pro Track , Pro CD/Platte – und dann ein ewiger Quell des einkommens? ein bildender Künstler muß immer wieder neu formen, malen , performen. Ist eine skulptur verkauft, ist sie weg – er muß neu machen um neu zu verdienen . ein bild muß neu gemalt werden, selbst wennn es immer das gleiche Stilleben ist, entweder es wird als Druck reproduziert – dann kriegt man dafür auch nicht das gleiche Geld wie für ein Unikat – oder man muß eben neu malen. Viele bildende Künstler haben deshalb parallel zu ihrer Kunstausübung noch einen „Brotberuf“ mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Warum soll es musikern, sonders, wenn sie nur eine Nische bedienen anders gehen und Spotify oder ein Plattenlabel ein Leben ohne weitere Arbeit finanzieren? Wie schon in einem anderen Zusammenhang geschrieben: Live-Auftritte – das ist echte Leistung und dafür sollen Musiker auch echte Münze bekommen – denn dann arbeiten sie echt und jeder Auftritt ist ein Unikat und damit wert immer neu und voll entlohnt zu werden. Alles andere, auch Streaming, ist immer wieder nur abdudeln schon längst erbrachter Leistung und wird ganz zurecht als weniger entlohnenswert betrachtet.

        • Dass Musik machen Geld kostet ist dir bewusst? Also also richtig laufende Kosten? Proberaum, Studiokosten für Aufnahmen, laufende kosten für Instrumente und deren Wartung, BEREITSTELLUNG DER EIGENEN MUSIK AUF STREAMING DIENSTEN wie SpoFuckYouMusiciansFy, …wenn jetzt nur 100€ fehlen bei einem kleinen Künstler, der bei Spotify anbietet, sind das schon 100€ die er anderweitig verdienen muss nur um weiter Musik machen und diese modern per Streaming Dienst anbieten zu können.

          Dass das ganze auch was mit Respekt und Wertschätzung zu tun hat sollte doch auch klar sein. Aber so wie du argumentierst ist dir das ja eh egal.

          Die vielen Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten sollten das auch gleich als Ehrenamt ohne Vergütung machen. Die schaffen es ja eh nicht in der Gesellschaft und beruflich. Und nennenswert mehr als Bürgergeld verdienen sie, wenn überhaupt, damit eh nicht. Also lieber gleich Nix zahlen. Bringt ja nichts und macht auch keinen unterschied ob man für seine Arbeit und sein Schaffen entlohnt wird oder nicht.

          Schöner Mensch bist du und andere Kommentatoren hier. Kann ich echt nur angewidert kopfschütteln.

          • Der Kommentar bezieht ja auch nicht mit ein, dass es eben eklatante Unterschiede zwischen einem Bildhauer und anderen Künstlern und der Rezeption der Kunst gibt. Einem Schriftsteller oder Regisseur würde man auch nicht erzählen, dass er sein Werk nur einmal geschaffen hat und dann gefälligst nicht für jeden Kinobesuch, Stream oder für jedes Buch auch noch einzeln Geld bekommen will.
            Und derjenige vergisst, dass mit Tonträgern so absolut kein Geld verdient werden kann, weil in Zeiten des billigen Streamings nur die Audiophilen noch CDs und Platten kaufen. Wird dann eine CD verkauft, ist das gleich mehrere Monate Streaming wert. Das bisschen Geld, das sich ohnehin nicht lohnt auszuzahlen, dann kann man es auch wegkürzen.

          • Hallo sgo, wer echt argbeitet z. B. als Raumpflegekraft um mal im Niedriglohnsektor, den du ja als Argument eingebracht hast, zu bleiben muß jeden Tag neu den boden wischen. Für den gestern gewischten Boden bekommt er keine Tantiemen.
            Und daß ich bereit bin Künstlern echte Arbeit auch gut zu entlohnen entnimm doch bitte meinen Ausführungen z. B. zu bildenden Künstlern.
            Aber Musikkonservenproduktion ist eben eines : Konserve – und nicht wie bei Fisch oder Erbsen eine Konserve die immer wieder mit dem Produkt neuer Arbeit befüllt werden muß sondern eine von der man einfach durch nicht-verbrauchendes Angucken satt wird. Das gibt es aber im dinglichen Leben nicht. Seit Edison und seiner Erfindung haben Musiker genau das für sich entdekct : einmal produzieren und dann daran daß sich Leute die Konserve angucken oder besser anhören verdienen. Damit sind sie eigentlich priveligiert, genau wie Filmschaffende z. B. gegenüber Menschen die in theater oder Oper oder Musical jeden abend echt arbeiten. Diese Ungerechtigkeit innerhalb auch der Künstlerschaft selber und der anspruch von Musikern, selbst solchen die wegen ihrer Nische wol nie mehr als einen Kneipenauftritt live hinbekommen würden, dann von ihrer Nischen- oder sagen wir es gleich Hobbymusik leben zu können, gegen diesen Anspruch habe ich hier argumentiert.
            Ich pflege auch Hobbys, die andere vielleicht als Beruf ausüben aber habe nie den anspruch erhoben dafür alimentiert zu weerden oder gar vom Hobby leben zu können. Und das Equipment fürs Hobby habe ich auch aus meinem „Brotberuf“ erwirtschaftet. Warum soll es also Hobby-Musikern, die eben etwas produzieren , was letztlich nicht wirklich fürs echte Musik-Geschäft taugt, anders gehen und warum sollen sie dann anders behandelt weerden ?
            Von mir aus sollte es gar keinen Niedriglohnsektor geben – für die Menschen die jeden Tag echt neu arbeiten und Werte produzieren die sich eben auch verbrauchen und immer wieder erneuert werden müssen, ist sowohl die Entlohnung wie auch die allgemeine Wertschätzung die sie erfahren eine Ungerechtigkeit, da stimme ich Dir voll zu. Diese menschen sollen gut und besser als jetzt entlohnt werden und für diese habe ich jeden Respekt. anstatt davon leben zu wollen Menschen einfach einmal produziertes jahrzehntelang als Abklatsch von – zugegeben seinerzeit auch echter Arbeit, aber eben nur einmal erbrachter Arbeit – wieder und wieder und wieder teuer verkaufen zu wollen.

            • Hallo Andreas,
              eine Sache scheint dir vielleicht nicht ganz klar zu sein, wenn du selbst kein Musiker bist (der nicht das Glück(?) hat, bei einem major Label zu sein): die Produktion einer – wie du es nennst „Konserve“ kostet den Musiker eine riesen Stange Geld. Neben den Jahren an Vorbereitung und der unbezahlten Zeit im Studio eben auch die Kosten für Equipment, Tontechniker, Label, Marketing, Design… Das kann man (um beim Vergleich mit den bildenden Künstlern zu bleiben) eben nicht auf einen Schlag kostendeckend oder gar gewinnbringend verkaufen. Man investiert in ein Produkt, in der Hoffnung, den Hörern eine Freude machen zu können, genauso wie man natürlich hofft, damit Konzerte zu angeln und irgendwann durch die Kleckerbeträge des Tonträgerverkaufs aus dem Minus der ursprünglichen Investition raus zu sein.
              Klar muss man sich das leisten können, aber es ist halt nicht so wie du sagst ein mal kurz gearbeitet für ±0€ und dann die Erwartung des ewigen Einkommens.
              das gilt wie gesagt für noch kleine oder Nischenkünstler und ist bei bekannten oder Meinstreammusikern sicher anders.

              • Es sträuben sich mir die Haare, wenn ich nur darüber nachdenke, dass für das Abspielen von Musik, die im Gegensatz zum Tonträger nicht (mehr) gekauft und dadurch finanziert wird, kein Geld zu zahlen oder verdienen gehörte. Nur in Realzeit aufgeführte Kunst darf vergütet werden? Das würde ja auch bedeuten, dass konservierte Kunst wie Musik und Film keine Berechtigung hätten, also auch nicht stattfinden dürften. Ich finde aber gut, dass gute Musik gehört wird und gern auch mehr Geld erwirtschaftet als sie gekostet hat. Ich finde in Ordnung, dass ich einen hohen Betrag für mein Album investiert habe, den ich nicht ansatzweise aus Streaming und CD-Verkäufen wieder reinbekomme. Dazu bin ich zu klein und vielleicht fehlt mir etwas, um wirklich erfolgreich zu sein. Aber Kunst nur auf augenblicklich erlebbar zu reduzieren, während eben auch eine große Magie in der Aufnahme von Musik wie auch Film stecken, die ein Livekonzert wie auch ein Theaterstück nicht auf gleiche Weise erfüllen können, vor allem, weil sie nicht im Alltag wiederholbar sind, finde ich krass. Aber neue Medien wie Bücher wurden damals ja auch verdammt, weil die Kunst des Erzählens unterzugehen drohte.

                • Hallo Ratzekind, lies Dir doch mal Biografien vieler auttoren durch, auch von heute populären wie Stephen King oder Sebastian Fitzek oder anderen durch – viele haben zuerst in anderen Berufen gearbeitet und mit dem Schreiben nebenbei begonnen – und oft warrten und eben nicht vom Schreiben leben können und weiter in „Brotberufen“ arbeiten müssen bis vielleicht der Durchbruch kam. autoren die z. B. Lyrik schreiben finden oft nicht mal Verlage und geben Bücher in kleinster Serie in Eigenproduktion auf eigene Kosten heraus damit sie gelesen werden können. So anders ist die Situation dort also nicht als bei Musizierenden. Wobei ich dann noch – zugegeben vielleicht etwas ketzerisch anmerken möchte: jemand der Musiziert ist erst einmal – Musiker. Künstler wird man m. E. erst wenn man ein Publikum findet das die dargebotene Musik als Kunst bewertet. Man kann sich nicht selber zum Künstler ernennen, das ist wie mit einem Koch: man kann ein guter Koch sein, die Sterne verleihen andere.

  6. Aber natürlich müssen die kleinen Künstler trotzdem weiter zahlen dafür, dass deren Musik überhaupt bei Spotify streambar ist.
    Es ist ein Witz und eine Frechheit obendrein.

  7. Spotify ist der allerletzte Laden.
    Zahlen pro Stream im Schnitt ohnehin schon bei weitem am wenigsten aus (Spotify: 0,3-0,5 cent, Apple: 1 cent, Napster: 1,9 cent) und jetzt auch einfach mal gar nix mehr bezahlt bis zu einer gewissen Streaminganzahl JE Titel, PRO Jahr. Mir ist schon klar, das die Artists mit derartig kleinen Streamingzahlen kaum Geld von Spotify erhalten und logischerweise davon auch nicht leben können. Das gibt Spotify aber noch lange nicht das Recht, einfach gar nix mehr zu zahlen. Und so wie dieser Laden tickt, ist das vielleicht auch erst der Anfang…wer weiß, vielleicht kommt nächstes Jahr die Meldung: wir zahlen erst ab 10.000 Streams pro Track und Jahr.

    • ratzekind says:

      Ich glaube, diese Mechanik ist vielen, die ihren Monatsbeitrag zahlen, überhaupt nicht bewusst. Einzelne Künstler und wie überhaupt finanzierbar ist, dass sie weiter Musik machen, wird ja auch nicht transparent durch diese Portale; man wirft den Player an, und dann kommt Musik, und zwar (fast) alles, was man sich vorstellen kann. Dass solche Änderungen womöglich nur ein erster – streng genommen zweiter – Schritt sind und damit womöglich auch für andere Portale oder weitere Kürzungen der Damm gebrochen ist, wird den wenigsten bewusst sein. Fraglich ist, ob andere Auszahlungsmodalitäten wie die von Deezer und Tidal überhaupt in Zukunft Bestand haben werden, wenn Spotify vormacht, wie einfach es ist, kleinere Künstler noch weiter zu benachteiligen.

      • Definitiv ist das den allermeisten nicht bekannt. Weder wie unterschiedlich die Streamingdienste auszahlen noch wie das Geld überhaupt verteilt wird. Wenn ich da in Gesprächen auch noch mit Pro-Rata und User Centric anfange ernte ich nur verwirrte Blicke…

  8. Verstehe ich etwas falsch? Spotify monetarisiert weniger und hat dadurch Verluste, welche man durch höhere Mitgliedbeiträge ausgleichen möchte. Das ist doch ein Widerspruch, denn wenn Spotify weniger monetarisiert, dann spart Spotify doch Geld. Wo sollen dann aber die auszugleichenden zusätzlichen Verluste daraus herkommen?

  9. Bei der nächsten Preiserhöhung werden wir auf jeden Fall kündigen wir haben auch keinen Goldesel im Keller ist so.

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